Volltext Seite (XML)
Die älteste Kunde von den Adäl-Landschaften. Unter den Landmassen Ostafrikas nehmen die Länder der ‘Addl') und Harär 2 ) sowohl durch ihre geographische Lage, wie in Folge ihrer I ) ^Adäl ist wol die richtige Schreibweise des Namens des Afer-Volkes. Nach Isenberg (Dictionary of the Amharic language, London 1841, p. 205) ist ÄJtA! die abessinische Bezeichnung der Dandkil, von dem vornehmsten Stamme derselben Ad Alli abgeleitet. Arabisch lautet der Name richtig jL\i. = 'Adäl. Auf den Karten alter und neuer Zeit findet sich namentlich auf ersteren ausschliesslich Adel oder Adail, auch Adaiel. Ohne Zweifel gab der -Afaf-Stamm schon in sehr alter Zeit einem grossen muhammeda- nischen Staatencomplex, der die ganze Somälhalbinsel füllte, den Namen (Adel regnum besser Adela regnum). Die Etymologie des Namens ist noch nicht völlig aufgeklärt, vgl. d’Abbadie’s Angaben im Journal des Debats vom 29. October 1842 und im Bulletin de la Societe de geographie de Paris, 1842, Fevrier, und das „Ausland“ 1842, No. 116. Unbe greiflich ist die Ableitung Muhammed Moktar Bey’s im Bulletin de la Societe Khe- diviale de geographie, 1876, p. 351, welcher den Namen Adel von dem Somali-Namen Awläd-Aly herleitet und bemerkt, der Name sei „evidemment forme “ von Awläd-Aly. Schon bei Maqrizl (Hisioria regum islamiticorum in Abyssinia edit. Rinck, Lugd. Bat. 1790, p. 2) ist ein Clima benannt Adel el-omra. Auch Fra Mauro kennt eine Provincia Adel. Neuere Reisende sind verschiedener Meinung; Johnston (Travels in Southern Abyssinia through the country of Adal etc., London 1844, I- Bd., p. 11) meint, dass „the word Aduli (aus: Ad Alli) was the origin of the Greek Adulis and of the modern nom Adal“. Combes und Tamisier (Voyage en Abyssinie, Paris 1838, Bd. II, p. 140) nennen die Galla Adal. Burton (First footsteps in East Africa; or an exploration of Harar, London 1856, p. 21) sagt Zeila werde genannt „Audal or Auzal by the Somal“, dann (p. 305): „Adel is the Dankali and ancient Somal“. Kartographen sollten den Namen stets nur in ethnographischem Sinne gebrauchen. Adal ist nach Krapf (Reisen in Ost-Afrika, Kornthal u. Stuttgart 1858, I, p. 4S> englisch: Travels, researches, and missionary labours, London 1860,. p. 21) der abessinische Name der Afer-Hation. Die arabischen Auswanderer aus Yemen sollen sich Afer d. i. „Umherziehende“, „Wanderer“ genannt haben. Ueber ,Adaiel 1 und ,Danakil‘ vgl. auch die deutsche Uebersetzung von Harris’ Gesandtschaftsreise nach Schoa, Stutt gart und Tübingen 1846, II, Anhänge pp. 153 f. 2 ) So wol einzig richtig geschrieben, wiewol der Name in verschiedenen Formen überliefert ist, so Herer, Härrär, Iiurah, Flurrur, Hörör, Arar, Adar, Adari, Aragwe. Isenberg a. a. O. p. 203 schreibt: 'C\l\. C7*. — Ar arge ist die abessinische Bezeichnung für Hardr. Burton (First footsteps in East Africa, London 1856, p. 304) berichtet, bei den Gallas heisse Hardr „Adaray“. Haggenmacher (Ergänzungsheft zu Petermann’s Mittheilungen No. 47, p. 44) berichtet, der Name werde vom Worte „erer“ — schnell (das Gefälle eines Flusses bezeichnend) abgeleitet. Nach einer anderen Version seien die Bewohner Hardr's in Töpferwaaren-Herstellung sehr tüchtig gewesen und hätten von Athari = Töpferwaare den an der Küste gebrauchten Namen Ad’ari erhalten. Johnston a. a. O., II, p. 359 nennt die Stadt Hurra als die Hauptstadt von 'Adal. Paulitschke, Adäl und Harär. I