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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187512080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-08
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1875
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wurde derl >g der i,^ in die Straf. I »aig«berg).> Hamburg) abaelehvt I Pellttone» » amUichal legieruag«.! mit Re».I pellation». kbefi^r L ) «it r», ^eordueta i ans da Sch»«difchk ade Afrika fang d«L loche nach c heutig atwurs i«« . Dkrfelte j e-Et« «t tenka»»« and Bril,. eigen M». stShofe rn r bezüM lammt 8r- t. - Dn adowitz, iss c „Ti«ki" ! gemelai e ttttkishe rkanf- dn ungen gt. Hinsichtiq ^nectirr«, constatirt, ! im Sm« wvinz d» Imehr vn Maßregel, egyptisch« »erhivdm. wiederholt :n den Br. icht zu tr> bereit er- in Betreff ^eben. lat gestern! welcher er : den Kn em er de-1 l< »arüber ji ^ eine- Li. lerbiadia; nicht art. ehen. s»r. tionen der >it Indien . Reuter« der Mil- wrkeS v», sich ««> zypten zi >t in der Barntleh, Horkshm. Zur Zeit 0 «Hruderv chtet, dos rmen find rhuverbw- be, die i- r war, iß Vinte öeilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. in ei«» mee T»»> rverfahre» ee Kimal. Prinzesfin tag 2 llhr khreac»»« coffen ur» Der Kaiser rterpalait, llt »urd« ichrr. Kongreß iß Depntirte mmen zu» PrLsiden- s Hansel kaap hebt en die In- roheu, ge« riea-mini» l Million »erden vr» lagt bekannte I'S. r»«d. mdniß er- riss« seine Gelegenheit Spiritusbrennern betreffend. - 8. Seit etwa 40 Jahren ist diese- Gewerbe im Königreich Sachsen zu einem Aufschwünge ge kommen, von dem Diejenigen, welche bei ker Er richtung de? Zollvereins and des engeren Branr.t- »rmsteueiVereins die Zukunft deS LardcS schwärzer »IS schwarz sahen, gewiß keinen blossen Schimmer einer Äknnng gehabt haben. Sachsen ist zwar im keihältniß mit der größten Menge sogenannter „lantwirthschaftlicher" Brennereien gesegnet — da? ist in den Verhältnissen seines Grundbesitzes, sowie in der Richtung seine» WirthschastSbetriebS z» suchen —; eS trägt jedoch zur Einnahme an vtkucr von der SpiriluSfabrikation einen recht insehnlichen Theil bei »nd dars sich rühmen, am oukiräitigen Handel mit Spiritus und Sprit in hnvcrragcnder Weise betbeiligt zu sein Per- etliche die Zahlen am Schlüsse. Mit Rücksicht hieraus erscheint es denn auch verzeihlich, die Aufmerksamkeit größerer Kreise, welche sich für BolkSwirthschast interessirrn, aus der allge meinen Stand eines Gewerbes hinzuweisen, welches für das Baterland von so großer Be reitung ist. keil etwa 20 Jahren hat eS im Brennereisache säst ununterbrochen gegohrcn. Denn mck 1551) kam die verheerende Traubenkrankbeit zOictiorn linken), von deren surcbtba cn Verheerungen i B. die Insel Madeira sich erst jetzt so weil erholt hat, daß sie ihre trefflichen Weine wieder anSsühren kann; unseren Nachbarn im Westen »errichtete diele Landplage nicht minder den Wein bau, wenn auch in etwas geringerem Maße, und zwang dieselben, anstatt Wein und Weinabsälle z, destilliren — Masten deutschen Sprit- zu be ziehen und im Norden te» eigenen Lande» die zur Zuckerfabrikation erbauten Rüben aus EpirituS zu verarbeiten Da» halte sür un» einesteils vorzüglichen Spiritus- absatz, anderentheilS aber auch vielfache Be strebungen zur Verarbeitung von Rüben zur Folge. Sprach man doch in jener Zeit von ge wister in Fachkreisen maßgebender Seite dem Kar- tostetbau in der bis dahin üblichen Werse alle und jede Zukunst ab, weil die l845 emgetrctene Kar te sselk, an kheit nock nicht erloschen war. D e so voreilige Ansicht ist in ihrer ganzen Haltlosigkeit turöb die Thatsachen ausS Glänzendste abgeserligt >rden. — ES sollten nun mit aller Gewalt üb,n gebaut und aus Spirit«- verarbeitet erden. Allein das ging wegen der ErhebungS- eise der Branntweinsteuer — von dem Raum inhalte der Gefäße, in denen die verarbeiteten kohstefsr alS Maischen gähren, darum Maisch- aumstruer genannt — nicht so ohne wei ne«. ES sollte nun plötzlich das seit 1821 in ast stehende Gesetz dermaßen geändert werden, aß man auch Rüben vermaischen könne. Man kann nämlich von dem Körper zur Sp - ituSbildung — Zucker oder Stärkemehl, welche? intestenS rin gleiches Gewicht Stärtezuck:r gicd vielwenig-r m ker Gestalt von Rüben »nt 8 iS >2 Prcc. Zuckergehalt, als rn Form vor« ariesfein mit 15—24 Proc. Stärkemehl (neue ren- diS 20 Proc) in einen gleichgroßen Bottich mmaischen. Für die ärmeren Rüben »st also die teuer zu hoch. So begann denn ein Kamps gegen daS Gesetz, er heute noch nicht beendet «st und in den Jahren eit 1856 immer neue Schwächen an dem Gesctz Mängel der Handhabung ausgedcckt und neuen ürstlff sür den einmal entstandenen Brand geliefert hat. — Welche» da» Entergcbniß und warn e» zu erwarten sein werde, ist jetzt mit Gewißheit roch nicht zu sagen. ES war jedoch der Sturm gegen da» alte äiscbsieuergesetz nicht allein, «a» die Gemüther er betreffenden Gewerbetreibenden bewegte »nd oben erwähnte Eährung veranlaßte; auch isse Beschränkungen de» SpirituShandclS «den ausgedeckt und die staatliche Beseitigung selben von vielen Seiten erbeten. Dann kamen stlebrlsiande beim Verkehr mit Spiritus an die »geSordnung und wir haben erst vor wenigen vhren gesehen, wie in unserer guten Stadt die neu Sprüfobrikanten und SpirituShändler den pirituS erzeugenden Landwirlhen m so aner« ievuerSwerlher Weise entgezenkamrn, um gewisse «beliebte HandelSgebräuchc zu ändern und zu rbeffern. Ohne nun sagen zu können, daß der Zündstoff am Kamps um'S Dasein sür die deutschen UrituS- und Spritsabnkanten schon gänzlich 'ile — dem Ausfuhrhandel werden ; B. m ccr testen Zeit immer mehr Hinderniste durch fferentialsrachten im Julande, Schuyzollmaß- rln im AuSlande :c. :c. in den Weg gelegt; — mag nur roch betont werden, daß allerhand rm von ungeheuren SpiritukauSbeuten in den ninereien, sowie von Mitteln, solche zu erlangen, er Gährurg immer neue Nahrung zusübrte. — Veit 1872 aber ist die Bühne wesentlich um- 'altct — »nd hierüber einige Andeutungen zu »<ien. ist sür den Fachmann eine rechte Freude. ES sind jetzt genau vier Jahie, daß in Ungarn r neue Art der Maischbereitung unter ü> - id,ng der Luftleere im gewöhnlichen Be be einer gewerblichen Brennerei angrweudkt r»e. Die maschinelle Vorrichtung war in sterreich-Uvgarn,Sachsen und mehreren anderen drrn patenttrt. Die Patentträger und Ver. lh«r hattm in ihrem eigenen Interesse her- Volksuiirthschllftliches. vorragente Fachleute zum Besuch der Brennerei > eingeladen, um d,e Arbeit mit eigenen Augen zu sehen und zu prüfen. DaS Urtheil war allge mein: „Ausgezeichnet." — So kam eS, daß als bei der Generalversammlung deS Verein» der SpirituSsabrikanten in Berlin am 19 Februar 1872 von einem Augenzeugen Uber die Erfindung berichtet und von einem Maschinenbauer, der die Ausführung der Apparate übernommen halte, die eirgehrnkste Erläuterung gegeben wurde, die ganze Versammlung m Aufregun?, gerieth. Die Besttllungen waren — ungeachtet sehr hoher Preise — massenhaft und jene Firma soll dabei in err.em Jahre 80,000 Tblr. verdient haben. — WaS zu vermulbcn war. geschah, d h. da» neue Hollefreu nd'sche Verfahren wurde von Bo hm in FrederSdcrs bei Berlin dahin abae- Lnvrrt, daß man die Luftpumpe fortließ und daS Rührwerk in dem verschlossenen Eplinder (Tampikessel) hobl machte, um die beiße Maische mittelst kalten Wasser- im Kessel selbst zu kühlen. — Dagegen machte Henze aus Weichnitz in Schlesien die Sache roch einfacher, so daß er die Kartoffeln in einem eisernen Gefäß unter hohem Drucke dämpfte (kochte) »nd dann mit hoher Spannung durch einen wenig g«öffneten Haha und »in we.tereS Rohr als eine staubfeine feuchte Masse in den Bermaischbottig seiner Brennerei „abbtieS". um sie hier sofort mit Wasser und Malz zu vermaischen. Alle drei Verfahren sind von der größten Be deutung und als große Fortschritte zu betrachten, auch in den Brennereien zu Breilenfeld (Hol- lesreund), Großzschocker (Bohm)undMockau (Henze) zu seben, ohne andere zu nennen Auch Henze muß sich Aenderungen gefallen lassen und ohne von der in Prag zutage getretenen Verbin dung seine- Dämpfers mit dem Hollesreund- kessel zu gedenken, möge nur erwähnt sein, daß ein Herr Eilenderger in den ersten Tagen dieses JahreS einen Maischapparat nach dem Muster eines „Holländer-" sür Pepersabn- kation in Betrieb gesetzt hat, in welchem die auS dem Dämpfer geblasenen Materialien —Karte ffcln, ganze Gelreitekörncr. ganze Maiskörner :c — zu einer so seinen Masse ganz u-fehlbar zerkleinert werden, selbst scbor'ige und trockensaule Karlesfelu, daß man daran- nach Belieben eine durchaus gleichartige seine Maische in Gestalt einer Suppe oder eines BreieS bereiten kann. Durch diese Eigenschaft ist der Ellenberaersche Maischopparat jedenfalls an die Spitze der Bewegung gekommen, so daß er wohl a'S das Gerüth der Zukunft an- gesehen zu werden einen Anspruch hat. Außer den zwei ersten Anlagen zu Waghäusel und auf dem Schiffenbcrg bei Gießen sind bereits 21 solcher Einrichtungen im Betriebe oder diesem Purcte sehr nahe. — Soll man eS al- einen Zufall oder einen natürlichen Ausfluß der Verhältnisse betrachten, jedenfalls muß man eS als ein Glück hinnehmen, daß gleichzeitig mit dem Hollesreund die wissen schaftliche Forschung und Lehre der Praxis de» BrennrreiwesenS näher getreten ist. Denn seit 1578, wo Pcosessor vr. Märcker auS Halle seinen ersten Vortrag in der Generalversammlung deS Verün» Ser SpirituSsabrikanlen hielt, ist der Sinn «ür Wissenschaft m den Brennerei,inter- nehmen, mehr zutage getreten. DaS schür ste Zcugmß hiervon ist die Versuchsstation de» Vereins zu Berlin, die nun ihr Probejahr be reits hinter sich hat und vollauf beschäftigt ist, wenn auch erst 200 Herren so großherzig sind, die ErhaltungSkosten der Anstalt unter sich aus- zubringen. Von den vielen „Erfindungen" in Destlüir- apparaten. welche seit einer Reihe von Jahren gemack t, aber vielfach nur alsBerbindungen ", d. h. Zusammensetzung bekannter Theile zu einem besonderen Ganzen zu betrachten sind, ist oben bei der Periode der Währung nicht» gesagt. ES möge jedoch hier bemerkt fein, daß in der neuen Brennerei deS Herrn vr. A. Frege zu Abt naundorf der erste, wirklich geistreich gebaute Dcstillirapparat (von Robert Jlges) im Königreich Sachsen irr Betrieb gesetzt worden ist. Hier in diesem Apparat — liegt thatsächlich eine Erfindung vor. — Nun noch einige Zahlen. Ta» Königreich Sachsen hat im Jabre 1874 an Branntweinsteuer aufgebracht 1,205.883 Thlr. 28Ngr. 2 Pf. »r.d an Steuerrückvergütung sür in» Auiländ verkauften Spiritus bezogen 417,449 Tblr. 19 Ngr. 10 Ps. Im Jahre 1871 waren daselbst im Betriebe 681 Brennereien, wovon 37 in den Stäslen und 641 aus dem Lande. Bei noch nicht voll 997.ovo Thlr. Branrtweinsteuer betrug die von den „Lar.vwirtbschastlichkn" Brennccreien entrichtete Steuer l79.594 Tblr. 16 Ngr. Im ganzen Gebiete deS Norddeutschen Bunde- ein schließlich Südhessen waren damals 8380 Brenne reien überhaupt im Betriebe, von Venen 1435 in den Städten und 6045 avs dem Lande sich be fanden. Die Gcsammkeinnabme an Branntioenr- steuer betrug 1571 im damaligen Norddeutschen Bunde 14,187.501 Thlr. 11 N^r. 6 Ps. und die von den „landwrrtb chc stlichen" Brennereien ent> richtete Steuer bezifferte sich aus 600,602 Thlr 15 Ngr. 7 Ps Nach Errichlung de» Deutschen Reiche» ist die Statistik in »hrer Form gegen früher etwa» he ändert, so daß z. B. die Zahl der Brennereien nicht mehr angeführt wrrd. Verschiedenes H Zur Situation. Wir hab.-n stets Sorge getragen, unseren Lesern Berichte anderer Refe renten über vre Börsenlage mitzutheilen, gleichsam als Probe aus unsere erzenen Anschauungen. Nachfolgend geben wir eine Stelle auS e:nem Wochenbericht Ver Berliner Börse: „Die gegen baar gehandelten Gebiete erschienen vollständig von der günstigen Stimmung de» SpeculationSmarkte? mit sortgerissen; doch müssen wir abermals betonen, daß oaS Publicum, wenn eS auch hier und da einige Anlagen macht, dem Treiben im Ganzen fern bleibt. Auch hier ist eS vorzugsweise die Börse, welche sich in wirklich preiSwertben Papieren enaagirt, selbstverständlich in der Hoffnung, daß sich auch private Kreise bei einiger Dauer der Festigkeit auf» Neue evga- giren dürsten. Denncch verfährt man im All gemeinen sehr vorsichtig, wählt streng nur solide Sachen uns nimmt genügsam jeteS halbe Procent Gewinn mit. Elsendahnwerthe steigen von Tag zu Tag" u. s. w. Wir haben »nS über letztere bereits in einem besonderen Artikel ausgelassen, worin wir be merkten, daß der nr Folge veS barten Winter- steigende Koblenverkcbr den Eisenbahnen eine gute Einnahmequelle verschaffen und auf den Courö der Actien günstig wnken möchte. Da» scheint auch rn Erfüllung zu gehen. So liest man z. B. über die Köln-Minvener Bahn folgenden Bericht in der „Dortmunder Ztg ": „Der KohlenlranSvort aus Vieser Bahn hat in l-tzlerer Zeit einen bedeutenden Aufschwung ge nommen. Früher fuhren in der Richtung nach Norden und Osten, o. h. von Dortmund nach Hamburg, Berlin u. «. w , täglich l oder 2 Extra- Kohlcnzüge, während jetzt fast täglich 4 solcher Züge abg-hen. Auch ist die Zahl der Achsen bei den gewöhnlichen Kohlenzügen von 70—80 aus durchschnittlich 12'» gestiegen." Und so wird eS wohl auch mit anderen Bahnen sein. Der Eisenbahnactienmarkt bildet aber daS eigentliche Fundament sür eine reelle Besserung der Börsenzustände; hier hat auch ein umsichtiger Vorgehen der Speculatisn am rhesteu einen soliden Erfolg zu beanspruchen, fall» sie eben nicht zu hastig mögliche günstige ZukunstSresultate im Voraus zu eScomptiren unternimmt. Kohtcnactlen haben gleichfalls angezogen (wir werden eine Zusammenstellung der Course dieser Tage geben). Inwiefern der erhöhte Absatz aber auch rentabel ist, da» ist freilich eine Frage, welche wir nicht zu beantworten vermögen. Die Grundlage Ser besseren Haltung der Börse bildet die augenblickliche FlÜ'sigkert deS Gelde?: freilich ein etwas trügerische- Symptom. Dc-bei ist eS interessant den Umstond ins Auge z l fassen, daß die größten Schwarzsarber hinsichtlich der Folgen der Bankreform gegenwärtig die stärksten Haussesprculanten sind. Da» Gejammer rührte eben von den SpeculationSkreisen her. Unsere Leser wissen, daß wir ganz im Gegensatz zu jenen unwahren Prophezeiungen mit Ent schiedenheit für die Bankreform eintraten und ihre Folgen unter einer ganz anderen Anschauung betrachteten In dem Sture konnte man un» gewissermaßen als HanisierS, jene -Speculnnten. die nun nicht genug Preisend der Börsenhcrrlichkcit haben können, al» Baissier» bezeichnen. — Für den Augenblick ist die Contreunne abgetreten; ihre Zelt kommt aber wieder, wenn d:e Haussier» sich abgewirthsck astet haben und je stürmischer sie Vorgehen, desto rascher tritt der Umschlag ein Die Contremire bildet dann da» naturgemäße Gegengewicht Sie ist bei der UebertreibungSlust der Speculation daS rothwer.dige CorrigenS. Der sogenannte Pessimismus ist etwa» ganz aridere» uud steht dem OptimiSmuS gegenüber. Beide Potenzen führen regelmäßig zu einem Umschläge, der durch allgemeine Verhältnisse, welche nie au» den Augen zu lassen sind, gefördert wird. § AuS der Fremde. AuS Paris wird berichtet: Die Liquidation ging nicht so leicht von statten wie die Hauff.speculanten sich eingebildet hatten. Si» hatten nicht tloS gegen politische Bedenken zu kämpfen, sondern auch gegen finan zielle Schwierigkeiten. Die Haussier» hatten sich mit zu starken Engagement- beladen und da» Gelb machte sich rar, da oaS Jahresende naht »nd Vorbereitungen zu den DeermbercouponS ge troffen werden müssen ES kamen daher Stücke auf den Markt und der Report vertbeuerte sich. Banken bli.ben unbeübt, dagegen Eisenbahnen steigend. Wa» AutrichrenL betrifft, so beschäftigt man sich mil ihrer Dividende. Während da» österreichische ComitL nicht über 6 Proc. gehen will (welcher Conlraft zum Course!), bkantragt da« französische mehr Der Markt der auswär tigen Wcrlhe ist lebhaft. Egypter natürlich steigend; die meisten Ankäufe scheinen sür englische Rechnung geschihen zu sein. ES kommt alle- dara»s an, in wusern die englische Regierung sich der Finanzen de« Khediv« annehmen und darin Ordnung zu schossen >m Stande sein wird. Auch Türken sind etwa- gestiegen. Hinsichtlich der Peruaner fiiken Unterhandlungen wegen Be Zahlung deS nächsten Coupon» statt. Eine neue Emission von R»ssischen Boden-Credit-Pfand- briesen wird ang«kündigt. Tie Londoner Berichte wissen nicht genug von der plötzlichen Ha» sie der egytischen Fond« zu erzählen. Da» Geschäft in denselben erreichte einen riesigen Umfang und die zu bezahlenden Differenzen beziffern sich bei «8 Proc. Stei gerung aus Millionen. Ebenso groß war aber aach der Gewinn der in da» Geheunniß des An kaufs der Suezactien seitens der englischen Re gierung emgeweihten großen Häuser, die Roth schild an der Spitze, welchen ja immer der Löwen- anlbeck b-i so fetten Beuten zusällt. Trotz der großen Verluste der Baissespeculanten sind doch nur einige unbedeutende Fallimente vorgekommen. Blo« eine» Maklers Ausbleiben brachte größere Störungen zuwege Von den umlaufenden Ge rüchten ist dasjenige zu erwähnen, welche- von einer seitens de» Rothschilb'schen Hause- in Kairo zu errichtenden Filiale wissen wollte. Trotz eine» erhöhten Geidbedarf» konnte man beste» 3 Monatspapier aus offenem Markte zu 2'/» Proc diSconuren. Der Bankausweis zeigt eine kleine Abnahm- der Reserve. Da» Porte- seulüe ist fast l Million angewachsen. In den letzten Tagen der Woche wurden der Bank 622,000 Lstrl. Gold für Deutschland ent zogen. Der Economist nimmt davon Beran lassung seine Besvrgniß bestätigt zu sinken, d e er bei der Erniedrigung der Bankrate geäußert. Dasselbe Blockt enthält einen schroffen Artikel über den Ankauf der Sucz-Canalactieu, worin da« Ministerium aufgesordert wird, unverzüglich nachzuwcisen, daß der Anlaus wer Millonen Pfund nebst der E-sersuchl Frankreich» und der Nothwenvi^keit sich in die egyptischen Angelegen heiten zu mischen werlh sei Der Ecvnomist be zweifelt sowohl den finanziellen wie den politischen Werth de« Ankaufs. -u- Leipzig, 7 December. Die heute stattge- funvene außerordentliche Generalversammlung de» Leipziger Lassen verein», welche »on neun Actlvliairen, di, 278 Actien «nd ebenso viel Stimmen vertraten, besucht war, hat die Unter werfung unter tz. 44 de» Retch-bankgesetze» ein stimmig beschlossen, sowie die dadurch «othwendia gewordenen Statutenänderungen genehmigt und den AussichtSrath ermächtigt, etwa noch weiter nöthig werdende Statutenänderungen selbstständig, vvrzunehmen. * 'Leipzig, 7. Decbr Zn der Generalversamm lung der Leipziger Verein«. Bierbrauerei zu welcher sich 24 Actionaire mir 667 Actien uud >00 Stimmen emgefunden hatten, wurde, nach Erledigung einiger Anfragen durch den Vor sitzenden, Herrn Direktor Wehner, der Verwal tung Decharge erthtilt und die Dividende in der vvrgcschlagenen Höhe von >2 Procent genehmigt. Leipzig, 7. December. Die hiesige Firma Z. Bardach L Co., CommissionSgeschäst, hat ihre Zahlungen eingestellt. -n- Leipzig, 6. Dcc.rnver. Im Geraer Laad- tage beantwortete der Minister tue von unS mit- getheilte Interpellation über die Fertigstellung der Eisenbahn Weimar-Gera, welche am 1. d. Mrs. dem Betriebe übergeben werden sollte. Wie der Minister v. Harbou mitthcille, habe» die betheiligtenRi-grerungen m einer am 20 Novbr. in Leipzig abgehaltenen Cons-renz beschlossen, die BaufrM von Neuem bi» 1. Juni 1876 zu ver tagen. mit dem Wunsch, daß die Vollendung noch vor Vieser äußersten Fcist «nntreien möge. Der Landtag ersuchte d,e Regierung durch Beschluß, diese Frist nicht weiter zu verlängern, sondern von dem ihr zuslehendrn Rechte aus Zurückziehung der Z'nSgarc-.rckic eventuell Gebrauch zu machen * Leipzig, 7. December Der ,,Kr. Ztg." wird auS Wien telegraphirt, daß der Vertreter der Elisabeth bahn, l)r. Jaque», eine Klage gegen die Allgemeine Baugesellschast an zwei Millionen Gulvcn Ersatz au» dem Linz-Budweiser Bahnbau überreichte. Dem gegenüber stellt die Baugesellschaft 3 Millionen Gulden Ansprüche an die Wcstbahn. — Die Dniester-Bahn ersuchte die Karl Ludnng?-Bahn um Uebernahme de? Bahnbetriebes, von, Januar ansangend. Die Karl LudwigS-Eisendahn lehnte das Ansuchen ab. * Chkmnih, 6. December Zn der am 4 De cember abgehaltenen Generalversammlung der Sächsischen Webstuhls abrik waren l5 Actio n-nre mit 38l5 Stimmen vertreten. Nach den Vorschlägen de« SussichtSrathe» wurden Geschäfts bericht und Bilanz genehmigt, dem Vorstände De charge rrthcilt un) die sofortige Auszahlung von >*/» Proc Dividende — gleich 5 Mark pro Aclie — sür da» aogclausene Geschäftsjahr be schlossen. Auch genehmigte die Teneratversamm lung den Antrag bc» AufsichtSrathe» auf Abän- decung von tz 15, 16 »nd 17 der Statuten, wonach der Vorstand der Gesellschaft in Zukunft an) zwei Direktoren »nd emem oder zwei Stell vertretern zu bestehen hat. — AuS Stollderg wird gemeldet, daß die Baumwollweberei, welch; in der dortigen Gegend bis jetzt immer noch schwunghaft ging, nun auch vollständig darniederliegt und eine Masse Arbeiter brodloS sind Zum Glücke sind wenigsten» noch einige der größeren Strumpf- geschäste mit genügenden Aufträgen versehen. — Telegraphie Am 16 December er. w,rd zu Dassel, Landdrostei HildeSheim, eine Telcgraphenstation mit beschränktem Tagesdienste zur Eröffnung gelangen.
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