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die eigene Vernunft gäbe über Recht und Unrecht." Nun, sie erkannten denn doch König Karl II. als Oberherrn, aber in religiöser Hinsicht folgten sie sich selbst, und durch diese edle Freiheitsluft gedieh denn diese carolinische Niederlassung so sehr, daß sie sich bald schon in eine Nord- und eine Südkolonie theilen mußte. An diese neuen frischen Länder knüpften sich freilich zunächst wunderliche mittelalterlich moderne Träumereien. König Karl II. schenkte nämlich Carolina acht englischen Edclleuten zum Cigcnthum, und die ließen sich denn von einem englischen Philosophen eine Musterstaats verfassung ausklügeln — sie selber wollten die eigentlichen Erbeigenthümer sein und das Ganze regieren, neben ihnen sollten Landgrafen, Burggrafen, Caziken, Barone einen hoben Adel bilden, darunter das Volk stehen, ein Fünftel des Landes wollten sie zu eigenem Gebrauch haben, ein Fünftel dem Adel, drei Fünftel dem Volke gegen Zins überlassen, hoher Adel und Volk sollten sich ein Parlament wählen, das dürfte aber nur über Vorschläge der Erbeigenthümer berathcn, auch sollten seine Beschlüsse unbedingt verworfen werden dürfen. Die englische Hochkirche sollte die eigentliche Nationalkirche sein— wenn auch Solche, die überhaupt an Gott glaubte», geduldet werden könnten. Nun, es kamen auch Erbeigenthümer, es kamen Landgrafen, Burggrafen, Caziken, Barone, es kamen anglikanische Bischöfe mit großem Pomp — in dem Lande, wo man nur durch Arbeit und zwar körperliche Arbeit voran kam, in dem großen Tempel der uncntweihten Natur starben sie bald aus, kür noble Passionen war kein Raum. Den Erbeigenthümer», die da Zins einforderten von Leuten, die sich da zuerst auf eigene Faust nie dergelassen, wollte Niemand bezahlen — ja selbst von den Leuten, denen sie dort erst Land verkauften, traten, da diese sich bald zu fühlen begannen, ihnen so viel Schwierigkeiten entgegen, daß sie bald froh waren, der Krone ihre Ansprüche für ein Spottgeld zu verkaufen. Gerade das Gegentheil von den Adelige» und Goldsuchern, die vor nehmlich im Süden ihr Heil suchten, waren jene Puritaner, die nun in den allerrauhesten und steinigtsten Norden zogen, nicht von Kauflcuten ausge schickt, nicht von hohen Lords protcgirt, sondern ganz auf sich gestellt, viel mehr vom Vaterlandc ausgestoßen, zogen sie dorthin, dort ein Reich der Heiligen zu gründen. Unheiligcs Wesen war es, was ihnen an der hohen Kirche ihres Vaterlandes aufsiel — hochgestellte Bischöfe widersprachen dem allgemeinen christlichen Priestcrthum, stundenlang vorgelesene Gebete und Liturgien wurden zum heidnischen Herplappcrn, pompöse Meßgewänder, Heilig« und w den je> fehlbai eben d licismi schien, erbittl auch i Lande Kirche Gcfän komme es; ai Volkes bekenn Entsch lich i» nicht s ihre 3 hieß e« terlan! des, si einma len la Land! erlaub thanci gierig« Schiff dessen tcm C mußte Fahrt ncr w engen Na