158 Rede des gemeinschaftlichen Geheiinenraths auf die Feuergcfährlichkeit des Dokumentes polizeilich Hinwei sen und Sie bitten muß, die nöthigc Spritzenmannschaft in der Nähe zu consigniren. Wäre nun dieses Alles in Ordnung gebracht, so ist nur noch übrig, daß ich aus mein eigentliches Thema komme. Dasselbe ist äußerst zusammengesetzt, durchaus theoretisch und wissenschaftlich, und zerfällt von Anfang bis zu Ende in Theilc, es ist mit einem Worte mein Vaterland: Deutschland. Ein interessanter Vorwurf für die Weltgeschichte, meine ver ehrten Insulaner, ein Land des äußersten Wollens, des äu ßersten Fleißes, des äußersten Rechtes, aber keineswegs der äußersten Linken! Ich sollte Ihnen wohl zunächst angeben, unter welchem Grade der Länge und Breite wir uns zu ent wickeln pflegen — allein Sie werden das im Laufe meiner Rede schon von selbst wahrnehmen. Deutschland hat eine Bitte an Sie, werthgcschätzte In sulaner; eine Bitte, die es an seine Nachbarn nicht richten wollte, weil diese schon ungebeten genug sich in seine An- ' gelegenheiten mischen — und die es an diese Nachbarn nicht richten konnte, weil selbige an eben dem Uebel kranken, des sen Heilung Deutschland von Ihnen erwartet. Ja, wcrtheste Insulaner, von der naturkräftigen Constitution Ihrer Insel erwartet Deutschland Besserung seiner fieberhaft erregten Zu stände. Sie sollen uns den Schlaf wieder geben, den uns die politischen ,,Nachtwächter mit langen Fortschrittsbeincn" verscheucht haben; Sie sollen uns wieder den Frieden in unsre Träume bringen, mit dem wir in der alten Rcichspost zu schlummern pflegten. Wundern Sic sich nicht, daß Ihnen Deutschland so bedeutende medizinische Eigenschaften zutraut; Deutschland hat fremden Völkern immer viel mehr zugctraut als sich selber — und nachdem es gegenwärtig bei Aufsuchung seiner Hülfsqucllcn bereits bis an die Grenzen der Civilisation gelangt war, blieb der Schritt bis zu Ihnen nur noch ein kleiner. Wissen Sie was ein Schriftsteller ist? — Sic wis-