Die Besitzungen dos Herrn Kositzky. 223 noch eine Spur von Salz enthalten, machen sich sofort be merkbar. Auf ihnen wuchert Iris Güldenstädtiana, und der Boden ist thonig grau; bisweilen stehen an solchen Plätzen auch Süssholzbestände (G. glandulifera W. e,t K.). In den Weizensaaten bemerkte ich hier viel Gladiolm, aber nirgends Mohn- und Kornblumen, ln etwa 10 Werst Entfernung von Nikolajewsk verlässt man die Poststrasse, welche nach Prischib führt, und erreicht bald am östlichen Rande der Laubholzwaldung zuerst das Dorf Tschachirly und dann die Besitzung des Herrn Kositzky, jetzt seligen Andenkens. Damals am 6./18. Mai 1870 wurden wir um 2 Uhr nachmittags auf das freundlichste von genanntem Herrn empfangen. Ueber die Person des Herrn Kositzky, seine culturellen Arbeiten und über sein Grundstück will icli hier zunächst eingehend sprechen und diesem braven Vorkämpfer europäischer Arbeit mitten unter schiitischer Bevölkerung und nahe an der persischen Grenze ein blei bendes Denkmal setzen. Anitino, so heisst die Besitzung des Herrn Kositzky, hat eine reizende Lage am Rande des Urwaldes der Ebene nördlich vom Wiljasch-tschai-Thale, dessen linke Uferhöhen hier in sanften Hügelketten zur Ebene auslaufen. Gegen Westen schliessen sich die Wälder dem Fusse des Talyscher Gebirges an, erreichen aber das Grundstück nicht ganz, sondern sind durch bereits der Cultur erschlossenen Rodeboden von ihm etliche hundert Faden getrennt. Dieses Terrain wurde umzäunt, damit die vielen Wildschweine nicht Eingang in die angelegten Krapp felder hatten. Im Innern dieser grossen Culturfläche gab es eine zweite Umzäunung, welche den eigentlichen Garten zu schützen hatte. Trotz sorgfältiger Herstellung dieses Schutzes wurde derselbe doch oft durch Büffel beschädigt und bedurfte gewöhnlich schon im vierten Jahre der Er neuerung, da feuchte Luft und Erde das hinfällige Holz, selbst der hiesigen Eiche, bald verfaulen Hessen. Südlich