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Erschein tL-ttch früh 6'/, Uhr. ,»t ««»rbtti», Johanuisgafle SL. Verantwortlicher Nrdactenr Ar. Hüttuer in Reudnitz. Sprechstunde b. Redattwo »-rmtiiag« von ll—,r »dr Uochmtttagt von « —» UI,-. Luuuhme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate au Wochentage» bis SUHr «achmittaas. an Sann- »ud Keftta-eu früh bis '/,S Uhr. Za SruFlltaleu für Z»s.-^a«chmr: Ott« klemm. UniversitLtsstr. 22. L»M« Lüfche. Hamstr. II, patt. m»r bis V«3 Uhr. MpMr JagebiM Anzeiger. DrM M WM. Localzeschichte. Haudrlß- md Gef-LfMMhL, AkNuge 18.650. Lb«»»rWrnt«prti» viettelj. 4AMk, »ncl. Bringerlohn ö Mk.. durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 36 Pf. Belegexemplar >0 Pf. Gediibrcn für Extrabeilagen ohne Postbesvrderung 36 Pck. mit Posibc'drderung 4L Ml Irserite tgetp. BouracoiSz. 2VPf. Größer« Lchristrn saut unserem PreiSverzeichnitz. — Dlbellarischcr Say nach höherem Lanf. veclameo unter dem Leraetio»»sirtch die Lpaltzeile 46 Pf. Inserate sind stets an d. Sroeilllon zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. ZahlungprLen-uinoraoäo oder durch Postvorschuß. W 335. Mittwoch den 1. December. 1875. Bekanntmachung. Daß Verzeichnis der bei der bevorstehenden Eraänzungswahl der Herren Stadtverordneten stimmberechtigten and wählbaren Bürger erleidet nachstehende Veränderungen. Es find nämlich nachzutragrn: z» I. Bürger, welch« stimmfähig und in der Eigenschaft als WmhchsGW« wählbar find: Lausende Nr Vor- und Zunamen Stand u. Gewerbe Nr im Jahr » Tag Brand- de» Cataster Scsitzrtntrag« Bemerkungen Wohnt 11L7d > Richter, Ferdinand Eduard, Privatmann 1547b 8 >15.Nov.186S Carlstr. 6.» zu ll. Bürger ohne Unterschied de« Stande« und Gewerbe«, welche stimmberechtigt und in der Eigenschaft al« U»a»säfst-e wählbar sind: Fortlaufende Nr. Bor- und Zunamen Stand und Gewerbe Straße de« Hause-, in welchem er wohnt Bemerkung. 3457 b «258 b 8798 b Gwrdau, Rudolf Martin, Reuktrchuer, Carl Friedrich, Wri»»lVt, Gustav Aools, Sausmann, HandelSm, Kaufmann, Münzgasse 19. Reudnitzer Str. t. Kreuzstraße 1tä Kerner Nr. 1323 . 1441. - 145l. . I960. . 2466. . 3337. - 8232. . 9055. sind: Schnltzr, August Theodor Bruno, mit * anstatt (-) vor dem Namen, Gluck, Kranz Äuliu« Emil, al- EiSschrankfabrikant, Tauchuitz, Carl Christian Philipp, ohne vo« vor dem Zunamen, Beek, Georg Johannes, als Cowptoirist, Darkhcrrdt, Earl August, al« Thalstraße 1 wohnend, Getgenrnüller, Gustav Moritz, als Actuar bei der Königlichen Staatsanwaltschaft, Stuck, JultuS Erhard, als Tischlermeister und *Eöolf, Carl Heinrich Moritz, als Expedient bei dem Leihhause, richtiaer anszusührrn. Dagegen sind wegen d.« neuerdings zu ihrem Vermögen erösfneten gerichtlichen Concursr« Wieder z« streichen: 2206. Bl»»«»»», Max, Commissionair. Lessingstraße 1. 2219. Bock, Hermann. Inhaber einer Strohhutw., Karlstraße 8. 3219. Frtederlet- Florentin Eduard Louis, Kaufmann, Weststraße 22. 6628 Hopprr, Joseph, Kaufmann, Karlstraße 7. Leipzig. den 29. November 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. koch Eerutti Bekanntmachung. E« ist neuerdings vorgekommen, daß an neuangelegte.! Straßen Neubauten ohne jede Berück sichtigung de« Straßennivean» errichtet worden sind. Wir sehen uns daher genölhigt, hierd»rch Folgende« anzuordueo: 1) Jeder Bauerde, sowohl Bauherr al« vaugewerke, bat Vor Inangriffnahme seine« an der Straße zu errichtenden Nenbaue« bei unserem Bauamte schriftlich «m Angabe der Niveauverha.tnisse nacbzufuchen. 2) kein derartrger Bau darf eher begonnen werden, al« bi- die erforderlichen Anwei- weisungen und Absteckungen de« Niveaus durch »nfer Bauamt erfolgt sind. Zuwiderhandelnde werden nul einer Geldstrafe bis zu 150 oder entsprechender Haststrase »uuachsichtlich belegt werden. Leipzig, den 23. November 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. koch W'lncd. Resdr. Bekanntmachung, die gegegsettigr« D«rst«her»»gs- «»d U»trrstStz««gseasse» hrtrrffod. In veranlafinng der bevorstehenden Neich«gesetzgeb»ug Über die Versicherung«» »nd Unter« flütz»ng«casten hat da« königliche Ministerium de« Innern Erörterungen Uber die tatsächlichen Verhältnisse der bestehenden Lassen dieser Art angeordnet. Ja Folge dessen fordern wir alle Vorstände in diesigem Ort bestehender Sterke«, J»v»ttdr»- und Altersversorgung«», Witt»«»- und Kra»ke«eaffe», gemischter Unter» giitzuugseaffe« und aller Anstalt«« »nd Vereine, welche diese oder ähnliche Zwecke ver folgen, auf, ihre genaue» Adresse» so bald al« möglich »nd spätesten« bi« zum 6. December schriftlich an unser statistische« Bnrea» (Ritterplatz. Georgenhalle) rinzur eichen. Di« von diesem hierans au«zugebenden Fragebogen sind auSgrsüllt an dasselbe bi« zum 13. December d. I. wieder rinzureichen. Die in dem einen oder anderen Falle Säumigen wird Geldstrafe bis z« KV Mark treffen. Leipzig, den 29 November t875. De« Rath der Stadt Leipzig. vr. koch. Hasse. Bekanntmachung. Nachdem wir auf Grund de« Gesetz:« vom 26 April 1873 eine Fortbildaugsschmle für Knabe« errichtet haben, in welcher die au« der Volksschule entlassenen Knaben noch zwei Jahre lang einen wöchentlich sechsstündigen Unterricht erhalten, machen wir hierdurch öffentlich bekannt, 1) daß olle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1875 au- der Volksschule — gleich viel od a«S einer hiesigen oder auswärtigen Schule — entlassen worden sind, sowie diejenigen, welche Ostern 1575 von höheren Schulen abgegangen sind, ohne bis dahin da» 15. Lebensjahr vollendet zu haben, zu dem Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet sind, und 2) da- Lrörherrr», Dtrnsthrrrfchaftrn «nd Arbeitgeber die hier rinztebrnde«, zun» Besuche der Fortbtldungsschnle verpflichteten Kaabrn sofort und spätestens bin«»» drei Lage» nach de» Einzüge bet den» Direktor drr Fortbildungsschule (im östlichen Flügelgebäude der 3 Bürgerschule) unter Beibringung des Schulentlassung«- zenßnisses anz««rlde» haben, bei Vermeidung einer Geldstrafe dt« z» 30 Mark, die im Falle der Nichlrrlanguog in Hast umzuwandeln ist. Leipzig, den 20. November 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. «och. WiUsch, Resdr. Bekanntmachung, die Eisbahnen betreffend. Wir bringen hierdnrch zur öffentlichen Lenntniß, daß wir die F.scherobermeister Hrrrn Heinrich Adolph Döse »nd Herrn Earl Angnst Knetsrl angewiesen haben, die Flüsse, Flnthrinnen und Teiche hiesigen Gtadtbezierk«, soweit dieselben al« Eisbahnen benutzt werden, während der Dauer gegenwärtigen Winter« sorgfältig zn überwachen. E« ist daher den Anordnungen derselben sowohl seiten« der Inhaber der Eisbahnen, al« auch seiten« der die Eisbahnen Besuchenden unbedingt Folge zu leisten. Insbesondere ist da- Betreten de« Eise- und da« Schlittschuhlaufen, bevor Solche« auf der fraglichen Eisbahn von den Obengenannten für unbedenklich erklärt worden, verboten. ES haben auch die Inhaber der Eisbahnen auf bezügliche Anordnung und namentlich bei «mgetretenem Thau- wetter den Zutritt zu ihren Bahnen ferner nicht zu gestatten »nd etwaige eisfreie oder nicht ge- nügrnd sichere Stellen in gehöriger Weise abzusperren. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zu Sechzig Mark oder mit Haft bis z« 14 Lage» geahndet werden. Leipzig, am 23. November 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. vtcichel. Vrrnu für Familien- und Volks- Erziehung. L-8 Leimig, 3V. November. Die diesjährige General-Versammlung drS Verein« für Familien- und Bolk-erziehung wurde gestern im kleinen Saale der Buchhärdlerbörse unter zahl reicher Theilnahme abgehalten. Nach einigen Erledigungen von Verein-angelegenheilen erstattete Krau vr. Goldschmidt Bericht über die Wirk samkeit de« Verein« und über seine Institute. Wir theilrn an« diesem Berichte nur da» Fol gende mit. Die Volktkindergärten de- Vereins (Querstraße Nr. 26 und Mühlgasse Nr 9) er. freuen sich eine« gedeihlichen Fortgänge« und zählen 240 Kinder, die in 5 Abtbeilnngen von 4 Kindergärtnerinnen und 10 Gebülfinnen ge pflegt werden. (Hierbei sprach die Berichterstäl- teriu den Wunsch au«, daß e« bald gelingen möge, einen dritten Bolkskindergarten zu gründen, da selbst die großen Räume m der Querstraße dem Bedürfnisse nicht genügen ) Die Schule für Theorie und Praxi« de« Kindergarten« hat bedeutende Fortschritte ru verzeichnen sowohl in Rücksicht auf die Zahl, a!« auch in Rücksicht aus die Bildung der Schülerinnen (die Ar statt sucht eine allgemein wissenschaftliche Bildung mit der Berufsbildung der Schülerinnen zu verbinden), wie in Be zug aus die Dauer der Lehrzeit, und un Zu sammenhänge damit aus die Erweiterung de» Lehrplan«. Nachdem die Rednerin noch der Michaeli-Prüfung gedacht, theilte si- hin sichtlich der wissenschaftlichen Lehrcurse für Damen mit, daß drese Institution, die sich selbst erhalte, ebenfalls gedeiht, und z. B. die Literatur-Vorträge über 100 Zuhörermr.en haben Die Fortbildungsschule, welche Ostern 1874 mit 3« Schülerinnen eröffnet wurde, ist Ostern 1875 ausgegeten worden, da die städtisch« Behörde eire Fortbildungsschule gegründet hat. Die Rednerin gedachte hierbei besonder« der Verdienste de« Stadtrath« vr. Panitz, dessen Energie da« glück siche Zustandekommen dieser für die weibliche L»«nd so wichtigen Anstalt zu danken sei. Rach diesem Berichte, für welchen der Vor sisstude der Fr. vr Goldschmidt (wie für ihre verdienstliche Vereins»bätigkeit Überhaupt) Dank »»«sprach, folgte ein Vortrag de« vr Windel- Hand über den modischen Pessimismus. Er gehörte zu den interessantesten, die der Referent gehört bat. In der Einleitung sprach sich der Redner über die Beurthcilung der Dinge nach Zwecken überhaupt au», und begründete dann, wie Niemand eine Zweckbestimmung de- Univer sum« ausstellen könne, da jeder Maaßstab dazu fehle Man sitze allerdings 3 Zwecke sest, nach denen man daS Universum entweder als schlecht oder als gut gelten lasse. Da- Universum hat 1. seinen Zweck in der eigenen Existenz, 2. in der Erhaltung und Förderung der Glück seligkeit »nd 3. in der sittlichen und religiösen Entwickelung. Der Redner prüfte an diesen Zwecken sowohl den Optimismus wie den Pessi mismus (den letzter» vorzüglich), gedachte badet mehrmals Schopenhauer- und anderer Philo sophen (Schopenhauer fand die Wett so schlecht, daß sie untergehen müsse, wenn sie nur noch um ein Haar schlechter sei) «nd kam zu dem Resultate, daß beide, der Opti mismus wie der Prssimi-mu- ihre Berechtigung haben, daß sie aber niemals durch die Wissen schaft unumstößlich gemacht werden können. Hockst interessant war dabei die Untersuchung, ob eS mehr Glück alS Unglück in drr Wett gebe. Freilich ist e« unmöglich, diese Frage zu lösen, da keine Rechnung da» Tanze trifft, da Nicht ein einzige» Bewußtsein d?e Welt durchdringt. Dieser Bortrag war geeignet, sowohl der leichtsinnigen Spötterei über eine im Argen liegende Welt st auch den begeisterten Lerklärern der Well eine» kleinen Dampfer auszuseyen. William Firm's Vorträge. Am Montag Abend begann Herr William Finn eine Wiererholung seiner hier so überau günstig ausgenommen«» Vorträge, verbunden mit Experimenten nn Gebiete der Jvductions- Elektr icität. Frei von allem Phraseoschwall we,ß Herr K,an in knappen, kurzen Zügen den Hörer fesselnd an seine Red« zu binden und seine Experimente, die allerdings interessantester und überraschendster Art sind, allgemein verständlich vorzusühren. Wir haben schon in unserem ersten Bericht über Herrn Finn'« Experimentalphysik darauf hingewiesen, wie beachterswerth wir jene Vorträge palten und können heute nur jene Empfehlung in vollem Umfange bestätigen. Der Stoff, den sich Herr Finn für de-» Mon tag gewählt, umfaßte da« Gebiet der Elektri- cität und dc« Magnetismus. auS welchem eine Reihe von Experimenten in höchst brillanten Erscheinungen zur Ausführung genommen waren. Auf die Geschwindigkeit de- elektrischen Funken», welcher diejenige de» Lichte- bei Weitem über- trifft »nd 62,000 geographische Meilen in der Secundc beträgt, aus rie Erzeugung drS galva nischen Strome», die Entwicklung von Wärme durch denselben (veranschaulicht durch Glühen von Eisendraht) »nd auf die Lritungtsähigkeit der ver schiedenen M'talle lenkte Redner vorerst die Auf merksamkeit der Hörer, um vann zu seinen Haupt ursachen mlt dem von Herrn vr. Stohrer in Dre-Ven angefertigten Funken Jnductor überzuaehen. Dieser großartige Apparat, welcher al» voller Ersatz der Elektrisirmaschine bei allen Witterungsverhält nissen sich bewährt, hat in seiner Rollenwinvung nicht weniger a.« 96009 Fuß Kupserdrahl und zeigte seine Leistungsfähigkeit bei den Experimenten de» Herrn Finn im glänzendsten Lichte. Die Er regung der Elektricität durch Magnetismus bil dete daher den hervorragenden The:l der Bor träge d«S Abend» Gewissermaßen zur Ein leitung für die später salzenden Vorträge wurde diese» Gebiet zuerst berührt. Aeußerst beifällig w»rden denn auch die zahl reichen Experimente von dem sichtlich befriedigten Auditorium entgegengenoiriiien. Die prächtigen Lichterscheinungen im lustverbürnten Raume, die Intensität der Kraft de» elektrischen Funken», die eigenthümlicheu Vorgänge bei Einwirkung der Elektricität aus gefärbte» Glaubersalz im Wasser, ferner die Zersetzung de» Wasser» in seine Ur formen mittelst Elektricität, alle» Die» gab in zahlreich wechselnden, siel» glückenden Versuchen einen überraschenden Einblick in du» wunder- prächtige Reich der Experimentalphvsik Die sogenannten Geißler'schen Röhren ,n ihrer so verschiedenartigen Zusammensetzung und ver änderlichen Luhterzeugung mittelst de- elektrischen Funken» bildeten den Abschluß de» genußreichen Abend», den Herr W'llia« Kinn allen seinen Hörern bereitet hatte. Rühmend müssen wir noch die klare und ruhige Vorführung aller Experimente betonen; der nach haltige Eindruck von den Schönheiten der physi kalischen Experimente wird noch erhöht durch rie Frische der R^e, bisweilen mit eine« kleinen An flug von Humor, die Herrn Finn» Vorträge be lebend auszeichnet. Aus Stadt und Land. s Leipzig, 30. November. Nach den Angaben der GrundsiuckSlisten giebt e» gegenwärtig in Leipzig 1958 Pferde und »war 444 Reit- und Luxuspserde (47Hengste 173 Stuten. 224W^lachen) und 1514 ArbcilSpserde (68 Hengste 561 Stuten 885 Walachen). Vonsämmtlichrn Psercen stehen nur 78 in der inneren Stadt m Stallung. Je weiter man in die äußeren Vorstädte hinauS- kommt, desto bäusiger trifft man Pferd« in Stallung. * Leipzig, 30. Novbr. Die Ausführung der Götz scheu Oper ,.Die Widerspänstrge", welche den Namen de- Componisten in kurzer Frist zu den gefeierten m Deutschland gesellte, bietet den Musikfreunden de» BcmerkenSwerthen viel. Bor Allem interessant ist die verschiede: e Ausgestal tung. welche durch die Lerschiedenartigkeit der Kunstmittel bedingt wurde, und welche den Bor theil wesentlich aus Seiten der Musik erblicken läßt, die durch die größere Feinheit der AuSdruckSweise, die Innigkeit der Empfindung, die Wiedergabe ge heimster Seelenregungen, da» gesprochene Wort weit überlrifft und die ganze Darstellung in eine höhere, reinere Sphäre hebt. Die zum Theil der Zeit Shakespeare'» angehörenden Rohheiten in vem Lerhältniß Petrucchio« zu Katharina sind hier glücklich vermieden; beiden Lharakteren ist eine größere Tiefe gegeben — ihr Kamps wird hervor- gerusen durch da- Erkennen der gegenseitigen Kraft, deren Ueberwindung nur durch die Liebe bewerkstelligt werden kann. In einem Briefe an eine hiesige bedeutende küustleriu, den wir eiu- zusehen Gelegenheit halten, äußert sich der Com- ponist namentlich über den Charakter Katharina'«, und wir nehmen d,e Gelegenheit wahr, dir geist vollen Worte desselben, welch« da« Werk dem Publicum näher rllckcn und erklären, hier mitzu- theilen. Er schreibt: „Mem käthchen ist nicht die zänkische Keiferin de» Lustspiel«; eine solche musikalisch zu gestalten, wäre unmöglich gewesen. Von Grund au« eine kernige Kraftnatur, ist sie in einer durchaus weichlichen unbedeutenden Umge bung ausgewachsen und ihr hochmüthigerTrotzstammt au» der Verachtung her, welche sie gegen da« läppische Treiben ihrer Umgebung, da» süßliche Gebühren der Freier, die Faullenzerei und Liebelei rer Diener schaff, ja selbst gegen die einfache Liebenswürdigkeit ibrrr Schwester gefühlt hat. In ihrem Ubermvthigen