Binnenland der Somäl Vordringen könne, wenn man consequent die Rolle eines Kaufmannes spielte und mit einer Karawane fortzöge. Den friedlichen Verkehr scheinen im Inneren der Somälhalbinsel be ständig währende Fehden zu trüben. Kämpfe der Eingeborenen unter einander verhinderten das Vordringen Haggenmach er’s auf der nörd lichen nach Ogaden führenden Karawanenstrasse und Bürgerkriege führten den Tod Pietro Sacconi’s herbei, der von Harär aus nur mehr wenige Stunden von den Grenzmarken Ogaden’s entfernt war. Der erstere bewegte sich zu eigenem Schaden nicht auf der Hauptkara wanenstrasse, die von Berbera über Sela und Ghoraweina nach Melmil, dem bedeutendsten Punkte an der Nordseite Ogadens, führt, der letztere unternahm das Wagstück, sich der unzuverlässigen Führung einer aus Angehörigen verschiedener Stämme zusammengesetzten Truppe anzuvertrauen und die Mahnungen wohlwollender Häuptlinge nicht zu beachten, sich natürlich, da eine häufig begangene Kara wanenstrasse von Harär in südöstlicher Richtung direct nach Ogaden nicht zu führen scheint, immerfort auf unsicherer Basis weiterbewegend. Würde die Expedition den Vorstoss nach Osten zu unternehmen in der Lage sein, so könnte dies, so viel kann als feststehend ange nommen werden, nur im Anschlüsse an eine nach Ogaden abgehende Handelskarawane geschehen, deren Ansehen in den Augen der Somäl 20—30 Feuerschlünde verschiedener ausgezeichneter Systeme der Ex pedition gewiss nur heben würden. Waaren sind in Aden und selbst in Harär unschwer zu beschaffen. Leider fehlen uns bislang noch alle Daten über den Handelsverkehr Harär’s mit seinen südlichen, öst lichen und westlichen Nachbargebieten. Es würde daher vor allem nöthig werden, während des Aufenthaltes in Harär völlig darüber ins Klare zu kommen, unter welchen Modalitäten, unter welchen Auspi- cien von Sicherheit für die Hin- und Rückreise eine solche Tour aus führbar sei. Handelskarawanen müssen sich entweder in südlicher Richtung von Harär gegen das Kuna-Gebirge bewegen oder den Weg Berbera—Melmil zu gewinnen trachten. Karawanen von Harär scheinen nicht weiter als nach dem reichen Ogaden zu gehen. Mit diesem Lande unterhalten auch Araber von der Südsomälküste Han delsverbindungen und zwar einerseits den Juba aufwärts über Fäf-el kebir, dann von Maqdischu aus, anderseits von Räs awad und Ras aswad. Den Haupthandelsweg scheint der Lauf des Juba vorzu zeichnen. Es lässt sich nun nicht im entferntesten absehen, ob Rei sende von Ogaden aus an einen auf sicherer Basis, also im Anschluss an Karawanen, zu unternehmenden Durchbruch nach dem Ocean in südlicher oder südöstlicher Richtung überhaupt denken können. Die