VORWORT. Als ich von der im Jahre 1880 mit Unterstützung des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht unternommenen kurzen Studienreise in das Nilthal heimgekehrt war, lud mich mein ver ehrter Freund, der als ausgezeichneter Waidmann und Schütze bekannte Gutsbesitzer Dr. med. Dominik Kammei, Edler von Har- degger, ein, ihn auf einer Reise nach einem der weniger be kannten Theile des ägyptischen Territoriums zu begleiten. Irgend ein Gebiet des östlichen ägyptischen Südän’s sollte ausersehen und hier Alles, was für die Wissenschaft von Werth und Inter esse ist, untersucht und erforscht und womöglich zoologische, botanische, geologische und ethnographische Sammlungen ange legt, dabei aber auch des edlen Waidwerks nicht vergessen wer den. Ich wandte mich, in dieser Einladung eine günstige Gelegen heit wahrnehmend, für die in unseren Tagen so sehr vernach lässigte Detailerforschung Afrika’s etwas thun zu können, um freundlichen Rath an Herrn Professor Dr. Schweinfurth in Kairo, welcher mit bekannter Güte und Liebenswürdigkeit zu dem genannten Zwecke die Bereisung der Bogosländer am oberen Barka, den Setit in Süd-Taka oder das Gebiet am weissen Nil bei Faschoda, namentlich aber die Nuba-Berge und das Baqqära- Gebiet in Süd-Kordofan empfahl, dabei aber auch auf das noch sehr unzureichend erforschte von Aegypten in Besitz genommene Harär aufmerksam machte. Da nun bald darauf der Ma’hdi im ägyptischen Sudan die Fahne des Aufruhrs erhob, musste der Plan, an den Bahr el-abjad oder Atbara zu gehen, aufgegeben werden. Herr Dr. von Flardegger hatte sich wohl auch schon