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deutlich dafür, dass Malca» das heutige Berbern sei. Die Stadt liegt nämlich *) in dem Hintergründe einer kleinen Bai, deren Nordostrand von einer kleinen Landzunge umsäumt wird. Bei so klaren Angaben wird es, wenn man auch noch die von Ptolemaeos angegebene Länge und Breite des Punktes in Betracht zieht, nicht mehr statthaft sein, über die Lage von Malao noch Zweifel zu hegen. Die angegebene Entfernung von Mundu, 2—3 Tagemärsche östlich von Malao, deutet darauf, dass dieser Punkt in dem heutigen Med gesucht werden muss. In gleicher Entfernung von 2—3 Tagemärschen östlich von Mundu liegt Mosyllon, ein Hafen, der mit dem heutigen Bender qäsim oder Bossassa identisch ist. Die Distanzangaben stimmen auch mit den Längenzahlen des Ptolemaeos und es lässt sich auch in Wirklichkeit heute an dieser Küstenstrecke kein auch nur annähernd so bedeuten der Platz an der nördlichen Somäl-Küste vom 44 0 —4g 1 j2° östl. Länge von Greenwich finden, von dem sich annehmen liesse, dass er auch nur in irgend einer Beziehung von den Seefahrern der Beachtung hätte gewürdigt werden können. Die von dem Verfasser des Periplus zum ersten Male erwähnten Küstenpunkte, an welchen man auf der zweitägigen Fahrt von Mo syllon nach dem ElephantenVorgebirge vorbeisegle, das sogenannte Niloptolemaeum, Tapatege 2 ) und Klein-Daphnon sollen an der unge fähr 25—30 Meilen langen Küste von Bender qäsim bis Ras el-fil gelegen sein. Haben wir es hier mit wirklichen Hafenplätzen zu thun und nicht etwa mit einzelnen orientirenden Küstenpunkten, welche von den Schiffern z. B. auf die Vegetationsverhältnisse bezügliche Namen erhielten, also etwa „beim kleinen Lorbeer“ u. s. w., wie ja auch an der flachen Küste von Oberguinea noch heutzutage Palmengruppen als Orientirungsobjecte für die Schiffer dienen, so können mit den an geführten Namen nur Bender Baat, Bur Gaben, Büro, Gandala be ziehungsweise Bender chor, Bender meräja und Bender felek gemeint sein. Gosselin verlegte Niloptolemaeum nach Bender chor, Tapatege (er schreibt: Tapage) nach Bender meräja, Daphon nach Bender fe lek, während Cooley Niloptolemaeum und Tapa-Tege als ein und den selben Ort gefasst und mit Bender chor identificirt hat. C. Müller hat keinen dieser Punkte auf seine Karte gesetzt. Durch eine Con- jectur wird, wo es sich um eigene Namen handelt, schwerlich der r ) Vgl. den Plan von Berbera und Umgebung auf Petermann’s Karte zu Heuglin’s Reise an der Somali-Küste in „Petermann’s Mittheilungen“ 1860, Xaf. 18 (Nebenkärtchen). 2 ) C. Müller (Geographi Graeci Minores I, p. 264) hat das Wort nicht als Namen eines Küstenplatzes aufgefasst. Offenbar liegt eine Corruptel vor, wie ich vermuthe, des Ptole- maeischen Koßt/.