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248 Von Gustav Kühne. Man muß cs erst im Feuer langsam gkühn, Um cs zu schmieden — <Er schweigt.) Mar. Nun, die Schmiede heißt? Kaiser l vertraulich, mit lauernder Freundlichkeit). — Der König Wladislaw, mein guter Freund, — Der wahre Pyladcs zu mir Orest, — Hat längst den Wunsch gehegt, sein einzig Kind Uns anzutrau'n, dem Hause Habsburg mein' ich Hätt' ich den Husten nicht — den bösen Husten — Za, straf mich Gott! Ich könnt' — nun sei nur ruhig, Du sollst sic haben, sei nur nicht so stürmiscb! (Max wendet sich ad.) Da sind die Briefe von des Königs Hand. Er liegt zu Felde mit den Türken, sein Gemahl ist krank, Ulrike kommt allein. Bis Prag ging ich auf halbem Weg entgegen Dem schönen Königskind vom Ungarnland. Klar. Nie, nie, mein Fürst, geb' ich die Hand zum Bunde, Bin ich nicht ihre freie Wahl. Auch hier Zst mir das Wahlrecht heilig. Es verletzen — Kaiser. Sic wird Dich wählen, sei nur unbesorgt! Mar. Zch leg' den Eid Euch ab: ohn' ihre Wahl — Kaiser. Ei straf mich Gott! Man sieht sich, spricht sich, man Gefällt sich leicht. Mar <für sich). Wohl, straf' Dich Gott dafür! Kaiser. Sic wird schon morgen hier sein, schreibt man mir Mar lfür sich). O Wlaska! Wlaska! Kaiser. Run, was habt Ihr denn? Mar. Ulrike heißt sic, sagtet Zhr nicht so? Kaiser. Ulrike. Mar (für sich). Zch werd' es ihr entdecken, daß Mein Herz nicht mehr mir selbst gehört. Bei Gott! Sie wird's vcrschmähn, Hand ohne Herz zu fordern. Kaiser (für sich). Was so ein Jüngling schwärmt und tobt und kocht Und doch — der Jugend nur gehört die Welt. Wir Alten sorgen uns in Aengsten ab, Erraffen mühsam, halten zäh zusammen, Wo Jugend rasch im Flug das Feld erobert. Mar. Mein Vater! Kaiser. Sohn? Mar. Hat man die Hand noch frei, Wenn man das Herz vergab ? Itt*