6. Vorschlag. Als natürlicher Tag wird hiebei passend angenommen die Zeit von Mitternacht bis wieder Mitternacht. 7. Vorschlag. Die Festsetzung des wahren Frühlingsäquinoctiums und die Aufzeichnung eines 19jährigen Zeitkreises oder eines sogenannten Mondcirkels vertragen sich nicht, weil in Zukunft die Neu- und Vollmonde von den ihnen angepriesenen Stellen gegen Ende des Monats hin sich entfernen müßten, woher dann ein neuer Jrrthum käme, da ja Ostern am 13., 12., 11. Monde u. s. w. gefeiert würde. Deßhalb soll gar kein 19jähriger- oder Mondcirkel zur Verbesserung des Calenders und zur Auffindung des Ostervollmondes in denselben eingetragen werden. 8. Vorschla g. Es soll der wahre, nicht der mittlere Vollmond bei der Feier des Osterfestes beachtet werden; es ist sogar lohnend, die ganze Oslerberechnung von der wirklichen Gestirnbewegung abzuleiten. 9. B o r s ch l a g. Als feste Regel ist an dem nächsten Sonntage nach dem wirklichen Vollmonde, der auf das wirkliche Aequinoctium folgt, das hohe Osterfest von allen Christen zu feiern. 1V. Vorschlag Die Kirche lasse durch einen gelehrten Astronomen eine Ostertabelle auf 1 Jahr tausend oder auf noch mehr anfertigen. Auf dieser sollen stehen links die Jahrzahlen; bei Schaltjahren soll der Buchstabe b (bisgsxtilis) beigesetzt werden. Rechts, gerade gegenüber den Jahreszahlen, sollen stehen: Die goldene Nummer (die Zahl, die den Mondcirkel an zeigt), der Sonntagsbuchstabe, das wirkliche Aequinoctium, der wirkliche Ostervollmond und die Stelle des Osterfestes selbst, d. h. der Tag und Monat, an welchem in dem betreffen den Jahr das Osterfest wird gefeiert werden. An der Hand dieser Tabelle wird jeder Geistliche das Osterfest ohne Mühe und Bedenken verkünden können. Die andern be weglichen Feste kann man auf einer Tabelle als Anhang verzeichnet finden. 11. Vorschlag. Die siebentägigen Unterschiede, die zuweilen wegen der Verschiedenheit der Mit tagslinie bei der Osterfeier entstehen, dann nemlich, wenn der wirkliche Ostervollmond am Samstage vor jenem Sonntage eintritt, kann die Kirche in zweckmäßiger Weise so ausgleichen: Sie berechne die wirklichen Aequinoctien und Ostervollmonde nach dem Meridiane von Rom, dem Haupte aller Kirchen. Sie setze ferner fest, es sollen alle christlichen Bisthümer nach einer nach Rom berichtigten Ostertafel das Osterfest ein- müthig und unabänderlich feiern. Es sollen nemlich die Völker, die das Osterfest mit der römischen Kirche feiern, kraft des Gehorsames, den sie nach Gott der römischen Kirche schulden, so angesehen werden, als wären sie an diesem Tage in Rom selbst.