II. Stöfflers Schriften. Als Stösfler 1452 das Licht der Welt erblickte, hatte Guttenberg in Mainz seine Bibel, die als wirklicher Anfang der Buchdruckerkunst gilt, noch nicht vollendet, denn diese erschien 1455 oder 1456. Stöfflers Geburt fällt also mit der Er findung der Buchdruckerkunst beinahe zusammen. Ein Zufall brachte Stösfler in frühester Jugend in eine Stadt, wo die Buchdruckerkunst fast am frühesten in Schwaben geübt wurde. 1475 druckte Conrad Mancz eine Schrift in Blaubeuren, die den Titel führt: „Ob einem Mann sey zu nemen ein ehlich Weib." Zu dieser Zeit war Slöff le r wahrscheinlich von Ingolstadt zurückgekehrt und konnte dieses erste Buchdrucker produkt in Blaubeuren kennen lernen. Vielleicht hat Mancz schon vor 1475, also zur Studienzeit Stöfflers, in Blaubeuren gedruckt und dann hätte er Gelegenheit ge habt, sich sehr frühe Kenntnisse vom Buchdrucke zu verschaffen. In seinem Almanach schreibt Stösfler die Worte: Dt tmo nostra tompostuts oxiinia inäustrin mira- <zuo imprimonäi arte u Dorinunis invontu pro ojusmoäi ooinmaciitg-tidus oonso- czuonäis innuinera propo inoäuin oommonturin oporis et mg-Anituäino utilitats praoolarissima, per totum puono orbein sunt äisssminatu. Die Schriftsteller über die Universität Tübingen: Zeller, Böck, Eisenbach und Klüpfel, geben nur flüchtige Andeutungen von Stöfflers schriftstellerischer Thätigkeit. Am ausführlichsten zählt Vossius') Stöfflers Schriften auf. Die Bibliotheken in Tübingen und Stuttgart besitzen seine Schriften nur unvollkommen. Dagegen haben die Bibliotheken in Wien und München dieselben ziemlich reich. Von beiden liegen Verzeichnisse vor, welche für diese Schrift erbeten wurden. Das Wiener Verzeichniß verfertigte in sehr gefälliger Weise Herr Universitätsbibliothekar Wussin; die Münchner Schriften hat Herr Major Würdinger ausführlich verzeichnet. Von den Schriften Stöfflers, welche zumeist hohes typographisches Interesse haben und ihres Alters wegen auch selten sind, können folgende angeführt werden: I. ^Inmnaoli nova plurimis annis vonturis insorviontia: per lloannom 8töük- lorinum llustinZonsom ot llaoobum Dllaumen Dlmonsom aocuratissimo suppututa: ot toti koro Duropo äextro s^äoro impartita. — Am Schlüsse: Opera artogue improssionis miriüoa viri soleotissimi lloannis koAor anno salutis Ofiristi Domini 1499 läibus kebruarüs llo epllomsriäos novas expletao atczuo absolutas sunt DIms. Diese älteste Ulmer Ausgabe ist in Wien und München und nach Wussin in klein 4° ohne Seiten- und Blattzahlen, sowie auch ohne Custoden. Weitere Ausgaben, welche Tübingen und Stuttgart besitzen, sind: a) 1504 — 2. llanuarü Vonotüs opsra, arte ot exponsis Dotri Dioollten- stein, Oolonionsis Oorinani. b) 1506 — ebendort, o) 1513 — ebendort. 1) Osrsräi äoanuis Vossü äs quatuor artidus populsribus. Xingtslaclsmi 1650.