152 Vierter Abschnitt. Setzung der so nahe gelegenen Florengebiete wahrnehmen lassen. Deshalb gab ich es auch möglichst vollständig. In einer Nebenschlucht lagerten wir uns zur Ruhe und zwar unter einer jener Eichen, deren ich oben schon er wähnte, welche in einzelnen kräftigen Exemplaren weit über die Baumgrenze vortreten. Es war Quercus macranthera, jetzt nur noch etwa 40 Fuss hoch, da neben ihr am Boden der obere Tlieil des Stammes lag. Sie trug stattliches Laub, und der 2 1 I 2 Fuss im Durchmesser haltende Stamm (über der Wurzel) war an einer. Seite verkohlt. Offenbar hatten hier Hirten wiederholentlich gelagert. Nach gehaltenem Mahl ging es nun zum erwähnten Weizenfeld. Es ist erstaunlich zu sehen, mit welcher Mühe der Bergtalyscher in diesem steilen Gebirge sein kleines Feld herrichtet. Kaum kann man am Abhange frei stehen, wo er säet und erntet. Da hier in und bei der Saat nichts zerfressen war, so machte ich leidlich gute Ausbeute, aber freilich nur von mir be kannten Arten. Im Feld stand sehr viel Scherarclia arven- sis L. und Valerianella uncinata Dufr., alter die auf dem Iranischen Plateau im Getreide so häufige Centaurea de- pressa M. B., welche auch durch die Gebirgswasser ab und zu ins Tiefland übergesiedelt wird, fehlte . hier gänzlich. Die tiefer liegenden Wiesen waren reichlich mit Papaver orientale geschmückt, welchen Mohn ich auch auf Sturzland, aber niemals in der Saat fand. Von dem steil abfallenden Joche, auf dem wir uns befanden, stiegen wir in das Neben thal, wo die Yegetation reicher und besser erhalten war und einzelne dicke Wildbirnenstämme standen. Auch hier wieder dieselben harten Conglomerate, nirgends geschichtetes Ge stein. Langsam ging es dann bergan, um nach noch drei Stunden währender Wanderung unser Zelt wieder auf dem Küs-jurdi zu erreichen. Ausser dem oben schon erwähnten Accentor n. sp. wurden am heutigen Tag auch etliche Exem plare vom Alpenflühevogel, Acc. alpinus, erlegt, wie auch alte