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126 hinzufügen, daß nach neuen Berichten die jetzige Rcaction namentlich nach Milwaukie eine große Zahl solcher Deutscher gesandt hat, die wie dazu be rufen waren, den dortigen Materialismus und Egoismus etwas aufzurütteln und deren nachhaltiger Einfluß sich schon bei der nächsten Generation zeigen wird. Wenn ich dort die Seelenzahl Milwaukies auf dreißigtausend ange geben, so füge ich noch hinzu, daß die nicht etwa nach Art einer fertigen deutschen Stadt dicht zusammenwohnen, vielmehr ist der Stadtplan mit rechtwinklig sich durchkreuzenden Straßen von vorn herein so gesteckt, daß bis 200,000 darin Platz finden sollen, und hier und da erst erheben sich auf den einzeln abgestccktcn Wohnplätzen die Häuser, zum Thcil Holzhäuser, die sich sammt Allem, was darin ist, von einem Platz zum andern trans- portircn lassen, wenn man umziehen will — so sehr ist dort Alles im fri schesten Werden in diesem freien Westen, während im Osten die Kultur schon mehr das Gepräge der Fertigkeit hat. Hoffen wir, daß dort der Deutsche sich wahrhaft verjüngt — falls er vergißt seiner Uneinigkeit.' Wie Viele freuen sich dort schon als frische Ackerbauer! Auf solchem Boden ein Ackrcr sein, O Freud', o Lust, o Segen! Da muß fürwahr das Korn gedcih'n, Das hoffend wir niederlegen. Da schläft der schlafende Keim so gut. Da treibt er die vollsten Aehren. Noch trank die Erde kein Mcnschcnblut Und keine Menschenzährcn. Des Himmels Thränen, des Himmels Thau, Die Bächlein klar in den Schluchten, Das sind die Tropfen, die Feld und Au Mit zeugender Kraft befruchten. Da muß fürwahr das Korn gedcihn, Das hoffend wir niederlegen. Auf solchem Boden ein Ackrer sein, O Freud', o Lust, o Segen! Wie Viele, die hier im Elend schmachten und höchstens zur Bettelei gefüttert werden, könnten dort Lebens die Fülle finden! wie Vielen könnte dort mit einem sehr geringen Theil des Geldes, das hier mitten im Frieden