Volltext Seite (XML)
sowohl freuen, gebü nicht Deutsche sind, würden sich einem erlauchten Fürsten die ihm gebührenden Ehren zu erweisen, wie in ihm zugleich die deutschen Mitbürger ehren, welche in ihm ein Haupt ihre« Stamme« begrüßen. Und mehr al« Da«. Ll« Nation Hütten wir un« zu sreuen, einmal unsere Erinnerung daran zu bethätigen, welche Freund, schast e« war, die Friedrich der Große gegen ua« bewies, da er sich weigerte, in unserem Unab hängigkeitskriege Partei gegen un« zu ergreifen, eine Freundschaft, die mcht nur durch manche werthvolle Kundgebung de« gege sondern stätigt worden Credit lieh und an unseren Sieg glaubte, während man ,n den großen westlichen Hauptstädten Europa« unsere Sache bereit« verloren gab. unviqasl, vie nrcyl nur ourcy mancye le Kundgebung de« gegenwärtigen Kaiser«, auch schon d urch die Nation selbst be- orden ist, al« dieselbe un« freigebig ihren Deutscher Proteftantenvereln zu Leipzig. Die zweite öffentliche Versammlung de« hiesigen rotestantenderein« wurde von dem Vorsitzenden, rosefsor Seydel, mit dem Hinweis auf eine kürzlich an da« LandeSconsistorium gerichtete Peti- tion der drei Protestantenvereine zu Chemnitz, Dresden und Leipzig eröffnet. Gegenüber den mannichfachen Kundgebungen, welche auch nach Einführung der Civilehe ein Zusammensprechen der gesetzlich bereit- verbundenen durch den Geist lichen. und für nicht kirchlich Getraute den Aus schluß vom Abendmahl fordern, fühlten sich die genannten Vereine gedrungen, ihrerseits zu ver- langen, daß den Geistlichen um der Wahrhaftig keil willen nur die Einsegnung der durch Civilehe Verbundenen gestattet und von irgend welcher „AbendmahlSzucht" abgesehen werden möchte Sie geben sich der Zuversicht hin, damit die lieber - zeugung sehr vieler evangelischer Christen Sach sen« ausgesprochen zu haben, und hoffen de-halb auf Beachtung ihrer Bitte. Den Vortrag de« Abend« hatte Pastor Harrie« ß au« Kiel übernommen- er sprach über den Zweifel an der christlichen Wahrheit. An« knüpfend an ein bekannte« Wort de« Apostel Paulu« setzte er auseinander, wie auch der Zweifel durch gute und böse Gerüchte Hindurchzehen müsse, sofern er von den Einen in seiner Unsicherheit al« etwa« recht Traurige« dargestellt!, vo» den Andern al- der einzig sichere weg zur Wahrheit, ja al« der einzige »n« Menschen erreichbare gei stige Besitz betrachtet werde. Der Protestanten- verein habe nun von Anfang an die Zweifelnden zu sich einaeladen und deshalb werden seine Glieder al« vom Zweifelgeist Besrffene, die muthwillig an den Fundamenten de« christlichen Glauben« rüt. leiten, gebrandmarkt. Auch unter feinen Freunden Hab« sich zuweilen die Frage ernstlich erhoben, ob denn für den Zweifel eine- Strauß, Lang, Schwalb noch Raum in der christlichen Kirche sei. Darum müsse die Frage erhoben werden, hat der Zweifel auch ein Recht? Der Redner, der nicht eine Geschichte de« Zweifel«, nicht eine philosophische oder psycholo gische Darstellung seine- Wesen- geben will, unterscheidet zunächst zwei Arten desselben, die sich in keiner Weise vertreten lassen. Da« ist einerseits der Zweifel, welcker nur eine verhüllte Verneinung der Wahrheit ist, die er verachtet, und andrerseits der au« unlauterer Gesinnung hervorgehende Zweifel, dem die Wahrheit nur noch eine Partei ist, mit der er unterhandelt. Die Ehrenrettung eine« solchen »nächten Zweifel« wäre die Ehrenrettung der religiösen Verarmung und der Unlauterkeit de« Herzen«. Berechtigt ist nur der Zweifel, der die Wahrheit liebt und sucht. Allerdings sollte man im Sinne jene« Worte-, welche« die Menschenseele eine von Natur christ liche nennt, erwarten, daß sich die Entwickelung de« christlichen Leben« ohne Durchgang durch den Zweifel vollziehen könne. Indessen ist eine solche höchst selten, und wcr zu selbstgeprüstem Glauben gelangt ist, dankt auch für den Weg de« Zweifel«, den er hat rurücklegen müssen. ,,Wa« du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb e«, um e« zu besitzen." Deshalb hat auch die Orthodoxie nicht vermocht, sich dem Drängen unserer Zeit auf da« Recht der freien Persönlichkeit gänzlich zu verschließen. Aber sie will, wenn auch in ver schiedener Umgrenzung, eine gewisse Summe von Lehren al- unantastbar betrachtet wissen, und verurtheilt besonder« hart den Zweifel de« Geistlichen. Dem gegenüber darf behauptet werden: be rechtigt, ja gesegnet ist ein jeder Zweifel, der au» der Liebe zur Wahrheit entspringt. Denn der Glaube ist keineswegs gleichbedeutend mit einer Summe iormulirter Erkenntnißsätze. Wie wäre sonst^rnkbar, daß I<su« eine ganze Reihe solcher wesentlichen Sätze seinen Jüngern vorenthalten hätte. Dazu beweist auch die Erfahrung de« frommen Gemüth« die Unabhängigkeit de-Glauben« von den dogmatischen Vorstellungen. Im christ lichen Glauben »st da« Herz der Liebe Gotte- gewiß; e« hat auch ein Wissen von derselben, aber die Form diese« Wissen« rst nicht bestimmend für die Kraft de« Glauben«. Auch er bedarf, wie unser ganze« Geistesleben einer beständigen Erneuerung. In diesem Ginne hat der berechtigte Zweiiel an der christlichen Wahrheit einen doppel ten Inhalt. Einmal fragt er, ist e« kerne Täuschung, daß ich mich rühme und tröste der christlichen Wahrheit al« der auch mir heilbringenden? Genauer betrachtet, handelt e« sich hier um den Zweifel an der eignen Wahr haftigkeit. Derselbe hat auch seine Gefahr; er kann ängstliche Gemüther zum Opfer de« Intel lekt« führen: seine wahre Lösung liegt in der Klärung de« Herzen« und Willen«. Zum andern bezieht er sich auf den Inhalt der christlichen Lehre selbst. Hier kann c« geschehen, daß nicht alle Fragen zutrlffend beantwortet werden, ohne daß dadurch die Zugehörigkeit zur christlichen Kirchen- aemrinschast vehmdert ist. Hier entscheidet die Macht der harmonischen Persönlichkeit. Dieser Zweifel bricht die Bahn für die neu zu ge winnende Erkenntniß. Schließlich erörterte der Redner die beiden Fragen, ob da« Recht zu Zweifeln gar keine Schranken habe, und ob e« auch den Geistlichen zustehen dürfe. In ersterer Beziehung erkennt er nur die Beschränkung durch da« Gewissen de« Einzelnen an. Der verstand schafft nicht die Erfahrungswelt, also vermag er sie auch nicht auszuheben. Wo nach hem Zweifel der Herzen«- glaube schwand, da ist er doch nicht durch ihn geschwunden Nur da« unlautere H:rz macht auch den Zweifel unlauter. Wa« aber d,e zweite Frage anlangt, so ist zu bedenken, daß e« Gott gefallen hat, un« mcht eine fertige Lehre zu geben. Daher muß unsere Kirche auf emSlauben«- gesetz verzichten: sie ist geboren au« dem Muthe zu zweifeln. Da« einfache Bekenntniß zu Chrisso muß ihr, wie der ältesten Kirche, genügen. Wohl ist da« konservative Element der Kirche unent behrlich, aber ebenso ist die Freiheit und Unbe scholtenheit für die Fortschreitenden zu fordern. Wohl sind Mißgriffe und Taktlosigkeiten zu be- klagen, aber sie find weniger gefährlich al« Er starrung in Gesetzlichkeit oder gar Heuchelei. Wohl wissen wir nicht, woher der Geist weht und wohin er fährt, aber wir dürfen erfahren, daß er da ist und dürfen Helsen sein Werk vollenden. — Der Vorsitzende sprach drm Redner den Dank der Versammlung au«, die seiner Darlegung mit gespannter Aufmerksamkeit gefolgt war, und kündigte an. daß au-nahw-weise der nächste öffentliche Vortrag schon Über acht Tage statt- finven werde. Pastor Werner wird über Vonifaciu« al« den ersten ultramontanen Sendboten in Deutschland sprechen. /»Ai Haie' Diese I»,»« hrnn» I zeichnet erwärm au«. 2 aber b« Eine Ll« darunt« Bällen da« S Pla, Geschäfts - Eröffnung. Hierdurch beehre ich mich zu Jedermann« Senntniß zu bringen, daß ich mit dem heutigen Tage Kleine Windmühlenstraste Re. 7d eine Mit eröffnet habe; frische Pasteten von Wild und Geflügel, Galanttnen, zum Braten fertige CoteletteS, Crepinettes u. s. w., alle Sorten Brate«, Ponlnrde« «. s. sowie gute Ttfchwetne sind stet« vorräthig. Gleichzeitig halte ich mich zur Anfertigung von Frühstück, Mittag«- und Abendessen, sowie auch einzelner Lchüss.ln anster de« Hanfe besten- empfohlen. «->... .s». Koch. Ein anst. Fräulein wünscht da« Pntznrache» zu erlernen. Werthe Adressen bittet man Kleine Fleischergasse 18, im Cigarrengeschäst niederzul. von 7>/, ^ an, Chignon«, Uhr-» Armbänder gef. Schrötergäßchen 11 Lspls billigst, Zöpfe von 7'/, an MM. werden gefertigt Marktlö (6»kb national), IU. Hanrarbett jeder Art, Zöpfe von 7'/, «R an. werden gefertigt Neukirchhos Nr. 23, 1. Etage. Haararbette« aller Art fertigt elegant und billig Gr. Windmühlenstraße 3, 3. Etage link« Pelzsache« werden au-gebrfsirt und umge ändert Lortzingstraße 8 beim HauSmann. —— - Kleider rsparirt, reinigt vu<i "üsekt IL »»V» » VN» dlsamurüt »«, UI. Damen- und Kmbergarderoben werden elegant und billig gefertigt Berliner Str. 6, 4. Et. r. Damen- und Kinder-Kleider w. nach neuester Fa^on schnell, billig u gutsitzend gefertigt Hatnstraße A3, 4 <ktage. Eine geübte Schneiderin (Dresden) emps. f z Anfertigung eleg. Dansengarderobe in jund außer dem Hause Gchützenstraße 4, Hof II, hier. Eine im seinen Pntz geübte Putzmacherin empfiehlt sich geehrten Herrschasien in und außer dem Hause Bltlcherstraße AA, LV. rechts sauber gef, Gedern schon u. schnrli — Gekräuselt PeterSkirchhof2 Tr. Pntz wird schnell u. elegant gefertigt, Federn in einigen Stunden gekräuselt und sind Hüte in Filz u. Sammet, fein garnirt von 3 an vor- räthig Hatnstraße 21, II , bei Frau Altermann. «zuss ,ir,r»v<t dl rßvMrgg u-lpjrcu-d urßläA rzchr qu« zzrjuyrzrö urgrx« n»»tz»L NnUUen alte sowie neue, werden von einer PUPPtU, Schneiderin billig angeklridet. Näh Ecke vom Nicolaikirchhos im Porzellangeschäst. Bkäsche, weiß u. bunt, auch AuSb. wird billig u gut genäht aus Wheeler-Wilson-Maschine Frau Wolf, Reudnitz, Leipziger Str. 2b, III Wnmcknel»»!» Bkeststraß« -kr. -7, 1. »tag« links Leipziger Stadtküche v X. lioumsver. Diner« u. einz. Schüsseln außer Hau«. Nieolaistr. 9. Möbel w. in Stand gebr. Thalstr. 9, b HauSm. Nr,».aller Syst werd. gut u. sicher lWWMlW repartrt v kriedr. 1iiUUIUU»l,llL11lM 8edLSsr, Gerberstraße8 i Hof M MMlctmi von »omanmcknHrnK^, Grenzssraße Nr. 8. empfiehlt sich zur Anfertigung von MetalldrÜcker« aller Art, al« Theile zu Dachfenstern, Elofet- schaalen, Schwimmkugeln, Schwimmern rc. rc. Lnste-lerer - »»delten fertigt kV Thomas, Tapezierer, Weststraße «7, im Hose link« park. Vnt gchtttPlirtit MiiiMterMMelkliiM bestehend in: Gardine«, Ghirttng», bhiffovS, PiqntS, gestreiften Gatt«- und Köper, Lölldecke«, Bettdecken, Garnttnren, Krage«, Manschette«, Schleife«, THIipsea, Shä»lche«, Lorsets, Röcken DamenschSrze», Ktnderschürzen, Lanfkleidern, Kiaderkteidern, Sttckereirester« re., deavfichuge ich vor rer Weihnachtssaison zu räumen und offerire diese Artik.l al- ä'nsterst »illig. ' kruvvr, Rcichöstraße Nr. 52. i äes der Maaren aus ckor 50 krocsnt unter Taxpreisen. Kegen mktvtvl kür Damen 3 Doubl s-kalsiots kür Damen von 3—9 »F. Double-^aellsn 1 5 «-L dis 2 «F. Double-^»gaettes 3—12 kruderer kreis 7'/,—25 Dis Vllll- ksmsM-Mel aus äer O. KI. Iknzxvl. sebsn Oa»vu»-«-FIa»«v iu krkart«eräeuruVanprvl»ei»! »usvei kaust. Die vorbanckeueu >Vil>terIrleiäsr8tvsss per! bletvr 6—12 V, trüberer kreis 12—25 8<epp-, b'virsv- vnck 8lv1kröcl.e 1 10 -s?.' Grlwwa'sobv Strasse, I. Lt., Kelle «er kltterstrasse. Hieru.it einem geehrten Publicum die ergebene Anzeige, baß ich in meinem Grundstücke, Gohlis, Hauptstraße Rr. tz, unter heutigem Tage eine MsLos- ru»ä errichtet habe. Mit der Bitte, da« mir früher geschenkte vertrauen auch aus mein neue« Unternehmen zu übertragen, zeichne hochachtungsvoll Bäckeimtilln. Lobt awvriüLN. olgarett»« St. ckn«»««» in Originalcaiton« ü 500 Stück 30 ^t, in Paqueten « 10 Stück 75 ^ im Magazin von Ecke vom Neumarkt und Schillerstraße Zur Beachtung l Neubuue, sowie Reparaturen und Umbaue oerden schnell, solid und gut bei Berechnung der nlligsten Preise auSgesÜhrt, auch werden Pläne und Zeichnungen billigst gefertigt. Adressen unt. st 8 47 werden in der Expedition diese« Blatt, entgegen genommen. Zum Hausschlachten empfiehlt sich Robert Penfchel, Fleischermeister au« Thüringen, Lvhr« straße Nr. 7, 3. Etage. VvrLsUaganvKKKt I für Theatcrperücken, Bärte, Locken, Locken- » Chignon- u. s. w. in ^ HkhniLMi'S Hof, Rkilwackt 8, bei Kckolt livlmrtlel». Da« Frisiren, Schminken und Ankleben der Bärte bei Theaterausfvhrungen über« D nehme, bei Versicherung prompter Be dienung, zu soliden Preisen. E»lsch»agen.Ber«lethn«G Berl. Str. 104 Or. M«. llerwsövrl, -eschlecht-krankheiten Nicolaistraße 6. 2. Ela-« Geschlecht«» «nd Hantleldende Fällen bei Hetln«g. nden selbst in deu verzweifeltsten Kä »tioneller Bebandlung grilndl. He Leipzig. Klnne Fleischergasse 18. I Mel. Spectalist. 2 A. Berger, Bndenselster hier, Wiesenstroße 9, sucht noch einige Kunden, welche Abreibungen nach Lrill. Verordnungen wünschen. r durch eine junge Dame bedient Damen werden Znr V,rtllg«»g nll.r schädllchap Hansthtere empfiehlt sich L. «»»T, conc. Kammerjäger, Gerichtsweg 4, ll. Mall 8eiie von bekannter Güte empfiehlt L Paauet 35 on MMIIsr, Prt« » al« Atz B' » im » re S »i die Parfümeriesabrik von I Hotel Stnbt Dresden.