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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-30
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1875
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L924 Kür die viele« Beweise herzlicher Theilnahme bet dem Lode uvd Begräbnisse unserer geliedten Multer sage« wir Alle« unser« ansrtchtigsten Dank. Sechzig, de» 29 October 1878 Geschwister W»tt»ald. Die Beerdigung des i« Chemnitz verstorbenen Herr« Baukvirrctor Onemr findet hier Sonnabend Nachmittag 4 Uhr von der Leichenhalle des neuen Friedhöfe» ans statt. Familien- Für die Vielsachen Beweise »ahme bei dem »ich so herzlicher Theil. erlich betroffenen Verlobt: Robert Trie»er Verluste sage den ausrichtigsten Dank s. L Nieder häßlich mit Sieg «Mi» Sörgel Me w Wtfchappel. »l«m rhemmtz nrtt Hnr «Üh/Hshu Geboren: Herrn «. Theodor Sticherl in «erbau ei» Goha. Herrn «dvocat Wephvfl >n Renselwch ei, Sohn. Herrn Atdrecht Knnen in Wöllltorf «tu Sohn. Herrn Lb. Ragnrr in Suhl ein Zwillingspaar. Herrn k. <l K. Ziber in Sacka bei Ksnigsbeück «in« Tochter. Jerr» Guido Richter in Kreiberg ew Sohn. Geftorbr«: Herr Bankbtrrctor Oscar Sünder in Chemnitz. Herrn Lehr« Lmil Teichmavn's in Trebseu bei «riauoa Tochter Martha. Herr «estau atrrn Carl Henrpel in Dt, Star. Herr Ariedrrch «nto» Richter » Dresden. Fsan Lnmie v-lchnsar geb. Rer, perl in Reihen. Herr Potytecho. Heinrich Ldmaad Klengel in Drrsben. Frau Bertha Helv'g geb. Haffmann w vlasr- witz. Frau Henriette August« Llbertr geb. Gutfreund in Dresden. goüEnot von trüb dis chdoacko, nnod Sonnt»-». (R. 8. tlachtraz. ,28. October. Die Beschwerde- und Vetitrous.Deputation der zweiten Kammer hat das erste verzeichntß der bei dieser Deputation eingegangeneu Beschwerden und Petitionen veröffentlicht. Das verzeichniß »«faßt 32 Nummern. Außer einer größeren Anzahl rein persönlicher Anliegen, dre meist »ck »et» gelegt werden dürsten, befinden sich darnnter Gesuche de« Stadtraths zu Dippoldis walde um Erlangung eines Seminars und einer Eisenbahn, des Stadtrath« zu Roßwcin, welcher ein Landgericht sür diese Stadt wünscht, der städtischen Collegien zu Stollbcrg, der Berwaltngs- Lomnnssion zu Glauchau und der Kohlenbau gesellschaft Concordia in OelSnitz um Erbauung einer Eisenbahn von St. Egidien über Lichten stein, Oelsnitz nach Hohrnstein und Ernfithal, des Stadtgemeinderath« zu Lausigk um Herstellung einer Eisenbahn von Lausigk Uber Liebertwolkwitz na') Leipzig, der Herren Siedoth und Genossen in Bad Elster um Errichtung eine« Kurhause» in diesem Ort. E« petitioniren ferner da- Direk torium de« Verein« sächsischer Gemeindebeamten »m einheitliche Regulirung der Pensionsverhält- »isie und de« Disciplinarverfahren« sür alle Gcmeinde-Umerbeamte de« Lande«, die Beidiener des Bezirksgericht« Leipzig und die Chausseewärter de« Leipziger Bezirk« um Gehaltserhöhung und Verleihung der Staattdiener-Eigenschaft. * Leimig, 28. October. Die Abgeordneten Stauß, Ür. Böhme, Petri und Hiymann h^ben den Antrag im Landtag cingebracht, e« möge auf Staatskosten eine Straße vom Bahnhof Wollenst ein au« im Preßnitzthal nach Stein bach zum Anschluß an die über Satzung, sowie über Schmalzgrube und Christophhammer rach Böhmen schon bestehenden Straßen, wenn irgend thunlichst, dergestalt erbauet werden, daß später aus derselben eine normalspuriae Secundär- bahn vom Wolkensteiner Bahnhof bi« Jöhstadt angelegt werden kann. * »npttg, 29. October. Der Leipziger Zweig-Verein der Gesellschaft für ver dreitung von Volksbildung eröfsnete am gestrigen Abend den CykluS der öffentlichen »nent zeitlichen Borträge, deren in diesem Winter aller dings weniger al« im Vorjahre gehalten werden sollen, während dagegen die Zahl der zusammen hängenden Curse zu vermehren beabsichtigt wird. Gestern Abend sprach nun zunächst Herr Geh Hosrath Pros. vr. Ludwig, und zwar im Ezermak'schen Spectatorium, „über Er ziehung der Haut", ein Vortrag, der durch mehrere bildliche Darstellungen wesentlich er läutert wurde. Zunächst verbreitete sich der Herr Vortragende Über da« Gewebe der Haut, speciell deren Elgenthümlichkeiten, ging dann über aus die Oberhautbüdung, die Tbätigkeit der Oberhaut »nd die Einflüsse de« Master« bez. der Luft und verschiedener Stoffe aus dieselbe, schließl'ch das in der Haut lhätige Gefäßsystem schildernd. Der nächste Tbeil feine« Vortrages beschäftigte sich nun damit, wie man die Haut pflegen und resp., was man sür die Anregung der Thät gleit derselben zu thun habe. Vor Allem sei die rechte Ge wöhnung in der Jugend im Auge zu behalten und sowohl da« Turnen, al« namentlich auch die Bewegung im Freien, z. B. Schlittschuhlaufen und angemessene die Bewegung fördernde Spiele als wesentliche Ausgeber, zu betrachten. lH Leimig, 29. October. Daß sür jede Schulanstalt vor allen Dingen lichte, frennd liche »rd gesunde Räumlichkeiten eine Noth Wendigkeit sind, wird gewiß von Niemand ge leugnet. Nicht nur die körperliche Frische, sondern anch die geistige Spannkraft der Schüler hängt von demselben ab, »nd es ist sicher, daß e« sich in einem Hellen »nd freundlichen Local besser lernt als in einem finstern und düstern. Recht gefreut haben wir »ns daher, al- wir neulich der Smitt'sche« höher« Töchterschule, welche bereits nach der Centraihalle über- gefledelt ist, einen Besuch «bstatteten Sie hat nicht «nr sehr geräumige, sondern auch so Helle »nd freundliche Schulzimmer, daß manche Schulanstalt sie darum beneiden könnte. Sowohl der Schulsaal als die «eisten Klassenzimmer sind nach der Promenade zu und machen anch durch ihre Einrichtung einen angenehmen Eindruck. Es ist dieser Anstalt um so mahr Glück dazn z» wünschen, als sie vorher aus dem Nenmartt »nd dann ans dem Peterssteinwege sich mit sehr enge« Räumlichkeiten begnügen mußte. Möge es ihr gelingen, ihr pädagogische« Werk anch im neuen Locale mit solcher Begeisterung und Treue, wie im alten, zu vollbringen! * Leipzig, 28 October. §Das „z der Dresdner Industrie- «nd Gewerbe- Nnsstellnng thätia gewesene Preisgericht, besten Prüfungs-Arbeiten bekanntlich von vielen Seilen Anfechtung erfahren, hat eine Zusammen stellung der Prämiirungs. Ergebnisse herausge- geben, die dadurch ein Interesse bietet, daß bei zeder geschehenen Auszeichnung der Beweggrund, von dem das Preisgericht geleitet worden, hinzu- gefügt ist. Aus der Zusammenstellung ist anch zu ersehen, welche Firmen die ihnen «»«zeichuung Lkgel-Hor haben. Es find allen: Eduard Pommier und Gechter in Chem« nitz, Eduard Beyer sie Chemnitz, Hermann Haugk in Lichßig, Gustav Aeiller in Dreskeu, d) An- erkennuogs-Diplome: Heine uvd Eo. in Leipzig, F. A. Tlauß in Dresden, I. G- Stein m Hainichen, Heinrich Barth in Dresden, T. F. W- König in Dresden, Seidel und Naumann in Dresden, O. Ronmger in Leipzig, A. venu« in Dresden, Hölling ». Spangenberg in Leipzig, A. H. Franke in Leipzig. Knanth u Weidinger in Dresden, I. E. Dittert u. Co. in Neustadt bei Gtolpen, Trärkner «. Würker in Leipzig und Lindenau-Plagwitz, A Rothhan in Dresden. * Leipzig, 28. October. Es wird uns mitge- theilt, daß der mit einer großen Menge verun treuter Eassengelder durchgegangene Badeverwalter Müller au« Elster sich mit seiner Zuhälterin Fanny Popp zur Zeit der letzten Michaelis- messe in unserer Stadl ausgehalten hat Müller führte den falschen Namen „von Ehreptowltsch" und hatte sich daraus lautende Visitenkarten an- sertigen lasten. Auch die Popp hatte sich einen falschen Namen beigele^t und lebte hier bei einem sogenannten Specialarzt in Pension. Beide hatten außerordentlich viel Geld bei sich. Al« der Popp hinterbracht worden, daß sie von einem Herrn erkannt sei, war sie mit ihrem Gesellschafter bald I-lltzuswsdLchstWAW !ail Vieser Stelle zu beadsichl! n. Ms» Damen: Montag, Mittwoch, Freitag llü . Dienstag,Donnerstag,SonnabendsS-^/, l I. W. Bei Wicht, Ißheommtl»«»» M» 5Clt» wR-lettze» ro. schnelle, Wochftr. 7. Täglich geöffnet von Morgens bis festtags bis Mittag. Wannenkurbäder genau nach Lrztl. Verordnung. rivat age in einer Restau ration einen fremden Regenschirm, den ein anderer Gast dort abgelegt und einige Zeit unbeauf sichtigt hatte stehen lasten Mit dem Besitz de« Schirme« war jekoch dem Diebe nicht gedient, er wollte einen bester» Vortheil darau« erzielen und trug den Schirm alsbald auf da« Leihhaus, um ihn dort zu verpfänden. Nun fügte e« aber da« Schicksal, daß der Bestohlene ein Beamter dis Leihhauses war, welcher natürlich freudig er staunte, al« er sein Eigenthum erkannte urd sah, wie bequem ihm dasselbe zurückgcbracht wurde. Selbstverständlich veranlaßte er die Arretur de« Diebe«. Letzterer büßt jetzt feine Annexionslust mit Gesängnißhaft. — Ein Tapeztererge hülfe, welcher m diesem Frühjahr einige Billardbälle stahl und deshalb mit mehrwöchentlicher Gefängnißstrase belegt wurde, fand kürzlich die Gelegenheit paffend, in Gohli« von einem Pferdebahnwagen mehrere Decken »nd bald darauf einem vor Stadt Naum burg in Gohlis haltenden Droschkenkutscher gleich falls die Pferdedecke von seinem Wagen zu stehlen. Er kam für den Augenblick unbeanstandet mit seiner Beute davon; al« er aber am Donners tag eine der Pferdebahngesellschaft gestohlene Decke durch einen Packträger hier wollte versitzen lasten, hielt die Polizei den Deckendieb, der übrigens Namen und Zeichen auS der Decke herauSgeirennt hatte, fest und nahm ihn vor läufig «n Hast. — Durch Rauchniederschlag auS den Esten einer Fabrik an der Berlinen Straße entstand am Freitag Nachmittag in der zweiten Stunde blinder Feuerlärm. Die Löschmannschaften rückten mit ihren Spritzen au«, fanden aber irgend eine Ge fahr nicht vor. — Au« Anlaß des Rectorwechsel« an hiesiger Universität findet Sonntag, den 3l. d. M. der übliche Fackelzug seiten der Studentenschaft statt. Um 6 Uhr Abend wird am Fleischerplatz Aufstellung genommen »nd der Zug wird sich sodann Uber folgende Plätze und Straßen bewegen: Vom Fleischerplatz Uber den Theaterplatz, durch die Hainstraße über den Markt, ferner die Peter« straße entlang und über den Roßplotz nach der Universitätsstraße, dnrch diese Straße nach der Grimma'schen Straße, Reichsstraße, Brühl, Gocthestraße und BahnhosSstraße Über den Roß platz nach dem Kvniasplatz. woselbst da- Zu sammenwerfen und schließltche verbrennen der Fackeln erfolgt. lH Anger, 28. October. Als hente Mittag ein Hensnhrwerk die von Sellerhausen nach Reudnitz skhrand« Landstraße durchs»he, kam er anch an einem Ne»baue vorüber, wo gerade ein« Anzahl Steiaetreiber ihrer Knnst des Steine- treiben« oblagen. Zwei dieser Übermüthigen Ge sellen fanden sich unn veranlaßt, mit anderthalb- v fündigen Ziegelstücken nach de» Pferde» des Hen- fuhrwerk« zu werfe», trafen aber statt der Pferd« den Führer des Geschirres, den ls Jahre alten Sohn des in Püchau wohnhafte« Fnhrwerks- bescher«, so heftig an de« Kopf, daß der Arme blntend in die Schoßkelle zurückfiel. Traf der Stein eine gefährlichere Stelle, so konnte dieser rohe Streich leicht die bedenklichsten Folge» nach sich ziehen, doch ging es anscheinend noch ziemlich günstig ab. Der Vater des verletzten lies sofort nach dem Gevsdarmen. der wnrsgeübte Steiae treiber war aber inzwischen ansgerisie«. ,*» Cmmnvitz, 2» October. Der hiesige Gemeinderath hat eine Verlegung der an der Endstation der Pferdebahn befindlichen Au- und Abfahrtsgleis« beschlossen »nd scheint eine größere Kreilegnng der übrigen Fahrstraße beabsichtigen. Jene Station ist »nn aber nichts weniger als ei» Hinderniß für den übrige« Verkehr, denn die Wasserfeste, au welcher die Wagen halten, wird schon de« her- vorstehenden Spritzenhauses halber von keinem Fuhrwerke befahren, außerdem ist der dösige Boden so snmpstg »nd schlammig, daß jede« andere Fuhrwerk darin versinke« müßte. Der Pferde bahn kan« aber überhaupt an jener Endstation herzlich wenig liegen; deren Unterhaltung ist schon von Hans aus so kostspielig »nd die Station so schlecht gelegen, daß ein völliger Verzicht aus dieselbe das Allerbeste sein dürfte. Hicrfür scheint man sich in Connewitz selbst sehr zu interessiren, denn, wie wir erfahren, haben sich mehrere Be sitzer von au der Straße grenzenden Vorgärten an der Goldnen Krone bereit erklärt, dieselben der Pferdebahngesellschaft »«entgeltlich znr Be nutzung zu überlcssen, wenn die Endstation dort hin verlegt werden sollte. Der hübsche Platz vor der Krone im Verein mit den daranstoßenden Vorgärten gäbe in der That eine vortreffliche Endstation für die Pferdebahn ab, und man hofft allgemein, daß dieser Wunsch Vieler in Bälde thalsächliche Verwirklichung fände. Die Heraus- reißung des von da ab nach dem Sächsischen Hause führenden Gleise« wie die Neuaulage der bejürworteten Endstation wäre in wenig Tagen beendet, und die Opponenten der Pferdebahn in Connewitz hätten sich die damit verknüpften Folgen ihrer Haltnng dann selbst zuzuschreiben. — Der Dresdner Anzeiger schreibt: (Uber die Mitwirkung de« XII. (königl. sächsischen Armee- corp« bet d»r Belagerung von Paris 1870,71 liegt un«, al« erste selbstständige Arbeit hierüber, ein Werk vom Oberst Schubert, Commaubeur de- 2. (königl. säcbf.) Feld-Artillerie-Regiment« Nr. 28, vor. Dasselbe bietet auf 220 Seiten eine höchst übersichtlich geordnete Darstellung des Aufenthaltes der bei dieser ohre Gleichen dastehen den Belagerung bethcil'gten Truppen unseres Armeecorps, schildert sehr anziehend die mit der Einschließung verbundenen Arbeiten in Bezug aus Befestigung und Wohnlichmachunq der dem Corp« iugewtesenen Stellung zwischen dem rechten Marne-Ufer und dem Ourqcanal und bespricht sodann sehr ausführlich und mittelst zweier beigegebener Pläne der Einschließung- Stellung und dc« Schlachtfelde« von Villier« auch dem Laien «nd Dem, der „nicht mit dabei gewesen", verständlich die wichtigeren Erlebnisse unserer Sachsen vor Par»S. Besonder« anziehend ist da« sechste Capitel, worin der Zeitraum vom 18. November diS 6. Teccmöer l870 behandelt wird. Während dieser Tage wurden bekanntlich die beiden speciell unserem Armeecorp« ewig denkwürdigen Schlachten bei Billiers am 30. No vember «nd 2. December geschlagen, in welchen unsere Bataillone den theilweise vielfach über legenen Feind unter dem vernichtenden Granat seuer der benachbarten Forts »nd de« Mont Lvron am Durchbruch verhinderten und nach Bei bringung namhafter Verluste und Erschütterung seine« moralischen Halte- zur Rückkehr in da« engumschlossene Pari« nöthigten. Freilich verloren auch unsere Sachsen an beiden Tagen zusammen 2083 Mann, incl. 81 Osficiere, an Tovten, Ver mißten und Verwundeten, welchem Verluste auf französischer Seite ein solcher von 9699 Mann gegenüber steht. Mit diesen herrlichen Waffen- thaten war die Thätigkeit de« XII. Corp« in großem Style beendigt; die Beschießung de- Mont Avron war wesentlich der preußifchen Artillerie Vorbehalten, wenn anch unsere Festung- Com pagnien d aran betheiligt waren. Da« Wer kchen ist wissenschaftlich und gleichzeitig populär genug ge schrieben, um in milttairischen ebenso wie in Laien kreisen gewiß gern gelesen »nd begehrt zu werden, und die Bemühung, von den Erlebnissen unserer Trnppen vor Pari« ein abgeschloffene« Bild zu entwerfen, sicher höchst danken-werth. * Niest», 28. October. Am vorigen Freitag vormittag« gegen 10 Uhr hat sich aus der Elbe bci Gohlis, in der Nähe von Strehla, er» Gchiffbruch ereiguet. Ein stromabwärts segeln- her. mit Bruchsteinen beladener Kahn, den Namen -Antonie" führend, fuhr ans eine sogeflannte vnhue, einen uasenartigen Steinvorban r« Wasser. Nach der Versicherung der ans dem Kahn befind lichen Lente war derselbe dnrch den Wellenschlag des vorüber fahrenden Dampfschiffes „Kaiser Franz Joseph" bei Seite und nach jenem Steinvorban gedrängt worden. In Folge des erlittenen Stoßes brach der Kahn sofort in zwei Hälften. Der Führer des Schiffes giebt an, vor dem Auffahren vergeblich versucht zu haben, Anker auszuwerseu. Die untergegangknen Theile des Kahnes liegen theils bei Gohlis, theils b« Zfcbapa unter Wasser Die Mannschaft vermochte sich mittelst eines kleinen Kahne- z» retten. Schiff und Ladung sollen versichert sein. — Aus Zwicka», 28. October, meldet das dortige Wochenblatt: Das Ergebuiß der Fi- scherei des großen Leichs übertrifft nach dem Resultat des ersten Tages alle gehegten Er wartungen sowohl bezüglich der Größe als anch der Anzahl der Fische, znmal wenn man erwägt, daß im Frühjahr 1871 nur fiebeuzig »nd eimge Swock zweijähriger Karpftnfatz, im Werthe von 1S8 Thlr., in diesen Leich gesetzt worden kud. Der estrige rin malige Kischzug ergab eine solche Masse fische, daß von vormittag bi» in die 5. Stnnve rachmiltags dar»« verkanft »nd ein Geldbetrag von Z058 baar gelöst wnrde excl. einiger Ansstünde. Wie versichert wnrde. waren Pracht, exemplare von 18—ISpfündigen Karpfen darnnter »nd wurden überhaupt die Vorausberechnungen de- in der Fischerei so erfahrene» Herrn Krödel ' irr weit übcrtroffen. — Der Ertrag des zweiten cutigen Kischzugs wird nach sachverständiger Schätzung um Weniges gegen den gestrigen ge ringer sein. * Lunzenan, 27. October. vor einige« Lagen wnrde hier von dem -unstgärtner Heinrich Molzen, im Dienst de« Fabrikbesitzers Vogel stehend, eine wackere That vollbracht, die wohl verdient, in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Der 23 Jahre alte Zimmermann Naumann, ebenfall« in der Logelffchen Fabrik beschäftigt, war auf dem angeschwollenen Muldenfluß mit einem Kahn von einem Ufer zum anderen ge fahren. Al- er in der Mitte de- Flusse« ai - langte, ergriff der starke Strom den -aha und trieb ihn bis an da« Wehr, über welche« der Kahn bi- zur Hälfte hinansstand. Naumann be fand sich im Hmtertheil des schwachen Fahrzeuges und verhinderte dadurch das Htnabstürzcn desselben. Der -unstgärtner Molzen, als er des Unglücklichen schlimme Lage sah, versuchte ihm Hülfe zu bringen, indem er durch das Wasser au dem Wehr entlang nach dem Kahn schritt. Die Ge walt dc- Wassers indessen nöthigte Molzen wieder umzukehren. In diesem Augenblick kippte der Kahn, er schoß in den Wasserstrudel herab, doch gelang e« Naumann heraus zu springen »nd aus dem Wehre sich im Wasser zu erhalten, das ihm bi« an die Brust reichte. In dieser Lage mußte der Aermste beinahe drei Viertelstunden verbleiben, bi- endlich seine Rettung dadurch er reicht wurde, daß Molzen ihm eine starke Leine zuwars, mittelst deren Naumann durch da« Über 10 Ellkn tiefe Wasser an da« Land gezogen werden konnte. Eine große Menschenmenge war Augenzeuge de« Rettungswerke«, bei dem Molzrn in eigener Lebensgefahr geschwebt hatte. — Am Sonntag gegen Abend begann es aus dem ganzen GebirgSkamme von Schöneck draußen im Vogtlande bi« zum Sattelberg oberhalb Teplitz und darüber hinan« ziemlich heftig zu schneien. Am Montag blieb diese srischgesallen», allerdings nur sehr dünne Schneedecke bei zwei bi- vier Grad Kälte, gering bewegter Lust »nd dicht mit schneewolken umhüllten Himmel liegen »nd am Dienstag schneite e« so ununterbrochen fort, daß man überall Schlitten fahren kann. Glücklicher weise sind Heuer alle flffldfrüchte auch dort oben schon seit Wochen eingeheimst «nd auch die Kar toffeln geborgen Nur in den höchstgelegenru Districten, al« um Karlsfeld, Johaungeorgenstadt, Schellerhau :c. ist etwa« Grummet und Kraut eingeschneit. — Daß die Städte nach der jetzigen Ab schätzung zur Einkommensteuer nahezu da« Doppelte de« bisherigen Steuerauantum« zu zahlen haben, hat Bicepräswent Streit in der Kammer am 26. überzeugend nachgewiesen, frei lich nicht ohne lebhaften Widerspruch zu er fahren E« ist vielleicht noch zeitgemäß, an einen sehr l« Erreichen Vorfall zu erinnern, der sich vor ca 30 Jahren in Württemberg er eignete, al« dort die Grundstener emgesührt wurde. Aehnlich, wie heute bei «ns, wnrden damals in Württemberg die Landleute znr An- gäbe ihres Einkommens anfgefordert, dies ge schah, nnd was war da« Resultat? Der ge segnete, reiche Ackerbau Württembergs hatte 3nmw» 8n«m»rnm gar kein Einkommen, sondern ein Deficit! Zum Glück hatte die Regternng doch ein Mittel, die armen Leute da» Spaßige ihrer Rechnung fühle« zu lasse«; sie hatte bis »ahin den Naturalzehuten erhoben »nd konnte daran «ach- weisen, daß doch bisher, trotzdem daß die Re gierung den zehnten Theil genommen hatte, noch etwas für die Besitzer -brig geblieben war, »nd daß. wenn der Zehnte wegfiele, also den Be sitzern z» Gute käme, sie doch nicht mit einem Male nte wegfi sic doch nnu weniger haben könnten als vorher. — Die„Leipzigervolkszett»ag"schrelhtl: Regen bis «af den Meeresgrund Haies vor kurze» in Spanien ^geb«>. Das „Leipz. Tagetl." schreibt nämlich in einem Bericht« vom spanischen Krtrgsschanvlatz«: Der Moniteur belogt ein« Rote über bi« Operationen her spanischen Rorbartnee, rmlchr ,,r Zeit durch bas schlecht» Retter beeinträch tigt find. Der Verkehr auf de» Meere sei außer- ordentlich schmierig und der dauernd« Rege« Hab« den voden ansgewetcht u. f. «. Was sagt man zu solchem craffen Unverstand«! Der Herr Redactenr der volkszeitnug möge um Gottes willen sein Schulmeister« zuvörderst bei sich selbst znr Anweudnng bringen^!
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