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106 Dritter Abschnitt. woselbst mit acht Maschinen aus Lyon eine Haspelei ein gerichtet wurde. Doch arbeitete dieses Etablissement in den beiden ersten Jahren mit Verlust. Es erwies sich, dass die Localcocons nur kurze und überaus leicht zerreissbare Fäden besassen und sich schon nach ihrer äussern Beschaffen heit als schlecht qualificirten. Sie waren weich, leicht und meistens zerdrückbar. Daher verschrieb man alle üblichen Sorten zur Zucht, um die Localrasse zu kräftigen und machte Versuche damit, welche von ihnen sich am besten für die Talyscher Niederung eigne. Diese Sorten waren: 1. Chinesische. Die Eier, 6 Unzen, wurden über Italien erhalten, im Aeussern gleichen sie den andern Sorten. Die Mehrzahl der Raupen ist weiss, hellperlgrau und nur wenige sind dunkelgrau mit bräunlichem Tone. Die Cocons sind gross und fest, von rein weisser oder lichtschwefelgelber Farbe, sie geben wenig aber sehr schöne Seide, die zu den besten Geweben verarbeitet wird. Diese Sorte geht unter dem Namen S’ina in China und soll es ausser ihr noch zwei andere Varietäten geben. 2. Japanische. Diese kamen leider zum Theil schon ausgekrochen in Herrn Ghersi’s Hände, und man war ge- nöthigt, da das Laub des Maulbeerbaumes damals noch nicht entwickelt war, die am weitesten vorgeschrittenen Knospen im warmen Wasser zu treiben, um wenigstens ein Minimum der Sorte zur weitern Zucht zu erhalten. Das gelang denn auch. Die Cocons dieser Sorte haben oft eine hellseegrüne Farbe. 12—14 Pärchen geben 1 Solotnik Eier, ein Weib chen gewöhnlich 2—300, im äussersten Falle 500 Eier. 3. Chorasanische. Auf diese setzte man grosse Hoff nungen; ihre Cocons waren zwar klein und stumpf, aber recht hart und ergiebig. Das Pfund kostete 8 Rubel Silber. 4. Italienische. In zwei Sorten, von denen die eine, Santorino, glatte, weisse Raupen, die andere dunkele, fast schwarze und etwas rauhe besitzt (wahrscheinlich von Pie-