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1 j. i. r » 4. j. 1 L i. « u. x. , ?. 2 U. k 2 4. 4. .. ? r r. ,. r > i « » z. » >. L 4. « u. »o. r. » « o. Lti i >.' r. » 2 >. 6. u 0. fco. Ä I co. L fco. L t co. 2. 6. :o. 2. :o. 2. ,vi , 04 .. 0^ ^ vj «. 4H «. vl .. vj Erscheint täglich früh 6 >, r Uhr. Nrdactt«» «u> ckl-ttiilu» Johannisgasse 3Z. Verantwortlicher Rcvactcur Kr. Hüttner u> Reudnitz. Sprechstunde d. Vicbacrivn Bormilta-« vv» II—12 Mir Rachmm.iq» ro» 3—^ U>e. Bnnahme Ver für die nächst folgende Nummer brstimiiirei, Inserate an Wochentagen bic AUHr Nachmittags, an -onn^ undFesttagen srüft vis' ,9 llstr. Filiale für Juftrulrnaiiii.iüuu': Otto Klemm. iluivcrsuatssti. 22. Laut-Lösche. Hainstr. 2«. vart. Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik. Localgefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. 14. Donnerstag den 14. Januar. Jagd - Verpachtung. Da- der Sladtgemeinde Leipzig zustehende Jagdrecht aus t) der Flur de- derselben gehörigen Rittergutes EunuerSdorf von ca. 290 Acker — ISO Hektar 49,, Ar jagdbarer Fläche soll vom 1. Juli I87S a«, 2) den Grundstücken de- derselben gehörigen Rittergutes Stötteritz untern Theil» nebst Zubehör von ca. 242 Acker ----- 133 Hektar 92,« Ar jagdbarer Fläche soll vom I. September I87S an anderweit auf 8 Jahre an die Meistbietenden verpachtet werden. Wir beraumen hierzu Versteigerung-termm an Rath-stelle auf Freitag de» RS. Januar k. I. BormtttagS IL Uhr an und fordern Pachtlustige hierdurch auf, in demselben sich einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Versteigerung«- und Verpachtung-bedingungen liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au-. Leipzig, den 19. December l8?4. Der Rath^Etadt der Leipzig. Cer« vr. -och ferutti. Holzauktion. Areitag de« IS. Januar I87S sollen von Vormittag- 9 Uhr an im Burgauer Forst reviere aus b«n Kahl- und Mittelwaldschlage in Abth. 2 und 22 a am sogenannten großen Gerove und an der Eisenbahn in, Leutzscher Holze 1K7 eichene Rutzklötze (bi- 124 Centimeter stark und 13 Meter lang). 58 buchene, 3 maßholderne, 26 rüsterne, 6 lindene, 45 eschene, 5 ahorne, 13 birkene, 34 erlcne und 1 apselbaumner -eutzflütze, 6 Stück eichene Kahukute, 240 Stück rüsterne und eschene Schirrhölzer, und 140 eschene SchtrrAauge« unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft «erden. ^«fammeukuuft: aus dem Mittelwaldschlage in Abth. 2 am großen Gerade, in der Nähe ver chscheuaer Grenze. am 29. December 1874. DeS RathS Forfldeputatio«. Höhere Bürgerschule für Mädchen. Anmeldungen auf Ostern für die 7. Clasie erbitte icb mir Donnerstag den 2l oder Freitag Pen 22 Januar zwischen 2 und 4 Ul r Nachmittag-, Die Elaste setzt drei Schuljahre voran-. Durchschnittsalter 9—10 Jahr. vr. W. Rölder«. in Le»1scher Protestmttru-Vkiei«. Ldip^jg, 13. Januar Gestern Abend fand Stahl"- Restauration in der Ritterstraße eme Mitglied«-Versammlung de- hiesigen Deut schen Protestauleu-VereinS statt, in wel cher eine bekanntlich auch in unserer Stadt bren- riend gewordene Frage, die der Kirchensteuer, zur Besprechung kam. Herr Professor Scydel, welcher da- Referat in dieser Sache übernommen, legte seinen Betrachtungen zuvörderst drei Fragen rü Grunde: 1) wa- ist in Betreff der kirchlichen Besteuerung in Sachsen Rechten-? 2) welche- wäre das Rechte und 8) waS ist in der gegen wärtigen Lage zunächst zu thun? Referent unter zog hinsichtlich der ersten Frage die hierfür ein- schlageoden gesetzlichen Bestimmungen und nament lich da- Parochial-Lasten Gesetz vom 8 März 1838 einer ausführlichen Besprechung, hob bade, die Schattenseiten der einzelnen Bestimmungen «d besonder- der Uufbringnng-nioduS, die bei- PoHntiae Stellung de- Kirchen Vorstandes und der politischen Gemeindevertretung hervor und faßte tu Sachse« bestehende Recht oder Gesetz noch- trewng in obigem Ginn« abgräudert »«dm. Ja »wische,r aber ist durch stete Vereinbarung zwischm po litifch« und kstchüch« Gemeinvevertretnug, sowie durch weiteste Auslegung der einschloamdm Gesetze dle größt- mögliche Annäherung an jene Normen anzustrrben. «Iler Grund und Boden für die lutherffcbe ——, et soll nach dem Einkommen lediglich die Person belastet werden und zwar abgesehen vo« allen Unselbstständigen. Zur Erreichung besser« Zustände aber, und hiermit ging Referent zur dritten Frage üb«, empfehle sich vor Allem die Anbahnung ein« Vereinigung zwischen kirch lichen und politischen Gemeinden, um den letzt«« «-glichst jede Entschließung zu überlassen, fern« dm Grundbesitz al- solchen zu entlasten Mid end üch auf der Synode eine Reformation de» mehr «wähnten Gesetze» »nmstreben Am Schlüsse seine» Referat» legte Herr Prof. Sevdel folgende drei Thesen vor, mit denen die Versammlung ihr Einverfländniß erklärte. D« "Wortlaut der Thesen ist folgend«: 1) Di« politisch« Gemeind«, ««-che aus verschirdenen Religion»- und LonfrsfionSvenoandten bester«« kann m»d meist auch wirklich bestrbt, hat als solch« mit der Beschlußfassung über kirchlich« Darlehne und kstchüch« Anlagen in keiner Weise zu thvn. Dielm- hr sollen dle Atrcheuvorsttnd« — unter der Aufsicht der kirchlichen Behörden — selbstständig über dcS Kirckunarar verfügen, z« kirchlichen Zwecken Darlehn« anfnehmen und Sievern ao-schreiben. Auch sollen die jiirchenvorstäudr die Lr re zur Berrinnahmung und Beitreibung der Siechen rern «ach freiem Ermesse» anprllen und besolden. 2) Die Kirchensteuern sollen niemals auf den Grund i lasten, sondern lediglich von den der Kirche», »de zugehörigen, und zwar nvr den selbstständigen tonen als svlch«i getragen und nach dem Maße des kommen- vertyrilt werden. S) SS iß darauf binzv virkru, daß die diesen Nonnen «otgegenstrbeuden Bestimmungen der Kirchenvorstands, und Synodal.OrdL.uig ltz. 21), de« dazu gehörigen Publikation-gesetzt- (§. 2—-) und de- Parvchrollosttn- gesetzt- (tz. L) nebst Erlintrnwgen (von 18S5, tz. 3) -oeüch di« ' 2) T stü«« Symphonie-Concerl. — «Leipzig, 13 Januar. Da« gestrige Vinte Svmphonie-Concert d« verstärkten B ü ch - ner'schen Capelle bot zwei Ouvertüren, — die Conccrt-Ouverlure zu den Hebriden (FingalS- höhle) von Mendelssohn und die Tannhäuser- Ouverture von Wagner — die ihre- Eindrucks niemals verfehlen. In beiden ist die magische Färbung und das dämonische Element so hervor tretend, daß der Zuhörer gepackt wird. Beide Meisterwerke fanden gestern eine exacte und in jÄer Hinsicht gelungene Durchführung und ver diente den Beifall, den sie nuteten Da» Inter essanteste an diesem Abend war ab« die Auf führung der Lenore, eine symphonische Dichtung nach Bürg«'» Ballade vom Hofcapell- «eister Klnghard an» Neustrelitz. Diese» To« gernälde, welche- unter der Leitung de- Compo nisten vorgetragen wurde, hat ohne Zweifel eine« originellen und edlen Kern, der aber m Akunst»- mustk so eiogehiillt ist (hi« und da waren An klänge au Wagner nicht zu verkennen), daß man nicht ru einem wahrhaft ruhigen Genuß kommen kann. Einzelne Malereien (wie z. B. die de« ersten Ab schnitt-i waren fast zu grell und der Ausdruck der Leidenschaft und de» Verzweifeln- war mit unter ein Toben, welches sich hart an der Grenze der musikalischen Aesthetik bewegte. Danebv, hat da- Werk ab« auch herrliche und wa! ergreifende Momente, und wenn u. A. die Oboen die schmerzlichen Klagen der Lenore auSdrücken, so bleibt dabei sicherlich kein Zuhörn ungnührt. Da« Ganze macht überhaupt seinem Schöpf« Ehre : die Gedanken der ersten Abschnitte sind aut -«arbeitet und lies angelegt. Die letzten Abschnitte heben sich nicht so klar von einander ab, aber d« Schluß mit seinen Dvraccordcn ist wund« voll; « gleicht einem Strahl der Gnade au- der Höhe für Lenoren Wollten wir in» Einzelne eingehen, so könnten wir wohl Manche» noch finden, wa» un» nicht ganz vollkommen «schien (wie z. B. die Anklänge an die Militair musik im zweiten Abschnitt), ab« auch Manche» da» meisterhaft entworfen ist. Die Capelle bewährte bei den wahrlich nich leichten Ausgaben ihren alten Ruhm Eine freund liche Abwechselung erhielt da» Programm durc die Gesang-Vorträge de- Herrn Zehrfeld welcher eine Arie au- dem „Nachtlag« von Gra nada" und einige Lied« von Schubert, Reinecke und Horn sang. Wir können diesem trefflichen Säng« unsne Anerkennung nicht versagen, müssen ab« doch bemerken, daß sein Gesang noch mehr wirken würde, wenn « noch frei« und ungezwunge ner sich entwickelte. Da- Concert war übrigen- sehr zahlreich besucht und gab auf'S Neue den Vcwe,-, welche» Interesse man diel«, verdienst vollen Aufführungen d« vnstärkten vüchnn'scher Capelle widmet. «»fltße 12-55». A '> «o»e»re«t»prkt» Viertels 4 V, Mk, incl. Bringerlohn 5 Mk. JeSe einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gediwren für Extrabeilagen ohne Postbeforkernng 30 Mk. mit Postbeförderuug 45 Mk. Inserate Igesp.Bourgeoisz. 20Pf Größere vLcdristeii laui unserem Preisverzeichnis) -Tabellarisch« Satz nach höderem Tarif. Xrclamru uater »rm Uröacrii»i»-itch die Svaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d Ervettilan zu senden — Rabatt wird nicht gegeben. Zablnngpr»«null>er»ack» oder durch Postvorschuß 1875. Aus Stadt und Land. Leipzig, l3 Januar Der Vorstand de» niederrhernischen Verein» für öffentliche Gesund- ^eitSpflege hatte an den Reichstag da- Er- uchen gerichtet, derselbe möge für da- ganze Gebiet de» Deutschen Reiche- den Erlaß eine» Todtenschau-Gesetze- in Anregung bringen. Die Petition war hauptsächlich mit folgenden Worten begründet: „Die obligatorische Tobten chau beseitige die, trotz der Seltenheit der Fälle, wch imm« nicht abzuleugnende Möglichkeit de- Lebendigbegraben-; sie sichere möglichst die Ent deckung von Verbrechen gegen da- Leben, setze die Behörden in den Stand, bei intensivem Auftreten ansteckend« Krankheiten rechtzeitig durch geeignete Maßregeln die Weiterverbrertung zu verhüten; endlich sei nur durch obligatorische Todtenschau in Verbindung mit gleichfall- obligatorisch« Ein tragung der Todesursache durch den behandelnden llrzt, sofern überhaupt eine ärztliche Behandlung iattgefunden hat. die unentbehrliche statistische Grundlage für eine wirksame öffentliche Gesund heitspflege zu gewinnen." Die Petitionen hatten sich u. A. auch darauf berufen, daß im Königreich Sachsen bereit- die obligatorische Leichenschau be stehe. Cm Mitglied der Commission bezeichnet- sic- al- Jrrthum, da da- betreffend« Gesetz im Jahre 1850 auf Drängen der Bevölkerung auf- zehoben worden sei. Die Commission hat be- chloffen vorzuschlagen, daß die Petition dem eichSkanzl« zur Erwägung übergeben werde — Den „Dr. Nachr." zufolge wird in Re zieruugSkreisen beabsichtigt, gegen die Redacteure )er Preußischen Jahrbücher Strafantrag zu stellen. Wie e» heißt, würde die Regierung sie falsche Darstellung dies« Zeitschrift bezüglich der Frieden-Verhandlungen zwischen Preußen und Sachsen vom Jahre 1886, resp. die Behauptung, daß Svuig Johann aeneigt «wesen sei,-Pie ih« für seine Verpchtleiflung am den Thron ange botenen Gummen unt« Umständen anzuuehmeu, für genügend widerlegt erachtet haben durch die Dementirung im Dre-du« Journal Da aber inzwischen da- neueste Heft v« Jahrbüch« jene Behauptungen mit dem Bemerken ausrecht er halten haben, sie hätten ihre Angaben von einem durchaus zuverlässigen Gewährsmann, so will die Regierung den Weg de- gerichtlichen AuStragS der Streitfrage beschreiten Verwirklicht sich diese Absicht, so könnte in eine bisher dunkle Partie der Geschichte einige- Licht mehr fallen - Am Sonnabend Abend wurde auf der Straße zwischen Meerane und Gößnitz ein frecher Diebstahl ausgeführt. Ein Fleischerbursche, welch« seither in Gößnitz in Arbeit gestanden, hatte Condition in Meerane gefunden und holte am gedachten Abend mit dem Geschirr feine neuen Principal» seinen Koffer in Gößnitz ab. Auf der Straße nach Meerane kommt ihm ein Mensch nach und bittet, mitfahren zu dürfen Di« Mtte wurde ihm gewährt uM> die Beiden fuhren zusammen bi» zum DreierhäuScheu, wo sie einkehrteu. Nach ein« Weile ging der Fremde hinan» und kam nicht wieder — mit ch« war ab« auch der Löst« de» Fletscherburschen vom Wagen verschwunden. Andern Tage» fand man den Koffer erbrochen und seine» Inhalte» beraubt im freien Felde auf. — Weit« wird berichtet, daß am Sonnabend in Oberlödla bei Lltenbnrg ein erst in den Dienst getreten« Knecht unt« der Angabe, seine Effecten in Lltenbnrg holen zu wollen, mit Wagen und Pferd seine» Herrn auf und davon gegangen ist, ohne daß man bi» jetzt auch nur eine Spur von ihm entdeckt hätte. — Dem „Dr. Anz." zufolge soll die unglück liche Mutter in Dresden, welche am 29. v. M. ihr viermonatigc» Sind erwürgt hatte und bald nach ihrer gefänglichen Einziehung in da» städtischc Krankenhaus zur Beobachtung ihre» Geisteszustände» gebracht worden war, nach dem LuSsprucbe der Aerzte geisteskrank sein und die That auch in diesem Zustande verüht haben, und e» soll sich deren Unterbringung in der Irren- Heilanstalt Sonnenstein nöthig machen — Den Chcmn. Nachr. schreibt man au» DreSden, 11. Januar: Die heute erfolgte Beerdigung de» Bischof» Forwerk war frei von dem Pomp, den die katholische Kirche so sehr liebt. Von Vereinen haben wir nur den Gesellenverein bemerkt, dann Deputationen and«« Religionsgemeinschaften, Militair» :c. Die leeren königlichen Galawagen befanden sich an der Spitze ein« langen Wagenreihe, d« zum Schluffe noch vi« graue Schwestern zu Kuß folgten. Glockenllang ertönte von der katholischen Hof kirche, bi» der Sarg «nt« den entsprechenden Feinlichkeiten in die Gruft gesendet war. ES lag in dies« einfachen Trauerfeierlichkeit inmitten einer protestantischen Bevölkerung zwar nicht» Gesucbte». stellt man sie ab« in »«gleich zur Bestattung eine« katholischen Bischof» inmitten ein« vorwiegend oder ausschließlich katholischen Bevölkerung, so möchte man dock» den Abstand fast zu groß nennen Wir glauben, daß einen gewissen Pomp unsere prokestantischeu Augen ebr wohl «tragen hätten, zumal die Persönlich« eit Bischof Forwerk'« ihm keine Feind« «weckt »alte Wa« übrigen» die Milde desselben aa- -etrifit, seine Duldsamkeit gegen Andersgläubige, 'o war sie unbestreitbar, ebenso freilich auch, daß ie nach oben d« päpstlichen Gewalt, wie nach unten einer in ultramontanen Grundsätzen erzoge nen untergebcnen Geistlichkeit gegenüber in Schwäche au-artete W« den geistlichen Herrn in der Ersten Kammer neben dem evangelischen Oberhofprüsig« vr.Kohlschlltter und dem Leipziger Superintendenten vr. Leckler sitzend beobachtet und w« sie dann alle Drei über religiöse Angelegenheiten reden ' "rt, der wird übrigen» einen so gar großen rschied zwischen diesen geistlichen Würdenträ gern nicht bemerkt haben Da» „non possnwiis" in gewissen Fragen und Verlangen der Zeit, bei spielsweise in Sachen der bürgerlichen Ebeschlw- ßung, trat un« ja auch oft genug in den letzte« Jahren seiten- der genannten evangelischen Ver treter schroffer, weil eigen« Eingebung entsprun gen, entgegen, al» seiten« de» Bischof» Forwerk, ves gehorsamen Diener» seiner unfehlbaren Kirche. Welchen Nachfolger Derselbe hier haben wird, dürfte wesentlich' von dem Willen und den An sichten Sr Maj de- König- abhängen, denn wir Dauben nicht, daß d« Papst daran denken wird, ick in Sachsen irgendwelche Opposition inmitten seiner Kirche zu erwecken. — Der wegen Verdacht-, den Tod fein« eigenen Mutt« verschuldet ru haben, vor einigen Tagen in Dresden verhaftete Handarbeiter Knch« ist, nachdem durch die gerichtliche Sectio« de« Leichnam« der angenommene Kall ein« Erwüranvg nicht festgestellt worden ist, am Montage m^er auf freien Fuß gesetzt worden * Leipzig, 13 Januar. Der seitherige Ab- geordnete zur Zweiten sächsischen Kamm« und Gemeindevorstand Jung nicke! tn Lintbuch, wird in Zukunft entweder da- eine oder da» andere Amt aufgeben müssen Der Gememderath in Limbach hat beschlossen, da» Gehalt de« dortigen GcmeindevorstandeS in Rücksicht auf die durch die neue Gemeindeorganisation vermehrten Arbeiten auf 3000 Mark festzusetzen, ab« nur unt« der Bevingung, daß derselbe nur seinem Amte in Limbach lebe und auf ein Mandat al- Landtag- abgeordnet« künftighin verzichte. He« Jung- nickel ist wohl an dre Dutzend Jahre ein eifriges Mitglied der Zweiten Kamm« gewesen Vrrschietr««. Vs-ll Praa, 12 Januar Die Ueberfüh» rung dn Leiche de» Er-Kurfürste« nach dem Prag« Gtaatsbahnhofe erfolgte, wie ich Ihnen schon telegraphisch meldete, gestern Nach mittag (Go lange an» Berlin die Bewilligung nicht einlangte, daß die exilirten Hof-Secretaire Schimmelpfeng und Press« die Leiche mit nach Kassel begleiten dürften, konnte die Zeit de» Eon- ducte» nicht bestimmt werden.) Veryältnißmäßig war da» Leichenbegängniß ein einfache», e« er btet jedoch durch die Theilnahme ho Lraunaäste und durch da» zahlreich aäste und durch da» zähl strömte Publicum eiueu ganz besonderen Char Die Einsegnung der Leiche vollzog der Paffor der deutschen evangelischen Gemeinde, Mart«» Vor her hielt der Pastor Färber eine kurze Ansprache an der Todten-Bahre, in welch« «die gen de» Dahingeschiedenen und die Star keit, mit der er sie «trug, hervorhoh Fürstin und diö Kind« de» Verblichenen warm von dies« Trauerrede sichtlich «griffen »ad ver gossen Thränen der Rührung. Gegen 3 Uhr setzte sich der Zug von der Kleiaseite au» in Be wegung Denselben «öffnete eine EscUdron österreichisch« Dragon«, dann kam eine ReA- mentsmustkkapelle, der schwarz gekleidete Silber- bewahr« mit florumhklltem Stabe, zwei LeLb- jäger, der Hofmarschall in Uniform, die Geistlich keit und nun der von acht Jsabellen-Pferbea ge zogene Leichenwagen Die Pferde wurden geführt. Dem Wagen zunächst schritten die Prinzen, daun der österreichische Erzherzog Wilhelm tretung de» Kaiser»), welchem der tz Nassau, der Landgraf von Hessen »nd die ül Traungäste folgten Der Sarg war mit sechs Kränzen geschmückt; davon war ein« von der Herzogin-Mutter von Sachsen - Meiningen ge- schenkt. Um 6 Uhr ging d« Separatzug »ach Kassel ab. D« Hofstaat wird bi» E«e Mürz in seinem bi«herigen Stande fortgeführt — Kaum ist die Selbstmordgeschichte de» Bah» hos-inspector- in Kiffen von der Tagesordnung abgesetzt worden, so beschäftigt ein ähnlich« er schütternder Fall schon wieder die Gemüther. Der Bahnhossiuspector in Jena und s«»e Gattin wurden am vorigen Sonntag todt in ihrer Wohnung gefunden So viel bi» jetzt er mittelt, ist der Tod durch Vergiftung erfolgt. Ob vorsätzliche oder znfällige Vergiftung vorvegt, in Ver-