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Das Tängrutgebirge. 103 Diese nun, Schah--agatsch gegenüber beginnend, sind von Nord nach Süd gezählt folgende: 1. Die Tängruthöhe, welche heisse, kalkabsetzende Quellen bei dem Dorfe Sändsharadi besitzt. 2. Die Wazöhöhe, mit Lichtungen und Getreidecultur am vordem Ende. 3. Die Siakuhöhe, d. h. die schwarze Höhe, die am Nordende schon stark abgeholzt ist und an ihrem Fusse ausgedehnteste Reiscultur besitzt. 4. Die Masch-chan-Höhe mit heiliger Eiche und heili gem Orte. Von Schah-agatsch schlägt man die Richtung in der bewaldeten Ebene direct gegen Westen ein, um nach nicht langer Zeit das Dorf Putasar und das Flüsschen gleichen Namens zu erreichen. Die neuesten Specialkarten der topo graphischen Abtheilung des kaukasischen GeneralstabeSj welche ich, wie alles sonstige kartographische Material, der Güte des Generals Stebnitzky verdanke und welche nach Specialaufnahmen von 2 Werst per englischen Zoll auf 5 Werst per englischen Zoll, d. h. auf 1 : 210,000 reducirt werden, weichen in den Benennungen gegen die altern hier bedeutend ab. Die neueste Karte kennt den in Rede stehen den Wasserlauf nur als Tangjarü (ich schreibe genau nach der Karte), die ältere nennt ihn Puta-sar-tschai. 1 Es ist ja möglich, auch sogar wahrscheinlich, dass die Bewohner beider gleichnamiger Dörfer an ihrem Wohnorte auch das Wasser 1 J. C. Häntzsche ist liier unvollständig in seinem „Talyscli, eine geographische Skizze“ ( Dresden 1807). Sein Seiddeliane bei Schah- agatsch soll nur der Abfluss von grossen Sumpfbassins sein. Es ist übrigens für den Reisenden unendlich schwer, wenn nicht unmöglich, sich in dem Wirrwarr von natürlichen und künstlichen Kanälen, von Flussläufen und zeitweise austretenden Wasserbassins genau zu orien- tiren; das ist selbst dem Eingeborenen in dem kleinen Bezirke seiner alltäglichen Arbeit kaum möglich.