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Erscheint täglich früh 6' r Uhr. Lrtarlioa »nt Septbiliea JohamriSgaffe 33. Verantwortlicher Redakteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redacricn BorwiUag« ,l,i ti—l! Udr Siachmliiags «ei, 4—L Uhr. Annahme der für dir nächst- folaende Nummer beitiniinkm Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,V Uhr. Zo rcaFttlalkn für Inf. Annahme: Ltto Kleuim, Univerfitälsstr. 22, Louis Lösche. Hainstr. 2l, Part, nur bis V»3 Uhr. Anzeiger. ÖW« K Localqcschilbit Handels M GstchöfMMhL Auslage Aionnemriitrprei» viertelt 4^/,Mk, incl. Vnngcrlohn 5 Nit., durch die Post bezogen Ei Ml. Lebe einzelne Rümmer 30 Pf. Belegexemplar I« Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbeiörderung 3«, Mk. mit Postbefördcrilng 43 Mk. Zi.srralr 4gesp. Bourgeoisz. 20 Pf Größere schritten laut unserem Preisverzcichiiiß. Tabellarischer Satz nach böbcrem Tarif. Urclamca unlrr Sri» LrLacttinsürlch die Spaltzeile 10 Pf. Inserate sind stets an d. Srprtillü» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Gablung i>r:t, n»Mt raneia oder durch Postoorschuß. M 330. Freitag den 21». dtevember. 1875. Bekanntmachung. Nachdem wrr aus Grund deS Gesetz:- vom 2K. April 1873 eine Fortbildungsschule für Kuabe» errichtet haben, in welcher die au- der Volk-fchule entlassenen Knaben noch zwei Jahre lang einen wöchentlich sechsstündigen Unterricht erhalten, machen wir hierdurch öffentlich bekannt, 1) daß alle in Leipzig wohuhaslen Knaben, welche Ostern 1875 au- der volkSschnle — gleich- viel ob an» einer hiesigen oder auswärtigen Schule — entlassen worden sind, sowie diejenigen, welche Ostern 1875 von höheren Schulen abgegangen sind, ohne bi- dahin da- 15. Leben-jahr vollendet zu haben, zu dem Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet sind, und 2) dafl Lebrherre», Dieustherrschafte« und Arbeitgeber die hier einztebende«, zum Besuche der F»rlbtldr»ug-sch»le verpflichteten Knaben sofort und spätestens binn»« drei Tage» nach de« Ginzuge bet dem Direktor der Fortbildung»schule (im östlicben Flügelgebüude der 3. Bürgerschule) unter Beibringung de- LchulentlassaugS- zeugntsseS auznmelde» hoben, bei Vermeidung einer Geldstrafe di- zu 3o Mark, die im -falle der Nichterlanguog in Haft umzuwandeln ist. Leipzig, den 2t,. November 1875. Der -Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wiliscd. Resdr Bekanntmachung. ES ist neucrding- vorgekommen, daß an neuangeleatcn Straßen Neubauten ohne jede Berück kchtigung de- StraßenniveanS errichtet worden sink. Wir sehen nn» daher genölhigt, hierdurch Folgendes anzuortnen: 1) Jeder Bauende, sowohl Bauherr als Baugewerke, bat vor Inangriffnahme seines an der Straße zu errichtenden Neubaues bei unserem Banamte schriftlich »m Angabe der Nrveanverhältnifle nachzusnchen. < 2) Kein derartiger Bau bars eher begonnen werde», al- bis die erforderlichen Anwei- weikungen und Absteckungen de» Niveau- durch »nser Lauamt erfolgt sind. Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldstrafe bi- zu 15V -K oder entsprechender Haftstrafe unnachsichtlich belegt werden. Leipzig, den 23. November 1575. Der «ath der Stadt Leipzig. Di- Koch Wilifch. Resdr Bekanntmachung. Die von der Weststraße nach dem Johannapark führende Straße und Brücke bleiben wegen der daran vorzu nehmenden Arbeiten noch am 25 und 26. d. M. gesperrt. Leipzig, den 23. November 1875. De, Math der Stadt Leipzig. l>r Koch. Eerutti. Seschlüffe der Haths in -er Plenarsitzung am 4 Oclober 1875.*) Eintretens in die Berathung deS städtischen HauShaltplaneS für da- Jahr 1876 werden die Eonten 1) der Nalb-stube, 2) de- Polizeiamtes, 3) der Stadtverordneten und 4) der Pensionen, Wartcgetder und Unterstützungen sestgestUlt. Hierbei wurde insbesondere zu Conto 1) Fol gendes beschlossen: die Errichtung einer besonderen Schulexpeditiou und Anstellung deS dafür erfor derlichen Expedition-personal-, als eine» Secre- tairS mit2400.L, eine-Registrator-mit 1500 und eine- Ervedientrn mit 120V .4 Gehalt; ferner die Anstellung eine- Expedienten mit 1200 etatmäßigem Gehalt für da» statistische Bureau, die Gewährung einer persönlichen Gehaltszulage von >50 an einen Registrator, einer etatmäßi gen desgleichen von 3VS an de» ersten Bchnl- gelder.Einnehmer, einer Gehaltserhöhung von je 15v an den Brandcaffengelder-Eirmehmer und de» Grundsteuer-Einnehmer, sowie eine persön liche Gehaltszulage in gleicher Höhe an den Rech» nungS-Revisor; sodann die Gewährung von je SV Zählgeld an den zweiten und dritten Schulgelder. Einnehmer, einer etatmäßigen vesol- dungSerhöhung von 150 ^ an den Expedienten der Schulgeltereirmahme, sowie die Einstellung von 1092 für HülfSarbeiter bei der letztere»; weiter die Enstellnng fester Gehalte für die Ete»erbo1eu, Erhöhung de- Zählgelde- für die sechs Einnehmer bei der Gewerbe- und Persoual- steuer-Einnahme aus je 150 F und endlich die lledcruahme de- Miethzinse« für die der Stadt steuer-Emnahme zu überweisenden zeitherigen Lo kalitäten der Meldestelle für Geburten und Sterbe- sälle ans da- Conto der Stadlste»er> Einnahme. Die Einnahmepofition für bchutzscheine kommt in Wegfall, weil man die fernere Ausstellung der letzteren der nenern Gesetzgebung für entsprechend erachtet. Kerner beschloß man zu Conto 2! wegen Be iheiligung der StaatScaffe an der Erhöhung de» Gehalte» de» PolizeidirectorS und seine- Stell vertreter- Bericht z» erstatten, d,e Polizeimann- schaft um 5 Schutzmänner »u vermehren, die Po sition für HülsSarbeit beim Polizeiamt auf 5000. § zu erhöhen und einem Polizeiamts Registrator eine persönliche Zulage von 300 zu gewähren Bom 5. Oktober 1875. Die Berathung de» 1876er HauShaltplaneS I sortsetzend, werden sestgestelll: die Conten 5) teS Stadtorchester», 7) die Beiträge an nichtstädtische Anstalten und an Religion-gemeindkn. 8) de- Marktwesen- und der Rath-wache, 9) der Schlrußen. 10) der Brücken, Stege, User. 1l) der WohlsahrlS- polizei, 12) de» Feuerlöschwesen», 13) der An. lagen, 14) de« Museum-, 15) ve» MarstallS. 1k) de» Brnnnrnwes-nS. 17) bis mit 24) der Ritter- »nd anderen Güter,'^25) der Waldungen, *) Lingezangea bei derRrdsttivn «m 17. Novembrr. 26) der Mühlen und Wehre, 27) der Wiesen und Triften, 28) der Jagden und Fischereien, 29) veS StembruchS bei GraSvorf, 30) der Bergwerk- kuxe, 31) der Fleischhallen, 32) der nicht besonder- contirtcn Gebäude der Stadt, 33) der Georgen Halle, 34) der Schauspielhäuser, 35) der Räume und Plätze, 36) der Buben und 38) der fiskalischen EntschädigungS-Renle. Hierbei wird noch beschlossen: bei der von den Stc^lver ordneten bewilligten Vermehrung der Rath-wache um nur 2 Diener vorläufig Beruhi gung zu fasten mit dem Vorbehalt, auf die Ver mehrung de» Personals der RalhSwache zurückzu- kommen, fall- auch deren nunmehriger Bestand sich al» nnznreichend er «eisen sollte. Die Frage wegen A> brmgung von Wasser- verschlkffen an den Schleußeneinfalllöchern und Entfernung der oberirdischen Führung der Wässer über die Trottoir- wird der Straßenbau-Depu tation zur nähern Erwägung und Begutachtung vorgelegt Kerner beschloßt man: Zur Vervollständigung des Schleuß«»netze- der Wefivorßadt «nd zur Herbeiführung eines geordneten Spülsystcm» für daffelbe Neubauten von Schleichen 3. Elaste in der Alexander-, West-, Erdmann»-, Promcnaden- und Wleseiftraße uuSsü-rea zu lasten; einen nur für da» Forstpersonal zugänglichen »nd daher verschließbaren Steg Über vie Elster im Roseuthal zu erbaue«, damit denselben der bedeutende Umweg dnrch die Stadt erspart werde; al- Vergütung für Hülf-arbeit für die dem Bauamt zur Verfügung z» stellenoen ständigen Hüls-arberter 9000 einzustelleu; für 12 neue Sprengwagen 8625 .K zu ver- «illigev; mit Rücksicht aus den BcsolvungSetat der RathS- «ache »nd der Polizeimaimschasten die Besoldungen de- Brandmeister- um 300 de- FeldwebelS um 240 der Oberfenermiinr.er unv isämmt- licher Feuermänner I. uud ll. Elaste um je ILO sowie die Vergütung an diejenige« Spritzenmänner, welche ein Jahr lang gedient haben, auf 75 pro Man» zu erhöhen ; den Pacht de- SchwanenteicheS dem Höchst- bietenden für besten Gebot von 1700 .« jährlich auf 6 Jahre zuzuschlagen; wegen Erhöbung de» Werthe« der nn Besitz de- Museums befindlichen Gemälde und Kunst- odjerte seil 1872 die Versicherungssumme für Dieselben, zugleich m,t Rücksicht aus die im nächsten und den folgenden Jahren hmzutretendcn Werthe, aus 900,000 zu erhöhen; die beantragten Gehaltserhöhungen dreier Forst- oufseher um je 100 -4 und zweier Zeichenschläger um je 84 -ck zu genehmigen; die für Abputz deS Gewandhauses veranschlagten 18,900 .ck zu verwilligen; endlich aber aus Herstellung der BcntilationSeinrichtung im nenen Theater 5706 und für Reparatur deS Bühnensußdoden» »nd der ersten Lausbrücke da- selbst 9240 -E zu verwenden. Vom 6. October 1875 Nach Mittbeilung der von den Herren Stadt verordneten Fleischhauer und Holtze bezüglich ihrer Wahl zu unbesoldeten Stadlrälhen ab gegebenen Erklärungen und nach dem daS Dank- schreiben deS Countö's der Kunftgewerbe Aus stellung zu Dresden zur Aenntniß des Collegiums gebracht, wird beschlosten: die Theaterorchrster-MitgUeder auf ihr Gesuch um weitere al» die bei Gelegenheit de» Abschlusses de» mit dem neuen ThealerpLchter vereinbarten Vertrage» bereit- beschlossene Erhöhung ikrer Gehalte abfällig zu bescheiden, da» Superinventar de» Stadttheaters von Herrn Direktor Haase für den Prei» von 135,000 käuflich zu erwerben und deshalb sofort und noch bevor mit oem Letzteren ver handelt wird, mit den Stadtverordneten zu communiciren. die bei der Licitation der Theater-Restauration I aufgetretenen Bieter ihrer Gebote zu entlasten, I den dermaligen Billardsaal zum Büffet hinzu- > zunehmen und demgemäß die Pachtbedingungcn zu revidiren, und sodann nochmalige Licitation vorzuuehmen Anlangeirb die von Herrn De Förster bezüg- lich de» Theaterpachtvertrages eingereichte Vor stellung wird den Wünschen desselben, so weit sie nur Erläuterungen deS Vertrages bezwecken, stattzugeben beschlosten, eine Abänderung de» vertrage» aber einlreten zu lasten abgclehnt, waS dem Herrn vr Förster mit dem Bemerken eröffnet werden soll, daß man au der Hanv der zu machenden Erfahrungen aus seine Anträge zurückkommen wolle, sich jedoch jederzeit freie Entschließung Vorbehalten müsse Schließlich wird der von der Immobilien gesellschast emgereichte ParcellirungSplan für da« von ihr erworbene Plasmann'sch« Grundstück, v«S sog. . Storchnest", nach Maßgabe der vom Bau- amt vorgeschlaaenen P.'.rccllenlherluvg, welche die Anlegung von Vorgärten an der Zeitzer Straße in einer Tiefe von 4.35 Meter und Aufgabe der früher vorbehaltenen Herstellung einer Straße zwischen der Emilien- und Albertstraße bedingt, unter Beitritt zum Gutachten der Neubautni- deputation genehmigt, jedoch soll zuvörderst mit der Jmmodiliengesellschast «egen einer ent sprechenden Gegenleistung für den Wegfall j-ner vorbehaltenen Straße verhandelt werden Die Polytechnische Gesellschast begeht heute die Feier ihre« fünfzigjährigen Bestehen-. Als interessant möge hier Vas Pro- tokoll über die erste Sitzung der Gesellschaft wort getreu folgen: Vrotweol. Leipzig, am .'I. Oct 1825. Anwesend: Herr Sßerl-ud, Mechanik«». - Peschrck, »ameralist, - Pohl, Pros, der O-kouomte und Technologie, . M. Quarch, Puvatgrlednrr. - M. R »edig, Besitzer einer Kuasthaudiunz. - Wolf, Kaufmann. E* versammelten sich »eben verzeichn«!« Freunde der Gemeinnützigkeit, um vea Versuch zu m»chen, eine Ge sellschaft zu caristumrea. welche sich sowohl die Grwnbs- »ißruschasten. at» auch «ach Möglichkeit da» Gewerk,-- wrfen selbst grrnrinfchafllich zu -«fördern zur Aosgade macht, um so eimm m L«ipz>g längst laut geworden«» Wunsche entgegen zu komweni Zunächst kp.ach der Prof. Pohl «in>g« Worte als Smleiturg. In d«r vorläusigrn Verhandlung üder d,e Coustr- tmrung einer solchen Gesellschaft wurde» folgende Punkte näher verabredet und zur Richtung kür »rc enrgeleitetr Thätigkeit angenommen. 1. Zweck. Lre Gesellschaft nimmt zwir das ganz« G«werb-w«sen ni ihr Bereich auf, wenn es Bezug auf dt« technischen Gewerbe bat, macht sich aber die letzteren zu desördrnr zur Hauptsache Sir glaubt diesen Zweck zu erreichen: 1) wenn sie die GewerdS-Brrster-schafic« rn iheore rischer Hinsicht sörderr, 21 wenn sie deren Anwendung auf di« Gewerbe selbst oäh.r ermißt; wem» sie sich besonders bemüht, di« neuen Er findungen bekannt zu machen und näbere Prü fungen anzustelltn, 4- zu diesem Behiis« sie Gesellschaft Lammlangen an Büchi-n, Adbildunt,««, Stoffe. Waaren uud was d:u Zw ck sonst fördern kann, anlegt. 2. Zeit der Zusammenkünfte. Die Bersainnrtungen sollen vor der Hand Mittwochs. Abends 0 Uhr. m der Bedausllvg des Pros. Pohl, eine Woche um dir andere statrfiaden. 3. Di« Borträge sollen thrUs mündsich, the,ls schrift lich gehalten werden, und wurde verabredet, daß ein schr flsicher Bortrag »ich» über rrne Viertelstunde dauern solle, ls wäre denn dazu «me besondere Beranlassung. Auszüge auS Büchern und Zeitschriften »erden eben falls willkommen s.in unv es sollen dir Herren Mit glieder besonders dazu vncaulaßt werden. Mau hofft Io die zeitgemäßen Vorgänge zu sassea und oorläufig keant» zu Innen. 4. In Ansehung der Geldmittel ward beschlossen, daß »edrS emtretende neue Mitglied zur Grsellschafts- kasse Linen Thaler Eintrittsgeld uud jährlich Zwei Thal er in zwei Terminen zahlen soll. Diese jähr lichen Beiträge sollen „doch erst mit dem neuen Jabre ihre« Anfang nehmen. Demnach zahlt bi- Weih nachten l. I. das Mitglied nur Einen Tdaler. Das Directorium soll irdoch befugt sein, wen» das «mtreteud« Mitglied sehr unbemittelt ist, demselben nicht nur da« Eintrittsgeld, sonder« auch dre lährlichen Beiträge eut- weder ganz, oder zum Theil zu erlassen. Endlich wurde beschlossen, die nächste Versammln»» zum 2. November zn halten, welche edrnsalls zunächst dazu bestimmt sein sollt«, die Angelegenheiten der Ge sellschaft zu consolidiren In dieser Absicht fand mau eS deratben unter seinen Bekannten auch solche Männer zur Theilnahm« an dieser Versammlung zu veranlasse», von welchen eS anznnehmen ist. da« sie das Interesse der Gesellschaft besordern werden. Eine noch nicht festgesetzte Anzabl der ersten Mit glieder sollen lebenslänglich als Stifter der GZellschast, stets Norm gebend und entscheidend an der Spitze der Gesellschaft stehen uud sonach als beständige Deputirte oder Vorsteher der Gesellschaft gelten. Als Geschenke gingen ein : Pohls Beiträge der neuesten Geschichte der Land- wirtlischaft, 1. und 2. Vd. v. Vers. Die gegenwärtige Sitzung »urde mit dem lebhafte« Gefühle geschloffen, daß durck sie eine Gesellschaft ihre» Anfang genommen habe, di« künftig wichtig'.n Einfluß auf da» GrwerbSaesra überhaupt und das Vater ländische insbesondere haben könnte. Prof. Haus Friedrich Pohl. Protocolant. Ne»es Theater. Leipzig, 24. November: Unsere Kunstfreund« scheinen ven Genuß deS jetzigen Solisten- Ensemble'S noch möglichst wahrnehmen zu wollen, denn Mozart'- „Don Juan", seit einigen Monaten nicht gegeben, hatte d«S Hau» wieder sehr stark gefüllt. Die mitgedrachtcn Ei Wartungen ivurden auch nach dieser Sette in reichem Maße belohnt Die Vertreter o«r Hauptcharakterc wetteiferten m »«-gezeichneten Leistungen und besondere- Lob verdient u. A. die hinreißend unge z willigere Freiheit, der prachtvolle dramatische Schwung, womit von ihnen die Recrtative de- handelt wurden ES sind wohl keine müßigen Lobphr sten. wenn ick behaupte, daß man durch solche Darstellung der Titelrolle wirklich zu der Uederzeugung gelangt, eine großartig angelegte Natur, einen gefallenen Sohn de- Licht- vor sich zu haben, welcher in dem Suchen nach dem höchste» Genuß aus den niedrigsten fallt, so echt künstlerisch erscheint hier gesanglich wie dramatisch diese Ausgabe durchgearbeitel und zu zündenden Wirkungen gegipsclt. Höchst sympatisch ist gewiß ferner bei unserer Donna Anna der Kampf kind licher Liebe »nd Rache mit der unbesiegbaren Lieb« zu Don J»an. wahrhaft großartig z. B der Moment, wo Anna in Don Juan de» Mörder ahnt, überhaupt diese ganze Scene. Ebenso hält sich unsere Elvira im Gegensatz zu so mancher anderen bei aller Leidenschaft ans der Höhe der edlen Spanierin, von welcher Octavio a»-rnft: gnol nobile inaestü! Der Znfammenklang dieser Stimmen bot wieder prachtvolle Ensemble- Wirkungen. Desgleichen gelangten bei Zerltne bänerische Naivrtät wie Verschmitztheit z» gleich trefflicher Gcltnng; wie großer Beliebtheit sich die »nsriae erfreut, gab da- Han» heut wiedernm lebhaft z» erkennen Während bei Masetto dee täppische Seite z» köstlicher Geltung gelangt, »ersteht sich unser Leporello (Hä-ch«) verhältnißmäßig geschickt und lobenswerth a»S allen Affairea zu ziehen; und wenn auch unser ausgezeichneter Tenordnffo al- Octavio allmälrg mit ungünstigerer Disposition zu kämpfen hatte, so bekundet er sich doch in den Ensemble- noch immer al- mnflerhaster Mozartsänger. Weiter habe ich mich über diese Oper bereit- an, 31. October ««»gesprochen. Die dort angeregten Reformen werden wohl für jetzt fromme Wünsche bleiben, denn die heutige Borstellnng nahm in s jeder Beziehnng gena» ihrm gewohnten Gang. Noch immer harren Vie Anen der Elvira und Zerline, die erste Hälfte des Duett» „Sieb mir v H.", rm 1. Finale der k' äue Satz :c belebterer oder affectoollerer Austastung, de-gl. die „hänveringen- den" Violinfiquren im ersten Dnett, der feurige Anlauf der Contrabäsfe «n der Rachearie u A, wahrend da- Champagnerlied in Rücksicht aus die deutsche Sprache noch zu sehr überstürzt wird Von Octavio'» Arien ließ Mozart nur eine singen und hat die zweite nur an Srelle der ersten ge- setzt. Ein so ruhig beschauliche- Stück wie „Ein Band der Fr." erscheint unmittelbar aus die Rachearie gesetzt al- psychologische Unmöglichkeit, ganz gleich, ob Mozart selbst dies sosgeschehen ließ. Loben-werlh war dagegen die, trotz eine- Miß- ton», im 1. Finale vrel zur Förderung der Jlln- swn beitragende Musik hinter und ans der Scene. Thor und Orchester waren vortrefflich DaS mei sterhafte Mandolinenspiel erregte besonder- bei» fällige- Interesse. — vn. HermZopsf.