Hochverehrte Versammlung! In großen Zügen suchte ich das vorige Mal nachzuweisen, wie die jetzige Wanderung nach der neuen Welt eben nur ein letztes Glied ist in der großen Wanderung die seit uralten Zeiten von Osten nach Westen geht; ich suchte zu zeigen, wie solche Ideen, denen das alte Europa keine Heimath bot, dort eine solche suchten, dort im Kampf mit den Eingebornen ein neu- europäisches Leben gründeten, ein Leben, das anfangs beschlossen lag unter den Windeln des Mutterlandes, dann aber sich siegreich davon loSriß, ja sogar dorthin erobernd zurückdrang und nun auch schon das alte Asien an sich zieht. Es mag nun dem sinnigen Erkunder der Länder und Völker sonst schon wohl erscheinen, als ließe sich die Geschichte eines Volkes schon an der Lage und Gestalt seines Landes gleichsam ablescn — das auserwähltc Volk, von dem das Heil ausgehen soll in alle Welt, das aber bis dahin ge schieden sein soll von aller Welt, wir sehen es wohnen am Zusammenstoß zweier Welttheile, zweier Meere, und doch von allen Seiten durch Gebirge und Wüsten abgescbnitten; daS zu so reicher Individualität entwickelte aber immer in sich uneinige Volk der Hellenen, wie leicht erkennt man's nicht an der zersplitterten Gestalt ihres so vielfach vom Meere eingerissenen Landes? das innerliche deutsche Volk, von dem so oft das geistige Lebcnsblut nach allen Seiten Europas hin ist ausgeströmt, wer erkennt eS nicht, wenn er unser Vaterland so recht im Herzen des Welttheils gelegen sieht? Wie wär's denn, wenn sich uns dies Verhältniß der alten und neuen Welt, wie's geschichtlich aufgetreten, auch schon in ihrer äußeren Gestalt offenbarte!