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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187505136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-13
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1875
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1658 Nachtrag. > Lehrst-, 12. Mai. Ähre Majestät die Königin Wittwe von Schweden und Nor wegen nebst Gefolge und Dienerschaft, traf gestern Abend auf der Berlin-Anhalter Bahn von Destau kommend, hier ein, und fuhr unter Benutzung der Verbindungsbahn auf der Staattbahn 11 Uhr 40 Minuten weiter nach München. *Leizyi-, 12. Mai. Bei der gestrigen Re ich« « tag-wahl hat eS sich abermal» in sehr vielen Wahlbezirken ereignet, daß Wahlberechtigte nicht in die Wahllisten eingetragen waren und au» diefem Grunde nicht zur Wahl zugelasten werden konnten. ES ist nicht gut möglich , daß bei der Ausstellung der Wahllisten sorgfältiger verfahren werden kann, al» e» diese» Mal geschehen ist. Der Rath sandte bekanntlich in jede» Hau» Ein» »eichnungSlisten und c» wurde durch öffentliche Bekanntmachungen die Aufmerksamkeit der Wäh ler darauf hingelenkt, daß sie sich in die Wen einschreiben möchten. Wir selbst haben seiner Heit ebenfalls durch mehrfache Notizen im redak tionellen Theil die Wähler an die Einzeichnung erinnert. Wenn nun trotzdem verschiedene Wäh ler sich in der Wahlliste nicht eingetragen fanden, so dürste die Verschuldung sie wohl nur selbst treffen. Auf jeden Fall hat sich wieder eklatant Herau»gcste8t, wie nützlich es ist, wenn die Wahl liste bei ihrer öffentlichen Ausliegung eingefehen wird. — DaS neueste Gesetz- und Verordnungsblatt publicirt eine Verordnung des Ministerium» de» Innern, durch welche die von den Fischern und Fischhändlern viel angefochtene frühere Ver- ordnung vom 16. Oktober 1868 in mehrfachen Punkten den ständischen Anträgen gemäß ab geändert wird. Namentlich ist die frühere Vor schrift, daß Stellnetze keine engeren Maschen haben sollten, al» solche von einem Quadratzolle lichter Weite im nassen Zustande, weggesaüen und ebenso die Beschränkung hinsichtlich deS Mindestgewichts der zum Verkaufe gestellten Fische (bisher sollten z. B. Karpfen nie unter 1 Pfund, Schleien nie unter r/i Pfund Gewichtsgröße feilgehaltenwerden). Nur bei Lachsen ist ein Mindestgewicht von 2 Pfund beibehalten. Die Schonzeiten für die wich tigsten Gattungen unserer Süßwasserfische sind mehrfach geändert worden. Für Forellen z. B. ist dieselbe aus die Zeit vom 1. September bi- 31. Dccember, für Zander aus die Monate März bis mit Juni, für Schleien aus Mai, Juni und Juli, für Krebse aus August bis mit April aus gedehnt. In diesen Schonzeiten dürfen Fische der betreffenden Art, abgesehen von den zur Ver wendung als Satz-, Köder- oder Zuchtsifche be stimmten, nicht gefangen, feilgehalten oder ver kauft werden. — Stand der Inscription auf der Uni versität Leipzig für daS Sommerscmester 1875. Bis zum 8. Mai waren immatriculirt 253 Sachsen und 457 Nicht-Sachsen --- 710. — Gestern Nachmittag fand unter Leitung deS Herrn Branddirektor Meister eine Probe mit einer von den Herren Jacob L Becker hier zur Ver fügung gestellten neuen amerikanischen Hand- spritze statt, welche ganz überraschend günstige Resultate lieferte. Ein großer Holzstoß, bestehend aus leeren Petroleumfäffern, mit Petroleum ge tränkten Hvlzspänen auSgesüllt, wurde, nachdem er über und über in Brand gesetzt war. vermittelst dieser kleinen, durch Ehemikalien wirkenden Spritze, welche nur durch einen Mann bedient war, in weniger alö einer Minute vollständig ausgelöscht. Da diese Spritze für alle Industrielle, öffentliche Gebäude und Niederlagen rc. von außerordentlicher Wichtigkeit ist, machen wir unsere Leser hierdurch ausmerkfam, daß heute Nachmittag 4 Uhr auf der Wiese zwischen dem Psaffendorser Fettviehhof und der Berliner Straße eine zweite Probe durch die Feuerwehr stattfindct, hauptsächlich um den Vorthcil dieser chemischen Alle- löschenden Spritze gegen eine einfache Wasferspritze zu zeigen. — Der am Mittwoch gezogene Haupttreffer der königl stichs. LandeSlotterie von 50,000.4k aus Nr. 15699 fiel iu die Collectionen der Herren Reinbold Walther und Hermann Pvhlcr hier. — r. Die Parkanlage aus dem Floßplatze, deren langsame« Fortschritten, welche» inzwischen von localen Umständen bedingt sein mag, von der Nmwohnerschast sehr beklagt wird, haben soweit Formen gewonnen, daß bereit» Beete gegraben und Anpflanzungen gemacht worden sind. In der Mitte jeder Abthelluna entstehen zwei Rondel, auch sind schon die da» Ganze durchschneidenden Wege abgesteckl. Unter solchen Verhältnissen dürste nunmehr ein rasche» Vorgehen in der weiteren Herstellung der Anlagen stattfinden und deren Vollendung in nächster Zeit zu erwarten sein. * Leipzig, 11. Mai. (Schöffengericht.) Zu den Gebrechen de» heutigen VerkchrSleben« zählt unstreitig der allzusrühe Drang nach Selbst- Müdigkeit von Seiten solcher Personen, denen zur Führung eine» eigenen Geschäft» in der Regel die erforderliche Fachkenntniß oder sonstige Erfah rung mangelt. Die Folge davon ist erfahrungs- geniäß zumeist ein nur kurzer Bestand de« neuen Gelchäsl» unter gänzlichem Verlust der eingelegten Ersparnisse und nebenbei Schärigung größerer Firmen, welche mit der Creditaebung nur allzu freigebig sich erwiesen, oder aber überdies noch Conflict mit dem Strafrichter. Bor ungefähr zwe, Jahren affociirten sich zwei junge Leute, die beide bi» dahin in einem hiesigen Iuweliergeschäft thätig gewesen waren, behufs Begründung eine» eigenen gleichartigen Geschäfts. Während der eine durch langjährigen Verkehr eine gewisse Fertigkeit in der Behandlung von Gold :c. Sachen sich zu eigen gemacht hatte, von einer Buchführung aber keine Lenntniß besaß, ersetzte diese der Geschäfts- theilhaber, ein gelernter HandlungSgebülse. Obne große eigene Mittel wurde da- Geschäft in der Thcaterpassage etadlirt, aber schon nach Verlauf von kaum sech» Monaten schied der kaufmännisch gebildete Theilhaber au» dem Geschäft, dem andern, Friedrich Eduard Herrmann Marbach, solche» mit allen Aktiven und Passiven überlastend. Dieser setzte da» Geschäft auch, so gut e» ohne Führung der gesetzlich erforderlichen Bücher gehen wollte, fort, bi» er schließlich im Februar v. I. selbst seine Zahlung einzustellen sich veranlaßt sah. Diese Thatsache in Verbindung mit der unter lassenen Führung von Handelsbüchern, sowie die Anschuldigung, daß er über eine größere Anzahl von Goldsachen, welche ihm von einer hiesigen Grossohandlung nur al» Commissionswaare an vertraut waren, zum Nachtheil seiner Austrag- geberin verfügt halte, führte nach deßhalb wegen Bankerott» und Untreue wider Marbach geführter Voruntersuchung auf Grund der gestrigen Beweis aufnahme zu feiner Verurtheilung zu Gesängniß- strase in der Dauer von 1 Jahr und 2 Monaten und 3 jährigem Ehrenrechtsverlust. Vorsitz, An klage und Bertheidigung waren bei der Verband- lang durch die Herren GerichtSrath Bielitz, Staatsanwalt vr. Wiesand und Advocat Ludwig vertreten. * Eutritzsch, 11. Mai Bei dem am gestrigen Nachmittag stattgehabten Gewitter hat der B litz, ohne zu zünden, in den hiesigen Kirchthurm geschlagen. Auf der westlichen Seite de» Thurme» sind etwa zwanzig Dachsteine herunter gefallen und mehrere Fensterscheiben Über der Kirchenthüre zertrümmert. Ein weiterer Schaden ist nicht erwachsen. * Eutritzsch, 12. Mai. Die vorgestern hier abgehaltene Monatsversammlung deS Gewerbe- Verein» war zum größten Theile auSgesüllt von einem Vortrage deS Herrn Holzach über den Tabak m seinen verschiedenen Formen und Ver wendung-weisen. Eine sorgfältig geordnete Samm lung von Cigarren und Cigaretten, ein Sorti ment von Rauch- und Schnupftabaken, getrocknete Exemplare von Tabakpflanzen waren" wohl ge eignet, den für diese» Capital sich Interessirendcn praktischen Nutzen zu schaffen, wie überhaupt der Ausschuß stets bemüht sein wird, für Unterstützung der Verträge durch Ausstellung von Apparaten, Natur- und Industrie Erzeugnissen, durch Vor lage von Zeichnungen und Bildern und dergleichen nach Kräften Sorge zu tragen. — Eine fpcciclle Einladung deS Kriegervereins, an seiner im nächsten Monat festlich zu begehenden Fahnenweihe Theil zu nehmen, möge hierdurch den etwa nickt an wesend gewesenen Mitgliedern zur Kenntniß ge bracht und zur freundlichen Berücksichtigung empfohlen werden. — Die VereinSbiblio- thek, welche den Mitgliedern unentgeltlich zur Verfügung steht, hat in der letzten Zeit dadurch eine Erweiterung erfahren, daß auf Ansuchen der landwirthschaftliche Verein zu Eutritzsch dem Ge werbe- und Fortbildung-Vereine seine Bücher sammlung zur Benutzung überlassen hat. * Dresden, 11. Mai. In der letzten Sitzung unsere» Gewerbeschiedsgerichtes wurden wieder vier Streitfälle zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschlichtet. ES standen zur Ver handlung die Klagen eines Schuhmachermeisters gegen einen Schuhmachergehülsen, eines Lackirer- aehülsen gegen einen selbstständigen Lackirer, eines Tapetensabnkanten gegen einen Tapetendrucker, eine» SteindruckerS gegen einen Sleindruckerei- besitzer. In dem ersten Fall handelte cS sich um die Fertigstellung einer Arbeit, in dem zweiten um angeblich zu wenig gezahlten Arbeitslohn, in dem dritten um Erfüllung eines ArbeitS- vcrtrageS, in dein letzten endlich um eine Lohn forderung. In den beiden ersten Fällen verglichen sich die Parteien, in dem dritten Fall wurde der Beklagte verurtheilt, seine Arbeit bei dem Arbeit gebcr wieder auszunehmen und die Prozeßkostcn zu bezahlen, im letzten Fall erfolgte wieder ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien — Ein hochgeachteter, ehrenwerther Mitbürger Dresdens hat am Montage das Zeitliche ge segnet. Neck nur kurzen Leiden ist am Montag Mittag der Orgelbaumeister Fr. Jahn gen., eine Persönlichkeit, die durch die ausdauerndste Thätigkcit auf dem Gebiete des OrgelwcsenS sich deS ungetheiltcsten Beifall« aller Sachkenner zu erfreuen hatte, sanft verschieden. Fast in allen Gegenden de- sächsischen Vaterlande« finden sich Orgelwerke de« verstorbenen Meisters. Sein rößtcS Werk ziert die Riesenkirche in Scknceberg. ei den, vor einigen Wochen dort stattgefundenen Organisienlage wurde einstimmig die Behauptung ausgesprochen, daß d»e Schneebcraer Orgel eine der gewaltigsten sei, welche Sachsen überhaupt besitzt. Jahn war ein denkender Künstler, dabei eine ehrliche, echt deutsche Natur. In Bezug aus die Geschichte deS Orgelbaues ist sein Wirken insofern von Bedeutung, al- er Derjenige war, welcher da- Kastengebläse in Sachsen zuerst ein- sührte. Ehre seinem Andenken! — Man schreibt auS Glauchau, 10. Mai: Mit Musik und Kanonenschüssen begrüßt und von einem zahlreichen Publikum erwartet, lies beim herrlichsten Frühling-wetter heute früh 7 Uhr der erste, von Penig kommende Zug der Mulden- thaleisen dabn-Gesellschaft hier ein. Der 36 Achsen zählende Zug wurde von 2 Lokomotiven gezogen. Sowohl hier wie aus den llnkerwegs- stalionen waren Ehrenpforten errichtet und Fah nen auSgehängt, um der Freude über die endliche Eröffnung der langersehnten Bahnstrecke Ausdruck zu geben. Möge nun auch recht bald die ganze Linie Glauchau Wurzen fertig und dem Verkehr übergeben werden! — Dem „Voqtl. Anz." schreibt man au» OelSnitz, 10. Mai Heute früh in der dritten Stunde hat der Weber Johann David Winkler in Tiesenbrunn feine noch im Bette liegende Ehefrau mit einem Terzerol zu erschießen versucht. Der Schuß ist der Frau durch den Arm gegangen, eS ist aber die Verletzung nicht lebensgefährlich Durch den Schuß konnte noch ein Brandunglück geschehen, denn e» entzündete sich durch denselben eine auf der Diele liegende Partie Garn und ist durch da» Feuer ein Loch in die Diele gebrannt. Der Brand ist durch herbeigeeilte Nachbarn ge löscht worden. Der Beweggrund zum Mord versuch soll Eifersucht sein. Winkler hat nach verübter That die Flucht ergriffen, ist aber heute Nachmittag aufgegriffen und zur Haft gebracht worden. — Die „Erzgeb. Ztg." schreibt au» Grün- Hain 8. Mai. Gestern fanden sich hier drei tech nische Beamten ein, um die kürzlich im Prieser- schen Hause und an anderen Stellen Vorgefundenen Spuren von vorhandenen Erdölquellen zu untersuchen. Sie Überzeugten sich, daß da» ge wonnene Oel wirklich ein gute» brennbare- Oel ist, und daß dasselbe auf verschiedenen Grund stücken zu Tage tritt, so daß die Annahme gerecht fertigt erscheint, daß da- ganze Terrain mehr oder weniger eingeölt ist. Die Frage, ob daS Oel auch abbauwürdig ist, läßt sich jetzt noch nicht beant worten; e» muß erst der Erdboden (Moor- und Lehmboden) weiter untersucht werden. Aus das Vorhandensein eine» Steinkohlenlager» dürfte nicht zu schließen sein, wohl aber darauf, daß da» Oel in den vorhandenen Torflagern seinen Ursprung hat. Man wird nun weiter nachsorschen. — Zu den gemeldeten Attentatsplänen bringt die „Schief. Pr." auS Posen als weiteres Material solgende Nachricht: Die Attentats ermittelungen halten auch die österreichische und russische Polizei auf den Beinen. ES verlautet, daß die Attentäter nicht nur dem Fürsten Bis marck und dem Unterrichtsminister vr. Falk, son dern auch Sr. Majestät dem Kaiser von Deutsch land nach dem Leben trachteten. Als Chef deS ComploteS ist ein sehr naher Verwandter des verstorbenen Erzbischofs von Posen, Dunin, ver dächtig. Der Gesuchte hat in BreSlau mit hohen Geistlichen der katholischen Kirche verkehrt. Offi- cielle Kreise dürsten wohl bald mit weiteren Auf klärungen hervortreten. — In einem großen Eis blocke, welcher sich in Folge de- ThauwetterS vom Mont Blanc losgelöst hatte, hat man dieser Tage den Körper eine- Amerikaner-, NamenS John Blackford, gefunden, der vor drei Jahren den Versuch ge macht hatte, den Mont Blanc ohne Führer zu ersteigen, und von dem man seitdem nichts wieder gehört hatte. Die Kleidung und die GesicktSzüge deS verunglückten Touristen waren vollständig gut erhalten — Die Inserate der „Times" und de- „Daily Telegraph". Angestellte genaue Berech nungen haben ergeben, daß jede Nummer der „TimeS" durchschnittlich 2500 Inserate enthält; während deS letzten Vierteljahres soll sich die täg liche Einnahme dafür aus 1000 Psd. Sterl be laufen haben. Der „Daily Telegraph" dagegen bringt eS nur zu 1444 im Durchschnitt, mit einer Einnahme von ungefähr 500 Psd. Sterl. (Eingesandt.) Wie man hört, wird von einer großen Anzahl Mitglieder deS Albert-ZwcigvereinS Möckern-Leipzig die schon seit langer Zeit allgemein als höchst wünschenswerth und natur gemäß anerkannte Vereinigung mit dem Albcrt- Zweigverein Leipzig angestrebt. Da nun in der heute stattfindenden ordentlichen General versammlung des Albert-Zweigverein- Leipzig ein Antrag zur Besprechung gelängen wird, dem zufolge die Versammlung sich über die Vereinigung mit dem Zweigverein Möckern auSsprcchen'soll, wird die diesjährige Generalversammlung des Albert - ZweigvereinS Leipzig von besonderem Interesse sein, und wir wollen unsererseits nicht verfehlen, nicht nur die Mitglieder, sondern auch Gönner und Freunde deS Vereins hierdurch noch besonders darauf aufmerksam zu machen. Eine solche Bereinigung der Kräfte und Mittel wird die hauptsächlichsten Zwecke des Albert- Vereins, tüchtige Krankenpflegerinnen, an denen so fühlbarer Mangel herrscht, auSzubilden und zu erhalten, nur fördern können, während eine Zersplitterung wie überall, so ganz besonder» hier, wo in einer Stadt zwei Zweigvereine eines und desselben Hauptverems bestehen, in jeder Hinsicht nur schädlich wirken kann. (Eingesandt.) Zu den angenehmen Partien der Umgegend Leipzigs gehört gewiß auch da- in historischer Hinsicht bekannte Lützschena. Nicht nur der angenehme Weg über die große Eiche nach Wahren, den Fluthgraben entlang, dessen Richtung durch Tafeln genau bestimmt ist, führt zu dem Gasthose „Zum wilden Mann", einem säubern, hübschen Etablissement, dessen Wirth AllcS aufbietet, dem Publicum zu genügen, sondern auch die ganz an genehme Tour über Gohli», Möckern, Wahren und Stahmeln ist dem fahrenden und gehenden Publicum zu empfehlen. Auch befindet sich in diesem Etablissement ein schöner Saal mit Piano, für Gesellschaften sehr geeignet, dabei einZhübscher Garten mit anstoßender Colonnade und Billard. Schließlich ist auch noch auf den wirklich pracht voll angelegten Park de» Rittergutes sowie auf die weithin berühmte Gemälde«Gallcrie da- Publicum besonder» aufmerksam zu machen. (Wegen Letzterer jedenfalls — sie ist anerkannt eine der besten Privat-Gallerten Deutschland- — hat Bäveker in seinem Reise-Handbuche Lützschena mit einem Stern bezeichnet ) Auch kann man den Ort jetzt jeden Sonntag Mittag 1 Uhr mit der Magdeburger Bahn erreichen, da der Zug unweit Lützschena anhält. 8. Ir. Briefkaste«. Ohne vorherige genaue Kcnntniß- nahme von Form und Inhalt eine» Artikels können wir die Aufnahme desselben mS Tageblatt nicht ver sprechen. Sitzung -er Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. * Leipzig 12. Mai. Al« Devutirte de» Rath« sind anwesend die Herren vr. Georgi, De. Panitz, Peucker, Kohner, Schmidt. Die Forderungen für Reparatur der Kran- buden in Höhe von 12,072 Mark, für Reparatur der Lattenständ« in Höhe von 730 Mark und für Anstrich der Krambuden in Höhe von 65»l Mk werden abgelehnt und hierbei der Rath ersucht, die Krambuden und Lattenständc zu veräußern. Die vom Rat he für den nach den vorliegenden Pläne» aus. zuführenden Bau der 4 Bezirksfchule und der z«. meinichnfllichen Turnhalle für diese Schule und die neue Realschule an der Parthe geforderten Kosten »o> 430,180und49,275Mk. werden unter der Voraus setzung der SubmissionS-AnSschreibonz bewilligt.' Zu den Rathsbeschlüssen ». Ostern 1875 eine Fortbildungsschule für Knaben nach dem anß« liegenden Organisation-plan zu errichten, b an derselben einen Director mit 4500 Mark jähr lichen Gehalt incl. Wohnungsentschädigung und mit der Verpflichtung zu 8 wöchentlichen Unter richtsstunden anzustellen, e. einen Schnlvieun mit 750 Mark jährlichen Gehalt anzunehmen, ck. den Aufwand der Schule ans di« Zeit vom 1. April bi« letzten Dccember 1875 im Gefammt- betrag von 12,750 Mark zu verwilligen, sowie zu dem Organisationsplan der Anstalt selbst wird Zustimmung ertheilt, jedoch beim Rathe beantragt, die Unterrichtsstunden an den Wochen tagen mcht, wie beabsichtigt wird, von 5—7 Uhr Abend« stattfinden zu lassen, sondern in die Zeit von 7—9 Uhr Abenvs zu verlegen. LandwirthschaMches. — GeschroteneS Getreide und geschnittener Heu atS Pferdefutter. Dir große Londoner Omnibusgesellschaft hat vor wenigen Wochen einen Be richt vnöffentticht, der vielfach interessante Aufschlüsse giebt, die nicht blos für Landwirthe, sondern für Jeder mann, der Pferde hält, von großem Nutzen sind. Di« Gesellschaft verwendet nicht weniger als 6000 Pferde. Davon erhielten 30-0 Stück zum Futter jedesmal 76 Pfd. geschrotenen Hafer und 7'/, Pfo. geschnittener Heu mit einer Beigabe von 2'/, Pfd. Stroh pro Pferd. Die anderen 3000 Pferde dagegen erhielten pro Pferd je 19 Pfd. reinen, ungeschrotenrn Hafer und l3 Pfd. ungeschnitten vorgelegteS Heu. Die Pferde nun, die auf die erste Art gefüttert wurden, also zusammen 26 Pfd. täglich erhielten, leisteten ganz genau dieselbe Arbeit und blieben genau in demselben Futterstande wie jene letzteren, die täglich 32 Pfd. erhielten, trotzdem also doch bei ihnen täglich 6 Pfd. bei jedem Pferde ge spart wurden, waS mithin ein tägliches Ersparniß für die 6000 Pferde von 60 Lstrl. — 1200 Thlr. oder von 22,300 Lstrl. — 465,000 -- iss.oooThlr. als jährliches Ersparniß für die Omnibusgesellschaft resultiren läßt. Haupt-Gewinne 5. Eiasse 87. Königl. Sächs. LandeS-Lotterie Gezogen in Leipzig den 12. Mai 1875. Rr. Mark. Vauv»-Lvllecl«onni 15699 50000 bei Hrn. F. T. Stahmer in Zittau. 10492 15000 » - A. Geneis in Dresden. 65012 5000 - - I. F. Glien L Eo. in Zittau. 57990 5000 - - E. V. Brückner in Roßwein. 19456 3000 - - Heinrich Seyffert in Leipzig. 81947 3000 - - Eduard Nitzsche in Schneeberg. 60599 3000 » . Albert Kuntze in Dresden. 43641 3000 » - C. F. Schulze zun. in Leipzig. 2225 3000 - - Earl Zieger in Leipzig. 13641 3000 » » Ferd. Lip'ert in Amiabrrg. 14564 3000 -> - Hugo Nitzsche in Döbeln. 97481 8000 - » Wilh. Koch zun. in Jena. 1596 3000 - - I. A. Thierfelder L Iöbne tu Neutrrchen. 74363 3000 - . Eduard Nitzsche in Scbnerbrrg. 90496 3000 » - Moritz Langbein in Chemnitz. 5425 3000 - - L.J.Trescher L Eo in Dresden. 33051 3000 . . Fnedr. Fr. Wandel in Dessau. 7379 3000 » - Carl Böttcher in Leipzig. 86797 3000 . . Reichel L Scholze in Löben. 35375 3000 - » Hugo Nitzsche in Döbeln. 36512 3000 <» - Gebrüder Wenige in Gotha. 13172 3000 » - E. A. Tetzner L Sohn m Burgstädt. 16880 3000 - - Richard Grabner in Reichenbat. 21027 3000 - » H. A. Ronthaler in Dresden 27710 .3000 - - I. F. Glien L Lo. in Zittau. 83518 3000 » » I. F. Harck in Leipzig. 8494 3000 » - Heinrich Seyffert in Leipzig. 77465 3000 » » H. A. Ronthaler in Dresden. 80552 3000 -» » Adolph Simon in Eobmg. 56058 3000 - -GE. Heydemann in Bautzen 99063 3000 - » G. H. Stein <L Eo in Leipzig. 4964 3000 - . A. Aallerstein stlv. in Dresden. 66155 3090 » » A. Wallerstein zun. in Dresden. 80945 3000 - - Moritz Schubert in Dresden. 62197 3000 - » H. A. Ronthaler m Dresden. 46860 8000 . - I- F. Glien LEo. in Zittau. 91751 3000 - - Richard Grabner in Reichenbat. Gewinne n 1000 Mark auf Nr. 579 49ll 8212 8614 19165 22134 29988 34430 38944 46157 48ZÜ« 4V!23 49265 5358S 61024 62658 64635 65959 67112 68744 69874 75951 78278 80100 87Z80 94640 96855. Gewinne A 500 Mark auf Nr. 2185 315? »812 4122 4469 7402 8555 13045 13326 13739 >8547 19474 23864 29516 38323 42402 4337! 47659 51794 52440 52442 56540 58588 58828 62525 64560 6S4Z« 6877 1 69 056 7 0239 7 062 5 706 82 7 9034 7 9673 82784 84055 87041 89616 91694 92600 93614 94723. Gewinne A 800 Mark auf Nr. 16 280 ,,»7 iss; 255« 3117 5 1 2 2 5 1 40 517 3 689 9 7 350 8017 827» 10930 11637 12388 I4I48 14781 1S581 18961 1940» 20225 20504 20519 20639 22066 22695 23410 2401« 24395 26197 27494 2?"«4 27823 2*599 29640 29Ü54 30220 30653 31466 32075 32917 34403 S45SI 3509» 357S0 35910 35917 36558 88284 40485 40499 405»» 40750 40848 42267 42886 43178 43554 43630 4376« 44088 44SI2 45023 45220 46315 46678 47854 47555 4*960 49688 50582 52492 52S82 52823 5367! 54052 54080 54613 55052 55807 55828 55882 56396 5680» 57096 58144 58176 58895 58702 59295 59904 6»"4« 60325 60465 60897 6129! 62915 63307 68687 65574 67182 68302 68826 69108 69800 69991 70569 78474 74,70 7483S 74988 75541 76324 78589 81265 82711 83178 83250 83763 8839» 8990 1 96139 98187 990k« 99618. Berichtigung. »of gestriger List,. 7. ZiehungStag. iß irrthümlich aufge'ührt; Nr. 9309! «it 300 ut. mutz heißen 33091 mit »oo
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