Ankunft auf dem Küs-jurdi. 191 Melica Hohenackeri Boiss. Stipa Szovitsiana Trin. Ich hatte mit der gesammelten Anzahl von Pflanzen bis in die Nacht zu thnn, da, zumal von den seltenem, recht viele Exemplare eingelegt wurden. Die Nacht war herrlich kühl, unter dem Schutz der Aprikosenbäume schlief es sich gut. Am nächsten Morgen (y-jjjjf) botanisirte ich noch auf der linken Uferseite des Ambaran-tschai, doch boten die dortigen Wiesengründe wenig Erwähnenswerthes, und wir brachen deshalb gegen Mittag auf. Wilde Kosen, Leonurus Carcliaca L. und Hyoscyamus niger L. blühten auf dem Schutt land. Ich sah hier auch einige Hirsenfelder (P. miliaceum A._), die indess nur geringen Umfang hatten; sie befanden sich auf geröllreichen Anschwemmungen im Ambaranbette. Elstern und Nebelkrähen, Spatzen und Steinfinken belebten die Gegend; ab und zu schlug auch hier noch der Karmingimpel, und mehrmals hoben wir Steinhuhnvölker während der Excursionen auf steinigem Boden. Als wir das obere Am- barandorf passirten, fiel mir die Menge kleiner Kinder sehr auf. Ich schrieb das der Vielweiberei der Mohammedaner zu, jedoch meinte der mich begleitende Mirsa, dass auch die einfachen Ehen hierzulande ausserordentlich gesegnet seien und dass es nicht selten vorkäme, 10—12 Kinder von einer Mutter zu sehen. Es ging nun steil zur Gebirgshöhe hinan, die Saaten standen durchaus rein und dicht, und auch jetzt jäteten fleissige Weiber das Unkraut in ihnen (Som mersaat). Die Gerste begann zu reifen, nirgends aber sah ich Bohnen, Erbsen oder Linsen. An manchen Stellen der Westseite des Randgebirges, dessen Höhenrücken wir bald erstiegen hatten, machte sieh Sonnenbrand bemerkbar. Wir erreichten 4 Uhr nachmittags die Jurten am Küs-jurdi und warteten bei Bekannten auf unsere Packpferde.