Zum Barnasar. 193 Es gibt dort keinen freiwillig wachsenden Baum mehr, Luft und Boden sind trocken, die ganze Cultur hängt vom künstlich hingeleiteten Wasser ab. Hierfür liegt der Grund nahe. Die hier obwaltenden orographischen Ver hältnisse geben uns Aufschluss darüber. Zwei Höhenzüge vulkanischer Natur, der eine gegen Norden sich vom Küs- jurdi abzweigend, der andere vom Kumür-key direct gegen Osten hinziehend, treten in der Tängschlucht unmittelbar zueinander. In beiden erreichen die Gipfelhöhen zwar nicht 8000 Fuss, aber doch über 7500 Fuss, und das genügt, um die Caspi-Exhalationen, welche dorthin früher als zur lland- kette kommen, zu eondensiren. Demzufolge bleibt das westliche Gebiet trocken und vegetationsarm, das östliche dagegen ist reich an Niederschlägen und prangt in üppiger Flora, zumal in seinen Wäldern. Ich kann mir die Sache nicht anders erklären. In spätem Mittheilungen werde ich genau über die Marschroute im Jahre 1870 berichten, welcher ich folgte, um aus dem Tiefland über den Barnasarpass ins Kesselthal von Diabar zu gelangen. Wenngleich nun diese beiden Benennungen weder auf der altern, noch auf der neuesten Karte des Generalstabes zu finden sind, so be halte ich sie doch bei, da die Localbevölkerung sie gebraucht. Nach den mir vorliegenden Angaben kann der Barnasar nicht gleichbedeutend mit dem Panabänd (6881 Fuss) sein, da die Karten diesen mehr östlich zeichnen. W r ir haben vielmehr den Barnasarpass an den Quellen des Rewarut- tscliai zu suchen; von ihm in geringer Entfernung gegen SO. liegt der 7684 Fuss hohe Gipfel des Dydysich. Nach meiner Höhenbestimmung vom 18./30. Mai 1870 erweist sich der Barnasarpass selbst als 6838 Fuss hoch. 1 1 Hohenacker ist der einzige, welcher auf seiner Karte den Namen Bärnäsär verzeichnet; er benennt damit das ganze Gebirge, welches gegen Osten den Suantgau abschliesst. Badde, Reisen. 13