154 Gedichte. 2, ^rei und freudig! Frei und freudig! heißt das Wort, Das auf meinem Schild ich trage, Und es ist mein Schutz und Hort, Wenn ich Liederthaten schlage. Frei und freudig! heißt mein Spruch, Offen liegt euch meine Seele, Wie ein aufgcschlagen Buch, Wie ich's treibe, was ich fehle. Frei und freudig! heißt der Spruch; Offen Hab' ich angekündigt Frei der Willkür meinen Fluch, Wenn sie frevelnd sich versündigt. Was in tiefster Seele ruht, Führe frei ich vor die Schranken: Die geheimste Liebesgluth Und die zornigsten Gedanken. Spinnt die Liebe Träume dort, Klingt im Liede nur die Regung, Und es singt mein stürmisch Wort, Möven gleich, des Meers Bewegung. Alles wird euch offenbar Von der Liebe und dem Haffe, Da ich freudig sie und wahr Das Geheimste sagen lasse. Von der Liebe Angesicht Fliegt der feingewebte Schleier, Und mein Haß verbirgt sich nicht, Er ist ein geboren Freier! Schaut der Lieb' in's Aug' ihr tief, Wird sie muthlos nicht verzagen, Wer den Haß bei'm Namen rief, Dem wird er auch Antwort sagen.