Von H. H. Klemm. 767 und immer mehr Mißstimmung und Verdächtigung wurde auf solche äußerst künstliche Weise hergestcllt; — da ermannte sich Deutschland; eine ganz allgemeine, durchgreifende, eine große Maßregel wurde beschlossen und ich — ich wurde mit der ehrenvollen Ausführung betraut. Hierher, meine werthen Insulaner, hierher blicken Sie: mein ganzes Linienschiff steckt voll deutscher Schriftsteller; selbst im untersten Schiffsräume, complett im Finstern, sitzen deutsche Schriftsteller! Wir haben sie sämmtlich eingcladcu von Polizei wegen und wir deportsi ren und erportiren sic, auf daß sic unschädlich stille werden von Vaterlands wegen. Darum wählten wir absichtlich den stillen Ozean und Ihre glückliche Insel. Hier können ihre Bestrebungen nichts schaden d. h. sie können ihnen zu nichts helfen; es giebt hier keine Taube, die ihre Blätter über das Weltmeer trüge und im Rauschen Ihrer Wälder werden alle Worte vergehen, selbst wen» sic mit den Stacheln und dem bittern Safte der Aloe geschrieben wären! Ich höre Sie hier in Ihrer kindlichen Naivität fragen, werthestc Insulaner, „Wozu die vielen Umstände? warum läßt Deutschland nicht auch diese Schriftsteller verhungern, wie es dieß schon öfter mit früher« Kollegen gcthan hat?" — Der Fall, werthestc Insulaner, würde allerdings auch mit der Zeit in Betreff dieser meiner Ladung eingctreten sein — indes; es wäre das ein zu allmähliges Experiment gewesen; denn man läßt die Schriftsteller nur langsam verhungern. Da im vorliegenden Falle Eile nöthig war, rasches und bc sonnenes Handeln, so blieb nur die Versendung möglich, die wir gewählt haben. Geradezu tod schlagen konnten wir sie auch nicht, da einem solchen Acte allerdings ein strafrechtlicher Prozeß vorher gehen muß, der, weil die Entscheidung dieß- mal schnell erfolgen mußte, natürlich nicht beliebt werden konnte. So nehmen Sie, verehrte Insulaner, meine Ladung auf und gestatten Sie, daß ich Sie in ihre Wälder setzen darf; ganz Deutschland wird Ihnen zujauchzcn und Sic bei den