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Erscheint täglich früh 6>/r Uhr. Lrdactira vat Ekrcliiüa Jvhannisgastr 33. Derantivortlicher Redacteur Kr. Hüttner m Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction Bonn,nag« von lt—l2 Ui,r Nachmittag« von 4 —L Uhr. Annahme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bis '/»st Uhr. Zn dco Filiale« für Z»f. ^naahau: Otto Klemm, Universitärsstr. 22. L»UiS Lösche. Hamstr 2l, patt, nur bis '/»3 Uhr. Or-w för P"!M, Lkcalgkschichtk, Handels- und GeschäMerkdr. XZ 3VS. Areitag den 5-. November. »«slage 13.6O0. Lt «vaeme»I»»rn« viertelt. 4*/-Mk., iucl. Bringerlohn 5 Mk., durch di« Post bezogen L Mt. Jede einzelne Nummer .10 Pf. Belegexemplar t« Pf. Gebilbren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 3v Mk. »nit Postbeförderung 45 Mk. Ziistlale 4gesp. Bourgeoisz. 2oPf. Größere Schriften laut unferem PreiSverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lectame» unter dem rle-actiuiisllrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Skpeditloa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praouuwvraxl» oder durch Postvorschuß. 1875. - > Im Monat Ortober 1875 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr » B B » H e i l m a a n. Car l IuliuS, Bictualienhaudler Pohle. Julius Albin, Mechaniker. SpannauS. Friedrich Earl, Produclen- Händler. Mefserl, Earl August, Eanzelist bei der Oberpost-Drrecliou. Dahlmann, Andreas Albert Hermann, Kaufmann. Meisch. Johann Georg, Schlosser. Rust. Theodor. Kaufmann. Rötbing, Wilhelm Robert Albert, Musi, kalienhändier. Essigke, Ernst Hermann, Kaufmann. Schmidt, Friedrich August, CommiS. Schäfer, Friedrich Herrn , Instrumenten- machergehülfe Hürting, Friedr. Ludw. Ernst, Kaufmann. Gütlner, Aug Ludw . HandlungScommiS. Doering, August Hermann, Essigfabrtkant. Teichgräber, Karl Heinrich, Glaser. Zihang, Gustav Adolph, Nähmaschinen händler. Herr Fra« Herr Schmidt, Johann Gustav. Restaurateur Birkigt, Adolph Gustav. Gastwirth. Bode, Marie Louise verw, victualien- händlerin. Prager, Em,l Herm, Productenhändlcr. Härting, Friedr. Eduard Moritz. Kausm Harich, Gustav, Advocat. Schulze. Gustav Adolph, Büffetter. Heinrich. Johann Rudolph. Kaufmanu und Hausbesitzer. Schmidt, Friedrich August. Klempner. Jahn, August Bernhard. Tischler Blesse, Julius Rudolph. Klempner -retzschmar, Loni« Herm., Restaurateur Härtel. Gotthard Friedrich. CommiS Stenz, Ernst Emil. CommiS Meder, Christian Oscar, Productenhändler. Marx, Constantin Joseph, Kaufmann. Kr oft. Karl Heinrich Otto, Procurist Krause, Moritz Kurt, Kaufmann. Scheid ner, Johann Friedr., Schriftsetzer. Geiler, Karl Wilhelm, Privatmann. Im Monat Oktober 1875 sind vom Rath angestellt worden: Herr Moritz OScur Schiebt als GaSmesier.Controleur bei der städtischen Gasanstalt - Franz Albin Nitzsche alt Expedient ber der Stadtsteuer-Einnahme. . Gustav Adolph Hultgren at« Aufmarter bei der städt. FortbildnngSschnIe für Knaben, und - Hermann Oehmigev alt Auswärter bei der städt. Gewerbeschule. Bekanntmachung. Die durch die „Gustav-Stiftung" begründete volle Freistelle in der hiesigen vrenerscheu Blinden - Erziehungsanstalt ist durch unS an ein blindes Kind aus dem Königreich Sachsen zu vergeben Das auszunehmende Kind muß da- sechste Lebensjahr zurückgelegt baben, gesund und bildungs fähig sein Bewerbungen, denen ein gerichtSärztlicheS Zeugiuß über den aesammten körperlichen und geistigen Zustand deS Auszunehmeudeu. der /Impfschein, der Geburtsschein und ein AuSweiS über den Unterstützung-Wohnsitz beigesügt werden müssen, find an den Direktor der Anstalt, Herrn v St Marie hier, Salomonstraße Nr. 18, zu richten. Leipzig, den 23. September 1875 De« Math der Stadt Leipzig. ttr Georgi Eerutti. Bekanntmachung. Im Grundstück der städtischen Wasserwerks bei Connewitz lagern circa 80 diS 70 Centner alter Röhrenguß zan, verkauf Kaufgebote sind bi- zu dem I» Gtove»«d«r d A. schriftlich, portofrei und versiegelt uuter der Aufschrift: „Gebot aus alten Röhrenguß" rm Bureau der Stadtwasierkunst, Rathhau» 2. Etage, einzureichen. Leipzig, dcu 3 November 1875. Des Raths Depatativ» zur Stadtdvasserkuast Bekanntmachung. Nach den Messungen de-.Herrn Geh R. Prof vr Kolbe betrug die Leuchtkraft deS städtische« Leuchtgase» im Monat Octsber d I im Durchschnitt da- IZfache der Normalwachskerze bei 0,49 vurchschaittlichem specifischen Geivicht. Leipzig, den 3 November 1875. Das RathS Dapatatio» zur Wasawstait. Linlettende Vorlraze dar »tffenschnftltchr» Vehronrse f»r Da»e». I Geschichte der Pflanzenwelt von Hern vr. Luerssen. Der Vortragende begann mit den dem Psalm Klapstock'S entlehnten Worten k „Um Erden wandeln Monde. Erden um Sonnen, aller Sonne« Heere wandeln um eine große Sonne" und ging dann »nächst aus die EchöpsungSsagen der verschiedenen Völker über, unter denen die der einzelnen Indianer und Negerstämme, der Grönländer, der alten Mexikaner, der polynesischen Völker und die de« skandinavischen Norden- speciell betont wurden. Bon den Sagen, (deren einzelne von großem poetischen Werthe sind) zu den Hypothesen sich wendend, erläuterte der Redner an der Hand der von Kaut l1755) entwickelten und von Laplace und Herrsche! weiter begründeten Theorie die Entstehung »vsereS Planetensystems, sowie durch Erwähnung der neueren, spectralanalytischeu Untersuchungen die Uebernustimmung dieser Lehre mit den Forschungen der Astronomie Rach Kaut'» Theorie wäre« alle Stoffe, welche die Himmelskörper zusammeusetzen, i« Uransange als fein vertheilte GaS maste tm Wütearaum vor. Hand«. In dieser entstand« verschiedene Au. zrehuugSpuucte, »m die herum sich die Gasmaffcn v!» um eben so viele Mittelpunkte z» großen GaSbällen verdichteten Gin solcher GaSdall bildete auch den AuSganaSpunct unsere» Sonnen spstemS. In drehende Bewegung »« seine Achse geratheu. wurden an seinem größten Umfange, dem Arquator, nach einander Gasringe abge- schleudert, die sich ru Planeten verdichteten von diesen wieder abgesonderte Ringe Warden z> den Trabanten oder Monden der Planeten, unter denen der Saturn noch jetzt diesen frühen Ent- wickelmmszustand repräsentirt Durch weitere Verdichtung ging der GaSball unserer Erde allmälig in seuerflüssigea Zustand über, rollt« als glubeuc- Kugel, von einer glühend heißen Atmosphäre umgeben, durch den eisigen Welteuraum um d,e Sonne. In Folge der Wärmeausstrahlung erstarrten bald die schweren schmAgbareu Gestein»Mafien und bildete» die erste fesir noch dünne Erdrinde Diese «erde vielfach wieder von den inneren glübenden Mast« durch brochen. die, an der Oberfläche erstarrend, die ersten Unebenheiten darßellten, Berg und Thal unterscheiden ließen Als die heiße Atmosphäre ber Erde so weit abgMhlt war, daß da» in ihr befindliche dampfförmige Wasser tropfbar flüssig werden konnte, fielen beiße Regengüsse zur Erde nieder, die zum Theil zunächst wieder in Dämpfe verwandelt wurden, bald aber die Vertiefungen der Erdoberfläche mit dem Ur. Ocean ansüllten. Mit dem Auftreten deS Master» aus der Erde nahm diese- an der Weiterentwicke- luvg der Erdrinde Theil ES löste Lheile der« seiden aus, zertrümmerte andere und ließ die Schlammmasten sich zu neuen, nach und nach erhärtenden Schichten niedersetzen. Mit dem Auf treten deS WasterS begann aber auch die Ent- Wickelung thierischcn und pflanzlichen Leben- aus der Erde LI Die Kunst im Zeitalter der italienischen Renaissance von Herrn De. Lücke. Mit dem Hinweise auf die Erscheinungen, welche de» Eintritte der Renaissance »erauSgeheo und ihn ankündigen, begann der Redner Er kenn- zeichuete die Bedeutung Dante'» und Giotto », die ebenso sehr den Höhepunkt de» italienischen Mittelalter», wie den Beginn der neuen Zeit, den ersten Anfang der Renaissance bilden. Hieraus folgte eine kurze Charakteristik der Renaistance- kuust in allgemeinen Zügen, die Betonung de» Gegensätze» «r Kunst de» Mittelalter», wie ihrer Selbstständigkeit dem claffischea Alterthum gegen- über. Der ganz ursprüngliche »ud uatur'rifche Neali»»u» der florentwischen Malerei und Plastik im 15. Jahrhundert, «ine der wesentlichsten Grund- lagen, au« denen sich die ideale Blüthe der Renaistancekunst entwickelte, wurde znm Schluffe diese- Vortrage» an Abbildungen von Bauwerken anschaulich nachgewiesev. Die Lehrcurse erfreuen sich wiederum einer großen Teilnahme von Seiten unserer gebildeten Damenwelt Einzelne Lehrgegeustände haben über hundert Znhörermnen. Dir ika-PM-er un- ihr erstes Hiersein. Schon am Montag Nachmittag um 5 Uhr kamen die Lappländer hier an und hatten sonnt am Dien»tag noch einen rechten Ruhetag zu« An- und Kürsichsem. Da bei der Ankunft die Ausladung sich m» zur völligen Dunkelheit »er- zögerte, so war da» Zusehen bei dem an der be- trrsfeudev Stelle ziemlich beharrlichen Schlamm wenigsten» für Den, der die Lappländer schon ge- sehen, ein mäßiger Genuß; die Hauptsache war, daß trotz Dunkmheit und Schlamm Alle» glatt von Statten aiug. Am andern Morgen, also vor dem Eröffnungstag, machten wir nun im Psafsendorser Hof den Ankömmlingen gleich einen Besuch, neugierig, «e derselben sich eingerichtet haben würde». Ihr Nach»ä»ar1ier befindet sich m de« gewöhnlich al» Vwebuffel >m Garten be- nutzten Raume. Dort traf« wir Krau Rasfi, die Lappläuderiu, noch auf ihre» Lager ruhend au, ebenso de» leider an Erkältung leidenden bieder» San« Mch«. d,g^» sich Papa Rasti rm Fleischkeffrl ei» Ved uchmeu Die Lapp, ltuder Hab« näwlich zum Kochen hauptsächlich zwei Gefäße, eia kleinere», genau in der Kor» einer echt« Theekaone. zum Kochen kleinerer Mengen, besonder- de« sehr stark« Kaffee», und den erwähnten Fleisch kesse l zum Kochen de» Renn- thiersteische» u. dgl. uud — zum Baden der klein- sten Kinder. DaS ist sehr gemüthlich und geht ganz gut, dürste also vielleicht al» Nachahmung», werlh einige Erwägung verdienen. Die Rennthier: stylen an diesem Tage bereit- lhre gezwungenen Studien im Heusressen fort. ES hat sich nämlich al» ziemlich schwierig heraus gestellt, da» nöthige Rennthiermooü siir diese vielen Thiere zu beschaffen, da dieselben fast nicht» Andere» fresse» wollen, außer frischem Gral. E» ist ihnen daher schon in Berlin He» und weniger Moo» vorgeworsen worden, und der Hunger, ve- kanntlich dt« Pariser Köche noch übertrenrnd, hat sie zuletzt aubeißeu gelehrt. Am schnellsten sche:- aen sich die jüngeren Thiere an die neue Kost zu gewöhnen, da eben auch bei den Renuthieren da» Alter da« Vorrecht beansprucht, beim Alten zu bleiben Zu unserer Freude war am andern Tage, zur Eröffnung, der Besuch de» Publicum» ein H,<P' erfreulicher, und n,r möchten behaupten, daß alle Therlc zusrierengesteül waren Sehr richtig war in den Ankündigungen bemerkt worden, daß eigent- liche Vorstellungen, wie in den Meßschaubnden, unmöglich seien, aber Die- beweist nur, daß die Lappländer «och in ihrer Ursprünglichkeit sich be finden und aller Fälschung durch Dressur fern sind. UrbrigrnS waren sie ,n den Vorzeigungen bei alledem sehr fleißig, und Papa Rasti insbe sondere war thätiger als je in Hamburg und Berlin, da ihn Herr Hagendeck ausdrücklich dar- aus aufmerksam gemacht hatte, daß er sich wegtn de» kranken Nielsen etwa- mehr anstrengen möge. Sehr oft sah man ihn da» btpackte Rennthicr führen, auf demselben sein Töchterchen Cbristin- chen, welchem dieser Sport offenbar sehr wohl gefällt. Uber auch Chrrstmchen gefällt sehr, bietet aber auch, wenn sie im langen Rock, in ihrem an die brave Ente erinnernden Gang herumwan delt, einen ergötzenden Anblick Da» Zelt war üet- von einem dichten Kreiß von Zuschauern umgeben, denn dort waltete Mutter Rasti, sie wiegte ihren Peter, der wegen Zahnen» etwa» unleidlich ist, and kochte Kaffee Luch Nielsen halte sich dort schließlich gegen Abend «inquartiert, wahrschetnlicd um in dem qualmersüülen Raum besser husten zu können Luch anderen als den genannten Be schäftigungen widmete sich Frau Rasti; so sahen wir sie einmal die Innenseite eine» Felle» schaben, waS da» Gerben vertreten soll, auch gewebt hat sie. wie wir hörten. In Beziehung auf die m,t einem ganz einfachen au- Knochen bestehenden Werkzeug von ihr gewebten Bänder, welche unter den andern Geräthschaften mit ausgehängt waren, muß r» jevem Beschauer aiffallen, welch richtiger Geschmack, urv Schönheitssinn selbst diesem ein fachen Volke rvnewohnt, obgleich dasselbe doch von Gewerbemuseen und Gewerbeschulen keine Ahnung hat. Solche Thatjachen geben mehr zu denken, als ellenlange bloß zu»: Nachbeten geschriebene Artikel über dergleichen Die Uoleidlichkit de» kleinen Peter durste wohl die Ursache gewesen scm, daß sich Fra» Rasti viel im Zelt anshrett, und dasselbe auch an diesem Tage nutzt abgebrochen wurde, doch find eben die Lote wider ihren Villen nicht dazu zu rwingen. Wer übrigens nicht blo» durch Neugier, sondern durch Wißbegier sich zum Besuch der Lappländer veranlaßt sieht, dem wird e» nicht darauf ankomme», bei dem mäßigen Eintrittsgeld denselben zu wiederholen, da er dann immer AuSficht hat, etwa« Rene» z» sehen; so hören wir, daß Herr Hagenbeck Kran Rafli veranlassen will, auch mitunter Brod zu backen, nämlich auf den heißen Steinen, welche den Hcerd bilden. Noch ein Wort wollen wir über den mitge- kommenrn Dolmetscher sagen Derselbe ist, wie wir schon früher mittheilten, Photograph, ist aber vorher Jahre lang als HandelSmann unter den Lappländern gereist, um ihnen Maaren zu ver kaufen und ihre Erzeugnisse dafür zu erwerben. Zu diesen gehören unter Anderem auch die Renn tyieraeweihe, a»S welchen ein sehr gesuchter Leim gekocht wird. Herr Wlckström reist stets im Winter imit Rennthierschlitten), welcher ja wegen der Schlittenbahn >n den kalten Ländern überall die beste Berkehr»zeit ist, und sein einziger und fast immerwährender Begleiter war der mttaekom- mene Rasti Durch diese Reisen erklärt sich auch die außerordentlich« und genaue Bekanntschaft mit allen lappländischen Verhältnissen, welche ihn in den Stand fetzen, bisher jede von un» gclhane Frage corrert zu beantworten. I-. Larl-Theater. 1^ Leipzig, 2 November Der Knabe „L»rl" sängt an — wenn er auch mcht die Absicht bal, seinem vornehmen Onkel ans dem AugustnSplatze fürchterlich zu werden —, sich eine» recht m»n> teren, gesunden Dasein» zu erfreuen, nacdvem die lange Zeit ferner Kinderkrankheiten glücklich über- wunden scheint. Doch die freundliche «ad schon«-», voll ermnnternde Unterstütznng de» Pnblicnm», die sich in den letzten Tagen wiederholt in de» überfüllten Hanse zeigte, gebietet auch der Kritik, jetzt noch den Reconvalescenten mit Schonung z» behandeln, soweit e» die Gerechtigkeit gestattet Und sie erlaubt uns, die Novität von Rudolph Kneisel „Blindekuh" in ihrer Wahl und An»- sührung im Allgemeinen zu beloben. Zu Kotzebne'» Zeiten konnte mau ein derartige» Stück noch Lust spiel nennen, aber in der Zeit der ArdeitStheilnng, der Differenzirung und der Ueberprodnction in den, weitesten Gebiete de« Lustspielgenre» that der Verfasser sehr wohl, seine Arbeit einen „Schwank", der freilich mit drei Acten sehr lang ist, zu nennen. Al- solcher gestattet er der Kritik, da» Stück al- ein gute» zu bezeichnen. Der glücklich gewählte Titel deutet schon an. wie der Verfasser all« Hauptpersonen der Reih« nach i» heiteren, be lustigenden Blindekuhspiel die Binde »m die Ana« legt, und sie im Finstern tappen und Haschen läßt nach der Braut, dem Geliebten, dem Manne «ich dem Schwiegersöhne, bi» ihnen am allerseits be friedigenden Schlüsse die Binde, resp da» Vrel vom Kopse genommen wird All« Personen bi» herab aus ben Diener, die Backfische und selbst der Gerichtsdiener werd« getäuscht, die Verwechslungen, die sich meist lose an einander reihen, ohne sich sehr unter einander zu verwickeln, sind interessant, und dabei behält der Verfasser immer da» Endziel im Auge »d beUbt da» Interesse immer von Neuem durch «« hlnzutrctend« Hauptpersonen »nd durch maiuhe komisch wirkende Sitnation, so daß er immer b» Lacher aus seiner Seite hat So gefiel da» Stück durchweg, obgleich man zuweilen bemerken konnte, daß die Schauspml« sich beeilt hatten, ihre angestrengt« College» ber Operette abzulösen. Eine tüchtige Lnsispielregv würde wohl auch viel zu meistern haben, w»b vor Allem »rn flottere» Ensemble und en» tieferes Erfassen einzelner Rollen verlange« Doch mit der Zeit bricht man Rosen, die w»r dann, zu» Bouquet der Anerkennung vereinigt, dem damit schon heute überraschten Fränlein Sa Vary von Herzen gönnen Ihre Waldiae war übrigen» auch jetzt schon äußerlich nn Spiel und Erschetnnng ein ganz netter und in der Auffassung ein passabler Backfisch. Nur irrt ihr Ton noch unsicher tastend nach der richtigen, festen Backfischstnnmung in der Scala ihrer Stimme auf und ab. Herr Trauth al» Hellmuth Forst war in seiner nicht gewöhn lichen Routine uud in seinem taktvollen Emgch« cus die Intcnt.onen de» Verfasser» am besten von Allen Nachdem er die sech» Rechnungen der äußerst lüderlichen, zukünftigen Schwiegermutter a saekausl hat, hat er nun außer den Quittungen auch sie selbst in der Tasche und kann «un. da sir schweigen muß. die Binde der Täuschung um- legen, wem er will Und da» that er mit gntem lHeschick. Diese abstoßende Rolle der Schwieger- mutter machte Fräulein valory in ganz re- sprctabler Leistung genießbar, auch Hr. Le» sch ney war ein guter Rath Eggenburg, der ewig Ge tauschte, waS die MaSke uud Auffassung betrifft. Da letztere aber dieselbe war, wie bm seinem