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S6»/PL L L koo.2. too.2. koo.2. koo.L, koo.2. üx»2. «.0 »0. L 6. »v- Erscheint tLglich früh 6'/, Uhr. >rbacü»» »atz LkPrMi«» JohanniSgaffe 3Z. Beranlw. Redacteur /r. -Sttnrr. Sprechstunde d. Rcdaction »oa ii—»; Uhr »achwma^» »o« 4—L Uhr. MmMhme der für die nächst, salaendc Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis »Uhr Nachmittags, än Sonn- «nd Festtagen früh bis V,9 Uhr. Filiale für 3>>strate»aii»«hme: Ott» Klemin, UniversitätSstr. 22, LoUtS Löstbe. Hainstr. 2l, pari. KiMM Anzeiger. Orzan für Politik, Localgeschichk, Handels- und Geschäftsverkehr. u^s» Iit»,»e«e»t«prkt» viertchilhrllch 1 Thlr. 15 N-r^' incl. vringerlod» 1 Lblr. roNgr. Jede einzeluoüllummer 2'/, Ngr. vclegexrmplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 11 Thlr. mit Postbefvrderung 14 Thlr. Sastrat« tgrspalteneBourgoiSzeile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichntß. *rcl,«r, unter » »rdarttnnchktch dir Spaltzeile 3 Ngr. >. Inserate stad stets an d. «rprM»> zu senden. W 215. Montag den 3. August. 1874. Bekanntmachung. Zur Herstellung der Brüderstraße, zwischen der Turner- und Nürnberger Straße, sind 1068 lUMeter Straßenpflaster von bofsirten Steinen, 105 sUMeter dergleichen von sogenannten Mvsaiksteinen neu zu fertigen und 150 lUMeter Bruchsieinpflaster umzulegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden. Desgleichen sind 256 lausende Meter Granitschwellen 18/19 Cm. stark anzuliefern und zu verlegen. Hierauf Refiectirende haben ihre Offerten bis zum 10. August d. I., Abends 6 Uhr, versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingesehen werden Annen. Leipzig, den 29. Juli 1874. Des Raths TtraHeubau-Deputation. Bekanntmachung. An den Bormittagen des 4., 5. und 7 August ds. Js. hält das untengenannte Regiment auf den am Neuen Schützenhause gelegenen Schießständen größere Schießübungen ab. Das Publicum Wird svor dem Betreten des sogenannten wilden Rosenthales, welche- überdies durch Chaineposten abgesverrt werden wird, hiermit gewarnt. Leipzig, den 1. August 1874. Comrnando deS Kön. Sachs. 8. Jnfauterie-RegiimentS Prinz Johann Georg Rr. LV7. von Winkler, Oberst. Seschlüsse -es Raths in der Plenarsitzung vom 18. Juli 1874.*) Die Stadtverordneten haben den Verhandlungen mit dem Königlichen Jusnzministerio Über die Reguliruug der kleinen Burggaffe und Uferstraße, sowie eventuell Ber breiteimug der Pleißengaffe rc. mit dem Anträge auf baldige Vorlegung des Nivellement-planes für die Uferstraße, b) der Erhöhung des diesjährigen Budaetpostu- late- zu Gesvyenkvn «nd NnwiMtzNUUM«« städtische Beamte und Lehrer um 300 Thlr., e) der Aufwendung von 51 Thlr. 6 Ngr. zur Anschaffung von Rouleaux für da- MaschinenhauS der Stadtwafferkunst, ck) den durch Submission sich ergebenden Mehr kosten an 309 Thlr. 28 Ngr. 6 Pf. für Verbrei terung des Fußweges über den Durchlässen der kindenauer Chaussee aus deren Südseite, «) den Soften für Legung von Granittrottoirs vor öffentlichen Gebäuden unter Ablehnung eines andren Theiles der in Aussicht genommenen Trottoirlegung und mit dem Anträge auf Legung von dergleichen Trottoirs vor einigen vom Rathe »icht mit in Betracht gezogenen öffentlichen Grund stücken, theilweise zugestimmt, dagegen Zustim- Mung zu 1) dem Ankauf des Grundstückes der sogenannten Damvsmühle am Schlettcrplatz zu städtischen Zwecken abgelehnt. Es wird beschlossen, die theilweise Ablehnung mü> den Antrag zu o der Straßenbaudeputation zur Begutachtung zu überweisen, bei der Ablehnung g» k Beruhigung zu fassen und im Uebrigen nun mehr die betreffenden Angelegenheiten zur Aus- fthrung und zum Abschluß zu bringen. Da- vorliegende Resultat der Llcitation der Bonorand'schcn Pachtung im Rosentbale führt zu dem Beschlüsse, zunächst Erörterung über die Bieter «nd darüber, wie dieselben daS Etablissement ge schäftlich und baulich einzurichten und fortzuführen g»enken, anzustellen. Ueber die vielfach, insbesondere aus gesundheit lich« und wirthschastlichcn Gründen angcsochtene Luftheizung in fünf städtischen Schule« sind gut- «chMiche Austastungen über die von den elben in der Sache gemachten Erfahrungen von sämmtlichen Direktoren und Lehrern an letzteren erfordert und Aber die Erfahrungen in anderen Städten Er kundigungen eingezogen worden. ES soll nunmehr da« reichhaltige Material einer Commission zur Begutachtung unter Conferirung mit den Direk tor« und Lehrern vorgeleat und nach Eingang diese« Gutachtens und nach Druck der Resultate d« Stadtverordneten Mittheilung gemacht werde«. Wegen Bestätigung der auf Herrn Bürgermeister Dielet in Wurzen gefallenen, von Letzterem an- aenommenen Wahl als besoldeter Stadtrath zeit«« der Königlichen Staatsregierung ist be- vorwortender Bericht zu erstatten. Hierauf wird die Abrechnung über die im Jahre >873 erhobenen städtischen Abgaben vorgelegt: darnach beträgt ein sogenanntes Abaabensimplum rund 74^)00 Thlr. gegen 64,500 Tylr. im Jahre >872. Das Solleinkommen an Resten auS dem Jahre 1872 und früheren Jahren beträgt 2174 Thlr. 20 Ngr. 2 Pf., daS an Abgaben von Grundstücken >04,651 Thlr. 16 Rqr., das von Gewerbtreiben- d« rc. 265,237 Thlr. 11 Ngr. 4 Pf., wovon >75 Thlr. 28 Ngr. 7 Pf. zu restituiren waren; die gelammte Solleinnahme demnach 371,887 Thlr. >8 Ngr. 9 Pf. Dagegen beträgt die wirkliche Einnahme 's , 1,658 Thlr. 1 Ngr. 4 Pf. an Resten, 104,549 „ 20 „ 9 „ von Grundstücken, ?63,841 „ 25 „ — „ von Gewerbtrei- benden rc. ^ 370,049'Thlr. 17 Ngr. 3"Ps. Lumm», so daß 1838 Thlr. 1 Ngr. 6 Pf. Reste verbleiben und zwar 516 Thlr. 18 Ngr. 8 Pf. auf frühere Jahre und 1321 Thlr. 12 Ngr. 8 Pf. auf das Jahr 1873. Weiter wird davon Kenntniß genommen und den Stadtverordneten mitzutheileu beschlossen, daß das Königliche Kriegsministerium daS ihm in ThonbergSflur zum Casernenbau offerirte städtische Areal, auch weg« des zu hohen Kaufpreise«, ab- Kchot und nunmehr das erforderliche Areal von Privaten erkaufen wird. Kerner erfolgt die Neubesetzung von 6 Doppel und 8 einfach«, sowie die Wiederbesetzung zweier durch Tod der Inhaber vacant gewordener Einzel- Stuben im Johannishospital gegen Zahlung eines Eintritt-gelde« von je 400 Thlr. für die Doppel- und je 200 Thlr. für die einfach« Stuben, unter Verwilligung dieses letztren Eintrittsgeldes an die eine der Aufzunehmenden aus der Barthel'schen Stiftung, sowie die Vergeh»»« der Lieferung der im nächsten Winter fitr dre städtischen Schulen be nöthigtm Braun- und Steinkohlen »ach ausge schriebener Submission, und endlich die der Herstellung von Dielung und Wandverschaalung und von kleinen hiermit nicht im Zusammenhänge stehenden Reparatur« in der erst« Bürgerschule an Herrn Zimmer meister LüderS für deffen Mindestgebot von 1160Thlr. «nd 51 Thlr. 6 Ngr. 8 Pf. An der Arndtstraße hatte ein Bauherr der aus drücklich« Bauconcession zuwider sein Hau- um 0,7 Meter höher gebaut, war deshalb m Strafe genommen und bei fernerer Strafe ««gehalten word«, das Gebäude auf das concessionirte Maaß zu reduciren: ferner war das Gesuch um Erlaubnis Zur Erbauung eines massiv construirten Garten gebäudes in einem auf Widerruf verpachtet« städtischen Garten an der Promenade abgclehnt worden. Beide Interessenten werden hiergegen vorstellig: der Rath läßt eS jedoch bei den gefaßten Beschlüssen bewenden. Endlich wird beschlossen, einem provisorischen städtischen Lehrer, welcher daS ihm zustehende Dasselbe ist eingegangen, als Herrn Näsers die Stelle zu kündigen. *) B« der Nedactio, de« Tageblattes angegangen w 22. 2»li> Vom 22. Juli 1874.*) In Nr. 198 de« Tageblattes steht in dem Refexate über die Sitzung der Stadtverordneten vom 15. d. M. Folgende-: Herr Stadtverordneter Näser bemerkt: „Es sei eine ganz unverhohlen ausgesprochene Meinung, daß da- Tageblatt vom Rath derart vinculirt Word«, daß e« über die ausführlichen Debatten im Stadtverordneten -Collegium nicht« mehr mittheilen solle" und „Man sei gewöhnt, daß da» sTageblatt dem Rathe gehorche, und so werde eS gewiß auch in diesem Falle sein." Laut desselben Referats bezeichnet der Herr Vorsteher diese Behauptung als unricktig, deffen- ungeachtet „glaubt Herr Stadtverordneten Näser bei seiner Annahme von der Binculation stehen bleiben zu müssen." Da der Bericht im Tageblatt keinerlei Be richtigung durch den Redner erfahr« hat, so be schloß die Section da- Protokoll über diese *) Bei der Nedaction deS Tageblattes eingeaangen am 27. Juli. Sitzung einzufordern. Darin steht Folgendes Aeußerung: „ES scheine als ob das Tageblatt die speciellen Berichte des Collegium- auS Rücksicht gegen den Rath nicht bringen wolle" rc. ferner: „dem Rathe werde da- Tageblatt schon will fahren, denn es sei ja gewissermaßen vom Rathe vinculirt", endlich als Erwiderung deS -Herrn Vorstehers: „der Meinung de« Herrn Direktor Näser, daß das Tageblatt seitens des Rathe« vinculirt sei, müsse er widersprechen rc." Eine solche aus der Lust gegriffene Aeußerung eines einzelnen Stadtverordnete«, von deren völ liger Unrichtigkeit der Redner sich, wenn er ge wollt, mit leichter Mühe hätte überzeugen können, kann eine amtliche Kundgebung seitens des Raths nicht veranlassen, eS würde damit derselben zu viel Werth bcigelegt, zu viel Ehre angethan werden. Es genügt vielmehr, hier zu constatiren, daß die Bemerkung des Herrn Stadtverordneten Näser eine unbegründete Verleumdung enthält, und wird daher beschlossen, unter ausdrücklicher Betonung der vorgedachten Motivirung diesem Vorgänge keine weitere Folge zu geben. Weiter wird beschlossen, dre Schuldverschreibung über ein von der Kircbcngemeinde zu St. Nicolai zur Deckung des entstandenen Deficits bei der Communalbank für daö Königreich Sachsen nach Höhe von 12,000 Thlr. aufzunehmendes Darlehn den gesetzlich« Vorschriften gemäß mit zu voll ziehen und die Stadtverordneten zu Gleichem zu ersuchen, dagegen die Mitvollziehung einer Schuldver schreibung über ein von der Kirche selbst auszu- »«hmenLes. Larlehu von 6000 Thlr. weg« In kompetent abtzulehne», die SmiM»M«d«»tm anderweit m» Justifi- cation der 1873er, von jenen »egen »icht er folgter Verwendung der Zinsen beanstandet« Rechnungen der Fwischerschen Stiftung für die 1., 2. und 3. Bürgerschule, der Marie»- und Falckschen Stiftung unter Mittheilung de« Sach verhalteszu ersuch«, , einer Wittwc 'eines städtischen Beamt«, der früher hiesiger Kaufmann war, al« Beihülfe zur Erziehung ihrer Kinder aus der Meudestrstung 40 Thlr. zu gewähren, zur Bewältigung der Geschäfte nick» Stellver tretung de- Eichmeisters einen dritten EichamtS- gehülfen mit 500 Thlr. JahreSgehalt, jedoch ohne Pensionsberechtigung, vom 1. Octover dieses Jahres ab »ach emgeholter Zustimmung der Stadtverordnet« anzustellm, Herrn Maurermeister Köhler den Bau der Schleuße in der Sebastian Bach- und Hiller- straße für den Preis von 4801 Thlr. 6 Ngr. 9 Pf. incl. Materiallieferung zu Übertragen, die Einlegung eines sechszolligen Gaszuleitunas- rohre« am Plauen'schen Platz vom Halle'schen Gäßchen bis zum Eingang der Passage in dem Neubau der Baubank zur Befriedigung deS ver mehrten Bedürfnisses an statt des dcrmaliqen 2 zölligen mit einem Auswande von 268 Thlr. 11 Ngr. zu Lasten des Bau- und Ergänzungs- fondes auszuführen, auf die Anregung der Stadtverordneten mit den Direktionen der Leipzig-Dresdener und Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Compagnie wegen Herstellung einer Verbindungsstraße zwischen dem Magdeburger und Dresdener Bahnhof hindurch von der inneren Stadt in die Petzscher Mark zu verhandeln, da« vergleichsweise Abkomm« mit Herrn Alfons Dürr, wonach rur Beseitigung der Differenz Uber da« Eigenthum an einer Holz- parcelle im Connewitzer Revier Letzterer an die Stadt eine Enclave in dem genannten Revier an die Stadt abtritt, alle Ansprüche auf da« streitige Object fall« und der Stadt da« Unterholz auf letzter«! überläßt, dagegen al« Entschädigung da für ein Holzstück von der Stadt gegen Gewährnng von zun« Stammvermögen der Stadt Leipzig zu nehmender 1475 Thlr. 5 9kar. 5 Pf. für daS auf letzterem Stück stehende Ober- und Unterholz übereignet erhält, al« für die Stadt annehmbar anzuerkenn« »ud vorbehältlich der einzuhvlendcn Zustimmung der Stadtverordneten zu genehmigen, Herrn Theatervachter Hasse auf seine An rage, wann der Rath über sein Gesuch um Ent astung auS dem Theaterpachtvertrage Entschei dung zu treffen gedenke, zu antworten, daß hier über ein bestimmter Zeitpunkt jetzt noch nicht ru sixiren, daß vielmehr zunächst darüber Be stimmung zu treffen sei, ob die Stadt nach seiner Entlastung die städtische« Theater wiederum ver pachte oder in Selbstverwaltung nehme, daß hier über jedoch sorgfältige und umfängliche Erörte rung« und Berechnungen anzustellen seien, deren Erledigung der Rath sich soviel al« möglich angc- leg« sein lasse, und die Vergebung der Herstellung der Ein- friedigung-inauer für die 7. Abtheilung da« JohannissriedhofeS nach Erledigung einer von einem Submittenten angeregt« Differenz und deren Begutachtung durch ein« unbetheiligt« Privatarchitekten der Section des Rathe« zn überlasten. Die Stadtverordneten hatten vor Erthcilung ihrer Zustimmung zu der Reguliruna der Bau fluchtlinien für die Connewitzer Chaussee zunächst Auskunft darüber verlangt, inwieweit hierdurch für die Stadtgemeinde Opfer erwachsen. In Folge dessen ist mit den Adjacenten in Verhand lung getreten worden; allein dieselbe zieht sich be züglich mehrerer meistinteressirter Adjacenten und beim Mangel einer Erklärung derselben so in die Länge, daß die projectirten Anbauten aiff dem chast an der Couue- chter Weise verzögert ich« Verhandlungen Areal der Jmmobiliengesell witzer Chaussee in unerwün werden, obwohl die bezüg i zwischen dem Rathe und dieser Gesellschaft zum Abschluß gelangt sind. Das Abkommen mit der Gesellschaft geht dahin, daß Fläche gegen Fläche ausgetauscht, und die Gesellschaft für das von ihr zu übernehmende Plus an jetzigem Straßen areal 3618 Thlr. 27 Ngr. 3 Pf. (d. i. 2 Wr. 15 Ngr. für die Quadrat-Elle 7 Thlr. 23 Ngr. 8 Pf. für den Quadrat-Meter) a» die Stadt zahlt. Es ist nun mit Rücksicht auf das dringende Interesse der erwähnten Neubaut« erforderlich, daß zunächst wenigstens derjenige Theil der Baufluchtlmienregulirung an der Connewitzer Chaussee, wodurch daS Areal der Immobilien- gesellschast berührt wird, aus dem Gesammtproject herausgegriffen und ebenso wie das Abkommm mit der Jmmobiliengefellschaft genehmigt werde. Die- erscheint um so unbedenklicher, al« nach den angefertlgten Plänen die übrigen Adjaceuten bei der neuen Baufluchtlinie mehr Stratzenareal z« erwerben, al« eigne« Areal zur Straße abzutreten habe», demnach ver Stadt Opfer nicht erwachs« rönnen. Der Rath kann dieser Deduktion nur beitreten, und beschließt daher, das Abkomm« mit der Jmmobiliengefellschaft zu genehmig« and die Stadtverordneten unter Darlegung de- Sach verhaltes um Zustimmung zu diesem Abkommm und der obigen theilweism Regulirnng der Flucht linie an der Connewitzer Chanffee zu ersuch«. Ercurjiouen im Saal- und Schwarza-Thal. IV. ChrysopraS Gchwarzb»rg Wer da- Schwarzathal so recht ganz und voll genießen will, der halte am Chrysopras kmeze Rast, um sich unter den schattigen Bäumen der Gartenterraffe zu restauriren. Diese „scharfe Ecke" Thüringens ist überhaupt ein schönster Punct der landschaftlichen Reize. Die Wirthschaft auf de« Chrysopras (Gasthof, früher ein Zechenhaus) zeichnete sich von jeher durch Solidität aus; man erhält nach der Karte gute Speis« und Getränke; auch für Nachtlager ist bestens gesorgt. Dem Garten gegenüber braust da- „schwarze Wasser", wie Gustav Freytag es in seinem „Ingo «nd Jngraban" nennt, über ein Wehr und oben z« Häupten rauscht der Hochwald sein mächtiges Lied darein. Ueber die Schwarza führt hier ein schmaler Steg, von dessen Mitte auS gesehen schon der Eingang des ThaleS ein gar prächtige- Bild giebt. Zur Rechten der hohe Felsenberg mit der Teufelstrcppe, links der Hainberg, in der Mitte auf dem weit vorgeschoben« dichtbewaldet« Abhang der Hünenkuppe der Eberstein. Geht man Uber den Steg yinüber auf das rechte Fluß ufer und folgt dort der Straße, so führt sie baw, links abweichend, in das Seitenthal des lustig rauschenden WerrabacheS und nach etwa viertel stündiger Wanderung erreicht man die Wald schenke, eine gar Östliche tiefscbattige und kühle Waldeinsamkeit, wo von dem dort stationirten Waldhüter auS dem Kelsenkeller eia frischer Labe trunk verabreicht wird. Man verwechsele dieses Werrathal nicht mit dem bekannten gleich« Namen- jenseits deS Thüringer WalveS. Bon der Waldschenke, die von Touristen leider wenig gekannt ist, auswärts führt im Zickzack ein Weg zur Höhe deS Eber sie in-, wo Nachmittags 4—5 Uhr Fütterung de- Schwarzwildes statt- sindet, welche oftmals äußerst possirliche Scenen darbietet. Von dem Eberstein führt die Berg straße weiter nach dem „Dürren Schild", einem Rindenhänschen, gerade gegenüber dem Oppelei, mit schöner Aussicht in das tiefe wildromantische Thal. Versetzen wir uns jedoch wieder zurück nach dem Chrysopras und treten wir aus der Post straße die Fußwanderung an, denn das Schwarza- thal will nicht in» Flnge genoss« sein, «an motz e- bei allem Frohsinn des Lebens förmlich durch- andachten. Nach zehn Minuten erreicht man da«