Zehntes Hapites. Äus der Flucht. ^VH-Uussuf Nur war nach seiner Besitzung im Djebel Djedir zurück- gekehrt, erfüllt vom Übermut des Siegers und von neuer Begeisterung für den Propheten. Line wilde Lustigkeit überkam ihn, als er die stattliche Seriba wieder vor sich sah, wo er wie ein Fürst regierte, wo hundert Sklaven für ihn thätig waren, ein irdisches Paradies zu schaffen, wo es in den weiten prachtgärten blühte und duftete und wo die Könige der wüste, zornig mit den Ketten klirrend, mit wildem Schlagen des Schweifes ihn begrüßten. Lr wandte sich zu Ghatta, welcher gefesselt ihm zur Seite schritt: „Nun, Wildkatze, wie gefällt es dir hier? — Hoffentlich gut, mein Sohn, und damit du nicht ohne Lohn bleibst für die Verdienste, welche du dir um meine Person bereits erworben hast, sollst du zum Willkomm eine gutgemessene Zahl Peitschenhiebe auf die Fußsohlen bekommen. Lmin Bev hat zwar die Bastonnade verboten, nber auf meinem Grund und Boden lasse ich mir nichts verbieten — ich will sehen, wie viel du vertragen kannst!" Ghatta schauderte bei diesen Worten zusammen, aber er preßte die Lippen fest aufeinander und todmüde, noch immer ab und zu ge schüttelt von leichtem wundfieber schleppte er sich durch das Thor hinein, wo lautes Schreien, Nufen und Flintenschüsse den Herrn be grüßten. Zussuf Nur aber pickte gnädig mit denk Kopfe, ließ die funkelnden schwarzen Augen über die Menge schweifen und schritt, nachdem er vom Pferde gestiegen, dessen Zügel zwei Sklaven erfaßt hatten, langsam in seine Gemächer. Gborn, Der weiße Mascha. 10