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Geograph hat offenbar den ganzen Küstenstrich von der Strasse von Bäh el-mandeb bis zum Osthorn Afrika’s im Auge. Der Elephanten- jagdplatz Aiya. mag wol in der Nähe des heutigen Tadschura gesucht werden, während bei den zwei sehr grossen Seen, von dbnen der eine salziges, der andere süsses Wasser enthalten soll, an den natron haltigen Balir el-dsal und den Süsswassersee von Aussa Dugod 1 ) oder ein Seebecken aus dem ganzen Wasser complex gedacht werden kann. Der erstere ist kaum 20 km, der letztere ca. 50 km von der Küste entfernt, beide konnten somit sehr leicht als zur Küste gehörig bezeichnet werden. Das Vorgebirge des Pytholaos wäre dann in dem auf einer Landspitze gelegenen Ras Dschebuti oder Dschibutil zu suchen. Wo wir den Hafen des Pythangelos und die Löwenwarte zu suchen haben, dazu fehlt uns jeglicher Anhaltspunkt. Strabo spricht von mehreren Flüssen, es kann folglich nur jener Theil der Somäl- Küste gemeint sein, an welcher einige Chors sich finden, die zur Regenzeit eine Strecke weit aufwärts mit Kähnen schiffbar sind 2 ), also die Strecke von Bender zij&de bis Gdndala, das Küstenland des bis zu 2158 m ansteigenden Ahl- oder Singeli-Gebirges und des Dschebel Aisema. Der Hafen Daphnus wäre dann Bender Meräja, in dessen Nähe ein Sumpf Miqrä'we sich befindet, der wahrscheinlich durch Wasserstauung entstanden ist. Die Flussgegend des Apollo wird mit dem Chor felek, in dessen Nähe sich sehr viel Mangrove-Gebüsch be findet, identisch sein. Der Berg Elephas ist, wie schon der Name an deutet, das heutige Ras el-ftl 3 ). Unter öimqv| kann irgend eine der am Osthorn Afrika’s, besonders am Ras Allula befindlichen Salzlagunen gemeint sein, während der Hafen Psygmos dann Bender Alula (Ulula) selbst sein wird. Die Lage des Südhorns ist genau genug beschrieben, dass es mit dem heutigen Ras astr (Dschard Haffün) oder Ras Haffün identificirt werden kann. Aus dieser Auseinandersetzung erhellt, was Strabo aus Artemidoros von der Beschreibung der ganzen Südküste des Golfs von Aden in sein Werk aufgenommen. Die Localitäten, namentlich die Hafenplätze, die er nennt, sind heutzutage ganz unbedeutend, die grössten nur aus ein paar Hütten bestehend und höchstens 200—300 Einwohner zählend. 4 ) 1 ) Vgl. die Angaben auf der Carte du voyage de Mr. Röchet, d'Hericourt dans le pays d'Adel etc. in dem Werke dieses Reisenden (Paris 1841). 2 ) Vergl. Heuglin’s Karte der Somali-Küste in Petermann’s Mittheilungen, 1860, Taf. 18 und Revoils Itiniraire eher, les Qomalis Medjourtins (Voyages au Cap des Aromates, Paris 1880), auf welch’ letzterer Karte auch die Neubildung des Meeresufers angegeben ist. 3) Ftl: JwO, plur. afjdl: JLöf heisst arabisch der Elephant. 4 ) Abbildungen derselben siehe in Revoil’s „ Voyages au Cap des Aromates“, pp. 44,. 197, 203.