82 Zweiter Abschnitt. brach aber am Boden sehr leicht ab und hatte sich vielerorts schon zu mächtigen Ballen ineinander gepackt. Sie be steht vornehmlich die ehemaligen Ackerfelder. Die Tataren sammeln sie für die Feuerung, sie ersetzt hier vornehmlich den Burian. An manchen Stellen der Steppe lag diese Pflanze zu compacten Massen zusammengeschoben beieinander, an andern brannten die Bestände. Abends wälzten sich die lagernden Feuersäulen vor dem Winde hin, und ihnen voran floh der Rauch. Kurz vor Sonnenuntergang gewannen wir freiere Aussicht, da sich das Wetter für kurze Zeit auf klärte. Gegen Westen und Süden tauchten-die nördlichen Ausläufer der Alburskette, die Talyscher Gebirge, am Hori zont auf. Auf der Strecke .Wegs von Andrejewka bis Prischib ändern sich die Bodenverhältnisse schon sein' wesentlich. Man erkennt das an fetten Wiesen, denen der sogenannte Burian vollkommen fehlt. Noch viel um fangreicher werden diese üppigen Wiesen, in denen der Klee (namentlich T. turnens Stev.') vorwaltet, je mehr man sich der lenkoranschen Süsswasser-Niederung nähert, von wo sie dann bis zum Fusse der talyscher Höhen überall Vor kommen. Wir mussten in Prischib bleiben. Das Wetter hatte sich nach Sonnenuntergang wieder ganz zum Nach theil verändert, und starker Regen fiel vom Himmel. Erst am Tage darauf wurde es besser, und wir fuhren nun in der selbst im Winter noch üppigen, grünen Landschaft dahin. Von dem weisslichen und grauen Salzboden war nirgends mehr etwas zu sehen. Schwarz, aber nicht be sonders leimig, weil mit Meeressand in früherer Zeit zum Theil gemischt (wir haben es mit Alluvionen zu thun, denn ohne Zweifel wiesen ehedem dem Caspi die talyscher Höhen seine Grenzen an), war das Erdreich, und wo auf demselben das Regenwasser sich nicht in grossen Pfützen gesammelt hatte, deckte es eine kurze, frischgrüne, dichte Narbe, in welcher, wie schon erwähnt, Kleeblätter vorwaltend waren.