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'— — — — Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Lrtactlao uu» LwrSitl«» Johaniliögasse 33. verantw. Rcdacteur Fr. tzültner. Sprechstunde d. Redartion Borminaz» »v» lI — I, Ubr Nachmittag» vo» 4—L Ul»r. ttnnaknnr der für die n.lchst- kolarnbe Nummer bestimmren Inserate an Wochentagen bis »Uhr Nachmittags. an Lonn- und Festtagen früh bis '/,v Uhr. Fittale für Iaferatenannahmr: Otto Klemm. UnivcrsitätSstr. 22, Louis Lüiltir. Hainstr. 21, Part. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auslage 11,85v Adonnlmrniaprri« vierteljährlich I Thlr. 15 Rar., »icl. Bringe» lohn l Thlr. 2v Rgr. Jede einzeln« Rümmer 2'/, Rgr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen otnic PosrbesSrdcrnng II Tblr. mit Postbcjörderuiig 14 Thlr. Inserate 4gespalteiieBoiirgoiSzeile I'/,Ngr. Größere Schriften lant unserein PreiSverzrichnig- Necliniirn »iiter d. Ncdaetloiirflrlch die Epaltzeile 8 Ngr. Inserate sin'' stet« an d. Erpe-ilioa zu senden. M L14. Sonntag den 2. August. 1874. Bekanntmachung. Der Unterzeichneten Kaiserlichen Ober-Post-Direktion gehen noch immer vielfach Schriftstücke zu, welche ihre»» Inhalte nach an hiesige Localpostanstalten zu richten gewesen wären. Da hierdurch oft nachtheilige Verzögerungen in der Erledigung der betreffenden Angelegenheiten verursacht wer den, so wird das Publicum im eigenen Interesse wiederholt und dringend ersucht: n) Anzeigen über WohnungS- und Firmen-Veranderungen, d) Anträge und Beschwerden wegen der Bestellung, Nachsendnng und Abholung von Briefen re., e) Nachfragen über den Verbleib solcher gewöhnlicher Briefe re., welche mittelst der hiesigen OrtSbriefkafte« und der Briefkasten der Eifenbahn- PostbureauS auf den hiesige» Bahnhöfen eingeliefert worden sind, an daS Kaiserliche Postamt Nr. L am Augustusplatz, ck) Anzeigen über DollmachtS-Vrtheilungen zur Abholung von Briefen rc. an diejenige Postanstalt, bei welcher die Vollmacht in Wirksamkeit trete« soll und e) Nachfragen über den Verbleib von Postsendungen, welche bei hiesigen Orts-Postanstalten eingeliefert worden sind, an die Postanstalt zu richten, bet welcher die Einlieferung erfolgt ist. Hierbei wirb bemerkt, daß die Ermittelungen über den Verbleib gewöhnlicher Briefe rc. nur durch besondere Fragebogen erfolgen können, zu denen die Formulare aus Ver langen von den Postanstaltcn unentgeltlich verabfolgt werden. Die Vorderseite dieser Fragebogen ist von den Absendern der betrestenden Briese dem Vordruck entsprechend genau auszufüllen. Hier nächst sind die Fragebogen an die betreffende Einlieseruugs-Postanstalt, bzw. an das Kaiserliche Post amt Nr. 1, zur weiteren Behandlung abzugeben. Leipzig, den 30. Juli 1874. Kaiserliche Ober-Post-Direction. Bekanntmachung. Nachdem in neuerer Zeit das Uebcrlausen des brenn- und zündbaren Inhalts von Destillir- blascn, Siede-Kesseln rc. einigemale die Entstehvngsursache von Schadenfeuern gewesen ist, fordern wir alle Inhaber von solchen Destillirblasen, Kesseln u. s. w., deren Inhalt in leicht brenn- und zündbarer Masse besteht, hierdurch auf, über der Feuerungsthür von dergleichen Anlagen einen feuerfesten Schutzschirm von Eisenblech oder Mauerung anzubringeu. Namentlich hat dies bei den jenigen Anlagen zu geschehen, bei denen der beschränkte Raum cS nicht gestattet, den Fcuerungsraum der Siedeanlagc vom Betriebsraum durch eine Scheidemauer vollständig abzusperren. . Leipzig, am 23. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Wilisch, Rcf. Bekanntmachung. AuS Anlaß neuerdings mehrfach vorgekommener Zuwiderhandlungen machen wir andurch be kannt, daß das Steigenlassen von Luftballons, welche mit Brennstoffen gefüllt sind, ebenso wie das Abbrennen von Feuerwerk in der Stadt und in den Vorstädten, soweit zu Letzteren! nicht Erlaubniß eingeholt worden, bei Strafe bis zu 20 Thalern resp. entsprechender Haft ver boten ist. Leipzig, den 29. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Messerschmidt. Bekanntmachung. Zur Herstellung der Brüderstraße, zwischen der Turner- und Nürnberger Straße, sind 1068 mMeter Straßenpflaster von bossirten Steinen, 105 süMeter dergleichen von sogenannten Mosaiksteinen neu zu fertigen und 150 lüMeter Bruchsteinpflaster umzulegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden. Desgleichen sind 256 laufende Meter Granitschwellen 19/19 Cm. stark anzuliesern und zu verlegen. Hierauf Reflectirende haben ihre Offerten bis zum 10. August d. I., Abends 6 Uhr, versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingesehen werben können. . Leipzig, den 29. Juli 1874. Des Raths Straßenbau-Deputation. Museum für Völkerkunde. Zunächst haben wir einen Druckfehler in unserem letzten Berichte zu verbessern. Nicht Herrn „ Löwensohn " sondern Herrn Kaufmann BrunoJehn in Dresden verdankt das Museum 'ne werthvollen Gegenständ» von der afrikanischen Südwestliche, wo Herr Jeb.s :n den Jahren 1869 bis 1873 in den Stationen des Congo, in allen Stationen nördlich von.Banana bis Sette Cama, besonders aber in Ponta Ncgra sich ausgehalten und die so interessante Sammlung zusammen- gebracht hat, zu welcher er noch nachträglich einen schön geflochtenen Negcrkosfer eingesandt hat, der auch bereits im Museum mit ausgestellt ist. Herr Jehn wird in nächster Zeit Europa wieder ver lassen um nach der Havana zu gehen, wo er zugleich als Bevollmächtigter des Museums für Völkerkunde weiter für das Unternehmen thatig sein wird. — Den HauptzuwachS erhielt das Museum in vergangener Woche durch den Ankauf einer Sammlung sehr seltener Waffen und Gegen stände von Neuseeland, Borneo, Cbina, aus dem Sudan, von Mejicv u. s. w., von welchen wir nur die zahlreichen, sowohl durch ihre oft höchst eigenthümiiche Form wie durch ihre Verzierungen interessanten Keulen und Ruder, sowie die furchtbaren niit Haifischzähnen besetzten langen Lanren hcrvorheben. — Ferner erhielt daS Museum von Herrn Professor Zittel in München eine Sendung von Uebcrresten aus den vor kurzem entdeckten Pfahlbauten pxg Starn berger Sees — von dem um unsere Sammlung bereits mehrfach hoch verdienten Herrn Bild hauer Johann Syberg hier ein alt- venetianisches Weinglas, — von Herrn Alexan der Skouse's. Secretair der griechischen Ge sandtschaft in Wien ein Paar schön gestickter griechischer Schuhe aus Juchten, sogenannter Zaruchia, sowie endlich von Herrn Professor Carl Werner den Säbel eines Capitains der dänischen Marine. Dieser Säbel hat das eigen- thümliche Schicksal gehabt in der Osterwoche des Jahres 1849 mit - dem dänischen Scbifse Chri stian VIII. ini Hasen von Eckernförde in die Luft zu fliegen, wo er im Sande steckend auf gesunden worden ist. — Bon der Universität Leipzig wurden schließlich dem Museum zwei alte Ritterrüstungen, von denen die eine dadurch be sonders interessant ist, daß sie der kaiserliche General Pappenheim in, dreißigjährigen Kriege getragen hat, mit EigcnthumSvorvehalt übergeben. Leipziger Lehrerverein. Am 25. Juli d. I. bot Herr Oberlehrer Terks dem Vereine einen Vortrag über Stenographie und stenographische Verhältnisse. Redner gab zu nächst einen historischen Ucberblick und bemerkte, daß, abgesehen von dem Abbrcviaturverfahren der frühesten Zeiten, zuerst bei den Römern von wirk licher Stenögraphie die Rede sein könne. Der Freigelassene des Cicero werde als der Erfinder derselben bezeichnet. Im römischen StaatSleben wie in den Canzlcicn der fränkiscben-Königc habe man sich dieser Kunst bedient. Im Mittelalter sei dieselbe verloren gegangen, Ende des 16. Jahr hunderts aber, und zwar zunächst in England, wieder erwacht, um bald auch in Frankreich und Deutschland heimisch zu iverden. In Deutschland 'c: eS Gabclsbcrg (1789—1849) gewesen, der mit neni wissenschaftlich begründeten System durch V schlagenden Erfolg erzielte. Von seinem Stand punkte als Jünger GabelsbergS aus verbreitete sich der Redner dann weiter über das Wesen der Stenographie, welches in folgender Dreitheilung seinen Ausdruck finde: Wortbildung, Wortkürzung, Satzkürzung. Die letztere sei die Krone des Ganzen. Interessante Einzelheiten gab der Vortragende in Bezug auf stenographische Verhält,,i^e.' Er berührte diejenigen der Länder Bayern, Sachsen und Oesterreich und verweilte länger bei denen Leipzigs. Der Leipziger Gabelsberger Stenographcnvcrein ist nach den Angaben deS Referenten nicht nur der älteste von allen (gegründet 1846), sondern auch einer der größten, der größte in Sachsen. Er zählt außer 5 Ehrenmitgliedern 162 ordent liche und 13 außerordentliche (unter letzteren 12 Damen), ferner 77 correspondirende Mitglie der, in Summa 257. Die Bibliothek des Ver eins bestand am Ende deö vorigen Jahres aus 1040 Nummern. Unter den Mitgliedern sind am stärksten die Kauflcute vertreten (40—50 Proc.). Redner sprach sein Bedauern aus, daß die Be theiligung seitens der Lehrer hier so gering sei (8 Proc.). In Bayern könne man das Gegen- theil beobachten. ES sei auch bei unS höchst wün- schenswerth, daß die Lehrer sich recht zahlreich der Stenographie zuwendeten, um Thcil zu haben an dem großen Fortschritt, der in der größer,, Verbreitung dieser Kunst liege. Wie man heut zutage es selbstverständlich finde, statt in der alten gelben Postkutsche aus der Eisenbahn sich beför dern zu lassen, so unterliege es auch keinem Zwei fel, daß die Schneckenschrift unserer Urgroßväter, das -adamitische Aneinanderreihcn 4—6 zügiger Buchstaben der Stenographie das Feld werde räumen müssen. Redner schloß seinen interessanten Vortrag mit dem Hinweis auf den Allgem. Deutschen Steno graphenbund, der in der Zeit vom 15.—17. Au gust in Leipzigs Mauern tage« und dessen Aus stellung stenographischer Lehrmittel (im kleinen Saale der Buchhändlerbörse) die höchste Beachtung verdienen werde. L 6. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 1. August. Die Rückreise deS Kaisers Wilhelm aus Bad Gastein erfolgt Freitag den 7. August Morgens 8 Uhr. Se. Maje stät trifft in Reichenbach im Boigtland am 8. August Vormittag IN/, Uhr und in Leipzig Nachmittags kurz nach 1 Uhr ein. Die Weiter reise erfolgt vom Berliner Bahnhof um 1 Uhr 17 Minuten. *Leip,ig, 1 August. Die Finanzdeputation der Ersten Kammer b«t vorgestern ihre Be rathungen über daS Einkommensteuer-Gesetz beendet, sich sodann vertagt und nur den Referenten noch beauftragt, den Bericht druckfertig zu machen. Sicherem Vernehmen nach hat, wie daS „Dr. Journal" melt t, die Deputation zwar in mehreren Puiictcn den Beschlüssen der Zweiten Kammer nicht bcigest'mmt, diese Differenzen sind aber durch aus nicht principieller Natur, so daß ein Zu standekommen diese- Gesetzes mit ziemlicher Sicher heit zu verhoffen ist. * Leipzig, 1. August. In Folge der vom Bundesratn an geordneten Untersuchung über die Frauen- und Kinderarbeit in den Fabriken hat der in Bielefeld domicilirte Verein der deutschen Leinenindustrie eine Zusammen stellung über 86 der bedeutenderen Flachs- und Leinen - Fabriketablissements anfertigen lassen. Von diesen 86 Fabriken entfallen 14 mit 38,332 Spindeln und 195 Webstühlen auf das König reich Sachsen. Es hat sich ergeben, daß die Besorgnis;, es würden durch die Fabrikarbeit viele Frauen der Wahrnehmung deS Hauswesens und Fürsorge für die Kinder entzogen, wenig begründet ist. Den vcrheiratheten Frauen wird sogar vielfach erlaubt, um I I Uhr Morgens die Arbeit zu verlassen. Die Durchschnittszahl der effectiven Arbeitsstunden betrug allerdings in den sächsischen Fabriken 72 Stunden pro Woche, wäh rend sie sich in den anderen Gegenden Deutsch lands durchweg niedriger stellt. Sonntags ruht in allen Etablissements die Arbeit ganz. * Leipzig, 1. August. Dem von Herrn Rochuö von Rochow rcdigirtcn und von der Dresdner katholischen Hosgeistlichkeit eifrig unterstützten „Katholischen Volksblatt aus Sachsen" schwillt mit der fortschreitenden Frechheit der „Germania", der Münchner Jesuitcnblätter „Volks- bvte" und „Vaterland" :c. mit jeder Woche mehr der Kamm. In seiner neuesten Nummer sagt daS „Katholische Volköblatt" u. A. Folgendes: „Zu unfern Wahlsprüchen gehört das Wort: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nickt mit mir sammelt, der zerstreut". Dem gemäß bekennen wir offen Farbe und machen es reden, Leser leicht, zu erkennen, mit wem er zu thun^ was er von uns zu erwarten hat; denn nicht, wie ein hiesiges Blatt neulich nieinte, „neigen wir zur uUramontanen Partei", sondern wir ge hören derselben aus voller Uebevzcugung an und möchten uns lieber für in der Wolle gefärbte Ultramontane gehalten sehen, natürlich weil und insofern „katholisch" und „ultramontan" heutzu tage dasselbe ist. — Unserer katholischen Ueber- zeuguna gemäß vertreten wir offen und ehrlich die katholische Sache, wünschen besonders die In teressen der Katholiken Sachsens, wo und wie wir nur können, zu fördern und machen an« diesen Bestrebungen durchaus kein Hehl." Da« Blatt würde diese Sprache gewiß nicht führen, wenn es nicht wüßte, daß eS an gewisser einflußreicher Stelle starken Rückenhalt hätte. * Leipzig, 1. August. Im Nachtrag der letzten Nummer ist eine unS aus dem 43. ländlichen Wahlkreis zugegangene telegraphische Mitthei lung irrig wiedergegeben. Nicht der Gerichts - amtmann Nottrott m Klingenthal ist gewählt, sondern der Rittergutsbesitzer und Friedensrichter Adler in Treuen, aus den 773 Stimmen ge fallen sind. Herr Kramer zun. in Kirchberg erhielt 360 und Herr Nottrott 376 Stimmen. * L'ipng. 1. Aügust. Dem Briefe einer in dem mccklenourgischen Seebad Boltcnhagen wei lenden Leipziger Familie entnehmen wir die Mil- thcilung, daß daselbst Ende Juli der Reichstags abgeordnete vr. Lasker zu längerem Aufent halt eingetroffcn ist. * Leipzig, 1. August. AuS Alten bürg wird nns gemeldet, daß der Vorstand des dort be stehenden Vereins für die nationale Feier des 2. September bereits mit den nöthigcn Vor bercitungen für das diesjährige Fest beschäftigt ist. Den Vorsitz in dem gedachten Verein führt der Commerzieuratb Lingke. * Leipzig, 1. August. AuS demselben Kunst verlage, aus welchem wir hier in den meisten öffentlichen Localen die schönen Portraits de« deutschen Kaisers und Kronprinzen sehen, von I. M. Grob in Eutritzsch, sind neuerdings auch große Oelfarbendruckbilder deS Königs und der Königin von Sachsen hervvrgegangen und erregen z. B. in, Norddeutschen Hof, im Kaffee Stcyer :c. mit Recht die Bewunderung. Die Oeldruckkunst hat ihr Vorzüglichstes geleistet, dazu sind aber noch gewisse Feinheiten aus den Bildern offenbar von Künstlerbanv „achgemalt, so daß dieselben wohl guten Oeicopien an die Seite ge stellt werden können. Die Portrait-Pendants sind von stattlicher Größe (Bild etwa 53 zu 67, mit Rahmen 69 zu 83 Ctmtr.) und zeichnen sich auch durch die breiten, soliden und geschmackvollen sog. brüsseler Goldleistcn, gegenüber den zerbrechlichen und stanbansetzeliden Barvckrahmen, vortheilhaft aus. Die sprechende Aebnlichkeit ist jedenfalls auf Grundlage von Originalpbotvgraphicn von einem tüchtigen Zeichner getroffen. Der Preis jedes Bildes mit Rahmen ist, wie wir hören, nur 10 Thlr., und sind dieselben hier auch in der Ver lagsbuchhandlung von Gustav Schulze (Thal straße Nr. 31) zu besichtigen. D Dresden, 30. Juli. Hier herrscht jetzt all gemeine Windstille. Leider sind wir auch von den Gewittern, die ringsum fruchtbaren Regen gebracht haben, gemieden. Auch in den Dresdner Blättern ,nacht sich die politische Windstille be- merkbar. Ehe die HundStage anbrachen, brachten die Nachrichten im Tagesbericht ein Urtheil Uber die „Reptilicnprcsse", zu welcher die „Nat.-Ztg", „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", „Weser Ztg.", „Magdeburger Zeitung" rc. rc. gehören sollten. Glücklicherweise hat keine einzige der benannten Zeitungen aus den Angriff geantwortet. Was man in Dresden über das Blatt denkt, wird jeder Fremde sehr bald erfahren, wenn er sich in Dresden bemüht, darüber Erkundigungen einzu ziehen. Was die neu erstandenen Preßorgane be trifft, so ist genau Das eingctroffen, was ich vor- ausgesagt. Die „Debatte" ist uicht wieder er schienen, trotzdem die 14 tägige Pause längst ab- gelausen. Dagegen bemüht sich die „Presse" mög lichst viel Abonnenten zu gewinnen. Am wenigsten rührt sich die „Dresdner Zeitung", die in jeder Weise gut geleitet wird und der die Zukunft gehört. — In Plauen im Voigtland wird mit Ende des Jahres der dortige Superintendent Beyer in den Ruhestand treten. — Aus Schwarzenberg wird vom 30. Juli gemeldet: Gestern Mittag brach bei heftigem Winde und großen, Wassermangel in dem nahe gelegenen Orte Breite nbrunn eine große ^cuersbrunst aus, wobei 70 Häuser total niedcr- brannten und 191 Familien ihres Obdachs be raubt wurden. Von den Calamitosen hatte Niemand versichert; auch konnte äußerst ,venig gerettet werden, und ist daS Gerettete zum Thei'l noch verbrannt. Die öffentlichen Gebäude und die Klöppelschule sind zum Glück erhalten. Bei der großen Zahl der Calamitosen ist viel Elend zu lindern. * Leisnig, 3l. Juli. In der Nacht vom 29. zum 30. Juli, sind die Wohn- und WirthschaftS- gcbaude der zum Kammcrgut Klostcrbuch gehörigen Schäferei Tautendorf mit vielen Vorräthen Niedergebra,,nt. Man vermuthet. daß das Feuer durch Unvorsichtigkeit der mit Einfahren von Ge treide beschäftigten Arbeitsleute entstanden ist.