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254 Scenen aus Kaiser Friedrich in Prag. E'ur Kleid ist trügerisch, wie Euer Sinn. Die Fürstin Ungarns hat Euch abgesandt >— Sprecht wahr! — in ihrem Namen sollt Ihr mich Gewinnen, nicht? Pater. Verzeiht, die Fürstin nicht. Wlaska. So sprecht, wer seid Ihr und in wessen Dienst? Pater. Ich bin der Beichtiger des Prinzen Max. Maska. O Himmel! Von ihm ein Bote nur? (Sie verhüllt ihr Haupt und finkt aufs Ruhebett. Pause.) Pater. Wie? ist ein Wort so tödtlich? — Hört doch, hört! — Sic ist nicht zu bereden, noch zu zwingen. Ein allzu festes Herz zerbricht im Trotz! (Er schleicht fort. Pause. Wlaska erhebt fich langsam von ihrem Sitz.) Maska. Der lichte Schein, der mir den Tag geheuchelt, War nur ein Wetterleuchten in der Nacht. O der Du mir die Helle Sonne schienst, Die alle dunkeln Schreckgestalten scheucht, Max, Max, so wahrhcitsvoll — Du schienst mir nur. Ich nahm den Schein für Etwas, — und die Lüge Umwob mein Herz mit ihrem Spinnennetz. — Nicht zürn' ich, daß mein Loos so dunkel fiel. Selbst Unglück, ist es ehrlich, wird uns Freund, Ein harter, karger, aber doch ein Freund, An den, ist er nur treu, das Haupt sich lehnt. Man schließt doch ab mit jedem Ungemach! Nur tückisch sollt' uns nicht das Glück belügen, Mit frechem Hahnenruf den Morgen kündend, Mit Fackelschein uns nicht vom Schlaf aufrütteln, Uns grell vom Lager schrecken und ein Spuk Mit höhnischem Gelächter rasch verschwinden! Die Nacht ist dann erst Nacht, wenn man cs fühlt, Wie süß der Morgenstrahl das Herz durchzuckt. (Prinz Max, in einen Mantel gehüllt, tritt ein.) Mar (für sich). Wo er gefangen setzt, will ich befrein. Ich Hab' hier ält'res Anrecht als der Kaiser. Maska. Ich bin belauscht. (Sie tritt bei Seite. Max geht auf sie zu. Sie weicht aus. Stumme Pause, während sich die Gestalten verfolgen und fliehen. Wie er in den Schein der Ampel tritt, schreit sie auf. - Maska. Max, Max! — Heiland der Welt! (Sie bedeckt ihr Haupt mit beiden Händen.) Mar. Wlaska! — Du schweigst? Kennst mich nicht mehr, Geliebte? (Wlaska richtet sich auf, ruhig und streng.)