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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Lrdartt«» „> Lrprttlt«» JvhanniSgasse 33. Verantwortlicher Redact-ur Kr. Hüttner in Reudnitz Sprechstunde d. Redactio» „o >l—>r Udr »,n 1 —i> U^s. «nnahme der für die nächit- tolarnde Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Lonn- »nd Festtagen früh bis '/,v Uhr. FtUale für Zufrratrninaatiwc: LU» Klemm, UuiversitLtSstr. 22. Lost» Lösche. Hainstr. 21, pan. Tageblatt m rr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtt, Handels- und Geschästsmkehr. Freitag den 22. Januar. Oeffentliche Plenarsitzung der Handelskammer DienSlag de» 2V Januar I87L Abend» S Uhr in deren SitznngSsaale Nenmarkt 18,1. Tagesordnung: 1) Registraude. 2) Bericht deS Zoll- und Steuer-AusschusseS Uder die Instruction zun» Vi«kon»n»en- steuergesetz. 3) Ausschußbericht über die Ministerial-Verordnung, den Handelsverkehr »nit Serbien betreffend. 4) Feststellung dcS gutachtlichen Theils des Jahresberichts für 187rr. 5) Bericht über den Erfolg der Deputation in der Dankfrage. 6) Bericht über eine Anfrage, die fvg. Ratengeschäfte betreffend. Höhere Bürgerschule für Knaben (Hospitalstraße 3). Die Anmeldungen für Ostern erbitte ick mir Mittwoch den 27. und Donnerstag den 28. Januar Vormittags von 8—!2 Uhr. Ilr. Pfalz, Direktor. Beschlüsse des Vaths in der Plenarsitzung vom 2. Zanuar 1875.*) Nach Genehmigung der annock den Stadt verordneten zur Prüfung und Iustisication mit- zntheilenden Rechnungen deS Lagerhos», der CaS- pari-Stiftung und des AlmvsenamteS auf daS Jahr 1873 wird vorbchältlich der einzuholenden Zustimmung der Stadtverordneten dem neu- crwählten GaSansialtS-Controleur die Pensions berechtigung eines städtischen Beamten zuerkannt und die Anlegung der Wasserleitung in die Parthen- straße mit einem Aufwand von 10,203 Mark zu Lasten der Stammanlage genehmigt, der Pachtvertrag mit den Bonorand'fchen Erben über deren Etablissement im Rosenthale auf den Monat Januar 1875 unter den bisherigen Be dingungen prolongirt, in der Erwartung, daß noch rm Laufe dieses Monates die Stadtverordneten die von ihnen erbetene Erklärung über die nach dem beschlossenen neuen Pachtvertrag von der Stadt eventuell zu machenden Erwerbungen und die darnach vereinbarte theilweise Veränderung in der Bewirthschastung deS Etablissement- ein- geben werde, und beschlossen, von einem Bebauungsplan deS gisammtcn alten Friedhofs zur Zeit abzusehen, l^roch zur Befriedigung des insbesondere durch rie Anlegung deS Ellenburger Bahnhofs gestiege nen VerkehrsbetürsnisseS den sog. Täubckenweg nach dem vorliegenden Plane vorläufig zu ver breitern. mit den hierdurch betroffenen Inhabern von Erbbegräbnissen auf Grund der Bekannt machung vom 5. März 1874 zu verhandeln und denselben Begräbnißstellen auf dem neuen und nördlichen Friedhof anzubieten, nach Beendigung dieser Verhandlungen aus die Kostenfrage zurück- zukcmmen, die Frage der sofortigen Schließung leS alten Friedhofs behufs baldiger Herstellung der für die dortigen Stadtthcile nöthigen Ver bindungswege durch daS FriedhosSareal, der Fried- bvsSkeputatlon zur Begutachtung, auch über die bei» Anbauten um den Friedhof herum zu wid menden gcsundheitSvol'zeilichcn Rücksichten zu über weisen. und z. Z. Anordnung zu treffen, daß alle vom Eilenburger Bahnhofe absahrenden Wagen nach der Stadt nickt durch den Täubchenweg nach der Stadt fahren. Herr Schramm hat daS Eigenthum an einem der feinem geschlossenen Grundstücke an der Diünz- gaffe frei gelegenen Areal beansprucht und hierüber vergleichsweise Vorschläge dahin gemacht, daß der Rath die gegen ihn wegen stra ßenpolizeiwkdriger Benutzung diese- Areale« bei der Gerichtsbehörde grncllten Strafanträge zurückriehen, die künftige Baufluchtlinie der Münzgasse seststelleu. daS Areal bi« zu dieser al» Herrn Schramm- Eigenthum anerkennen und zu dem erbetenen Verkauf von Areal an der Burggasse an denselben nochmals Zustimmung der Stadtverordneten eiuholen soll, wogegen er aus da- über die festzustellende Bau- 'Inchtl'nie der Münzaasse hinaus in die Straße lallende Areal verzichten will. Diese Vorschläge werden der Neubautendepu- lation zur anderweiten Erörterung der Elgen- lbumSverhältnissc und der sonstigen in Frage kommenden localen Verhältnisse überwiesen. Endlich werden die Beschlüsse der Stadtvcrord veten zu dim Conto der Straßen und Wege s3S) re» 1875er Budgets in Berathung gezogen; eS wird beschlossen: grg,» die Abstriche in dcn Positionen für Unter i'atlung der Conncwitzcr und Eutritzscher Chans 'ce und dcs Schlcußiger WegeS zu remonftriren, euf den Antrag der Stadtverordneten aus Aus führung der theilwcisen Neupflasteruug der Ring üraßc will man bei der in der betr Stadtver ordneten-Sitzung vom Herrn Stadtrath Peucker als RvihSdeputirter abgegebenen Erklärung sieben ble,k«n, der Antrag, die Pserdebahnunternehmer anzu- bakken. daß sie an bleßliegendrn Rippen der ') Bei der Redacriri, des Tageblattes einqegangrn «u II. Januar. Pserdebahnschienen nach ihrer contractlichen Ver pflichtung bossirte Steinpflasterung Herstellen und in Stand halten, wird mit Rücksicht auf die hierüber in anderen Orten gemachten Erfahrun gen der Straßenbaudeputation zur Begutachtung überwiesen; dem Anträge, dafür zu sorgen, daß alle belebten Straßen gut gepflasterte Uebergänge erhalten sollen, will der Rath, soweit e- die im Budget hierfür eingestellte Summe gestattet, entsprechen, außerdem aber im Budget für 1876 daraus zu rück kommen. aus den Antrag, dahin zu wirken, daß die PoniatowSkystraße behufs Uebcrnahme in regle- mentSmäßigcn Zustand versetzt werde, ist zu er widern, daß die Angelegenheit behusS Erledigung in Bearbeitung genommen ist, auch soll dem Antrag, den Straßentract Über dcn Fleischerplatz in Fortsetzung der Lcssing- straße in besseren Stand zu setzen, entsprochen werden, ebenso will man die Plagwitzer Straße von der Weststraße bi- zur Kreuzung der Marschncr- straße und zwar mit einem Aufwand von 48,315 M. 48 Pf. und unter Aufrechthaltung deS Postulats von 6000 M. für Unterhaltung deS übrigen macadamisirten Theils der Plag witzer Straße und ebenso die Fahrbahn deS PetersbrückendammeS. soweit dies noch nicht geschehen, mit einem Aufwand von 7123 M. 29 Pf. mit bossirten Steinen pflastern. Bei den übrigen Abstrichen in dem vorliegenden Conto wird Beruhigung gefaßt. Eugen Felir' Gemälde „Pan und Bacchantiunen" auf »vl » Kunstausstellung. Vor Kurzem brachte da- Tageblatt eine Notiz über daS bevorstehende Eintreffen dieses BildeS in Leipzig und vor einigen Tagen ist es auch glücklich angekonimen und in der Kaufhalle bereit- ausgestellt. ES besitzt außergewöhnliche Dimen sionen, seine Höhe kommt der deS AusstcUuugS- saaleS säst gleich und die Figuren sind bedeutend über Lebensgröße. Der Künstler führt unS in einen arkadischen Pinienhain, in welchem aus granitnem Piedestal die Bronzebüfte de« HirtengotteS Pan thront. Zwei Bacchantinnen, von denen die eine sich an da» Denkmal schmiegt, während die andne zu den Füßen de- Postamente- ruht, opfern dem Gotte Früchte und Wein, ein muntere- Zicklein springt lustig daher, blühender Oleander mngiebt d,c Gruppe und den Hintergrund schließt ein duftiger GebirgSzug, vielleicht der MänaloSberg, der LieblingSanfenthalt de« Beschützer» der Heerdeu, würdig ab. Da» Bild wird ohne Zweifel auf die verschie denen Beschauer divergirende Eindrücke hervor rufen und die gänzliche Ursprünglichkeit der mythologischen Frauengestalten hat gewiß schon manche- tugendhafte Naserümpfen, wenn mch gar entrüstete- Rückenwendcn oder himmelndc» Augenverdrehen über die Sittenlosigkeit der heu tigen Welt bewirkt. Frau Adelheid v. Mühler, wenn sie noch am Ruder wäre, würde dem Ge mälde wohl den Passirschein versagt und damit die Reich-Hauptstadt um einen wirklichen Kunst genuß gebracht haben; glücklicherweise haben ihre Nachfolger da- Wesen der Kunst richtiger erfaßt, al» daß sie die idealen Gebilde dcS Künstler- mit dem Trauerflor altjüngferlicher Prüderie ver hängen möchten. Der wahre Kunstfreund wird im Betrachten diese- bedeutenden Gemäldes hohe Befriedigen finden: da- Ebenmaß der Formen, die edle Aus fassung und glückliche Gruppirung vereinigen sic» mit dem bi- auf die zartesten Fleischtöne trefflic durchgeführten Colorit zu einem wahrhaft har manischen Ganzen. Plastisch und doch ätherisc leicht heben sich die Gestalten der beiden Bacchan linnen von dem magischen Halbdunkel der Baum gruppen ab und contrastiren auf da- Wirksamste mit der dunklen Figur de- bronzenen Hirten otteS. ES liegt ein Hauch tizianischer Farben- >oefie, die Weihe althellenischcr Mythe, aus dem Zilde, dessen künstlerischer Werth nirgend« durch Makart'sche Frivolität beeinträchtigt wird —» Aus Stadt und Land. * Leipzig, 21. Januar. Die Erklärung, mit welcher der Vertreter der sächsischen Staats- regierung im BundeSrath in der Sitzung am 5. Januar sein ablehnende« Votum in Betreff der Einführung der Civilehe begründete, enthält unter Andern, den Hinweis daraus, daß die verschiedensten Kreise der sächsischen Bevölke rung an die Regierung zahlreiche Kundgebungen gegen die Civilehe hätten gelangen lassen. Wir möchten Dem gegenüber darauf aufmerksam machen, daß selbst die amtliche und ossiciöse sächsische Presse eine andern Kundgebungen in Sachen der Civil ehe mitzutheilen gewußt hat, als die Aussprachen mehrerer Diöcesanversammlungen und der Meißner Pastoral-Conferenz. Die letztere war zum aller größten Theil an- Geistlichen gebildet, ans die in der betreffenden Versammlung namentlich der ehe malige Cultusminister von Falkenstein zu Ungun- sen der Civilehe einzuwirken suchte. In den Diöcesanversammlungen aber sind die gegen die Civilehe gerichteten Anträge auch stet» von Geistlichen gestellt worden und eS darf bei deren Einfluß und Beredsamkeit wohl nicht Wunder nehmen, daß die meist auS Bewohnern de- platten Lande- be sehenden Laien, welche über da« eigentliche Wesen der Civilehe sehr wenig unterrichtet waren, dafür gewonnen wurden. * Leipzig, 21. Januar. In der gestrigen Sitzung de- Stadtverordueten-CollegiumS stand die RathSvorlage wegen Mitvollziehung eine» von der Kirchengemeinde St. Nicolai aus gestellten SchulddocumenteS in Höhe von l 2,000 Thlr. wieder auf der Tage-ordnuug und eS kam, wie zu erwarten war, hierüber zu einer ehr lebhaften Debatte. Der Sachverhalt ist eia- ach der, daß in der Verwaltung der Kirchen- qcmeinde St. Nicolai im Laufe der letzten sechs Jahre nach und nach, weil die Deckung-mittel dcn Bedürfnissen nicht entsprochen. e,n Deficit von nahe an 12,000 Thlr. entstanden ist, welches Deficit der Kirchenvorstand durch Ausnahme eines verzinslichen DarlehnS bei der Communalbank für daS Königreich Sachsen decken will. Der Kirchenvorstand hat die Mitvollziehung der be treffenden Cchulvurkunde seiten- der politischen Gemeinde, also de- StadtratheS, mit Berufung auf den tz. 6 der Ausführungsverordnung zur KirchenvorftandS- und Synodal - Ordnung ver langt. Der Stadtrath hatte diesem Begehren für seinen Theil entsprochen und die Stadt verordneten um ihre Zustimmung ersucht. DaS Stadtvcrordneten-Collegium lehnte indessen bei der erstmaligen Berathung der Angelegenheit, weil ibm der ungezogene Gesetzesparagraph nicht zweifellos zur Begründung der angesonnenen Handlung ausreichend erschien, diese Zustimmung mit großer Mehrheit ab. Der Kirchenvorstand zu St Nicolai hat daraus in einem neueren Schreiben an den Rath auf seinem Verlangen bestanden und ausführliche Mittheilungen hinzu gefügt, aus welche Weise da« Deficit entstanden »nd wie er, leider erfolglos, bei dem CultnSmi- nisteriom darum nackgesucht hat, dasselbe durch Ausschreibung von Parochialanlagen zu decken. In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten legte der Referent de» Verfassung»-AuSsch»ffeS, Herr Vorsteher vr. Tröndlin^ zunächst den Standpunkt der Mehrheit und der Minderheit de- Ausschüsse- dar. Die Mehrheit glaubte, daß den Anforderung», die da» Collegium früher gestellt, seit»» de» Kirchenvorstandc» entsprochen Word» und e» nach Lage der Sach« nicht mehr thunlich sei, die Zustimmung zur Mitvollziehung zu versag», während die Au-schuß-Minderhcit erklärte, an dem früher» Votum festhalten zu müssen, und vorschlug, etwaige Zwang-Maßregeln ruhig abzuwarten. Herr Fleischhauer hielt sich für verpflichtet, darauf aufmerksam zu mach», daß nach seinen Beobachtung» der Sirchenvor- stand zu St. Nicolai seine Einnahmen reckt wohl vermehren könne. So sei z. B. bei Kirchencon- certen öfter» wahrzunehmen gewesen, daß, während sick im Raum zur ebm» Erde da» Publicum zusammengedrängt und dem Zug an den Thüren habe auSsetz» müssen, viele Logen und sonstige abgeschlossene Räume in der Kirche unbenutzt warm. Der Kirchenvorstand möge diese Logen während der Coucerte vermiethen. Herr vr. Kü'y n verwendete sich mit lebhaft» Worten für An nahme de- Anträge» der Ausschuß-Minderheit, damit em Anstoß zur Klarstellung des tz. 6 der genannten Ausführungsverordnung gegeben, werde. Herr vr. Tröndlin bemerkte, diese Folge werde bei der Weigerung de» Collegium» nicht emtreten, sondern eS werde aus jeden Fall einfach eine Zwang-Verordnung gegm die Vertreter der Stadtgemeinde erlassen werden. Herr Kirchhofs vertheidigte den Antrag der Au-schuß-Mehrheit Anfluge 12,550. IbnmrnnttsPrri» viertelt. mcl. Bringerlohn 5 Mi. Jede cin-clne Nummer »« Pf- Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbeförderung 3» «k. mit Postbesvrdrrung 4S Mt. Zosiratr 4aesp. Bourgeois-. 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, »«lerne« »Mer dem »edaction^lrlch die Spaltzeile 4v Pf- Inserate find stets an d. Sk-rdttt«» zu fenben. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praolliunenmäo oder durch Postvorschuß. mit dem Hinweis, daß, so ungerechtfertigt auch die Bestimmungen deS Gesetzes sein möchten, man doch sich nach ihm zu richten habe, wenn man nicht in den Fehler der preußischen Ultra- montanen verfallen wolle. Der corrccte Weg sei, daß Rath und Stadtverordnete sich an zuständiger Stelle darum bemühen möchten, daß die in Frage befindliche Gesetzesbestimmung abgeändert oder be seitigt werde. Herr Advocat Francke suchte in längerer, scharfer Rede diesen Borwurf der „Un botmäßigkeit" gegen daS Gesetz zurückzuweisen. Man streite nicht gegen daS Gesetz, sondern nur um die Auslegung deS Gesetzes. Man möge sich, in dem man Zwangsmaßregeln der Verwaltungs behörde abwarte, auf alle Fälle den Iustizweg offen halten. Der Redner ging dem in Rede stehenden Paragraphen der Ausführungsverord nung zur Kirchen- und Synodalordnung scharf zu Leibe und er nannte ihn unter Anderem al» „bewußt unklar abgcfaßt." Nachdem noch die Herr» Scheller für die Ausschuß-Minderheit. Tröndlin und Kirchhofs wiederholt für den Antrag der Mehrheit gesprochen hatten, wurde der letztere bei der Abstimmung mit 27 gegen 21 Stimmen genehmigt, die Mitvollziehung der Schuldurkunde also beschloss». * Leipzig, 21. Januar. Während in Leip zig daS Project der Gründung eine« Vereins zur Herbeiführung billiger Fleisch, preise au« irgend welchen Gründen wieder schlafen gegang» zu sein scheint — eine Er scheinung. die zu der sonstigen kräftig» Initiative der Leipziger Bevölkerung in gemeinnützigen Ding» in seltsamem Widerspruch steht — wird auS anderen Orten über da» kräftige Gedeihen solcher Einrichtung» Günstige- gemeldet. So theilt die „Vossische Zeitung" in Berlin über den dortig» Verein Folgende- mit: „Der Verein v'on Fleisch-Consumenten erfreut sich trotz der schädlich» Gegenoperationen, den» er auSgesetzt war, einer stetigen Zunahme seiner Mitglieder. Besonderen Erfolg Hatte die Cou- lanz, daß der Verein Probekäufe gestattet, ehe Jemand demselben beitritt. Er kann die-, weil er de« günstigen Eindrücke- seiner Preise und Maaren sicher ist. Der Vergrößerung seiner Mitaliederzahl entsprechend hat der Verein auch die BerkaufSstunden in seiner ersten Verkaufsstelle Brandenburgstraße 45 vermehren müssen. Die Verkaufsstelle ist fortan täglich, außer dcn Sonn- und Festtagen von 8'/s—12 Uhr Vormittag-, sodann am Dienstag und Donnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags und am Sonnabend von 5—8 Uhr AdendS geöffnet. Die billigeren Bieh- marktpreise haben eS dem Verein ermöglicht, auch seine Preise herabzusetzen. Derselbe ver kauft jetzt Rindfleisch (Suppenfleisch) für 5 Sgr., Dünnung für 4i/r Sgr., Kamm für 5'/, Sgr., Fehlrippe für 6 Sgr., Oberschale und Schwanz stück für 7 Sgr., Roastbeef für 6^ Sgr., Schabe fleisch für 8 Sgr., Kalbfleisch für 5'/, Sgr., Kalbs keule für 6»<, Sgr., KalbSnierenbraten für 7'/, Sgr., Hammel-Cotelette für 6»/, Sgr., Hammelkeule für 6 Sgr. und Hammelfleisch für 5 Sgr. Die stärkst» Umsätze von 145 resp. 172 und 242 Thlr. hatte der Verein an den br-herig» Verkaufs- Sonnabenden. Gerade diese« WachSthum deS Ver kehr» in der ersten Verkaufsstelle und die Nothwen- digkeit, in Folge Kündigung ein neue» Local zu such» und einzurichten, hat die Thätigkeit de- ComitLS so in Anspruch genommen, daß die Eröffnung der zweit» Verkaufsstelle noch nicht erfolg» konnte. Local-Vereine find übrig»» in größerer Zahl in der Bildung begriffen. die theil» selbstständige Wege zu gehen geneigt sind, theils sich dem Verein von Fleischcoasumentcn anschließ» wollen. Alle in Allem genommen, hat diese Bewegung der Eelbsthülfe so große Dimensionen angenommen, daß sie ein» Erfolg in Bezug auf die Fleisch- Preise theil- schon erzielt hat. theil« noch allge meiner erziel» wird. Da« Publicum muß sich nur daran gewöhn», nicht jedem bö-willig col- porlirtm Gerücht Glaub» zu sckenkm und damit den Muth sink» zu lassen " Verschiedenes. — Unsolider Bau. In Meiningen stürzte voriges Jahr um diese Zeit oberhalb der Stadt die neue .tzeller'sche Mälzerei ein, leider mehrere Menschenleben vernichtend, und am 16 d. M. stürzte ebenfalls in Meiningen, unterhalb der Stadt, ein neue» Gebäude zusammen. Lmk» an der Straße neben der Chausseegelvhebeftelle war ein stattliches Gebäude in der Bollcnvuna be- zriffen, welche» die Neugierde und Schaulust de» publicum» schon längere Zeit rege gemacht hatte. LS wurde nämlich auS einem Gennscke von un gefähr »/,<» Erde, Sand und kleinem Gestein und '/io Cement auSgesührt, welche- in eiserne For men gebracht wurde und da zu einer harten, fest» Masse sich verdichtete. Schon war» jene eisernen Form» in die Höhe von 3—4 Stock- werk» einschließlich de- Giebel« gebracht und nach erreichtem Zwecke wieder heruntergeschafft