Seidenbau. 107 mont). Diese Italiener häuten sich nur dreimal. Yon Mailand verschrieb Herr Ghersi 1870 500 kg italienischer Samen. 5. Lenkoranische. Diese Sorte war damals degenerirt und meistens krank. Die meisten Raupen starben bei den Tataren schon nach der zweiten Häutung, bei Hern Ghersi gab es gleich nach dem Auskriechen der Käupehen Sterbefälle, und die weitere Zucht wurde am dritten bis vierten Tage ganz aufgegeben, weil Futterblatt und Mühe verloren waren. Herr Ghersi meinte damals, dass die so stark ent wickelte Krankheit in Lenkoran mit ihren Hauptgrund darin habe, dass die Maulbeerplantagen zu dicht gepflanzt werden. Die Tataren lassen von Baum zu Baum nur 3 / 4 — 1 Arschin Raum. Es ist demnach begreiflich, dass die Kronen sich berühren, und, da sie sehr üppig infolge des alljährlichen Schnittes treiben, überdies die Luft sehr feucht ist, so kann weder Luft noch Sonne das dichte Laubwerk recht durchdringen, und man gewinnt ein Futter, welches zu weich und nass in die jungen Raupen kommt. Wie sehr die Seidenzucht in der Umgegend von Lenkoran in den letzten Jahren zurückgegangen ist, kann man aus dem Fac tum beurtheilen, dass hier höchstens 20 Pud Spinnseide im Jahre producirt werden. Bis 1868 zahlte man für 1 Pud trockener Cocons 12—15 Rubel, 1869 schon 20—22 Rubel. Zu 1 Pud gehaspelter Seide sind in Italien 5 Pud trockener Cocons nöthig, welche aus 17 Pud frischer erzielt wer den. In Lenkoran erfordert dasselbe Quantum 8 — 9 Pud trockener Cocons, zu denen 26 Pud frischer nöthig waren. Da nun aber der Marktpreis der lenkoranischen Seide nicht höher als 140 Rubel pro Pud war (1870), so leuchtet es ein, dass das Geschäft des Seidenspinners nicht mehr Vor theil bringen konnte. Ein grosser Theil der Bevölkerung zog deshalb vornehmlich Eier, aber da diese von einer stark degenerirten Sorte stammten, so richteten sie dort, wohin sie