Orten des Erzgebirges mit der Fertigung von Brüsseler Spitzen. Die meisten Klöpplerinnen in Sachsen liefern baumwollene und einfachere leinene Spitzen. Diese Klöpplerinnen sind es auch, welche durch ihre Arbeit so außerordentlich wenig verdienen und von dem Drucke der Zeit immer am härtesten betroffen werden. Leider ist auch in der Zukunft nie wieder ein Aufschwung ihres Gewerbes zu hoffen, da sie mit der Maschinenarbeit zu con- curriren haben, welche zu unglaublich niedrigen Preisen so schöne — baumwollene und seidene — Spitzen liefert, daß sie häufig nur von dem geübtesten Kenner von geklöppelten un terschieden werden können. Jede Mühe, die man aufwendet, um dem Klöppeln von gewöhnlichen Spitzen im Gebirge wei ter ein armseliges Dasein zu fristen, ist vergeblich; alle, die cs mit dem Naterlande und den armen Klöpplerinen wohlmcinen, sollten vielmehr ihre ganze Kraft aufbieten, das Klöppeln Brüsseler und Mcchelner Spitzen zu fördern oder neue Industriezweige zu wecken. Die nachstehende kurze Schilde rung der Fabrikation der Spitzen durch Maschinen wird zei gen, daß Menschenhände mit der Riesenkraft der Maschinen und des Dampfes unmöglich wetteifern können. Um das Jahr 177» soll ein Strumpfwirker Hammond in Nottingham, der die geklöppelten Spitzen an der Haube seiner Frau betrachtete, zuerst auf die Idee gekommen sein, daß es möglich sein müsse, auf dem Wcbcstuhle etwas Aehn- lichcs hervorzubringcn. Wie sein erster Versuch aussiel, weiß man nicht genau; wahrscheinlich regte er mehr die Erfindungs kraft anderer an als daß er das Gewünschte erreichte, denn viele Strumpfwirker aus Nottingham beschäftigten sich damals mit gleichen Versuchen und allmälig kamen Maschincnspitzcn zum Verkaufe, die so wohlfeil waren, daß sie außerordent lich gesucht wurden. Indessen erhielt dieser neue Industrie zweig einen kräftigen Aufschwung erst als Heathcoat seine „Spülmaschine" erfunden hatte, die seitdem so vervollkommnet worden ist, das ein Stück Tülle (Bobbinnet), welches in