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Erschedrt tilgllch früh 6'/, Uhr. Lräckttt»» »8 LrPkttttill JohanniSgasse 33. verantw. Redacteur Fr. Hitlorr Sprechstunde d. Redaction Bonnitlag» v»n il—ir Uhr Nachmittag« von «—L Uhr. «lnnahme der für die nächft- iolaendr Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis !illhr Nachmittags, an Sonn- md Festtagen früh bi< V,9 Uhr. Ftltale für Z«seratea,»»ah»e: Otto Klemm, UniversitätSstr. 22, Louis Lösche. Hainstr. 2l, pan. L26. Mpztztr IaqcblaN Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Freitag den 14. August. 11,85» Ad»»»e«k»t»»rrt« viertcliShrlich l Thlr. IS Ngr., iucl. vringerlohn I Thlr. 20 Ngr. Jede einzelne-Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 11 Thlr. mit Postbesvrderung 14 Thlr» Inserate SgespaltenrBourgoiSzeile 1 '/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Prrisverzeichniß. Nttlamru «ater d. ttrsatttousstttch die Spaltzrile 3 Ngr. Inserate sind stets an d. Uq>rdttira zu senden. 1874. an die „in Leipzig sind solche, welche Bekanntmachung. Die Jahreszinsen der Ttöckner'schen Stiftung sind am 3. September befindlichen armen verschämten" BürgerSwittwen zu verthcilen. Ausgeschlossen Almosen oder Armenunterstützung genießen. Bewerberinnen haben sich oi« zum 15. August d. I. auf dem Rathhause 1. Etage bei Herrn Registrator Commichau anzumelden. Leipzig, am 25. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Beschlüsse -es Naths in -er Plenarsitzung vom 29. Juli 1874*). Von der Königlichen Kreisdirection ist eine Be schwerde deS Herrn Adv. vr. Roux hier über die Seiten deS Verwaltungs-Comit«'- der Stiftung für die Stadt Leipzig verweigerte Anerkennung der von Genanntem auf Grund testamentarischer Bestimmung in Anspruch genommenen Mitglied schaft dieses Comitb's zur Begutachtung nach Gehör deS Letzteren vorgelegt worden. Nach Eingang der erforderten Erklärung deS Comitä's beschloß man, ohne besten Motivirung allenthalben beizutretcn. doch mit Rücksicht auf die darin dargelegten überwiegenden Rechtsgründe die Anerkennung deS Herrn Vr. Roux als Mit glied des Verwaltungs-Comitö'S ebenfalls abzu lehnen und demgemäß Bericht zu erstatten. Nach dem Gutachten der Deputation zur Gas anstatt wurden die aus 5884 Thlr. 10 Ngr. ver anschlagten Beleuchtungsanlagen für die verbrei terte Schulgaste mit Annexen genehmigt und nur noch die Anbringung einer wetteren Laterne ge genüber der Durchfahrt nach der Dorotheensiraße beschlosten. Es soll nach diesfalls erfolgter Vervollständi gung des Kostenanschlags Zustimmung der Stadt verordneten eingeholt werden. Nach dem Gutachten derselben Deputation wer den die zu 3829 Thlr. 9 Ngr. veranschlagten Kosten der wegen des in Folge eines Theaterneu- baueS dort voraussichtlich stärkeren Gasconsums nothwendig gewordenen Einlegung neuer 0" Gas leitungsröhren in der Sophienstraße a conto des Ergänzungs- und Baufonds der Gasanstalt ver- williat und ist dazu ebenfalls die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Nachdem die von den Stadtverordneten ge wünschte genauere Vorlage bezüglich der nach dem Heckerschen Grundstück in der südlich von der Arndtstraße aus der Brandvorwcrksstraße nach der Pleiße führenden Querstraße des Hüffer'schen Anbaues auf dem Brandvorwerke herzustellenden 4" Gaszuleitungsröhre von der Gasanstalt ein gegangen ist, soll unter deren Mittheilung ander weit wegen Verwilligung der dafür veranschlagten Kosten an 475 Thlr. 16 Ngr. mit den Stadtver ordneten communicirt werden. Dem Gutachten der Deputation zur Gasanstalt gemäß wurde die Vergebung der für die Gasan stalt auf das Jahr vom 1. September d. I. bis 31. August k. I. erforderlichen Steinkohlenlieserung mit je 175,000 Centner an die Zwickauer Kohlen- werke Forflschacht und Wilhelmsschacht, sowie die Verlängerung des mit Herrn Johann David Starck in Attsattl bestehenden Lieferung-Verträge- über die für d«e Gasanstalt benöthigten böhmischen Plattelkohlen, 1970 WagaonS L 100 Zoll-Lentner pr. Jahr, auf weitere 3 Jahre vom 1. September d. I. bis 31. August 1877 unter den zeitheriaen Bedingungen, endlich die Uebertraaung der Ab fuhre der Kohlen an die beiden Fubrwerksbesitzer Herrn Oertel und Herrn Acker beschlossen, jedoch was letztere anlangt, in Entsprechung dieSfallsigen Anträge- der Stadtverordneten unter der be schränkenden Bedingung, daß die Fuhren nicht mehr den Weg durch die innere Stadt nehmen dürfen, was eine Mehrausgabe von 1800—1900 Thlr. jährlich erfordern wird. Es soll hierüber den Stadtverordneten bei Vorlegung deS nächstjährigen Haushaltplanes der Gasanstalt Mittheilung gemacht werden. Endlich wurde aus der Mende'schen Stiftung für unbemittelte Kinder hier verstorbener Ge lehrten, Kaufleute und Künstler eine Unterstützung verwilligt. Leipziger Tageskaleuder 1874. VH. Monat J«tt. 1 Bekanntmachung deS Raths (veröffentlicht im Tageblatt vom 4. d. M.) enthält Vorschriften über die Breite und Größe der Marquisen, Stella gen, Kleiderrechen rc., um die freie Bewegung der Passanten auf den Trottoirs nicht zu beeinträch tigen. — DaS Stadtverordneten-Collegium em pfängt seiten« des Raths die Mittheilung, daß die hiesigen Kirchhöfe nicht der Kirche, sondern der Gemeinde gehörten, irgendwie kirchliche Hinder nisse oder Schwierigkeiten bei Beerdigungen also *) Bei der Redaction deS Tageblattes eingegangen «m 11. August. nicht statthaben können; Zustimmung deS Collegiums zum Verkauf eines Areals in der ThonbergSflur an das Krieasnnnisterium behufs de- Baues einer Kaserne (siehe den 19. Juni, Bericht über die Sitzung des Collegiums, siehe Tageblatt vom 3. und 4. d. M.). — Versammlung deS Vereins sächsischer Landwirthe und des sächsischen Forst vereins. Begrüßung und Enipsang im Schützen Haus. — Versammlung deS ärztlichen Bezirkvereins der Stadt Leipzig auf der alten Waage. — Er öffnung der GeschäftSthätigkeit des (von Hildburg hausen hierher übergesiedelten) Bibliographischen Instituts, einer umfangreichen Buchdruckerei und bedeutenden Verlagsgeschästes. 2. Versammlung des Vereins sächsischer Land wirthe und des sächsischen Forstvereins 1. Tag; Sitzung im Schützcnhaus; Concert im neuen Schützenhaus; Exkursionen in den umliegenden Waldungen. 3. Im Tageblatt die Bekanntmachung des Gesamnttministeriums über Einführung der Äeichs- mark-Rechnung ani 1. Januar 1875 veröffent licht. — Versammlung deS Vereins sächsischer Land wirthe und deS sächsischen Forstvereins 2. Tag. Sitzung, Festessen und Concert im Schützenhaus. — Durchreise des deutschen Reichskanzlers, Fürsten Bismarck (nach Kissingen). — Die Hitze an diesem Tage bis zu 34 Grad im Schatten gestiegen (und hält große Wärme und Trockenheit auch bis zum Schluß deS Monats durchgängig an). 4. Versammlung des Vereins sächsischer Land wirthe und des sächsischen Forstvereins 3. und letzter Tag; Ercursionen in der Umgegend. (Be richte über die Versammlung siehe Tageblatt vom 3., 4. und 5. d. M.). — Stiftungsfest des Pau- liner Gesangvereins; Ausfahrt nach Schleußig. — Starke Gewitter; Einschlagen des Blitzes in der Burg und in der Alexanderstraße, beide Male ohne zu zünden. 3. Kirchliche Feier der Leipziger Bibelgesell schaft in der Thomaskirche (Bericht darüber siehe Tageblatt vom 7. d. M.). — Turnfest des Gau- veroandes der Turnvereine des Leipziger Schlacht feldes in Großzschocher (Bericht darüber siehe ebenfalls Tageblatt vom 7. d. M.). 8. Publication des Protokylls der RathSplenar- sitzuna vom 17. Juni nn Tageblatt; in derselben Beschluß des Raths, die Offerte des Herrn G. Reusche, die Bekanntmachungen des Raths gratis in den Leipziger Nachrichten aufzunehmen, vorausgesetzt, daß dieselben dem Tageblatt nicht eingesendet würden, abzulehnen, und die Bekannt machungen nach wie vor anch im Tageblatt mit zu veröffentlichen. ' 7. Bekanntmachung des Polizeiamtes (ver öffentlicht im Tageblatt vom 9. d. M.) über Wegfall der bisher gebräuchlich gewesenen Arbeits karten, an deren Stelle Gewerbs-Gehülfen-An- meldescheine zu trete« haben. — Fünfundzwanzig jähriges Jubiläum de« Modernen Gesammt- TymnasiumS, gefeiert von Seiten des Lehrer- Collegiums und der Schule durch einen Festact im Hotel de Pruste und Gartenfest in Connewitz, von Seiten der früheren Schüler durch einen Commers in der Centralhalle am 11. Juli und ein Festmahl im Schützenhaus am 12. Juli. (Berichte über dieses Jubiläum siehe Tageblatt vom 8., 9. und 14. d. M.) Durchreise Kaiser Alexander'«II. von Rußland (von Weimar kommend, nach Dresden); Anwesenheit des Großherzog« Karl Alexander v. Sachsen-Weimar und des Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg. 8. Bürgermeister Dietel von Wurzen an Stelle des die Wahl ablehnenden Stadtrath Lange aus Erfurt (siehe den 10. Juni) mit 36 von 51 Stimmen vom Stadtverordneten-Collegium zum besoldeten Stadtrath gewählt. 18 Publication des Protokolls der Raths plenarsitzung vom 20. Juni im Tageblatt; in derselben Vorlage de« Erlasses der königl. Kreis- direction vom 17. Juni (siehe denselben); Beschluß des RatheS indeß, bei den früher in dieser An gelegenheit gefaßten Beschlüssen stehen zu bleiben; ferner des Protokolls vom 23. Juni; in dieser Sitzung Beschluß des Rath-, bei dem Bescheid der Kreisdirection in der Sache der Garderobegehülsin des Theater-, die gegen den Rath ausgefallen, Beruhigung zu fassen (siehe den 5. Juni). 12. Sommerfest deS deutschen KriegervereinS in Stadt Raumburg iu GohliS. — Benrksschulen- Kinderfest im Johannisthal. — Einschlagen de- Blitze- m der Georgenstraße, ebenfalls ohne zu, zünden (Ache den 4. v. M). 18. Publication der Protokolle der RathS- Plenarsitzungen vom 27. Juni und 1. Juli im Tageblatt; in letzterer Sitzung Beschluß deS Naths, die Amtsblatt-Angelegenheit mit Rücksicht aus das nunmehr in Kraft getretene deutsche Reichspreß- gesetz der Deputation fürs Localstatut zur Be gutachtung zu überweisen. — Votum der Han delskammer für Ausgabe von Controlkarten für Briese. — Internationaler Productenmarkt im SchützenhauS. (Bericht darüber siehe Tageblatt vom 14. d. Mts.) — Ziehung der 2. Classe der 86. kgl. sächs. Landeslotterie 1. Tag. 14. Telegraphische Glückwunschadressen des Rathes, der Handels- und der Gewerbekammer an den deutschen Reichskanzler Fürsten Bismarck in Folge von dessen glücklicher Errettung auS Lebensgefahr. (Wortlaut der ersten beiden Adressen siehe Tageblatt vom 15. d. M., der letzter» Tage blatt vom 16. d. M.). — Ziehung der 2. Elaste der 86. königl. sächs. Landcslottcrie. 2. Tag. 1». Im Stadtverordnctencolleg ebenfalls ein stimmige Annahme einer Glückwunschadressc an den deutschen Reichskanzler Fürsten Bismarck in Folge des Kissinger Attentats (siehe den 14. d. M.); Zustimmung des Collegs zu der Ver legung des Kohlenbahnhofes. (Bericht über beides siehe Tageblatt v. 16. u. 17. d. M.) — Studente,«Versammlung im Borncrianum spricht ihre Mißbilligung über die Referate im Tageblatt und den Dresdener Nachrichten über einen in letzter Zeit Vvrgekoinmenen Exceß mehrerer Stu denten aus (Bericht siehe Tageblatt vom 16. d. M). — 25jähriger Erinncrungscommers der Turnercompagnic der ehemaligen Communalgarde in der Ccntralhalle (Bericht siehe Tageblatt vom 17. d. M.). 18. Publication des Protokolls der Raths plenarsitzung vom 4. d. M. im Tageblatt. 48. Zweites Mitteldeutsches Bundes- und 4. Leipziger Preisschießen. Empfang der ankom- menden Schützen an den Bahnhöfen. Schützcntag und Commers in der Centralhatte. — Antritts- Vorlesung des außerordentlichen Professors der Theologie vr. Emil Schürer. — Sommerfest des „Paulus" im Schützenhaus (Bericht darüber siehe Tageblatt vom 20. d. M.). 48. Zweites Mitteldeutsches Bundes- und viertes Leipziger Preisschießen. 1. Tag. Anfang deS Schießens, Festbanquet, Concert und Volks belustigung im neuen Schützenhaus. 28. Bekanntmachung deS RathS (veröffentlicht im Tageblatt vom 23. d. M.X den Anfang der Michaelismessc betreffend. — Desgleichen (eben falls veröffentlicht im Tageblatt vom 23. d. M.) weist die vetreffendcn Grundstücksbesitzer an, den sich legitimirendcn Beamten bei den Vorarbeiten zu dem projcctirten Elster-Saal-Canal auf ihren Grundstücken keine Hindernisse in den Weg zu legen. — Zweites Mitteldeutsches Bundes- und viertes Leipziger Preisschießen. 2. Tag. Fort setzung deS Schießens, Concert und Volksbelu stigungen im neuen SchützenhauS. 24. Durchreise Sr. Mai. des Königs (nach Ostende). — Anfang der Gerichtsfericn. —Zweites Mitteldeutsches Bundes- und viertes Leipziger Preisschießen, 3. Tag. — Fortsetzung des Schießens, Concert, Volksbelustigungen und großes Feuer werk im neuen Schützenhaus. 22. Zweites Mitteldeutsches Bundes- und vierte« Leipziger Preisschießen. 4. und letzter Tag; Schluß deS Schießens und Preisvertheilung. (Be richte über daS Schießen siehe Tageblatt vom 19., 20. 21., 23. und 26. d. M.) — Feierliche vertheilung des Düppelkreuzes an die hier leben den Veteranen, die an dem Feldzug von 1849 theilgenommen haben. (Bericht über die Feier lichkeit siehe Tageblatt vom 25. d. M.) — Scha denfeuer in der Poniatowskystraße. 23. Bekanntmachung des Rathes (veröffentlicht im Tageblatt vom 25, d. M.) verordnet, daß zur Verhütung von Feucrsgefahr über Destillirblasen, Siedekesseln rc. stets feuerfeste Schutzschirme von Eisenblech oder Mauerung angebracht sein müssen. — Publication deS Protokolls der Rathsplenar sitzung vom 25. Juni im Tageblatt; in dieser Sitzung Beschluß, beim Ministerium des Innern Beschwerde über die Antwort der königl. Kreis direction vom 23. Juni (siche dieselbe) zu erheben; ferner Beschluß, den Nachlaß des im Johannis hospital verstorbenen Malers Karl Sprosse (siche den 1. Januar) theils für das Museum, tyeils für das Johanni-Hospital zu erwerben. 24. Publication de« Protokolls der Raths Ple narsitzung vom 8. d. M. im Tageblatt. — In Lindenau von einer zu diesem Zwecke einberufencn Versammlung die Errichtung einer Speiseanstalt beschlossen. — Beschluß des Universitätsgerichts suspendirt in Folge bedauerlicher Ausschreitungen den Wingolf und den akademisch-naturwissenschaft lichen Verein bis Zinn Beginn des Sommer- semesters von 1875. 23 Consistorial - Rath Prof, der Theologie vr. Baur im 2. Wahlgang mit 32 von 48 Stim men zum Rector Magnificus für das neue Uni- versitätsjahr gewählt. 28. Schreiben de« Reich-kanzleramtes an den Stadtverordnelenvorstehcr vr. Gcorgi dankt für die Glückwunschadressc an den Reichskanzler Für sten Bismarck (siehe d. 15.). Wortlaut der Adresse veröffentlicht im Tageblatt vom 29. d. M. — Erste diesjährige Versammlung des hiesi gen Zweigvereins der Äustav-Adolph-Stiftung im Vereinshaus für innere Mission (Bericht darüber siehe Tageblatt vom 29. und 30. d. M.). — Sommerturnfest des Leipziger Turvereins im Neuen Schützenhaus (Bericht siehe Tageblatt vom 28. d. M.). — Schwimmfest im Fischcrbade am Schleußiger Holz. 27. Bekanntmachung des RathS (veröffentlicht im Tageblatt vom' 29. d. M.) dankt für ein Legat des verstorbenen Fräulein Henriette Leplay nn Betrage von 1000 Thlr. für das Jacvbshospital und für 1 dergl. von 2000 Thlr. für die Armen- schule. — Puknication der Protokolle der Raths- plenarsitzunaen vom 1l. und 15. d. M.; in elfte rer Beschluß, Vorkehrungen zu einer allgemeinen und angemessenen Feier des 2. September zu treffen. 28. Bekanntmachung des Raths (veröffentlicht im Tageblatt vom 1. August) erinnert an den am 1. August fälligen 3. Termin der Grundsteuer. — General-Versammlung der Leipziger Feuer- Versicherungsanstalt. — Desgl. (veröffentlicht im Tageblatt vom 2. August) verbietet den Gebrauch mit Brennstoffen gefüllter Luftballons und daS Abbrennen von Feuerwerk in den Straßen der innern Stadt und der Vorstadt. 38. Bekanntmachung der kaiserl. Oberpost- direction (veröffentlicht im Tageblatt vom 2. Aug.) bringt in Erinnerung, daß alle Anzeigen von Wohnungs- und Firmenänderungen, Anträge und Beschwerden, Nachfragen nach dem Verbind von Briefen beim Hanptvostamt Nr. I, Anzeigen über Ertbeilung von Vollmachten bei der Postanstalt, ans der sie gültig, und Gesuche über den Nachweis und Verbleib hier aufgegebener Poststücke bei der Postanstalt, wo sie ausgegebcn, angebracht werden sollen. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 13. August. Die Obcrlausitzer Volks zeitung bricht in ihrer neuesten Nummer eine Lanze für die armen National! iberalen. Sie sagt: In Sachsen macht man förmlich Hetzjagd aus die Nationalliberalcn. Eine Menge Zeitungen weiß ihnen nicht genug BöseS anzuthun und berstet fast vor Wuth und Malice gegen unsere Freunde. Wer sich als Nationalliberaler bekennt, hat sich großer Ungunst zu beklagen und ist wie verlesen. Und warum alles Das? Weil diese Leute, die Nationalen, Freunde des deutschen Reiches nach ihrem eigenen Geschinacke sind und die Reichstreue weder von sächsischen Ministern noch von den sächsischen Regierungsblättern nach Sorte, Grad oder Kundgebung-weise vvrschreibcn lassen mögen; weil sie im Reiche den festen Damm gegen den Einbruch fauler Reaction erkennen und würdigen, wie sie unS uNer dem glorreichen Beust heimgesucht und bedrückt hat; wert ihnen die vor märzliche souveraine Unabhängigkeit der Mittel und Kleinstaaten, die ein Beust'sches Regiment überhaupt nur möglich gemacht, widerwärtig ist; weil ihnen das damals unbeschränkt herrschende Junker- und Büreaukratenthum widersteht und das Reichsregiment dieser Schichte die Flügel be schneidet ; we,l ihnen die protestantische Spitze im deutschen Gesammtstaatswesen Schirm und Schutz gegen den ultramontanen Einbruch, worüber unsere Kammern sich kaum laut zu sprechen ge trauen, verheißt. An allen diesen Anschauungen nehmen die Gegner aber gewaltigen Anfloß, Venn nach den Ansichten vieler derselben sollen wir das deutsche Reich blos mit Phrasen und nicht mit dem Herzen bekennen; möchten wir bei Würdigung des Reiche eine sächsisch gefärbte Brille auf die Nase setzen, damit es uns nicht blende; möchten wir unsere sächsischen Kleinmeister wie große Männer ansehen und verehren, bei denen Bismarck in den Uuter- richt zu gehen hätte; sollen wir uns bescheiden, daß zur Verwaltung in Sachsen nur etwa einige Dutzend adelige sächsische Familien vor wie nach geeignet sind; sollen wir es, um nicht anzustoßen, gar nicht laut aussprechen, daß wir Sachsen Pro testanten sind und nimmermehr dulden, daß ultra montane Elemente bei uns sich einnisten und Einfluß gewinnen. Weil die Nationalliberalen in jener Weise für die Nation und den Protestantis mus eintreten, geht man ihnen zu Leibe wie dem bösen Feind, und Haß und Malice ist so stark, daß man die Politik dabei ganz und gar vergißt und sich die Frage gar nicht erst ausstellt: wohin e« führte, wenn man in dieser Weise gegen da« Reich anläuft, indem man seine Stützen nieder zubrechen unternimmt. Die Freunde des Deutschen Reiche« sehen freilich dieser Berserkerei ruhig zu, denn sie können eS nicht ändern, wenn ihre Geg ner sich selbst abwirthfchasten, und im Effect ist dieser gewaltige Angriff doch Nichts weiter denn ein Rumoren in der kleinen Nebenkammer eine«