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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187408028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-02
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1874
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4116 an Bergwerks-Unternehmungen erlitt, haben gegen wärtig dem Publicum dieses Gebiet in nicht geringen« Grade verleidet. Allerdings erwachsen dem BergwerkSbetriebe zuweilen unberechenbare Schwierigkeiten, aber ebenso groß, ja größer als die Verluste sind die Gewinne, welche in Berg werks-Unternehmungen mitunter erzielt werden. Namentlich in Ländern, deren Montan-Jndustrie schon längere Zeit eine hochentwickelte ist, finden wir Unternehmungen mit überraschenden Erträg nissen ; eS ist dies auch leicht erklärlich, denn einen der wichtigsten Factvren des Gelingens bildet aus diesem Gebiete die Ausdauer, und manche Unter nehmung, welche jahrelang Zubußen erforderte, hat nachträglich die investirten Capitalien über reichlich verzinst. Beispiele biesür bieten in Hülle und Fülle die in den englischen und französischen Fachjournalen veröffentlichten Course der Berg werkspapiere. So entnehmen wir dem französischen Journale Ha Houille folgende Notirungen französi- sAer KohlenwerkSpapiere, welche geeignet sind, den Neid gar vieler Aktienbesitzer zu erregen. Die Aktien von Brnay, welche mit 400 Francs eingezahlt sind, stehen 8325 bei einer Dividende von 350 Francs; Vicogne-Noeux bei einer Einzahlung von 600 FrS. und ebenso großer Dividende 15,825 FrS.; Len« mit 300 Fr«. Einzahlung und 725 FrS. Divi dende notirt 24,125 FrS.; EourriöreS bei 60» FrS. Einzahlung und 1300 FrS. Dividende gar 28,000 FrS. Die Perle aller französischen Kohlen- actien ist daS Werk von Anzin, besten Aktien mit 10,000 FrS. eingezahlt sind; die letzte Divi dende derselben betrug nämlich 50.000 FrS. , und der gegenwärtige CourSwerth beträgt nicht weni ger als 450,000 FrS. (Diese französische Perle wird aber in den Schatten gestellt von unserer Zwickau er Perle, dem „Bürgergewerkschacht", besten Aktie« mit 21 Thlr. 10 Ngr. eingezahlt sind. Die Dividende betrug 1872: 175 Thlr. und voriges Jahr 151 Thlr. und der gegenwärtige Courswerth beträgt LS«V — Nachdem folgt der „Zwickauer Steinkohlenbau - Verein Vereins glück"; Einzahlung 46 «F; Dividende 1873: 127 »/; gegenwärtiger Courswerth 1520 »L.— Auch der „Erzgebirgische Steinkohlen-Actien-Der- ein" glänzt bei einer Einzahlung von 100 mit einer Dividende von 190 aus vorigem Jahre; gegenwärtiger CourSwerth 2440 rc.) Homburg v. d. H., SO. Juli. Am 27. d. MtS. fand hier die ordentliche Generalversammlung der CurhauSaesellschast (Homburg, Wiesbaden, Ems) in Liquidation statt. Es wurde mit 84 gegen 7 Stimmen beschlosten, gegen die preußische Regierung als Rechtsnachsofgerin der Homburgiscken Regierung aus Rückvergütung der s. Z. angelegten 800,000 Fl. für Aktien der Homburger Eisenbahn, bezw. wegen Verzinsung dieses Betrages bis 1896 gerichtliche Klage zu erheben. — Die Geschäftslage der Crefelder Fabriken hat sich feit etwa Monatsfrist wesent lich gebessert. England, Frankreich, Deutschland, auch theilS die Vereinigten Staaten von Nord amerika sind mit Bestellungen aus Sammtfabri- kate ziemlich flott auf den Markt gekommen, England und Deutschland für schwere und gute Waare, Frankreich für leichte Sorten und Amerika für Probesendungen. Die so lange gedrückt gewe sene Crefelder Industrie athmet hierdurch wieder frisch aus. Der unerwartet gekommene Auf schwung hat nur eine Unannehmlichkeit im Ge folge, nämlich den Mangel an tüchtigen Arbei tern; dock hofft man, dieser Verhältnisse baldigst Herr werden zu können. Köln, 3t. Juli. Kölnische Hypotheken- Actien-Gesellschaft. Dieselbe hat sich dieser Tage hier constituirt. Den Vorstand als Direk tion bilden die Herren Heinr. Jos. Stockhauscn in Köln, Kaufmann, und Arth. Deikert in Köln, bisher General-Bevollmächtigter der Stettiner Hvpotheken-Bank. Das Capital der Gesellschaft beträgt 3 Millionen Reichs-Mark (1 Mill. Thaler) in voll einzahlbaren Aktien L 600 Reichs-Mark s200 Thaler). Dieses Capital wurde von einem Consortium fest übernommen, das davon 1,500,000 Reichs-Mark gleich 500,000 Thaler der Bethei ligung des Publikums zum Pari-Course zur Ver fügung stellt. — Die Zuckerfabrik Schladen, welche freilich zu den bestsituirten gehört, zahlt in diesem Jahre ihren Actionairen 36'/, Proc. Dividende. — Albrecht-Bahn. Entgegen einer vor Kurzem durch die Blätter gegangenen Nachricht, wonach die Erzherzoa-Albrethtbahn kaum vor Ende Dccember fertig werden würde, theilt die General- Direction einem Actionair darüber Folgende« mit: „Nach dem dermaligen Stande der Arbeiten ist ru hoffen, daß die 14 Meilen lange Linie Stry StaniSlau noch in diesem Herbste dem Betrieb werde übergeben werden können, und die Bahn dürfte, weil in Galizien die Ernte und die Kauf rechtstellung de« Getreides etwas später eintrete, wohl noch an einem muthmaßlichen Export An- theil nehmen." Diese Mittheilung dürste indeß kaum geeignet sein, die vorherige Nachricht zu deinentiren, indem daS Schreiben keine bestimmte Versicherung enthält, sondern nur der „Hoffnung" Ausdruck giebt, daß der Bau früher werde vollendet werden. — Prag-Duxer Eisenbahn. („M. Z." Die StaatSvorscbußcaste in Wien erklärte sich be reit, der Prag-Duxer Bah« zum Ausbau der Theilstrecke Brüx-Klostergrab auf sechs Monate 600,000 fl. und zur Ausführung von Schlepp bahnen nach den verschiedenen Kohlenwerken und Industrie-EtablissementS 200,000 fl., also in Summa 800,000 fl., unter der Bedingung vor zustrecken, daß He Inhaber von PrioritätSobli- gationcn mit ihren Rechten so lange zurücktreten, also aus Verzinsung und Amortisation verzichten, bis die dargclichene Summe an die Varschußcaste rückgezahlt ist. Zu dieser Transaktion werden die Prioritätsbesitzer wohl kaum ihre Zustimmung leben. Dieselben streben vielmehr an, daß die Prag-Duxer Bahn die Concession zum Bau der Eingangs erwähnten Linie an die Leipzig- DreSdner Bahn abtritt und, wenn möglich, auch die fertige Strecke bis Klostergrab der ge nannten Sächsischen Bahn überläßt. Wird eine solche Vereinbarung erzielt, dann ist die Rentabi lität der alten Linie der Prag-Duxer Bahn wohl außer Frage gestellt. — Wie das ,,Dr. B.» n. H.-Bl." in Erfahrung bringt, wird die von dem Curator der Prag- Duxer Eisenbahn in Aussicht genommene Versammlung der Prioritäten-Jnhaber dieser Bahn am Freitag den 14. August d. I. in Dresden stattsinden. — Neben den in neuerer Zeit öfterer vorge kommenen Fällen, w» Zettelbanken ihnen präsen- tirte eigene Noten, welche mehr oder minder defekt waren, nur soweit einlösten, als Theile der ganzen Note vorgezeiat wurden, selbst wenn die Nummer deutlich zu erkennen war, wird dem „Dr. B - u. H -Bl." heute ein Fall bekannt, welcher verdient, umsomehr lobend hervorgehoben zu werden, als er nn strikten Gegensatz zu obigem, wenig cou- lanten Verfahren steht. Ein Dresdener Geschäfts mann war im Besitz eines Fürstl. Waldeckschen ehnthalerscheinS, auf welchem nur ein Theil der ierien-Nummer zu ersehen war, die laufende Nummer selbst fehlte ganz. Auf recommanoirte Linsendung diese« Scheines an die StaatSschulden- Verwaltung in Arolsen unter Beifügung einer lweisungSkarte traf letztere, declarirt mit dem vollen Wcrthe von 10 Dhlr., umgehend ein. Warum die übrigen Zettelbanken resp. StaatS- schulden-Berwaltungen nicht eine gleiche Coulanz üben können, selbst wenn sie bei Einlösung defekter Noten zu so viel, als Theile derselben vorhanden sind, aus dem Boden de« Gesetzes stehen, ist unS diesem Falle gegenüber erst reckt unerfindlich. Ebenso berichtet die „Schles. Ztg." aus Brieg folgenden Fall prompter Erledigung: Am Sonnabend, den 18. d. M. Nachmittag«, schickte eine hiesige junge Dame die Hälfte eines königlich sächsischen Cassenbillet« von Thlr., dessen andere Hälfte verloren gegangen war, an die betreffende Finanzcommission in Dresden ein, mit der Bitte, den werthlos gewordenen Thaler zu ersetzen. Schon am Dienstag früh langte von Dresden per Postanweisung der erbetene Thaler hier an. Erwähnt muß noch werden, daß die eingeschickte Hälfte allerdings die Nummer enthielt. Kadolz, 30. Juli. Eine Commission der Nordwestbahn, welche gegenwärtig unsere Gegend bereist, stellt Erhebungen über die Mög lichkeit einer Ausdehnung des Localsrachtcnver- kehrS aus der Strecke Lundenburg-Zellerndors an. Von dem Berichte derselben wird die definitive Erwerbung der Strecke Lundenburg-Zellern dors abhiingen. Madrid. 31. Juli. Die amtliche „Gaceta" veröffentlicht ein Dekret der Regierung betreffs der schwebenden Schuld, hkach demselben haben die auswärtigen Inhaber von Titres der schwebenden Schuld, welche durch die consolidirte innere Schuld garantirt sind, binnen 14 Tagen eine schriftliche Erklärung darüber einzureichen, ob sie mit der zwischen der spanischen Bank und der Verwaltung des Staatsschatzes zur Sicher stellung der Rückzahlung ihrer Darlehne ge schloffenen Uebereinkunst einverstanden sind. Für Den Fall deS Nichteinverständnisses soll diese Er klärung als BeweiSurkundc dafür dienen, daß sie auf diejenigen Vortheile verzichten, die für die Rückzahlung durch die Bank zugesichert sind. In haber von solchen TitreS der schwebenden Schuld, welche durch Schatzscheine garantirt sind, können sofort eine gemeinsame Verwaltung derjenigen Sicherstellungen verlangen, durch die ihnen ihr Schuldbrief gewährleistet wird. — Aus Californicn kommen Nachrichten von einer Ernte, wie man sie noch nicht erlebt hat; man schätzt den Ertrag deS Weizens allein auf 4 Millionen Centner, so daß 3 Millionen Centner exportirt werden können. Rechnet man dazu, daß in England der diesjährige Ertrag auch ein sehr bedeutender ist, so kann man besseren Zeiten als im verflossenen halben Jahre ent gegensehen. — Als Vervollständigung der vorgestern mit- getheilten Zusammenstellung der nothleid en den Eisenbahnen giebt der „B. B. C." fol- endes Berzeichniß der ausländischen, dem gleichen ' icksal verfallenen Bahnen. r. 4,65»,000 2«,2"0,000 22,500,V00 12,45»,50« - 7,200,0»« fl. 8,100,00» Thlr. Braunau- Straßwalchen Lüttich-Limburg . . . Schweizer Unionbahn . TamineS-Landen. . . Dniestrbahn-Prioritäten Dux-Prager Prioritäten Ischl - Ebenste -Priori täten 1,800,00» fl. Mährisch - Schlesische Eentralbahn -Prioritäten Alabama-Lhatanooga . Georgia-Aidbonds . . Kansas-Pacific . . . Oregon-Lalifvrnia . . Peninsular 1)700,000 - St. Louis und South- Eastern 3,200,000 - Mill. Thlr. 3.1 5.4 «0 3.3 4.8 8.1 13.500,00« - 4,725,000 Doll. 3,525,000 - 6,50«,000 8,800,0«« 1.2 S.8 8.7 5.» S.2 12.5 2.S 5.4 82.« Wieviel von diesen Papieren in Deutschland befindlich ist, läßt sich genau natürlich nicht an geben, doch wird man mit der Annahme der Hälfte dieses Betrages der Wahrheit wohl ziem lich nahe kommen. Hierbei darf nicht vergessen werden, daß die Amerikanischen Prioritäten, die zu den nothleidenden Papieren weitaus das be deutendste Contingent gestellt haben, doch fast ganz in Deutschland untergebracht sind und daß von die sen ppt. 42 Millionen an nicht gezahlten Zinsen und Coursgewinn über die Hälfte deS nominellen Capital- verloren gegangen. Berichtigung. Im gestrigen Artikel: „Das neue Bankgesetz" ist 2. Cvlumne, Zeile 24 von unten statt: Geldzinsen zu lesen: Geldzeichen. Leipziger Lörse am 1. August. Bei sehr fester Tendenz herrschte auf fast säinmllichen Gebieten eine absolute Gcschäftslosigkcit; die Umsätze waren so geringfügiger Art. daß es fick kaum vcrlobnt, dieselben zu reglstriren. Die stille Jahreszeit macht ihr Reckt in erhöhtem Grade geltend und auch bas Privat- publicum scheint noch immer nicht den Börsengeschästen das volle Vertrauen zuzuwenden. Immerhin braucht man nicht aus dieser Passivität einen nachtheiligen Schluß zu ziehen, vielmehr ist diese Zwischenzeit geeignet, jene irrthümlichen Anschauungen, die aus der unseligen Krachperiode so tiefe Wurzeln gefaßt, zu berichtigen und zu läutern. Bankaktien fest. Leipziger Lredit, Berliner Diskonto, Darmstädtcr standen in der Gunst des Tages, unsere rstrige Hinweisung auf den großen Lortbeil, der den reditbanken auS dem Bank-Geseyenlwurf erwachsen dürfte, scheint sich bereit« geltend zu macken. Wechsler- bank V« billiger, blieb Brief, Leipziger Bank '/, Proc., Sächsische Bank '/« Proc. nachgebend, erster« blieben zur Notiz gesucht. Bahnen wenig Umsatz, bevorzugt waren Aussiq-Trplitzer bei '/, höherem Courle. Galizier, Eott- buS-Äroßenhain, Thüringer und die Rheinisch-Westphä- lischen Devisen. Bon Jndustriewerthen kamen nur geringe Betrage in Verkehr. Sondermann L Stier '/« Proc. höher Geld, für GoetjeS-Bergmann gesteigerte Nachfrage, Thüringer Gas '/, Proc. höher, ohne Abgeber. In Prioritäten erhielt sich ein recht lebhaftes Geschäft, das sich hauptsächlich auf Buschtiebrader in sämmtlichen Serien, Böhmische Nordbahn. Gömörer, Kaiser Franz Joseph I., Kronprinz Rudolph, Nordwrst x und Tur- nauer erstreckte. Von Stammprioritäten bleiben Cottbus Großenhainer andauernd gesucht, desgleichen Junge, die heute zum ersten Male zur Notiz gelangten, waren 100'/, scharf Geld. ohne daß sich zu diesem Cours Abgrber fanden. Kohlenactien animirt und schwer erhältlich; dies gilt namentlich von Gottessegcn Stamm, Oberhohndorf, Sckader, Luaauer Steinkohlen und Concordia. Deutsche Fonds geringer Umsatz. 4 Procent bei '/, erniedrigter Notiz gesucht. Gethacr Prämien-Pfandbriese I., II. und lll. Emission erzielten einige Umsätze bei erhöhtem Course. Papierrente '/, Proc. höher, vollständig ohne Abgeber, nach Börsenschluß konnte über Notiz erzielt werden ; wir macken aus dieses Effect aufmerksam, da- gegenüber der täglichen Steigerung der Valuta sehr specnlarioussähig ist. Teplitzer Stadtanleihe zu altem Course gefragt, während Wiener Communal bei '/, Proc. höherer Notiz übrig blieb. In Wechseln mäßiges Geschäft, beide Eichten Wien erzielten einige Umsätze und blieben zur Notiz ferner gesucht. Allgemeine comneercielle Notizen. ch Berlin, 1. August Börsenbericht. (Tdlegramm.) Die Haltung der heutigen Börse war andauernd fest und der Verkehr bei steigenden Coursen lebhaft. Credit sehr animirt, Bahnen mid Bergwerke zu Capitalsanlagcn :sucht, Banken und Jndustriewcrtde reger und höher, nlagewertbe, namentlich auswärtige, sowie Staats- reuten beliebt. Geld sehr flüssig. — Nackbörse: Credit 144'/^ Franzosen >93'/,, Lombarden *>«'/,. u. Berlin, 31. Juli. Die Börse eröffnete für aus ländische SprculationS-Effectcn iu fester Haltung, trotz- dem Wiener Course niedriger lauteten. DaS Geschäft war für Lombarden und Credit recht belangreich, EtaatS- bahuen aber blieben vernachlässigt. In österreichischen Nebenbahnen fanden nur geringe Abschlüsse statt, Gali zier jedock erfreuten sich zu herabgesetzte» Coursen ziem licher Belirbtbeit und blieben schließlich begedrt. Auch österreichische Renten. Oner Loose und Italiener waren in regem Verkehr, wobei die Course derselben anzogen. Türken büßten V, Procent ein Rumänier besserten ihren Cours bei ziemlicher Lebhaftigkeit. Deutsche Bahnen zeigten Anfangs eine weichende Haltung, später ent wickelte sich aber auch hier eine größere Festigkeit, die indessen zum Schluß wieder einer matteren Stimmung Platz mqcken mußte. Banken waren sehr still. Dis konto bewegten sich schleppend zu annähernd gestrigen Preisen. Von Jndustrirpapieren entwickelte sich in Dortmunder zu steigenden, in Laura zu schwankenden Coursen lebhafte- Geschäft. Ferner waren Tivoli, Unions und Nürnberger Brauerei, sowie Hibernia, Bochumer, Förster und Sommerfelder Tuchfabrik, Vieh hof und Schlesische Porcellan belebt und zum Tbeil höher. r>. Frankfurt a. M.. 31. Juli. Die Börse ver kehrte anfangs in ziemlich reservirter Haltung bei stillem Geschäft. Die Speculation schien, nach über- standener Ultimoliquidation, eine Art Ruhepause ent halten zu wollen. Auck von Berlin und Wien wurden Geschäftsstille und schwächere Tendenz gemeldet. Nach Notiz kam auf bessere Berliner Course wieder einiges Leben in den Verkcbr und gestaltete sich auch die Tendenz gegen Schluß günstiger. Die Sprcnlationsefiecten lagen im Ganzen matter als gestern, blieben indeß zu den niedrigen Coursen ziemlich fest. Creditactien bewegten sich zwischen 245'/,—46—45'/, und 2 6. StaatSbabn- actien gingen van 3 «'/,—3 »7 und schloffen nach einer kleinen Abschwächung zu diesem Course. Lombarden blieben nahe >39'/ ' Oesterr. Bahnen waren ohne leb hafte Bewegung, Alsöld und Albrecbt beliebt, Galizier, Nardwrst, Buschtiebrader und Elbthal matter. Bon deutschen Bahnen Obcrheffen bester. Banken hielten sich fest. Oesterr. Rationalbauk 3 st. und Oesterr. Deutsche )/, Proc bester. Oesterr. Silberrcnte etwa« anziehend. Spanier matter. Wiener Commnnalanleihe 1 Proc. höher. Loose zeigten sich heute wieder belebter. Un garische waren rege gefragt und höher. Oldenburger ebenfalls bester. Braunsckweiger, welche bisher vernach lässigt waren, gingen zu höherem Course lebdaft um Bon Wechseln Wien '/, Proc. theurer. Wien. 31. Juli. WochenauswriS der gesammten lombardisch en Eisen bahn vom 18. bis zum 22. Juli 1,329,392 fl., gegen 1,369,360 fl. der entsprechenden Woche de« Vorjahres, mithin Wochen - Mindereinnahme 39,968 fl. Bisherige Mindereinnahme seit 1. Januar 2,195,761 fl. VEEi»»«»«>w^Ew. Herzoglich Siichiisch-Gothatsche Schuldbriefe, Gotba, 30. Juli. Bon den Schuld- briefrn der hiesigen Staatskasse, welche auf Grund der neue» Gewerbeordnung behufs der Gewährung der Ent schädigungen für aufgebobeue gewerbliche Vrrbietungs reckte ausgegeben worden sind, wurden bei der am 23. d. Mts. hier stattgehabten 9. Ausloosung Nr 22, 49, 58, 58 in Serie ä durch daS Loos zur Rückzah lung bestimmt. ZahlnngS-Einstrlliingrn. In hem Loncurse über das Vermögen der Kauflcnte Fr. Wilbelm Franz und Max Friedrich Wilhelm Hessenland, in Firma: Gebrüder Hessen! and in Berlin, ist das Accordverfahren eröffnet und zur Erörterung über die Stimmbrrcchtiguiig der ConcuröglLubiger ein Termin auf den I. August 1974, Vormittags lo Ubr, im dor tigen Stadtgericht anberaumt worden. Kaufmann Meyer Mendelssohn in Breslau. Zahlungsein stellung: 6. Juni. Einstweiliger Verwalter: Justtzralh Salzmann. Erster Termin: 6. August. Crrfrld. SO. Juli. Einge- licsert am 29. Juli: 12 Nr«. 600 Kil.; vom l. bi« 29. Juli: 59l Nrs. 33.539 Kil. Total 603 Nrs. 34,l39 Kil. Mailand, 28. Juli. Seide. Beschränkte Geschäfte; begehrt sind Organsinen, vernachlässigt Tramen; einige Geschäfte in gangbaren Greges für die Bedürfnisse der Zwirnerei. Die Seidrntrocknungs - Anstalt hat heute registrirt: 72 B. Grege« und 61 B. verarbeitete Seiden, im Gcsammtgewichte von 9985 Kil. — Goldcours am Abend 22.21 Frs. — 27. Juli. Registrirung: 57 B. Greges und 39 B. verarbeitete Seiden, im Gesammt- gewichte von 7920 Kil. Lyon. 28. Juli. Seide. Stiller Markt und schwache Preise. Die Seidentrocknungs-Anstalt hat heute registrirt: 25 B. Organsinen, 26 B. Tramen, 4l B. Greges, und hat 48 B. gewogen, im Gesammtgewicht« von 8391 Kil. — 27. Juli. Registrirung: 37 B. Organ- sinen, 39 B. Tramen, 3« B. GregeS und hat 52 B. gewogen, im Gcsammtgewichte von 10,812 Kil. Hh'»NIl»«-r1v!»t«>. Posen. 29. Juli. Seit meinem letzten Berichte vom 13. d. Mts. hat das hiesige Noll- gcscbäft eine größere Regsamkeit gewonnen. DaS hiesige Lager, welches fast ausschließlich au« gut behandelter Wolle und feiner Wäsche besteht, bot vielen fremde» Käufern, die in jüngster Zeit hier anwesend waren, für den Einkauf reckt gute Gelegenheit. ES wurden circa 1000 Ctr. verkauft, wovon zwei Drittel Lieferungswollen von lausitzer Fabrikaulen und «in Drittel feine Wollen von märkischen Fahr!kanten und Breslauer Händlern gekauft wurden. Im Allgemeinen ist die Tendenz bei vorbcrrschcnder Kauflust s-st; doch werden Umsätze auch durch Entgegenkommen von Seiten der Verkäufer er leichtert. Das Lager ist durch das verkaufte Quantum nicht reducirt, da neu eingetroffene Zufuhren sich auf ein gleiches Quantum beziffern. Die letzten Nachrichten auS London und Antwerpen lauten günstig und bieten Aussicht für einen ferneren guten Verlauf des Geschäftes, zumal sich in neuester Zeit viele Rheinländer «visirt haben, wodurch größere Umsätze zu erwarten sind. Antwerpen. 31. Juli. In der heutigen Woll- auction wurden von 1459 Ballen angebotenen Buenos- Avres-Äollen 1200 Ballen verkauft) von 657 Ballen Entrerios 631 Ballen, von 188 Ballen Montevideo 176 Ballen. Markt belebt, Preise gegen gestern unver ändert. Havre, 30. Juli. Baumwolle fest. Umsatz 600 Ballen gut ord. Oomra disp. zu 66—67, sehr ord. Louisiana disp. zu 98—99, dito per August zu 96, dito per September zu 98, dito per October zu 98.50. — Kaffee fest. Es wurden 1000 Ballen verkauft, wovon 300 B. Hayti beschädigter zu 101, 200 B. Hayti Sollte unbeschädigter zu 107.50, 400 B. Hayti Jrremie zu 103, 100 B. Hayti GouaiveS auf Lieferung zu 108.59 per 50 Kil. Manchester, 31. Juli. 12r Water Armitagc 8'/„ l2r Water Taylor l»'/,, 20r Water Michvlls 11"/„ 3«r Water Gidlow 12'/», 30r Water Clayton 13'/^ 40r Mule Mayoll 12'/., 40r Medio Wilkinson I3'/„ 36r Warpcops Qualität Rowland 13'/^ 40r Double Weston 13'/,, 60r Double Weston 16, Printers "/., "/« 8'/.pfd. 117. — Still. Nrw-Vork, 17. Juli. Der in Bezug auf den vor aussichtlichen Ertrag der Baumwvll-Ernte sehr günstig lautende Juli-Bericbt des Agricultur-Departe- ments in Washington verschärfte die schon seit einigen Wockcn an der Banmwoll-Börse herrschende weichende Tendenz, und erlitten Notirungen bei wenig belang reichen, auf Deckung des Bedarfs heimischer Spinner beschränkten Umsätzen einen abermaligen Rückgang von '/,<-.; i», Tenningeschäfte war die Schlußstimmung etwas fester, lieber die bcvvrstehenhe Tabaks-Ernte lauten die Nachrichten traurig, und haben bei sehr leb hafter Spekulation Preise entschieden steigende Tendenz. — Fremde Webstoffe unverändert still. DaS Ge schäft in einheimischen Manufacturwaaren nimmt im Allgemeinen einen befriedigenden Berlanf, obwohl die Berichte über den zweiten Brand in Chicago momentan einen hemmenden Einfluß ansübten. (N.-D. H.-Z.) Mauchrftrr, 28. Juli. Webstoffe. Die Frage für Indien, davon wir in unfern letzten Berichten erwähnten, bat sich nickt weiter entwickelt und scheint der Bedarf für die dortigen Märkte einstweilen befriedigt. Käufer für China und andere ferne Plätze verhalten sich auch ruhig. Dagegen mehren sich die Anzeichen für Belebung des europäischen Begehrs auf gesunder Basis. Ohne pcononcirte specul«tive Intentionen bewachen Käufer den Markt daher doch sehr genau. Spinner bleiben willige Verkäufer, da sie bei den günstigen amerikanischen Be richten keine Hausse in Baumwolle erwarten können, sind aber andererseits in ihren Preisen auch schon hin- iänglich gedrückt, nin den niedrigen Geboten, wie sie immer gemacht werden, um Fühlung zu behalten, Ge hör geben zu können Je nach Position der einzelnen Spinner zeigt sich im Preist ziemlich viel Unregel mäßigkeit. im Allgemeinen ist aber die Stimmung nicht »»günstiger als vorige Docke. Einfache Garne in Bit »dein in allen Nummern sind wenig verändert seit voriger Woche, doch werben Posten ohne Loncessionen nicht zn placiren sein. Warps und cops bleiben ziemlich fest, doch geht darin wenig um. Extrahard Water be haupten sich fest, Sewing« und KnittingS sind wenig gekragt. Doublirte Garne bleiben ohne Leben. Bon Bradford sind freilich die Berichte während der letzten paar Tage etwa» besser gekommen und ist auch in ein zelnen Nummern wohl mehr gemacht worden, aber in» großen Ganzen ist und bleibt es stau. Preise haben sich seit voriger Docke so zu sagen gar nicht mehr verändert, indessen wo Trränderungen vorgekommen sind, müssen wir solche fortwährend noch zu Gunsten der Käufer be zeichnen. Hongksng, SO. Juli. (Per anglo-indischen Ueberland- Telegraph ei» Point de Galle.) Grey Shirtings 8'/, Lames 8'/. Pfd. 2 « 45 » per Stück. Water Twist 16/24 115 S per Stück. Baumwolle, Bengal fair medium 13'/, O. Thee, Canton weichend, Fuhchan thätig und steigend. Wechsel-CourS auf London 6 Monat Bankwechscl 4» 20. Rotterdam. 28. Juli. Metalle. Zinn. In Ent gegensetzung der Auction am 29.'d. ist es rubig am Markt. Loco Banca wurde zu 57'/, fl. verhandelt, Juli-Auktion zu 56'/,—56'/, ?l., September-Auction zu 56'/, fl., während loco Billiton zu 56—56'/, fl. abge macht wurde. Die am 24. d. durch die Niederländische Handel-Maatsckappy per Einschreibung angebotenen 55,632 Ko. robes Javanesisches Kupfer nnd 20,647 Ko. altes JapanesischeS Brvnce wurden theilweise per Ein schreibung und theilweise aus der Hand verkauft. Richmond, >3. Juli. Tabak im Allgemeinen unver ändert. Die Berichte über den Stand der Pflanzen lau ten anhaltend ungünstig. Umsatz 158 Oxh-, 22 TcS., 1 K; auf Auction verkauft 86 P. » V. 3.20—6» je
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