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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-30
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
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»tan Laq «ichtn u, eupen ü, »lengtl m io vlas«. Ivtfteruw »8 2 eilerfolg, >nA» und ordaung. rthe von lud. Der he Maste Stunde eldbetrag . ewiger r Pracht, darunter chmmgen « Krödel t zweiten ^ständiger eigen ge. m Lagen »etnrich c» Loge! die wohl l werden, kaumann. lfluß mit seren ge- uffeS ar- kabn vvd stche- der mann be« ahrzeuge» defselbcn. glücklichen Hülse zu auf dem Die Ge- Molzen lick kippte sei herab, ingen und lten, da» ieser Lage telstunden durch er» rrke Leine das Uber ' gezogen enge war n Molzen m eS aus 1 draußen rlb Teplitz chneien. allerdings bis vier dicht mit » und am fort, daß llücklicher» dort oben d,e Kar. igelegenen rgenstadt, nd -raut stgen Nb. hezu da» tumS zu :it in der sen. frei. > zu er- mäß, an nern, der bera er- eingesiihrt . wurden zur Ln. dies ge- Der ge. gS hatte i, sondern wuvg doch !ige ihrer dähiu den ran nach, ß die Re» atte, noch var, und den Be rit einem » vmcher. ci-«.hl. adeu Ge» r. .*»r ) " schrechtp ud hat et » La«»!." spawsch«n nur Rot« «mdaAuee, deeintrLch- sei anher, e Legen «. verstand« l «vge um lrderst bei Viklle Skilage zum Leipziger Tageblatt «nd Anzeiger. V ZOZ. Tonnabend den 30. October. — Ereculation aus einen Prinzen T".c Rrff« deS Prinzen von Wale» nach Indien hat. nach französischen Zeitungen. eine besondere Elaste von Sreculanten in nicht geringe Lus rreuna versitzt. — Es handelt sich dabei um eine rewe 'Vcrsicker»n§S. Angelegenheit. Bekanntlich kann man in England wie anderwärts eine (LebenS-k Police aus zwe, Personen nebmen, so daß nach dem Tode der einen die andere eine bestimmte Summe auSgezählt erhält. Nun haben in Eng land sehr viele Leute eine Versicherung für be schränkte Zeikkauer auf ihr eigenes und baS Leben — de» Prinzen von Wale» genommen, der natürlich selbst davon keine Ahnung hat — Die Sache ist nun sehr einfach die: Stirbt der Prinz Während der festgesetzten Zeit nicht, io bekommt der aridere Per sicherte die Prämie zurück oder wenigstens einen Thril derselben. Stirbt der Prinz aber, so hat der Sreculant eme bedeutende Summe gewonnen Stirbt endlich der Letztere vor dem künftigen Könige von England, so würde die betr. Geselsickatt alle eingerahlten Prämien voll ge wonnen haben, denn selbstverständlich würde der Prinz, der von der ganzen Angelegenheit nichts weiß, nicht einen Pfennig verlangen — Die Di rect,onen gehen deshalb auf diese Art von Ge- schäst sehr gern ein. — Man erinnert sich, daß Prinz von Wales vor zwei oder drei Jahren am^TpphuS tovtlich erkrankt war. DaS hatte damals auch die Versicherungs-Gesellschaften er hrblich rn Aufregung gebracht, in so fern als eine zehr beträchtliche Zahl von Policen auf deS Prin zen Namen lief. Später inveß kehrte daS Per- trauen aus die Gesundheit de» Prinzen wieder, und eS wurden noch mebr Policen in derselben Weise abgeschlossen. — Nun hatte dabei aber Niemand an eine Reife de» Prinzen außerhalb Europa» gedacht, und eS erheben jetzt die Ver sicherungs-Gesellschaften natürlich die tarifmäßige Nachschußprämie. — Und die- ist der Grund, daß sich verschiedene Leute in England über die Reise de» Prinzen von Wale» schwer ärgern — Ultramontane Excesse. Lm 13 Oc- tvbcr dielt Johannes Ronge den ersten Vor trag i:. Grottka«, wo er vor 33 Jahren Caplan war. Der ultramontane Pöbel hatte sich eine Stunde vor dem Vortrage eingesunden. schrie, pfiff, warf mit Steinen und lärmte wäh rend de» ganzen Bortrage», ohne daß die Polizei ernsckritt D:e Stadtverordneten Hallen ihm den Saal gegeben und der Zuvrang war so groß, daß Viele abgewiescn werben mußten, obwohl Einlaß durch Karten war. Nach dem Bor trage wurden Ronge und einer seiner Begleiter von Steinwürsen getroffen. Dessen ungeachtet hielt Ronge am 16 e. einen zweiten Vortrag, bildete einen deutschen Resormverein und einen Kinder gartcnvrrein. Der Landrath v. Ohler hatte am 16. a. für Ordnung gesorgt und man mußte sich aus AuSspucken und Hobnlacken beschränken. Ronge wird den Bürgermeister von Grottkau, Altschässel, wegen Dienstvernachlässigung belangen lassen. (Eingesandt.) In Nr. 302 teS Leipziger Tageblattes, pag 5908, ist ein „Eingesandt" zu finden, welche» die Errichtung eineS THierhoSpitalcS, nach dem Mufier deS von vr. Leonhardt in Frankfurt a M ge schaffenen, empfiehlt. Einsender muß mit hiesigen Verhältnissen wenig bekannt sein, sonst würde er wissen, daß sowohl gut eingerichtete Privat-Veterinär-Kliniken hier existiren, alS auch: daß schon vorvierJahren hier seiten» der Universität ein — bezüglich der AusenlbaltSräume für kranke Thiere gut gebaute», ebenso bezüglich der Pflege- und Heil-Apparate vortrefflich auSgestatteteS — ThierhoSpital ge schaffen werden sollte, und nur die Erwerbung de» zum Bau der fraglichen Anstalt rothwendigen Areale» die Errichtung derselben verzögert hat. Jedenfalls wird die UnivcrsitätS-Belcrinärklinik un Laufe deS Jahre» 1876 eröffnet werden können, und wünschen wir nur, daß sowohl gewisse ein flußreiche Behörden der Errichtung dieser Anstalt nicht wieder — wie früher — hindernd ent gegentreten, sondern daß auch das thicrbesitzende Publicum da» fragliche gemeinnütz-ge Institut nach Kräften fördern werde. A. (Eingesandt.) Akeue Indenhetze. Der Beginn der Jagd-Saison sowie der Um stand, baß die Maßregeln de» Staat» gegen ultramontane Uebergriffe dem Herzen de» Re dacteur» der „Neuen ReichSzeilung" sehr nahe zu gehen scheinen veranlaßt diese« schöne Dresdner Blatt in Nr 9l und 103 zum Ver anstalten einer moralischen Hetzjagd gegen Juden und Judenthum. ES ist leicht emzusehcn, daß da» Predigen eine» Kreuzzuge» nur dazu be stimmt sein soll, die Aufmerksamkeit von den Anhängern der päpstlicher: Unfehlbarkeit abzu lenken und dem Haß Beschränkter — natürlich unter Citation paffender judenfeindlichrr Stellen auS Richard Wagner — eine Zielscheibe zu dielen. Wir glauben, da» Dresdner Blatt wird mit diesen sehr unzeitgemäßen Aufhetzereien höchstens bei Reaclionairen und Pietisten Glück machen und Beifall erndten. Der gesunde Sinn der Bevölkerung wendet sich davon mit demselben Widerwillen ab, wie wenn unsere israelitischen Glaubensgenossen in „Kleinen Erlebnissen" mit Bezeichnungen belegt werden, die nicht „drastisch" sondern lactloS sind. Briefkaste«. Wenn der > «> ii», sich zeichnende Schreiber deS Briefes an Herr» vr. »sher den Much hat, seine» Namen der Redaktion oder Erster«» zu nennen, so soll ihm Ant wort «erden, wo nickt, so bat er sich selbst alS gemeinen Feigling gebrendmarkt. Telegraphische Depeschen. Berlin, 29. October. Der Reichstag wählte heute den Abg. Hänel mit 180 von 209 Glim men zum zweiten Biccpräfidenten. (28 Stimm zettel waren unbeschrieben^ Wien, 28 October. Die „Neue Fr-ie Presse" meldet von Konstantinopcl au» amllicher Quelle, die jüngste Verletzung der serbischen Grenze ser nickrt von VaschibozukS, sondern von 80 Bauern begangen worden Demselben Blatte geht eben daher die telegraphische Meldung zu, daß unter Vorbehalt besonderer Genehmigung der Vertrag unterzeichnet worden sei, durch welchen der AuS- VrrschirLrvrL. -v- Leipzig, 29 Oktober DaS seit 215 Jahren bestehende diesige Bankgeschäft Heinr. Küstner ch Co bat heute Bormittag seine Zahlungen eingestellt Wir hören, daß die Activen mit ca. 2,400,000 .4k die Passiven übersteigen, so daß e» sich eigentlich nur um eine ZrhlungSstockung handeln bürste DaS Vorkommniß selbst hat in den Handelskreisen die tiefste Theilnahme hervor- gcrusen Lü Nirsa, 28. Octbr. Actiengesellscbast „Lcruchha m mcr" vereinigte vormals Gräflich Einsiedelsche Werke Heute Vor mittag von IN/, Uhr ab fand im Saale de» Gasthaus«» zum Sächsischen Hof hier, unter dem Vorsitz de» Freiherr« von KaSkel au» Dres den. die vierte ordentliche Generalversammlung ler Actiengesellschast Lauchhammer statt. Erschie ne« waren 127 Lctionaire, welche zusammen 3649 Actien und 3639 Stimmen vertraten. Der Vorsitzende erössnete die Verhandlungen mit einem lachgemäßen einleitenden Vortrage, in dem er die schwere und trübe Lage, welche die Eisenbranche betroffen, allgemein berührte. Die Actiengesell schast Lauchhammer habe sich diesem Drucke nicht zu entziehen vermocht. Au» dem Sinken der Rohmaterialienpreise habe man einen Nutzen nicht ziehen können, da di« Preise der Fabrikate in gleicher Weise zurückgegaugen Auck die Arbeiter» Verhältnisse seren im verflossenen Jahre nicht günstiger geworden. Die Eröffnung de» Betriebe» veS neuen Blechwalzwerke» in Riesa insbesondere habe dem Geschäft nicht unerhebliche Opfer auf erlegt Wenn nun durch da» Zusammentreffen dieser mißlichen Verhältnisse die vertheilung einer Dividende für die verflossene Betrieb-Periode nicht möglich geworden, so sei Da» für die Actionair« allerdings empfindlich, indeß könne man doch andererseits dabei Beruhigung fassen, daß die Gesellschaft in dieser schweren Zeit nicht mit Verlust gearbeitet, nicht mit einer Unterbilanz abgeschlossen, sondern daß vielmehr der Besitz den Letionairen unversehrt erhalten geblieben sei. — Zu dem Geschäftsbericht, aus dessen Vorleser, man einhellig verzichtete, entspann sich nun eine stunden lange Debatte. Act. HeynathS au» Dresden kritlsirte eiiiaeheub dee Bilanz »nd interpellirte sodann den AussichtSrath Über da» bei Ausnahme der Inventur beobachtete Verfahren, sowie darüber, ob nicht etwa die Einstellung de» Betriebe» de» Riesaer Blechwalzwerkes zu empfehlen sei, da gerade dieses den größten Ausfall in de« Ein» nahmen ergeben, obwohl die Production desselben gegen da» Vorjahr um da» Vierfache sich geftei- gert habe Der Vorsitzende hob bezüglich der finanziellen Lage der Gesellschaft hervor, daß Lauchhammer entschieden günstiger situirt sei als andere glrechartige Werke und namentlich keine Prioritäten habe, wie viele derselben Die Air- men, welch« der Gesellschaft Eredite gewährt haben, hätten sich durch d,e schädliche Agitation und durch die vielfachen anonymen Angriffe, die da» Unter» »ehmrv leider erfahren, eicht irre macken la^r«, VolksmrUchastliches. ihre Credite aufrecht zu erhalten, weil sie sich recht wohl bewußt seien, welch' durchaus solide Basis die Actiengesellschast Lauchhammer habe. Bei den Werthermittelungen der Gebäude hätten doppelte Taxen, von bewährten Fach leuten aufgenommc», alS Grundlage gedient und beide Abschätzungen seien darin überein stimmend, daß die Grundwerlhe bei den Lauch- Hammerwerken, trotz der schleckten Zeiten durch aus noch in derselben Leise wie früher einzustcllcn wären. Der AussichtSrath sei gern bereit, diesen Taxen einigen Actiona-ren a»S der Mitte der Versammlung zur Einsicht vorzulegen WaS die sonstige Inventur anbelange, so hätten die dazu veligirten Mitglieder de» AufsichtSratheS dieselbe sorgfältig überwacht. Bezüglich VeS Blechwalz werkes Riesa habe Vorredner übersehen, daß dasselbe im vorigen Jahre erst in Betrieb gesetzt worden und nur 4 Monate gearbeitet habe, wäh rend e» diese» Jahr unausgesetzt im Betriebe ge wesen sei. Daraus erkläre sich von selbst, wenn die diesjährige Production die vorjährige um vaS Vierfache übersteige Die Einstellung deS Vetr ie de» dieser Branche ensprecke nicht den Interessen der Gesellschaft; man habe da» Für «nd Wider dieser Frage im AufsichtSrathe reiflich erwogen Dir. Ki lian (R iesa) bemerkte, daß die bei der Jntriebsetzung de« Riesaer Werke? anfänglich entstandenen Ver luste lediglich durch die Steigerung de» Betriebe» emigermaßcn avgeschwächt worden wären. Die Inventuren habe man nur durch vertrauens würdige Beamte vornehmen lasten. Dabei sei die Control« eine so genaue gewesen, daß unmög lich belangreiche Fehler unbemerkt hätten Vor kommen können. Bei den Material-Beständen habe man die niedrigsten Marktpreise, resp wenn solche die Einkaufspreise Überstiegen, nur die Einkaufspreise, bei den halbsertigen und fertigen Fabrikaten nur die Selbstkostenpreise angenommen Aclionair Cöhn au» Dresden finde! den Ge schäftSber.cht zu »ndurchsicktig «nd mager und wünscht eine Spccialisirung der Geschäftsunkosten für die künftigen Berichte. Derselbe stellte den Antrag: „Die Generalversammlung möge be schließen, die Dirrclion sei verpflicktet, in der Folge zu den einzelnen Positionen de» Gewinn- »nd Verlust-Conto» erschöpfende Erläuterungen im Geschäftsbericht zu geben." Der Vor sitzende erklärte, daß er den Opponenten stet» mit der größten Bereitwilligkeit alle gewünschten Auskünfte ertheüt habe (eS wird Da» von der Opposition bestätigt), und daß der AussichtSrath in den Generalversammlungen jeder Zeit etwaige Anfragen der Lctionaire ausführlichst beantworten werde. Die Steigerung der Generalunkosten im diesjährigen Geschäftsbericht besonder» zu erläutern, sei überflüssig gewesen, da jeder verständige Actionair ohne Eommenlar sich selbst habe saaen können, daß durch die Eröff, una de» neuen Walzwerke» die Generalunkosten sich vergrößern mußten. Actionair Bromme brachte darauf den Antrag ein: „Die Generalversammlung rieftet au da» Direktorium da» Anverlangen, die Geschäft»» berichte in Zukunft auSiLbrücher zu halten" und bat Cohn seinen Antrag fallen zulasten. Cohn ist dazu nickt geneigt. Bei der Abstimmung wird der Cohn'scke Antrag nicht genügend unterstützt und der Bromme'sche Antrag angenommen Nachdem noch Kaufmann Wappler aus Leipzig für Einstellung deS Riesaer Betriebes gesprochen, ward die Debatte über Punct l der Tagesordnung geschloffen — Nunmehr erfolgte die Abstimmung über Punct 2 der Tagesordnung und wurde mit 2706 gegen 796 Stimmen der Jahresbericht nebst NrchnunaSabschlnß genehmigt und die Entlastung deS AussichtSrathe» und der Direktion ausgesprochen. — Die Beschlußfassung über die Anträge de» Bankier Ouellmalz «nd Ge noffen, sowie deSAusfichtsrathrS und der Direktion, aus Abänderung der Statuten, mußte von der Tage» ordnung abgesetzt werden, weil der hierzu nach den Statuten erforderliche dritte Theil de« Actien- capitalS in der Versammlung nicht vertreten war. Zur Erledigung dieser Gegenstände soll demnächst eine außerordentliche Generalversamm lung anberaumt werden, die ohne Rücksicht auf den vertretenen Aktienbesitz beschlußfähig sein wird. — Schließlich beschäftigte man sich mit den Ergänzungswahlen für den AussichtSrath AlS Wahlresultat haben wir zu verzeichnen, daß die auSscheidenden Mitglieder Alexander Rühle von Lilienstern in Pirna, Hüttendirector Förster in Berlin und Justizrath vr. Kohl schütter rn Dresden wieder-, sowie Hütten- werksbesitzer Reinhardt in Bautzen und Charles Mayer in Berlin neu gewählt worden sind — Consulate Dem HcrrnC.H Dreier ist Namen» deS Dentscken Reichs da» Exequatur al» Eonsul der Republik V »l i v i a mit dem Sitze in Bremen ertbeilt worden. — Eine fast unglaubliche Höhe erreicht Ser Betrag der im Jahre 1874 durch die deutsche ReichSpost beförderten Gelder Der Gc- sammtbetrag de- aus diese Weise vermittelten Geldverkehr« beziffert sich nämlich aus nahezu 15,000 Millionen Mark, vaS Gesammtgewicht der durch die Post beförderten Packele war l85Mill. Kilogramm und die Gesammtzahl der mit den Posten beförderten Reisenden nur um ein Geringe» weniger als 5 Millionen Während alle anderen Rubriken eine stetige und schnelle Zunahme de* Verkehr» auszuweisen haben, bleibt die Zerhl der mit der Post beförderten Reisenden um nahezu eine Million gegen da» Vorjahr zurück, eine Er scheinung, die sich durch den Bau vieler neuer Lokalbahnen erklären läßt. — Vom 1. November ad kommt bei Post» anweisungen nachTroßbritannien, Ost indien »ndSüdaustralien da»Umrechnung-- verhältniß von 1 Pfund Sterling gleich 20 .4 40 tu Anwendung. — DaS Handelsgesetzbuch kennt, nach einem Erkenntniß de» ReichS-Ober»LandelS» gerichtS vom 15 September d. I , keine gesetz» siche Vermut Huna für die Annahme, daß der Theilbaber einer offenen Handelsgesellschaft bei Avschließung eine« Handelsgeschäfte» al» Ver» treter der Gesellschaft handele. — Der bau der österrcichlsch-uiigariick-türklschen Eisen» bahnverbindu.-igcn innerhalb 2 bi« 3 Jahren ge» sichert werde. Pari», 28. October Der „Moniteur" und die übrigen Abendblätter besprechen den telegra« phisch gemeldeten Inhalt der bei drr Eröffnung de» deutschen ReickStageS gehalte-en Tbronrcde »nd Heden den eminent friedlichen Cvaratter der selben besonder- hervor Petersburg. 29 October. Da« Amtsblatt erklärt, die Mächte seien bereit, Sir Reformen der Türkei durch ihr Ansehen zu stützen, erwarteten jedoch, daß der Sultan im Interesse der Nnter- lhanen und deS europäischen Frieden» leinen Ver sprechungen vachkommen werde. PeterSbu-rg. 28. Octbr. Im Lause de» Vor- mittag» passirte vaS EiS au» dem Ladogasee die durch die Stadt fließenkendc 8kwa in gedrängten Massen und in so großen Sckollen, daß nur ü:er die NicolaibrÜckc der Verkehr noch möglich war Alle andcren Brücken waren auSachoben. K onstant iuopel, 28. October. Von amt licher Seite wird hinsichtlich der vor kurzem flatl- gehablen Verletzung der serbischen Grenze ge meldet: Nachdem festgesteüt war, daß die Grrnz, Verletzung durch eine 8V Mann starke Bande von Bauern auS Novibazar und den umliegenden Distrikten, ohne jedwede Beteiligung von regu lären oder irregulären türkischen Truppen begangen worden, hat die Pforte sofort die strengste Unter suchung gegen die der Theilnahme an diesen Vorgän gen verdächtigen Individuen angeordnet, von dc .ren bereit» mehrere verhaftet sind. Genauere Mittei lungen über den Erfolg dieser Untersuchung liegen zur Zeit noch nicht vor. Außerdem hat die Pscrte rn Novibazar ein Kriegsgericht eingesetzt, welche« die weitere Untersuchung gegen die Angeklagten führen und drc strengsten Strafen gegen die schuldig Bcfundeucn in Anwendung bringen wird. Ferner sind den Einwohners der Grenzoistrikie von der Regierung strengste verbaltungSmaß- regeln vorgeschrirben und die Befehlshaber der GcnSoarmcrie angewiesen worden, über die Aus führung derselben zu wachen Im Ucdrigen bat die Pforte alle erforderlichen Maßregeln getrosten, um die Wiederholung derartiger Vorkommnisse zu verhindern Kaufmann K. früherer Therthader der Mal,», sacturwaarenhandlung der Gedr I., erhob gegen dieselbe einen Anspruch aus Grund mehrerer von einem anderen Tbeilhaber der Gesellschaft ge machten Wechselgeschäfte mit der Behaupt»,,cg, daß diese Geschäfte im Namen der Gesillsckatt abgeschlossen worden. Die verklagte Gesellschaft dagegen behauptete, daß jener Theilhaber die Wechselgeschäfte im eigenen Namen gemacht Hube, und in beiden Instanzen wurde deshalb dem Kläger, Kaufmann K, der Beweis auserlcgt, Laß die über den Erwerb »nd die Verwertung dcr in der Klage bezeichneken Wechsel stattgeyabke Nedereinkunst zwischen den, Kläger und der be klagten Firma abgeschlossen worden sei. Gc.-n diese« Erkenntniß beschwerte sich Kläger, daß er nicht mit dies'« Beweise verschont worden fei. DaS ReichS'Ober-HandelSgericht bestätigte jedoch da» vorinstanzliche Erkenntniß. weil die Artikel 274 und 114 de» HanbelSgesetzbuchü eine gesetz liche Bcrmuthung dafür, daß der Theilhaber einer offenen Handelsgesellschaft bei Abschließung eir.eS Handelsgeschäft» als Vertreter der Gesellschaft handle, nicht aussprechen, und daß das Gleiche vom Artikel 96 de- HandelSges hbuch« gilt auf welchen der Kläger sich noch berufen hat, indem er meint, schon da» gesetzliche Verbot, daß ein Handelsgesellschafter Handelsgeschäfte für eigene Rechnung mache, berechtige den mit ihm ein Handelsgeschäft abschließenden Dritten zu der Annahme, daß er für die Gesellschaft contrahir«. „Zunächsl hat die in Artikel 274 veS Handels- gesetzbuch» ausgestellte Bermuthung an sich," führt da» ReickS-OberhandelSgericht in feinem Erkenntniß au», „lediglich Bezug aus die Frage nach der handel-geschäftlichen Qualität de» betreffenden Vertrage» überhaupt, wie sich auS der Stellung de» gedachten Artikel» in dem die Ueberscknft „Begriff der Handelsgeschäfte" träger,den er:en Abschnitten de» von den Handelsgeschäften im Allgemeinen handelnden ersten Titel» deS I V. Buche-, au» dem übrigen Inhalte dieses Abschnittes und insbesondere au» dem Zusammenhänge de» Artikel» 274 mit den voraufgehenden Artikeln 272 und 273 deutlich ergiebt. Für die Krage, ob der Tbeil haber einer offenen Handelsgesellschaft einen Ver trag in eigenem Namen oder als Bcskreter der Handelsgesellschaft geschlossen bade, kann aoer jene Präsumtion, welche sich nur auf vw Zagehö.ig- kett zum Betriebe de» HandelSgewerbeS bez chl, für fick allein schon deshalb nicht als entscheidend angesehen werden, weil e» auch Gesellschafter g'ebt, welche von der Besuguiß, die Gesellschaft zu ver treten, von vornherein auSgeschloffen sind oder Venen diese Befugniß später entzogen »st, und durch deren Rechtsgeschäfte unter den Voraus srtzungen de» Art. 115 de» HandelSgcsetzb» j,e» die Gesellschaft Überhaupt nicht verpflichtet «erden kann. Der Art. 98 de» LandelSgesetzducheS endlich, nach welche« ein Gesellschafter ohne Genehmigung der anderen Gesellschafter in dem HandelSzweire der Gesellschaft für eigene Rechnung oder für Rechnung eines Dritten keine Geschäfte machen darf, bezieht sich, wie schon seine Stellung ,m
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