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36 billig- führt Godigno als auf Dahali folgend eine Anzahl von Reichen an, mit abessinischen, zum grössten Theile unverständlichen Namen. Aucaguerle und Qari sind blosse Schreibfehler für Auca-Gurr eie und Oaxi, wie sie ein Abschreiber natürlich sehr leicht machen konnte. Der gelehrte holländische Arzt Olivier Da pp er, der ein weit verbreitetes Compendium der afrikanischen Geographie geliefert, hat das „Königreich Adel oder Zeila“ eingehend beschrieben. *) Unter seinen Quellen nennt er wiederholt Marmol und Pigafetta, ohne dass sich indessen in den Werken dieser die von Dapper aus ihnen angeblich geschöpften Daten immer alle auffinden Hessen. Er lässt Adel im Norden an Suaken, im Süden an Adea, im Westen an Fatigar und im Osten an den indischen Ocean grenzen; es füllt somit, wie bei den Vorgängern Dapper’s, die ganze Somälhalbinsel. Seine Länge von Zeila bis an das Vorgebirge Guardafuy längs dem Seestrande hin begreife 72 Meilen und von Guardafuy längs dem Ostrande ungefähr 48, seine grösste Breite 56 Meilen. Hauptstadt, auf der Nordbreite vom 9 0 gelegen, sei Ara, das von Einigen Arika Gur eie, von Marmol Arat genannt werde. Am nördlichen Strande von Adel gibt Dapper folgende Plätze an: Zeila (angeblich 10 0 20' nördlicher Breite, 26 Meilen von der Strasse Meche), Barbara, Mette, Dar dura, ferner Sahir, un bestimmt in welcher Lage und wahrscheinlich nicht localisirbar. Im Binnenlande liegen Comizara, Soalai und Ajava. In den Busen, an welchem Zeila liegt, mündet ein Fluss, der auf der Karte keinen Namen führt. Felles Montes trennen das flache Adel von dem süd lichen Nachbarlande Magadoxa und Doara, welche Gebiete wieder zur grossen Landschaft Aiania gehören. Südwestlich von den Felles Montes liegt eine Stadt Zingi und ihre Umgebung bewohnen Zingi ■poftiili. Das Mote de Pelix schrieb Dapper für das alte Mons Felix. Text und Karte sind bei dem Verfasser in geringer Uebereinstimmung, die verschiedenen Verfasser derselben leicht erkennbar. Auffällig und für die Karten der Folgezeit sehr bezeichnend, ist der Umstand, dass auf Dapper’s Karte zum ersten Male die Landschaft Adel recht eingeengt erscheint. Der Hawasch ist nicht verzeichnet. Im Texte beschreibt ihn Dapper im Anschlüsse an Marmol und die Portugiesen und rectificirt die Ansicht von der ungeheueren Länge des Stromes. * 2 ) J ) Dapper, O., Umbständliche und Eigentliche Beschreibung von Africa und denen darzu gehörigen Königreichen und Landschaften etc. Amsterdam 1670, pp. 653—655. Karte: Africae accurata Tabula ex officina Jacobum Meursium. 2 ) Dapper, Umbständliche und Eigentliche Beschreibung, p. 654: „Dieser Fluss (Haoax) entspringet aus den weitstreckenden Bergen, die auf den gantzen Abissinischen Landschaften Xaoa und Ogge liegen, und leuft, nachdem er den Fluss Mach in seinem Busen empfangen, nach dem Morgen zu in das Königreich Adel, da er desselben Haupt-