Bon Julius Hammer. 2l!> waarengewölbe, welches wohl auch dem Einen und Andern von euch, liebe Leser, wenn nicht der Verkaufsgegenstände wc gen, so doch um der Verkäuferin willen, angezogcn haben mag. Auch heute wendeten sich viele Blicke der schlanken Blondine zu, die mit so vieler Anmuth in ihren Bewegun gen das blanke Messer und die Wage zu führen versteht, und unter deren Hand sich Wurst und Schinken wenigstens in Marcipan zu verwandeln scheinen. Unser Barthels jedoch hielt sich, durch die großen Spie gelscheiben schauend, an den wahren Gehalt der Sache. Ohne die verführerische Fleischerstochter zu beachten, verschlang er mit gierigen Augen den großen, schön aufgeputztcn Wildschwcins- kopf und die dicken Nauchfleischstückc, welche einladend am Fenster prangten. Das Wasser lief ihm im Munde zusam men, und unwillkührlich bewegte er die knisternden Kinnladen. „Wenn ich jetzt hier," dachte er, „die Tasche vollsackcn könnte und käme dann nach Haus und packte aus und spräche: Kinder, cßt euch satt!" Er biß sich auf die Lippen und stieß einen schwere» Seufzer aus. Rasch wendete er dem Schweinskopf, den Würsten und Speckseiten den Rücken und eilte fort. „Etwas verdienen," murmelte er, „das ist die Haupt sache!" Sieh, da kam er, wenige Schritte weiter, an den Laden eines Juweliers und hielt abermals an. Wie prunkten da die goldncn Ketten und Ringe und Nadeln und Spangen mit blitzenden Edelsteinen! Große verzierte, silberne im Innern vergoldete Becher und Gefäße von mannigfaltiger Form strahlten im Scheine der Hellen Gasflammen, durch welche das Lokal beleuchtet war. Vornehme Herren und Damen feilschten drin um die kostbarsten Dinge; ihre Augen funkel ten wie die Diamanten, die sic in zarten Händen hin- und hcrwendeten und im Lichte spielen ließen. „Oh, oh!" seufzte Barthels wieder, „hätte ich nur das Geld, was der kleinste dieser Ringe kostet, für welche die