viele aifdere Gelehrte haben sich mit der Localisirung der Ptole- mäischen Daten eingehend beschäftigt. Der Lage des Hafenplatzes Aualites entspricht jene der an der Wurzel einer kleinen Landzunge gelegenen Stadt Sela, jener von Malao im Grossen und Ganzen die Po sition des heutigen Berbera. Den Hafenplatz Mundu hat man nach Med (besser Maid), einem kleinen Dorfe und Fort der Musa arro ver legt. Die Insel Mundu ist ohne Zweifel in dem kleinen Inselchen von Med dschebel tujür (Vogelberg) oder Burda -rebschi zu suchen, die nach Heuglin *) „als ein kaum Meile breiter und an 17 2 Meile langer Felskamm von mindestens 650 Fuss Höhe den Wogen entsteigt und dessen Grat, der den zackigen Gipfel bildet, so scharf und schmal ist, dass der Besucher kaum Breite genug zum Gehen darauf hat“. Dschebel tujür besteht aus röthlich gelbem Feldspathfels und ist über und über mit dem Guano von Wasservögeln bedeckt. Mosylon glaubt man in Bender qäsivi oder Bossassa, dem Hauptort der Somäl Medschurtin wiedergefunden zu haben. Kobe könnte nach der von Ptolemaeos angegebenen Länge nur mit Bender Chor oder Butiala 2 ) zusammenfallen und mit dem Punkte identificirt werden, welchen der Periplus Maris Erythraei mit dem unerklärbaren Namen rarca- TTjyr] bezeichnet. 3 ) Akannai fiele dann der Längenentfernung vom Elephantenberg entsprechend auf Mäje beim Ras Bua. Aromata ist Cap Dschard Haffün oder Guardafui. Das Südhorn führt Ptole maeos erst im barbarischen Golfe an. Ohne Zweifel ist es an den Punkt zu verlegen, wo die afrikanische Küste gegen Süd-Westen zu rückweicht, also nach dem heutigen Ras Hajfün. Der allgemeine Name für die Länder der ostafrikanischen Halb insel war seit Ptolemaeos BctQßaqia 4 ), eine Bezeichnung, die sich bei Strabo noch nicht findet. In der Gliederung der einzelnen Theile Afrika’s gehörte dieses liaqßaqia zu AilhouLa, rj viel) MLyvnxov. Die von dem berühmten Alexandriner in die Erdkunde eingeführte Topo graphie Ostafrika’s blieb typisch für die folgenden Jahrhunderte, in gewisser Hinsicht bis in die neueste Zeit. Einen beschreibenden Com- mentar zu den trockenen Daten des Ptolemaeos, um einige neue Daten *) Reise längs der Somali-Küste im Jahre 1857 in Petermann’s Mittheilungen, 1860, p. 431. 2 ) Bender Chor liegt nach Revoil’s Itineraire und Heuglin’s Karte nicht an der Küste, sondern im Binnenlande, wurde aber einst von den Wellen des Meeres bespült. Revoil hat auch den Rand des alten Meeresufers auf seiner Karte verzeichnet. 3) Periplus Maris Erythraei bei Müller, Geogr. Graeci Minores, p. 263, II. 4) Vgl. Die interessante Erklärung der Etymologie des Namens bei Leo Africanus (Uebersetzung von Florianus, Antwerpen 1556), p. 5 und Ludolf, Lexic. Aethiopico-Latinum (Francofurti a. M. 1669).