Von Georg Hesekiel. >91 wo er sinnen und grübeln kann und forschen und denken für die Wissenschaft? Da hört er reden von dem mächtigen Kloster in der ur alten, berühmten Stadt Altenburg, er setzte seinen Stab wei ter und kam nach Altenburg. Altcnburg gab der verfolgten Wissenschaft eine Freistatt in seinen Mauern. In dem alten Hause auf der Mönchsgasse, nicht fern von den rothen Spitzen hat der gelehrte Augustiner gewohnt. Gar mancherlei wundersamliche Versuche hat er dort angestellt, und die Nachbarinnen wußten nicht wenig zu er zählen von den Dingen, die in dem alten Hause vorgingen. Dann wanderte er auch wohl hinaus in die wüste Halde hinter den Schloßmauern, da wo jetzt das Schönhaus steht, und handthiertc mit kleinen schwarzen Körnern, die hell auf blitzten und ein furchtbares Getöse verursachten. Die Nachbarinnen sagten: „er will Blitz und Donner nachmachen!" und bekreuzten sich fromm dazu. Die ehrsamen Bürger aber und Meister lächelten geheim - nißvoll, denn sie hatten eine Ahnung, daß der gelehrte Mönch gar wichtige Dinge vorhabe. So ging die Zeit hin in dem kleinen Hause auf der Mönchsgassc; eines Morgens aber war das gelehrte Mönch lein verschwunden, keiner wußte wohin. Die Nachbarinnen sagten leise: der Gott sei bei uns hat ihn geholt! die Männer schwiegen, bis am dritten Abend der Klosterknccht heimkehrte mit des Priors Maulthicren und erzählte, er habe den gelehrten Augustiner hinab geleitet ins Reich. Als nun nach mehrcrn Jahren die ersten Donnerbüchsen und Karthauncn gen Altenburg kamen und männiglich nach dem Schlosse lief, um sie zu sehen, da kamen auch die ehrsa men Männer aus der Mönchsgasse, und als man ihnen das Pulver zeigte und sic seine Wirkung sahen, schauten sic sich erst lächelnd einander an, endlich aber brachen alle zugleich in