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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-30
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
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M 3V3. Sonnabend den 30. Oktober. 1875. Urdrr die ankommen-en Lappländer. Wie wir schon vor einigen Tagen millheillen, »erden am nächsten Dienstag die vom Ihierhändler Hagenbeck seit dem September gezeigten Lavp länder mit ihrer Renvthierheerde hier eintrrffen »nd vcm Mittwoch an im Garten de« Pfaffen« dorfer Hoft« z»r Schau gestellt fein E« ist Jedem, der sich nur einigermaßen für Naturvölker »ntereisirt, ja Jedem, der nur etwa- Neue» und Originelle« sehen mag, dringend zu rathen, sich diesen Anblick zu verschaffen. E« sind drei Männer und die Frau de« einen mit ihren zwei kleinen Kindern, wovon da« eine noch ein Säugling ist. Gerade diese Fra« mit ihren Kindern vervoll ständigt durch ihr weibliche« Thun die Gruppe in einer außerordentlich anziehenden weife und dürfte besonder« für unsre Krauen der interessanteste Anblick fein. Mag sie auf dem Erdboden sitzend eifrig nähen (mit au« Rennthierfehnen selbst gedrehtem Zwirn), mag sie ihr kleinste- Kind warten, wa«, wenn sie ihre Mutterpflichten übt, mit großer Naivität geschieht; Alle« thut sie mit einer Unbefangenheit, die, da sie doch solch Men« fchengewühl, wie e« sich z. B in Hamburg um die Lappländer fchaarte, vorher nie gesehen, doppelt anzuerkennen ist. Die Männer beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Lorzeiqen der Anwendung ihrer Geräth- fchaften. Dreierlei ist e« vorzüglich, woraus wir im Voran« aufmerksam machen. Zunächst höchst interessant ist e«, da« Aufschlagen de- Zelte« in seiner einfachen praktischen Weise zu sehen, wie e«, nur au« Stangen und einigen Leinwandstücken zusammengesetzt, in weniger al« einer Viertel stunde aufgebaut wird. Auch die innere Einrich tung ist eine höchst originelle; so wird z. B. der um die Feuerstätte herum zum Lagern bestimmte Erdboden erst mit Birkenreißig belegt »nd dann erst werden dieRennthierfelledarüber gebreitet. Die zweite sehr interessante Vorzeigung ist die de« Schlittenfahren«, die natürlich sitzt auf der Erde oder dem Gra« nur sehr mangelhaft geschehen kann. Immerhin sieht man die in ihrer Einfach heit gar nicht zu übertreffende Bespannung-weise der Rennthiere, und ebenso die merkwürdige kahn« artige Form der kleinen Schlitten, in denen trotz dem diese Leute, wenn sie die Laune dazu treibt, auch stehend fahren. Auch da« Bepacken de« au« praktischen Gründen hinten offnen Lastschlttten» ist ein »n« eben so »euer Anblick, wie Alle« Überhaupt. Ganz besonder« interessant ist e« aber, wenn da« Bepacken der Rennthiere gezeigt wird, wie e« bei der Sommerreise geschieht. Em starker Bock »aat dann, wie r« auch bereit« in der Garten, lauoe zu sehen ist, die Zelt-Stangen, andre die Zelt-Leinwand und auch da« Übrige Gezäck, selbst die Wiege mit dem Säugling wird von Renn- thieren getragen »nd Christinchen, da- ältere Kmd, rettet aus einem solchen. Hrer ist also da« Renn thier in seiner vollsten Anwendung al« Hau«- thier zu sehen, »a« diese Thiere abgesehen von ihrer Menge noch viel interessanter macht. Die zu diesen Diensten »««ersehenen Thiere »erden mitten au« der Herde Hera»« mit dem Lasso ge fangen «nd, wenigsten- von dem einen Lappländer, niemal« verfehlt. E« würde viel zu viel Raum einnehmen, wollten wir alle die vielfachen Geiäthe, welche die Lapp länder bei sich führen, einzeln erwähnen und be schreiben, aber darauf wollen wir doch Hinweisen, »re die lange, jahrhundertlange Erfahrung diese« Nomadenvolk gelehrt, all ihr Geräth und Eigen thum so einzurichten, daß Alle« auf- Schnellste verpackt werden kann; wie oft Die« geschieht, ersteht man darau«, daß diese wandernden oder Renuthierloppeu immer nur 14 Tage bi« 3 Wochen au einem Orte ihre Zelte anffchlageu, well sie der Rennthiere wegen dann andere Futterplätze «usfuchen müssen, und Die« geschieht im Winter ebenso wie im Sommer. Die Rennthiere binden sich in ihren Gewohnheiten hinsichtlich de« Fressen«, Ruhen«, Herumgehen« «. s. w. so sehr an be stimmte Tageszeiten, daß jeder Lappländer nach dem Benehmen seiner Rennthiere genau jede Stunde de« Tage« bestimmen kann. Hinsichtlich der bekannt« Rennthierbremse wollen wir nach erhal tener Mittheilunp erwähnen, daß dieselbe im Mai ihre Eier, d. h. leve«mal nur ein Ei, in die Haut de« Thiere« legt, und zwar auf den Rücken; da« Ei senkt sich, znr Made werdend, nach »nd nach unter die Haut, wird dort Puppe, kommt al« solche i« April wieder durch da« Fell an« Tages licht »nd fällt zur Erde, um dann sofort da« fertige Insect a»«kriechen zu lassen. Ja dieser Zeit werden keine Rennthiere geschlachtet, weil chr Fell ganz durchlöchert und da« Fleisch un schmackhast ist. Rach der Versicherung de« »itaekommenen Dol metscher«, eine- norwegischen und über Lappland sehr unterrichteten Photographen au« TromSöe. find die mitgebrachten Rennthiere alle von der Bremse gestochen, obgleich ihre Kelle jetzt tadello« find uud keine Spur der Bremse zeigen, von welcher übrigen« die Lappländer selbst glauben, daß sie in »«erklärbarer Weise au« der Lust kommen. - Al« die Lappländer nach ihrer Ankunft (im September) in Hamburg in dem Garte» der Hagenbeck'schen Handel«meuagerie gezeigt wurde», trugeu sie noch ihre Sommerkleider au« dicke« Flanell, aber bereit« in Berlin hatte» die Krau und der eiue Manu ihre Winterkleider au« Neuuthierfell ungezogen, «nd so werden wir fie bei der jetzigen rauhen Witterung wohl alle in ihrer malerischen Kellkleidung sehen. Wäsche, da« wollen wir noch erwähnen, tragen die L-iPpländer nicht, in den Schuhen haben sie Gra« statt der Strümpfe, und nur der ganz klein« Lappe trägt solche, Hemden sind ebenfalls nicht -und auch Frau Rasti, die Lappenfrau, dürfte in vollständiger Hemdlosigkeit, wenn auch mit ganz soliden Hosen, unsere Erde bewohnen. Nur der kleine Lappen- ugling macht auch hier eine Au-nahme, er er- eut sich eine- Hemde«, au« mehreren am Halse zusammengefügten Streifen bestehend. Taschen tücher sind aber natürlich ganz abwesend, und da« betreffende Object wird mit derselben Energie und Verachtung weggeschleudert, wie in ähnlichem Kalle auf der ganzen Welt. Daß überhaupt Alle«, wa« un« hier vor Augen tritt, vollständig echt »rd unverfälscht ist, sieht jeder nur einigermaßen Unterrichtete aus den ersten Blick, und somit haben besonder« auch Diejenigen Gelegenheit, ihre Ansichten zu berichtigen, welche sich in der vorigen Ostermesse durch die damal« gezeigten Lappländer irre führen ließen, indem dieselben iu Seehundsfelle al« Eskimo« gekleidet gingen, falsche Waffen trugen uyd noch dazu eine geradezu lächerliche Wildheit afsectirten; ein Be weis, daß die jetzt in Bezug auf die Schaubuden geübte Controle doch besser au-zuüben wäre. I- Das Poniatowskii-Devkmal. Vor einer Reihe von Jahren schon wurde be kanntlich über die Echtheit oder Unechtbeit eine« oer beiden Denksteine, welche die Stelle bezeich- neten. an der vor nunmehr zweiunvsech-zig Jahren Fürst Poniatowsky in der Elster seinen Tod ge funden, gestritten. Obgleich nun schon damal« nachgewiesen worden war, daß nur der eine der beiden Steine, nämlich der im Grundstück de« Herrn Hutfabrikanten Hennigke, PoniatowSky- straße 9 stehende Anspruch auf historischen Werth habe, so werden doch Fremde, welche die Stelle zu besichtigen gedenken, durch eine irrige Notiz in den „Fremdenführern" und andern Brochüren rc in der Regel an eine Stätte geführt, welche einen Denkstein enthält, der erst in den dreißiger Jahren auf einen beliebigen Fleck in Gerhardt'« Garten gesetzt worden ist und nicht den geringsten histo rischen Werth für sich in Anspruch nehmen darf Die Wiederkehr de» October-Monat« legt eine Erinnerung an dre ewig denkwürdigen Oktober- tage de- Jahre« ISIS nahe und e« erscheint darum auch wohl nicht unpassend, die über den Tod und die Aufhebung de« Commandanten der polnischen Truppen seiner Zeit aufgenommenen behördlichen Urkunden rc. ihrem Wortlaute nach hier wiederzugeben: Leipzig, de» 25. Oktober I8IZ. Nachdem gestern Nachmittag« iu de» obnweit der Stadt fließenden Eistrrfluß durch die Fischer der Leichnam riue« »or- nehmen, frauzSfischen Osficier« grfuoden worden ist, welcher der Angabe mehrrrer polnischer O ficiere zu Folg« der Leichnam Sr. Erlaucht de« Fürsten Ponia- towSky, Commandrur« der polnischen Truppe» und französischen Marschall« sein soll; So »st E. E. Hoch« Rath dieser Stadt durch Sr. Excelleuz den Herren -rasen von Hardenberg, König!, prenß. Commandanten allhirr veranlaßt worden, den gefundenen Leichnam den pol uifchrn Osficinro, welche den Fürsten Poniatowsky Srl von Person gekannt haben, namentlich den -everSlru Kamirn-kh, RoSmedky. Krafiu«Iy, -rabow»ky und UrminSky znr Recognüion vorzulrgeu und über deren Lu»sag« ein Protokoll auftuvehmeu. Uebrigen« wird bemerkt, daß der gefundene Leichnam iu einem -«wölbe unter dem Rathhause, zu welchem der Herr Graf von Hardenberg den Schlüssel tu Händen hat. anfdrwahrt wird. Nachricht. Philipp Heinrich Friedrich Harnsrl Gericht-notar Leipzig den 2b. Oktober 1813. Lrfcheütt Johann Christian Ludwig Friedrich, Bürger und Fischermeister allhier an -rricht-prlle und giebt auf Befragen »ach »or gängiger Lnoermahnung zu einer gewissenhaften An zeige der Wahrheit zu vernehmen: auf da« Gerücht, daß bei der am 19. duj. erfolgte» Einnahme der Stadt Leipzig durch di« vereinigte Kaiser!-Russische und Oestereichisch« in gleichen Köoigl. Prrnßische «nd Schwedisch« Armee der Kürst «nd sranzöfisch« Marschall Poniatoweky ans der Flucht in de, Elster ertrunken sei, habe er nebst «m,gen M,t»e,st„n und seinen Gesellen vorerwähnten Ktuß sorgfältig durchsochet, um womöglich den Leichnam avfjufinden. Gestern Nachnnttag gegen 4 Uhr fr, von ,h«. mgleichrn von Johann Christian Meißner», Johann Adam Völkern, und Christian Benjamin Mtißarrn. sämmilich Fischermeistern allhirr, ingleichru dem Gesellen Johann Earl Reicherten, ohngefähr 3vu SchrUt von dem in dem Richterschell Garten gelegenen Japanefischeu Häubchen uud zwar nach der Stadt zu der Leichnam eine« mit der franz»stschen General-unisonn, einem Orden nud zwei Sterne» bekleideten Manne» gefunden worden, diesen Leichnam, welcher von ibnen sogleich für den de« Herr» Fürste« Po,iatov«kh Lrl. grhaüeu worden sr,, hätten sie sogleich io Johann Christian Meißner« Tinte ge- sch fft; woselbst mehrere hivzngrkommeue polnisch« Osficierr desselben für de» Sr. Er'sucht de« Fürste» PontatowSlh erkannt hätten. Der »orgrfundeor Orden, der Degen nud die Epoulrttr« de« Perstor- denen wäre» Sr. Erlangt de« Herr« Fürsten «rpni» übersendet wordr». Ans Vorleser, genehmigl Lomparevt gegenwärtig« Registratur durch seine Unterschrift Johann Christian Ludwig Friedrich, FischermÄ«. Harnf< Stadtgericht-nota«. Leipzig, de» 25. Oktober 1813. Aus die von Er Excellenz Herrn Grafen »on Har denberg al« König!. Prenß. Commandanten der Stadt Leipzig grgrbrne Veranlassung hat von Seiten E. E. hochweiseu Rathe« dieser Stadt Herr 8«o. vr Johann Chnstoph Kind, wglrichin Ende-unterzftchnetrr Grrtcht«- notar nebst dem vereideten französischen Dollmetscher Herrn Stener-Linnehmer August Wlchmaun in da« unter dem Rathhause nach dem NasLmarkt gelegen« Gewölbe, welche» Sr. Excellenz H:rr Gras von Harden» brra mittelst den in s-inru Händen befindlichen Schlüssel erdssorte. fick» verfüget, woselbst Tr. Excellenz Herr Gras von Hardenberg, iugleichen Herr Ludwig Kamiuietzkh Herr Alexander Rosnirczky Herr Jficor KrafinSky sämmtl'ch Division«generale der polu. Truppen, ferner Herr Stephan Graf Grabov-ky Herr Ir bann UrminSky Generale derselben Truppen sich einfanden. In diesem Gewölbe find sich ein männlicher Leichnam m<t der französischen Unisom bekleidet, im Sarge lugend, welchen die vordrmerkten fünf Gene, ale für den Leichnam Sr. Erlaucht de« Herrn Fürsten Joseph PoniatovSky, Krieg-minister«. Commandanten der polnischen Truppen und Ma,schall« von Frankreich ans Beaugenscheinigung desselben einstimmig erkannten. Aus Vorleser, haben sämmtl'che Jnterrflentru gegen- wärttge« Protokoll mit der Bemerkung grnehmigt, daß die Uniform m,t welcher der Leichnam beklndet sr». nicht frauzvfische, sonder» polnische Uniform sei. Xotum nt«. ?ehmann« Garten. Sollte denn Niemand verpflichtet sein, die Passage durch denselben (al« Fortsetzung der Promenavenstratze) in einiger maßen gangbarem Zustand zu erhalten? Daß dieselbe nahezu ein Bedürfniß geworden ist, be weist die starke Frequenz bei lrockenem Wetter; ganz unentbehrlich ist sie aber zu den Zeiten, wo der Markt auf dem Fleischerplatz abgehalten wird. Ein großer Theil der Westvorstädter würde einer «ohllöbl. Behörde zu Dank verpflichtet sei», wenn hier eiue baldige Abhülfe geschähe. 8. Dr Carl Christoph Kind Rath-mttglied August WiLmann Dollmetscher D« 0«»er»I >1« Division Odet äs 1'Dtat 5k»jor K»,ni«cbx Philipp Heinrich Friedrich Haensel Stabtgericht-notar von Harbrnberg Kgl. Prenß. Lommandant. D« Oenorsl äs Division »»mioieelex D« Osner»! äs Divioion lsiäor Kr»»iu8bi De 6ener»I äe 8rig»ä, Ktienns Or»dov,Ie^ De Osveral äs 8ri>;»äo Lauts Urniivoäx Leipzig den 30. Oktober 1813 haben die Herren Generale von Kaminiecky und Ro-nircky an hies. Stelle erklärt, daß sie beabsichtigten an jener Stelle, an welcher Sr. Erlaucht der Fürst Poniatoo-ky seinen Tod gefunden, einen einfachen Denkstein zu setzen; r« sind hierauf die Herren Lomparenten v-rfiändigrt worden: daß wie besagte Stelle nicht städtische« Areal sei, daher auch der Rath eine Erlandniß zu erthetlen nicht im Stande sei; dies« Erlaubniß vielmehr einzig »nd allein von dem Besitzer de« frag! Areal« «rthrilt werde» lönne. Die Herren Eomparrnten Hab« sich dessen beschiedeo Sv Rachr. Haensel. ve merkung. Da« in dem über die Auffindung des Leichnams Sr. Durchlaucht des Fürsten PoniatowSky aufgenommene Protokoll vom 25. Oktober 1813 bemerkte Gewölbe, in welchen, der gedacht« Leichnam niedergttegt worden, ist da» zwk'te vom AuSgange des RatdhauseS durch die kleine Thüre auf dem Naschmarkt rechter Hand nach der Grimma'sche« Straße zu gelezrn. Dasselbe ist gegenwärtig an den Mrsserschmiedmeistrr Löwe vrr- miethet. Diese Auskunft beruht auf dem amtlichen Zeugnis) deS Herrn Siad»gericht«ratb Meschke. Leipzig, den v. September 185«. Dr. Pollsack. Nachricht. Bl 91. Act. Es giebt in Gerhardt's Garten zwei Denkst-me zur Erinnerung an de» Fürsten Poniatowsky. Der eine steht ohn weit des Japanische« Häuschens hart au der Elster und der Einmündung de« Hemescheu Canals, weni,r Schritte (kaum 1») von brr Stelle entfernt, wo der Leichnam vrS Fürsten von den Fischern Friedrich upv Meißner» aufgesundcu worden ist. Dieser Stein ist »on Freunden des Verstorbenen gesetzt worden uud hat einzig und allein Anspruch auf historischen Werth. Dieser Stein steht heutzutage noch in dem »on Herrn Direktor List augekanfte» und ringeplankteo Areal de« Grrhardt'scheu Gartens. Der andere Stein ist erst iu den 3 »er Jahren au Anregung und auf Kosten des polnischen General« »o» ZsansoiSky »on Herrn LegationSrath Gerhardt auf einen beliebigen Fleck mitten in seinen Garten gesetzt worden, und steht ,. Zrtt im Keller eines darüber gebauten Hause« hinter Eschr'S Restauration in brr Lesstnastraße, hat auch nicht den geringsten historischen Werth Leipzig, den l». August 1885. Nach» Rose Nachricht Blt. 107. Der Bit. 91. gedachte historisch« Poniatowsky-Stein steht z. Zeit im Grundstücke de« Herrn Hnrfabrikant Hennigke und ist d«S Letzteren freie« Eigrnthum. Leipzig, den 5. Decrmber 1872 G. Mechlrr. Stadtschrbr (Eingesandt.) E« ist immer geglaubt worden, daß seit der Elnsührnng der Gewerbefreihett »nd dem Auf hören der Innungen in dem Handwerkerstände der frühere Zusammenhalt nicht mehr sei, wir sind aber durch die in dem Schaufenster der Minna Pardubitz, Markt Nr S, anSgestellte prachtvolle Fahne der hiesigen Böttcherge- Hülsen eine« Bessern belehrt. Diese Fahne ist da« sicherste Zeichen der echten dentschen Handwerker- Kameradschaft. Sie trägt ans blanem Felde in Silberstickerei die Inschrift „Böttchergehülfen in Leipzig 1875", auf weißem Felde die io geschmack vcller Gold- »nd farbiger Stickerei mit einem grünen Kranze umgebenen vöttcherinfignien. Da diese Kahne nur noch einige Tage an-gestrllt bleibt, wollten wir nicht »nterlassen, daranf auf merksam gemacht zu haben. (Eingesandt.) Ein würdige« Settenstück zu de« bodenlosen Morast der Constantinstraße in Rendnitz bietet bei n»r eiviger«aßen »»günstiger Wttternng ei» nahezu inmitten der Stadt gelegener Pnnct: Literatur. Z»et Kale»v«r a«S de» Berlage vo» Wie heißen die ordentlichen Professoren der theologi- chrn Faculiät in Heidelberg ? Wttche amtlich« Kunc- t'vmn hat Skanzoni in Wien, Buchow in Berlin? Ser find zur Zeit vir Dekane der Kieler, der Straß- mrger Universität? Wa« hat Greifswald«, Erlangen, Göttiagrn für wissenschaftliche Anstalten, di« znr llui- ve'sttät gehören? W»e heißen di« Vorstände de« aoa- iomlschrn Museum», der geburtSbülflichen Klinik in Heidelberg, Leipzig, Königsberg?' Welche klinischen An stalten bat Berlin, Wien, und wie heißen die Vorstände und Assistenten? An welcher Sternwarte ist Argelander? Wie heißen die Mitglieder de« Spruchcollegmm« der uristischeu Facultät, — der Commission sür da« teniamea pkxvicum der Mrdiciner in Bonn ? Wie lauten die Statuten der kaiserl. Leopoldinisch-Carolioi- 'chen deutschen Akademie der Naturforscher? Wie ist die Organisation der bedeutenden Polytechnischen Schulen in Dresden, Graz, Hannover, Darmstabt, Karls ruhe? Wie heißen die akademischen Verbindungen in Jena, Leipzig. Dorpat, wann sind sie gestiftet und welche Farben baden sie? Wie war in den letzten Jahren dir Frequenz der Studirenden iu Halle, München, Leipzig. Jena, Heidclderg. BreSlau, nach den verschie denen Fakultäten? Die viel kosten die Collegia auf dem Polytechnikum in Hannover. Zürich. Darmstadt? Kelch« Stipendieufon»- bat GieifSwalde? Wir heißen die Mitglieder der historischen Llassr der Akademie der Wissenschaften in Be lm, München, Wien? Alle diese und nnzäblige ähnliche Fragen beantwortet ein eben bei I. I. Weber erschienenes schnell uud sicher nach amtlich zuverlässigen Quellen. T«S- sclbr ist sehr gew'fsrnhaft Das, al« was r« fick auf dem Titelblatt auSg ebt, rm„Pollstäi>digcSLerzeichnißsämmt- licher in Deutschland, der Schweiz und den deutschen Piovirzen Rußlands befindlichen Akademie« der Wissen- scbasteu, tlnwrisitäten und technischen Hochschulen, ihrer Mitglieder, Lehrkräfte, Lehrmittel und Vorstände" und erleichtert den Gebrauch durch rin sehr correcteS Register. ES ist duher als em Neuling in seinem erste» Jahr gänge wissenschaft'.icheu nud BrrwaltuugSiustltnten, Ge lehrten. Studirenden auf da« Angelegentlichste zu empfehlen. So nachdrücklich r Empfehlung bedarf Weber'« nicht mehr. Er ,st ein altes, nunmehr in seine« 31. Jahrgang, wohlbekannte« uud stet« willkouz«»«» „Jahrbuch der E eignifir, Bestrebnngen und Fort schritte ,m Bvlkerlrben und in dem Gebiete der Wissen schaften, Künste und Gewerbe". Alle einzelnen Rubriken find vermehrt und erweitrrt in korrekter Kürze, and da« Ganze ein wahrhafter Ha-sschatz für jeden Stand. ä D. Die im Berlage von Pa«l Wolff in LotpztD erscheinende erste Deutsche illustrirte Iagd-Ze»- tnng: „»«i» Blätter für Jäger und Äagdsrennde," redigirt von Fr von Ivernoi«, erscheint seit dem l.Octo- der 1875 in Folio-Kormat z« dem billigen Preise von 4 50 halbjährlich, die erste vor »n« liegende Nummer enthält: Der Büdivger Wald. Seine Jagdverhältnifl« uo Mittelalter und deren Entwickelung bi« auf »usere Zeit. — Zur Gesuodheit-lehre. Bo» Dr. Eckardt. — Resultate zweier lanniger Schüsse. — Jagdvrrhält- nisse in der Nähe der Hansestädte. — BeremSaach- richten. — Naturgeschtchtliche Beobach tungen und Seltenheiten: Maul- nud Klanen srucke unter dem Wilde. Wie erkennt »au da« Geschlecht bet Hasen und Kaninchen? Abnorme Zaynbildung eine« Hasen, mit Abbild. Ein Br- jnamernSwerther. Zaunkömg« al» vogelmörder. Seltene Amerikanisch« Geweihe mit 2 Abbild. Ei- gelber Staar. Junge zahme Bergrnten. Ungemrt- hrit eine« Eisvogel« Ei» Stummer der Vogelwelt, m,t Abbild. Krähe« an«nah»«weise nützlich! — Mannichfaltige«: Neuest« Erfindung, um Gchrot- länfe in Büchsenläufe zu verwandeln. Schonung der Zwergtrappe. Guter Erfolg einer künstlichen Fnch«- ban-Anlage. Seltene« Jagdglück Religiöse Lra«- «eisvägel. — Literatur Brieftasche. Humoristische«, mit v,ld. Inserate. Illustrationen: De« wald- kvnig« letzte Augenblicke. — Nabende Gefahr. Falscher Wind. Bon Franz von Panfingrr. H»cd ä«m k»ri»«i V«tter-Lull«ti» d«tr»k cki» 2>»- p«r»tur va» 8 lldr ökoi^en» i, Oröaiox«» D»vv« . . I'ari». . . »iu 27.0«t. 0 4- 4.2 -- 2.9 5« 4- 42 - 2.7 w Dotoridnrx. ttvleiiixkor, 8taobb»lW . »» 27.yct. 0. - «.1 - ».« - 7.4 -4- «.7 »»lexnipdwcd«» D«pe»cb»o »u, A»rli» »»«t »nckarr. K»cdrickt«o detrux <11« l'smpoviiur »m 6 Obr Itorz», 27.01. «,27 01. 0. Dr«»ü«» ... -^- 1,7 Liioir«n ... 0,8 D«ip,ie ... -^1,8 Aito»t«r ... - - 8,2 Litt» .... - - 4F Vi^d^«o - - — «tt Larwrub« . . 8.1 »» A«n>el . . . . Kiiaig-bove . D»v»ix. . . . Dukba» . . Li«>«r Dl« 8t«»ti» . . . A«rli» . . . . ?»««o . . . . . .
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