252 Scencn aus Kaiser Friedrich in Prag. Kaiser. Ich bring' Euch hier noch einen Zeugen Zu der Verlobung. Ocstreich frei't um Ungarn, Und Böhmen sendet eine Königstochter — Ullaska (Max erblickend!. Heiland der Welt! er ist's! iWie sie sinken will, eilt Max auf sie hin und fängt sie in feinen Armen auf.) Ulrike. Vcrräthcrei! Schützt mich, Trabanten Ungarns! — Wer ist das Weib? Kaiser. Die Wlaska Podjebrad. Ulrike. Die Podjebrad? Kaiser. Prinz, Prinz! was soll das heißen? Mar. Sie ist die Braut, die mir der Himmel gibt! Ulrike. Die Podjebrad ist Staatsverbrccherin. Zm Namen meines königlichen Vater« — Trabanten, führt sie fort ins Burgvcrlicß! Kaiser. Halt, halt! sie ist Gefangne schon, die meine! Ulrike. Wer soll gebieten hier im Böhmenland? Kaiser. Die freie Böhmin schützt mein Kaiserwort. Ulrike. Was hilft das Wort! Wir reden mit der That. (Die Ungarn umzingeln Wlaska.) Mar lmit gezogenem Degen >. Gebt WlaSka frei! Sie schützt das deutsche Schwert! Kaiser (ihm in die Arme fallend). Halt, halt! Willst Du Trabanten niedermetzeln? Den Kürzern zieht, wer hier den Degen zieht. Nur wer den länger» Athem hat gewinnt. Sei ruhig, Kind! Sie sollen mir eS büßen, Das heiße Blut der ungarischen Rebe! (Zu den Ungarn, die mit Wlaska abziehen). Ihr sollt den Rausch verschlafen! Straf mich Gott! Mar. Und müßt' ich sie von Erd' und Himmel federn, Und sollte Prag in Hellen Flammen lodern — Noch diese Nacht ist Wlaska frei! (Im vierten Act stürmen die veutschen Studenten unter des Erzherzogs Anfüh rung das Schloß der Ungarn und befreien Wlaska. Aber der Kaiser zieht unter dem Läuten der Glocken heran und nimmt sie dem Prinzen ab. Wlaska ist des Kaisers Gefangene.)