134 Vierter. Abschnitt.. kannten Küs-jurdi, den „ Mädchen -Sommerfrischen“ oder „Mädchen-Jurten“, ist nur eine Tagereise Entfernung. Erst gegen 9 Uhr früh klärte sich das Wetter auf, die Nebel verzogen sich, und die Sonne trocknete bald die feuchten Alpenwiesen ab. Wir hielten zunächst in der nächsten Umgebung des Lagerplatzes Umschau und brachen dann zum Schindan-Kala-Kopfe auf, welcher auf der Höhe des Randgebirges der erste südlichste auf der Grenze zwischen Persien und Russland ist. Auch an diesem Platz hatte das unbarmherzige Beil der Mohammedaner arg ge- wirthschaftet. Viele Kronen der schönsten Buchen, Car- pinus- und Ulmusbäume waren verhackt, theils um die dürftigen Bauten und Flechtwerke herzustellen, theils auch um das Geäst im ersten Frühling bei knappem Futter dem Vieh vorzulegen, welches die Enden der jungen Zweige gern frisst. Es wurde hier oben auch ein recht bedeuten der Getreidebau, namentlich Weizenbau, betrieben. Auf den dazu hergestellten Lichtungen hatte man aber nirgends die Wurzeln gerodet, überall standen die verkohlten Baum stümpfe in der gut aufgeschossenen Saat, die bereits zu blühen anfing. Der Flötengesang von Carpodacus ery- thrinus Pall, liess sich oftmals hören. An solchen offenen Waldstellen, wo es recht sonnig war und in der Nähe hohe Bäume standen, lebte Anthus aquaticus Bechst. häufig. Die Männchen sangen heute sehr schön, hoben sich in schräger Richtung laut trillernd heran, placirten sich auf der Spitze eines Astes und kamen nach kurzer Zeit wieder von dort herab. Wir wanderten der Baumgrenze entlang zum Südende des erwähnten Kopfes vom Randgebirge, welches in seinen Entblössungen basaltisches Gestein aufweist. Die Formen erscheinen wie abgewaschen und sind etwas verwittert. Der Schindan-Kala-Kopf fällt gegen W. und SW. 3—400' steil ab und ist jetzt gekrönt mit den Ruinenresten einer