Bild von Afrika nach unserer Karte. und bergmännischen Anlagen überzogen. In Sena wohnten nach unserm Ver fasser um 1700 etwa 30 portugiesische Familien; in Tete 15—20 (p. 68—69). Niederlassungen der Jesuiten und Dominikaner waren bis Sumbo hinauf über den Stromlauf des Sambesi verstreut Hier waren also sichere Nachrichten genug zu bekommen. Kapstadt aber, 1652 von den Holländern mit einem Fort be setzt, war schon damals ein wichtiger Hafenplatz des immer grossartiger sich gestaltenden Verkehrs mit Indien, und auch hier konnte der Verfasser demnach in Amsterdam aus den besten Quellen schöpfen. So gewährt die Darstellung durchweg den Eindruck, feste Grundlagen in gut beglaubigten Nachrichten und Thatsachen zu haben. Dies nun macht sie selbst für uns zu einer sehr be- achtenswerthen geschichtlichen Quelle über die Verhältnisse Afrikas im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Dazu kommt, dass unsere Karte an Ausführlichkeit alle ihre Vorgängerinnen überbietet. Ein Vergleich, besonders auch mit de l’Isle, lehrt, dass eine grosse Anzahl von Stämmen und Staaten Südafrikas erst dem Verfasser unserer Karte bekannt geworden sind. Interessant ist besonders auch das Fortschreiten in der Kenntniss der portugiesischen Goldproduktion im Sambesigebiet von der Karte des Ortelius an bis auf unsere hin. Zwar weiss schon Ortelius, dass dort Gold vorhanden ist. Er zeichnet einen Goldfluss (fluvio del’oro) ein, welcher in der Punta de Santa Maria, nörd lich von der S. Lucia-Bai mündet. Mercator und Blaeuw verzeichnen die Gold minen von Büro. Letzterer giebt ferner im Norden der S. Luciabucht »medaos«, Anhäufung von Gold an. Diese Goldminen von Büro bleiben den meisten folgenden Kartographen bekannt, und Coronelli (1695) kennt im Norden des Sambesi einen See von Chicous mit »Silberminen, welche der König von Monomotapa 1604 dem König von Spanien (? wohl irrthiimlich für Portugal) versprochen hat« (minere d’Argento chi il Re di Monomotapa promise al re d’el Spagna nel 1604). Eine ausführlichere Aufzählung der Goldminen im Sambesi-Distrikt giebt erst de l’Isle. Aber er lässt die Minen von Füra und zwei Minen westlich der Lupata-Berge, welche auf unserer Karte eingezeichnet sind, aus; und diese verdient demnach auch nach dieser Richtung hin den Vorzug. Ich darf gestehen, dass es besonders diese Thatsache gewesen ist, welche mich veranlasst hat, sie von Neuem den interessirten Kreisen Europas zugäng lich zu machen. Eine gute Karte der alten portugiesischen Gold- und Silber minen ist von besonderem Werth zu einer Zeit, in welcher den Goldschätzen Afrikas eifriger als je zuvor aller Orten nachgespürt wird. * * * Werfen wir nun einen kurzen Blick auf das Bild des centralen und süd lichen Afrika, wie diese Karte aus dem Jahr 1719 es uns liefert. Ich will nur auf einige interessante Punkte hinweisen, da die Karte ja am Besten für sich selbst spricht.