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2648 Erwähnung hat die Iesuiten presse g^nz in Har nisch gebracht, und die „Voce della Vcntit" trac- tirt ihre Gegner wieder mit den Titeln „Pharisäer", , Ubertünchte Gräter" u. dal. Die Freunde de- Varican sind seine größten Feinde, denn sie treiben da« italienische Cabinet dahin, wohin e- au- eigenem Antriebe nie gekommen wäre. 2m englischen Unterhaus« erklärte am Diens tage, auf die Interpellation deS Sir CharleS Dilke Uber angebliche deutsche Reclama. tivnen bei der französischen Regierung, der Ul lerstaatSserretair de« Auswärtigen, Bourke, er sei erfreut, versichern zu können, daß der Regie- rurg noch heute auS Berlin Versicherungen durch aus befriedigenden Charakter- zugegangen seien. Der Redner fügte hinzu: Wir sind der Ansicht, daß kein weiterer Anlaß zu Befürchtungen hin sichtlich der Aufrechterhaltung de- euro päischen Friedens vorhanden ist. Deutscher Proteftanteu-Verein. Mit dem vorrücker.den Frühjahr beginnen auch wieder die größeren BereinSversammlungen; im besonderen ist die Psmgstwoche benutzt worden, um zwei Provinzialtage deS Prote- stanten-Verein« zu veranstalten, auf welche die Freunde de- Verein« im Hinblick auf ihre Psingstunternehmungen hiermit aufmerksam ge macht sein mögen. In Mannheim findet am 18 und 19 Mai rin süewestdeutscher, in HildeS- heim am 20. und 21 ein nordwestdeutscher Prote stantentag stait. In Mannheim wird Mittwoch den 19. Mai Stadtpfarrer Brombacher au- Pforzheim die Festpredigt halten, darauf eine Ge räcdtnißieier für den verstorbenen Dekan Schellen- b<rg statlsinden, woran sich der Hauptvortrag, über „Unsere Gegner von Link«", anschließrn wird, gehalten von Pfarrer Werner auS Brüheim bei Gotha. Da- AuSkunfiSbureau ist in der Back'schen Sckloßwirthschaft. In Hilde-Heim spricht am Donnerstage den 20 Mai der bekannte Obergerickts- anwalt Struckmann aus Osnabrück a>S Re ferent zur Einladung einer DiScussion über die kirchlichen Fragen mit besonderer Rücksicht auf die Provinz Hannover. Abend- predigt DiakonuS Schmeidler au« BreSlau. — Der diesjährige Hauptprotestantentag wird im Herbst in BreSlau stattfinden. Verschiedenes. — Fürst BiSmarck bat an dem vom 7. bis 9 Mai in Güttingen stattgehabten Stiftungs feste des StudentencorpS „Hannovers" nun doch nicht Theil genommen. Ein an den Geh. Regie- rung-rath Oldekop gerichtete« Telegramm ent schuldigte ihn. E« lautete, nach dem „Hannov. Courier': „Ich bitte Dich, allen Commilitonen. die sich meiner freundlich erinnern, mein aufrich tiges Bedauern darüber auszusprechen, daß mein Gesundheitszustand mir die beabsichtigte Theil- nabme an dem Feste der Erinnerung an unsere frohe Jugendzeit verbietet, und ihnen meine herz lichen Wünsche für jeden Einzelnen und für die hohe Schule, in der wir Deutschland dienen lern ten, zu überbringen, von BiSmarck." — DaS CorpS erwiderte telegraphisch: „In Erwiderung aus da- soeben eingegangene Telegramm bringt da- zum Stiftung-feste vereinigte Corp» „Han novera" seinem früheren Consenior Otto von BiSmarck seinen schönsten Gruß und reibt auf sein Wohl einen stärkenden Salamander mit dem alten CorpSwahlspruche: „rimuzaum rstrorsuw" und mit deni neuen: Portes ueljuvat fortan»!^ — Der frühere Corp-burfch der ..Hannovera". Ru dolf v. Bennigsen, war nach demselben Blatte durch seine Geschäfte al- Präsident de- Abgeord netenhauses verhindert, zu dem Commerse sich einzufinden. — Am Montag gegen 2 Uhr Nachm, hatte auch Zeitz bei ganz verfinstertem Himmel ein furchtbare- Gewitter. Der dabei herrschende Sturm und die stellenweise wie die Taubeneier fallenden Schloßen haben vielfach Dächer und Fenster zertrümmert. — In Erfurt gab eS ebenfall- ein schwere- Unwetter. Um 12'/, Uhr schlug der Blitz in die DefensionSkaserne auf dem Peter-berge; von der Seite auS durchbohrte er stahlsederdick die Mauer, durchfuhr die Caserne- ment-, betäubte dabei zwei Fußartilleristen, einem verbrannte ec noch einen angefangenen Brief und leider wurde ein gerade außerhalb am Fenster vorbeilaufendcr Mann derart getroffen, daß er tobt niedersicl. — AuS Gotha wird vom Montage gemeldet: Seit Himmelfahrt haben wir täglich mehrere Gewitter, gestern — nach einem herrlichen schwülen Vormittage — 8 Stunden lang, von Nachmittags 3 Uhr bis Abend 11 Uhr. Die gestrigen Entladungen sind für viele Fluren verhängnißvoll geworden. Bei Gerstungen ist ein Wolkenbruch niedergegangen, in Folge besten die Züge der Thüringer Bahn bedeutende Ver spätungen erlitten. Zwischen Waltershausen und Gotha hauste ein Hagelwetter, da« strichweise, namentlich in den Fluren von Leina (bei Frött- strdt) und Wechmar (zwischen vier und Erfurt), großen Schaden augcrichtet hat. Der letztere isi um so niederdrückender für lue Betheiligten, als jetzt, nach kaum vollbrachter Bestellzelt, noch Niemand ans Versichern gedacht hat. Mögen hierin alle Diejenigen, welche noch verschont ge blieben sind, eine Mahnung erblicken, sich bei Zeiten durch die verhältmßmäßio so kleine Prä- mienau-gabe vor der Wucht solcher Schläge zu schützen, von denen sich mancher Landwirlh nie wieder zu erholen vermag. — Ferner meldet man aus Eisenach, 10. Mar: Gestern Nachmittag und Abend so wie heute Mittag haben sich in der Nähe Eisenachs heftige Gewitter mit Hagel schlag und wolkenbruchartigem Regen entladen und in der Flur sowohl alS auch in einigen Dörfern großen Schaden angerichtct. Die unS so eben zugehenden Meldungen berichten, daß die roläÜLsoüsll, VLsvIioll-Vrlnkdsvdvr -llä Lo-tvvko, klLiärivwsa mul Vonristoii- VLsvdva empsietllt s»^l»ut vl«Iv» nniloe», UIt«i»»»IIl«i» VNnldkrt llrlmm 8>r. 14. Vvtsso ILüeko, von 25 gr »u k anck lVn« I»t-Hei»»«Ivi> V«lnlr-F>»i»t«l - 2 TIllr. - r von 27'/, bigr. an in Obitkon anck l-einsn, mit .1»« Ken - 25 Xgr. - < ruck obu« stiekorvr, L-vlnkI«I<Ier 20 1 VI«»»e-u HV»tIvl-ill»eek« r» von 1'/, qp »n Zdnnien-dieliüeLvii - 12'/,- - s Xonbeitsu in Stenzre» limi !AlniineI>etten sinck dis /u ckau elvg»nt.08tc!» 6om os in grossor Vorrat big rnui empüoklt (lis VLsede-kLdrLK FF« ktzternirLNS 7. Lvirn - Hanäscdnlio, k-trüinpfe, dioeke», Linke l»el»klel«lee, Li»tepj»«ken, L,eII»I»Ii»iIvn, VI«neI1Iiei>»«Iei>, dilelek-nene sontv 8trninptli»n-pen «h- Aküknre, 4 Veternntra»«« 4. LotamsLr- vorLtd8oLlLttvll, »k -4el»ii>etteel!nn»«»»t^v ILnnlen — l8p»«nl»eelee Veniunieli» — k«»t»nlnlen<4»eke — VH»NLei>-L>lke«»ak«»I»e vte empfledlt Ailoldort SovsAp, 6rlwmL8elit'8trL88v 14 Ssrrvo- iwä LoLdvn-vLräsrobv empfiehlt in größter Auswahl LLeen>»n» ILninIve, Nicolaiüraße Nr. 41. Vorsvtton fe»n»VaIneI> ou«I «Rvntnelien V»I»eIkat, allLenel, la »II«» Welten «»opttelelt »a KIIII««» Veelnvn V. Ae. Aieettts» Krlmws'svlie! 8tr»88v 15. Felder einzelner Dörfer derart überschwemmt und verwüstet wurden, daß die Saat vernichtet und auch die Kartoffelanpflanzung vollständig zer stört wurde; in den betroffenen Dörfern drang daS Master in die Wohnungen und Ställe, und e- soll auch da die Gefahr groß gewesen und der Schaden erheblich sein. Aus Fröttstedt wird auch von starkem Hagelschlag berichtet. — Man schreibt auS Gotha, 6. Mai: Heute war in dem eine Stunde von hier ent fernten und zur hiesigen Stadt gehörigen Orte Kind leben (derselbe besteht au- 2 Häusern nebst Zubehör) der Tag der seit vielen Jahren irn dortigen Gasthofe bestehenden „Brautschau" verbunden mit Tanzvergnügen. Es stellen sich dazu die auf einen Mann oder eine Frau specu- lircnden wohlhabenden jungen Bursche und Mäd chen auS den Dörfern in weitem Umkreise — selbst au- der Nähe von Erfurt — ein. Die Mädchen in pomphafter, modischer, städtischer Kleidung mit Goldschmuck. Ohrringen. Broschen. Halsketten, Ketten mit Medaillon, Armbändern und Ringen, die an den Fingern über den Handschuhen getragen werden, und stellen sich reihenweise Arm in Arm aus. Eine solche lange Stange von 8 Mädchen präsentirte sich gleich beim Beginne Nachmittag- 3 Uhr. Dre lieben Mütter besagter Jungfrauen, die man nur äußerst selten noch in der früheren länd- licken Trackt mit der, mit kleinen hoch aufge- buschten schwarzen Federn und dito breiten schwarzseidenen, hinten aber lang herabhängenden Bändern, sowie mit Flittern und kleinen Glas perlen aufgeputzten schwarzen Mütze sieht, hatten sich heute nicht minder zahlreich eingefunden. Viele führten große Bündel oder Kistchen mit sich, in denen sie den „Staat" ihrer Töchter zum wiederholten Umkleiden für diesen festlichen Tag ausbewahrten. Leider fehlte diesen jugendlichen Nachkommen Eva- die Schönheit, eS waren fast durchweg hagere Gestalten mit nicht- weniger alS hübschen Gesichtern. Der Saal war mit Tanzenden und Zuschauern dicht gefüllt. Das Eintrittsgeld betrug für die Person 15, jeder Tanz für» Paar io Pscumge Wer von den jungen ländlichen Herren und Damen seinen Theil gefunden, also mit frohem Herzen nach Hause zurückgekehrt, darüber waltet natürlich ein un durchdringliche- Duster! — Die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung" erinnert zur Charaklerisirung deS ordneten Windthorst, der sich kürzlich so sehr der wegen politischer Vergehen Bexrasten annahm, daran, baß derselbe, als im Jahre l851 in der hannove rischen Ständeoersammlung eine Petition der 17 im sogenannten Hildesheimer Aufruhr Veiurlbeck- ten wegen Niederschlagung der Heften zur Sprache kam. in der Sitzung vom lO. Juli die Petition bekämpfte, da, wie er sagte. , er nicht geneigt sei, einen Unterschied zwischen politischen uns andern Vergehen zu macken und dem straffen Laufe der Gerechtigkeit Einhalt zu thuu". — AuS Tiegen Hof in Weftpreußen vowl 7. Mai schreibt man: „Em wohl recht seltenerI Zug bewegte sich heute durch unsere Hauptstraße, j Voran ging langsamen Schritte- ein Hand werksbursche. den Wanderstab in der Hand.I ein kurze- Pfeifchen im Munde, da« Ränzel aus dem Rücken und den Kops mit einem blank über zogenen Hute bedeckt, wie ihn die Handwerk-, burschen vor 50 Jahren zu tragen pflegten. Ihr folgten fast fämmtliche hiesige HandwerkSmeifier mit dem Gesangs: „Wie hat e- Gott io schön gemacht, daß er die Wanderburschen schafft j Man sah eS dem voranschreitenden Handwerk» burschen, welchem da- feierliche Comitat galt, an. I daß er kein Wanderbursche nach heutigem Zu schnitt sei, sondern daß er einer längstverstofsenen l Periode angehörte; er hat bereit- den 70. Früh ling erlebt und feierte heute da- fünfzigjährig? 1 Jubiläum seiner Einwanderung in unsere Stadt Heute vor fünfzig Jahren zog derselbe Haad- werkSbursche, damals ein junger fidcler Geselle, in demselben Coslüm in unfern Ort ein, ließ sich hier al- Meister nieder und fand eine neue, ihr bckv lieb gewordene Heimath. Seine vielen Freunde hatten ihm zu Ehren Viesen Kestzuz veranstaltet" (Eingesandt.) Wir können nn« nicht versagen, ein am Dienstage! hier in einer Privatschule vorgekommene- (wir möchten eS nennen) Wahl-Neoencuri«. fum rmtzutheilen. In der gedachten Anstalt halten sich nämlich die älteren Schüler in — v«> nünfliger Weise — nuc zwei Parteien getheill, wovon die eine für Golbschmidt, die andere für Bebel gestimmt war. Die zuerst in die Claße gekommenen Schüler gehörten der letzteren Fraktion an und hatten an die Tafel geschrieben: „Wählt Bebel". Nachdem aber die Mitglieder der andern Partei, welche überwiegend mehr Anhänger zählte, die Oberhand gewonnen, wurde von ihr tabula ra^a gemacht und als wohlvertheidigtes Wahlplacul: ..Wählt Goldschmldt"ausgestellt Nun Hallen sich zwei der stärkeren Schüler, vo« denen der eine rief: „nur der Pöbel wählt Bebel", an die Ein-.angSthÜr poflirt und fragten jeden neu eintrelenden Schüler: „wen wählst Du?"; antwortete er „Goldschm'dt", durfte er unbehelligt pafstren, saale er aber „Criegern", so erhielt er einen leichten Puff, entschied em Schüler sich aber sü.- Bebel, dann setzte e« einen starken Puff. Auch ein Zeichen der Zeit! äei» k»ris«r Vetter-Lutwtul detruz >li« I»»- perutu» um 7 0vr ttlorzeü» Ul »m 10. ^l»i e. »m lv. ll»i 0. Lrürsvl. . . . 4- ,2 7 ket«r»dulg. . -i- ll t Orön>u^»u . >20 4- «7 -4 ,30 U»p»r»v<1» . . 4- lo.«» --- «7 - 9 7 8tnetkolw . . 4- 87 VaräiLvi» ömpüng icb vieclclmm ckrecte AuZonäangen uni empkebls ieb aduepasst äwi b'onster von -81 ^ H l 1*» »n — jeäes kmckerv 6evrs sekou von abuepasst äwi b'onsi 1 rill« »n. 37. L I. vLmlKer Kriwm. 8trL8Z«. von Viels«!i>I«I»HVIk»i,«I ist in allen Arten Stiefelette n und Hausschuhen für Damen uns Kinder sowohl in den eleOautere« als auch einfacheren Sorten auf das Retchhnlttgfie asfortirt und empfiehlt zu Fabrikpreisen A. Lucksrs, Bühncngeivölbe Ar. Vieser llerres- svck Damen-8c>mli- mul 8tjesel-l.L^er empfiehlt Herrenstiefeletten von 3 »p an, Schaftstiefeln von 3 an, Damen- Leder-Stieseln von 3 an, do. Zeugstiefeln mit Rahmen-Sohlen 2 15 mk, feine GlacL«, Chagrin- und Lackstiefeln für Herren, große Auswahl in Kinder-, Mädchen- und Knabenstieseln. < VLr LleselSlvesUL«« ^ Patent. 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