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Pflanzen im Ambaranthale. 187 liehen Höhenzüge ernähren eine ebenso reiche, als eigenartige Kräuterflora, welche indess nirgends das sterile Erdreich dem Auge ganz verdeckt. Die Individuen stehen getrennt, es sind fast lauter ausdauernde Gewächse mit tiefgehenden, dicken, äusserst zähen Wurzeln. An die Stelle der süd- osteuropäischen Salvien sind hier andere Species desselben - Genus getreten. Im allgemeinen ist die Blattform an diesen Gewächsen schwach ausgebildet, oft linear; nur die Wurzel blätter sind manchmal gross, gewöhnlich in der Farbe fahl graugrün, meistens behaart. Eine Ausnahme machen hiervon mächtig heranschiessende Umbelliferen, deren fein zerschlitzt gebautes, aber in der Gesammtfläche breit entwickeltes Blatt frischgrün, oft glänzend ist und deren blühende Dol den, gleich gelben Tellern leuchtend, die Bodenflora hoch überragen. Das bald folgende Verzeichniss der hier ge sammelten Arten wird dem Leser das angedeutete Pflanzen bild vervollständigen; gesagt sei nur noch, dass diese er hitzten Gebiete der Cultur nicht zugänglich, dagegen die Lieblingsorte der grossen Stellionen und Eidechsen sind, doch traf ich diesmal keine Schlangen an. Der richtige Platz für unsere botanische Ausbeute war noch nicht gekommen; wir hatten ihn uns gut gemerkt, als wir nach Ardebil reisten. Die Gärten des untern Ambaran 1 wurden erreicht und eine kurze Käst unter den hohen, wenig Schatten gebenden Weiden gemacht. Das grosse Dorf war fast menschenleer; entweder hatte man sich auf die Sommer frischen begeben, oder man war ins obere Ambarandorf, wel ches hoch an der Westseite des Randgebirges gelegen ist, ge wandert. Als Fruchtbaum herrscht die Aprikose in allen Gär ten vor, die Pyramidenpappel wird wie im Suantgau und im Araxesthal auch hier als Bauholz angepflanzt und steht den Bewässerungskanälen entlang in mehrern Reihen. In einem 1 Man kann auch Ambai'ani sagen.