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Erscheitt tL-lich früh ey, Uhr. -ttsettk» ,»» L»xr«ik, Jvhasnisgafir LS. «edacteur Fr. tziri»». Sprechstunde d. Viedacriou ve« II—n Utz» «»ch»tn«,» e—» uhk. «Umadme der für dir nächst- lots «de Nummer bestimmten Knseraie an Wochentagen bis «Uhr Nachmittags, a» Sonn- «nd Festtagen früh bi» '/.V Uhr. Fstiaie stk Z»j»rak»<m»ah»u: -Dtt» Klemm. UniverfitLtsstr. rr, Hont« LSIche. Haiustr. 21. pa«. Tagcblall Anzeiger. M 58. Amtsblatt des Simgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Krettag den 27. Februar. Bekanntmachung. Für de« Monat März «eh«e« alle Poftanstalte« de» Reiches ei«defo«deresAbom«e«e«t auf das Leipziger Tageblatts«. ILxpeÄlttoi» Lev Letpvlxvr Bekanntmachung. Da* *. Stück »es diesjährigen Reich*»Gesetzblattes ist bet uns eingegangm uns wird dt* >»« IS. kLnfttge» AR»»ats ans de« RaihhauSsaale öffentlich aushängm. Dasselbe enthält: Rr. 98*. Gesetz, betreffend die Feststellung eine* Nachtrages zn« Haushaltetat de* Deutschen Reichs für da* Jahr 1874. vom 18. Februar 187«. Leipzig, a« 25. Kebrnar 187«. De» Mach de« Stadt Leipzig. ^ ^ Ler vr. Koch. ieruttt. Bekanntmachung. Die Ersteh« von Hölzer« au* den städtischen Forsten werden hiermit zur ungesäumten Ndsnhre veranlagt. Leipzig, am 24. Februar 1874. Des Math» Aarftdevntatta«. Zur Stachln«-. * Leipzig, 2«. Februar. Der Leipziger Landkreis vollziehet a« 28. Februar, nächsten Sonnabend, eine Retchstagswahl, welche endlich diesem, mau darf e* wohl sagen. vielge prüften Kreis zu einem Vertreter im Reichstag verhelfe» wird. Die drohende Gefahr, daß ein Socialdemokrat der ansgepräateflen Art gewählt »erde, hat schließlich alle reichstreuen Parteien zu gemetufamem Handeln vereinigt. Einziger Kandidat aller Retchstreu«, gleichviel ob fie mehr oder minder liberal oder consrrvativ gesinnt sind, ist Herr vr. Earl Heine in Plagwitz. ES giebt kein „Wenn" und kein „Aber" in dem gegenwärtigen Augenblick mehr, alles voraus- gegangene «nß vergessen werden, da» Vaterland erwartet, daß jeder auf patriotisch« Gesinnung Lnsprnch machende Wähler am 2*. Februar an die Wahlurne tritt und seinen Stimmzettel für vr. Heine abgiebt. Soweit wir über die Sttm, muvg in dem 13. Wahlkreis unterrichtet find, neigt dieselbe ganz entschieden der von »«* vertretenen Auffassung z«. Herr Bracke, mit besten etwa- vorsichtigem und gemäßigtem Lustrete» in den im Laufe der letzten beide« Wochen abgehalteneu Versammlungen (aus jeden Fall sucht die socialdemokratische Partei durch diese Taktik die Unwissenden auf ihren Leim zu locken) seine früheren Reden und die von ihm herausaegrbeuen Broschüren ganz und gar nicht übereiufiimm«, hat diese Stimmung »n einer gestern Abend in Rannhos abgehaltenen Ber- sawmluug kenne« gelernt. Rach ein« uu* zuge- gavgeuen Mittheilung ist e* Herrn Brack« nicht möglich gewesen, seine Weisheit z« predigen, son dern man hat ihm die Thür gewiesen. Es gilt nur noch, daß recht fleißig gewählt wird. Wir rufen diese Worte namentlich auch den volk reichen Orten der nächsten Umgebung von Leipzig zu; Rendnttz, Neuschönefeld, Eutritzsch, Gohlis, Ltndenau, Plagwitz, Lonne- Witz rc. haben bei den früheren Wahlgängen in ihrer Wahlbetheiliguug recht viel zu wünschen übrig gelaffe«. Möchten die retchstreu« Wähler in diesen Orten »ud überhaupt im ganzen Wahl kreis bet der diesmaligen Wahl ihre versäumniß wieder gut machen! L«r Sk» «k *«»». Februar. In die Reihe der» Reichstagsabgeorduetev, welche in der Presse Berichte über die _ Reichstag erstatten, ist jetzt auch vr. Pfeiffer getreten. Wir entnehme« besten erste», tu der neueften Rümmer der ,Oberlausitzer volksz-ttung" enthaltenen Bericht folgende Stelle: „Die Physiognomie de, Reichstage* ist diesmal eine andere als früh«, «ährend sonst die Zahl der Anwesenden oftmals nute, die Hälfte herabsauk, sind diesmal alle «äuke besetzt Man weiß, daß diesmal Jeder aus feinem Posten sein «nß. wenn die Abstimmungen nicht in reichsfetndlichem Sinne ansfall« sollen. Eine andere gegen früher «»weichende Erscheinung ist auch die, daß die Klerikale» sich auffallend schweigsam verhalten. Sie Hab« bi* jetzt in der Mililairgesetzsrage und andern wichtigen Frag« geschwiegen. Daher den« auch die vermuthung, als wollte» fie, des schwierig« Kampfes müde, aus F rieben* »erhandluureu mit der Retchsregte- ruug hinarsettru. Im Gegensatz zu dies« Herr« benutzen die Goctaldemokrateu jede Gelegenheit, sich hören zu lasst». Man muß es ihn« lassen, daß sie mit sehr sorgfältig ausgearbettete« Red« und daher sehr'aemäßtgt vor das Haus trete». Sie »erd« damit Riemanden i« Reichstage täuschen, ah«, das Publicum wird doch die schön« Redensart« »it Begierde lest», «ud maucher Unwissende wird glaub«, daß ein Etaarreomacher aus Altona alles Unglück in de, Welt heil« könne, »eil er schöne Redensarten auswendig gelernt hat und fie mit guter Lunge Vortrag« kan«. Da sieht man es recht deutlich, wst leicht e- ist, immer und immer wieder zu sag«, daß die Weltein - richtungen schlecht sind, daß es viele Arme und wenig Wohlhabende giebt, aber wie es anders und bester zu machen ist, Das hat seit Jahr tausenden Keiner zu sagen gewußt, und daher wird die Freiheit, worin es Jede« möglich ist, aus seinen Wohlstand nach Kräfte» hinzu- arbeiten, verbundea mit wahrer thättger Nächstenliebe und drm praktischen Wirken, wie sie Männer von der Art wie Schulze-De- litzsch u. s. w. gegeben habe«, immer «och da* Einzige bleib«, woran wir «ns halt« müssen. Die Fragen, welche dem gegenwärtig« Reichs« tage vorliegen, find recht schwierige. Welcher Abgeordnete möchte uicht gern dazu beitragen, daß die Last« des Volkes gemodert werde«, Laß die Dienstzeit bei der Armee gemindert, daß die groß« Summ« für da» Herr und seine Be- waffnung herabgesetzt würden! Da weist aber der greise Feldmarschall Moltke nach, daß wir durch die Gründung des Deutschen Reiches zwar viele Ehre, aber auch viele Feinde ge. Wonnen haben; daß die Franzosen unablässig rüsten, daß die französischen Deputirten frei- willig ihrem Krtegsminister mehr zur Ausrüstung der Armee bewilligen als er verlangt. Ar weist nach, daß ein einziger Sieg de- Feinde» un- zehnfach mehr kosten würde, al» unser jetziges Armeebudget beträgt. Sollen wir abrüsten, während der Nachbar nach Rache schreit und un» tagtäglich mit Mord »nd Brand bedroht? E» versteht sich von selbst, daß die Abgeordneten aus Verminderung der Milttairlast bedacht sein werden, soweit Dies mit der Sicherheit de- Reiche» und des Frieden» sich verträgt." * Lehyig, 28. Februar. Ein hiesiger Bürger hatte sich vor einiger Zeit »egen der Be hauptungen französischer Generäle, daß die Armee von Metz kein Geschütz i« Kampfe verloren, dagegen am 81. August 1870 preußische Geschütze erobert habe, an den Genrralfeldmarschall Traf Moltke mit der Bitte um Aufklärung gewendet. Graf Moltke hat darauf in einem Schreiben, datirt vom 4. Februar, Folgende» geantwortet: „In de« Processe vazaine ist von französische» Generäl« die Behauptung mehrfach aufgestellt Word«, die Armee von Metz habe kein Geschütz im Kampfe verlor«, dahingegen preußische am 81. August erobert. Diese Angab« entsprechen nicht gaa» dem Tatsächlichen, demznsolge am IS. Angnst tu der Schlacht bei Vtonvtlle-Mars la Lome die deutsch« Truppen ein sranz Geschütz eroVMeu, während am 81. August deutscherseits kein« verlor« wurde. .Als die Franzosen am Abend dieses Tages plötzlich gegen Servtgny vor- drangen, mußt« wohl die dort ausgestellten preußischen Geschütze zurückgeuommen werden, in den Händen des Feindes ließ man «ber kein Geschütz. Nur am 18. August «laug es der Arme« von Metz, zwei preußische Geschütz« zu erobern. Dieselben ging« aber unter solch« Umständen verlor«, daß diese als Beweis dafür dienen können, wie richtig seitens der prenßischen Artillerie die An- forderungen der heutigen Taktik au diese Waffe erkaunt Word« find. Dieselbe verlangt, daß die Artillerie es nicht sch«« darf, sich in die vor- dersten Linien der kämpfend« Truppen ein zareiheu oder behus» Ab»ehr eine» feindlichen Angriffs bis zum letzte« Moment auszuharr« und die an der« Waffengattungen zu beschütz«. Eingedenk dieser Pflicht übernahm schon im Jahre 1886 die österreichische Artillerie die Aufgabe, ihre Infanterie, welch« mit ihrer Waffe der wir- kung de« Zündnadelgewehre- gegenüber zu sehr im Nachtoetle »ar, zu beschützen und den Kampf »it der preußischen Infanterie auf» «nehmen; st« verlor tu Folge dessen in der Schlacht bei «tzatggrStz 180 Geschütze aus die ehrenvollste Weste. In dem deutsch-sravzösischen Kriege unterstützte die prenßisch« Artillerie die «KfU«e LI^SL. vierteljährlich 1 Lhlr. 1s Rar. iucl. vringcrlohn i Thlr. 20Ngr. Jede einzeln« Stummer 2'/, Rgr. Belegexemplar i Ngr. Gebühren für Extrabeilage« ohne Pofibefbrbernng 11 Lhlr. mit Postbrsvrdenmg 14 M». lustrak «gespalteoeSouraoiszelle l'/.Nge. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis- Reelame« unter d. Redmüsustklch di« Spaltzeil« r «gr. 1874. Infanterie in ähnlicher Weife. Die feindliche Artillerie war bei dies« Kämpfen. Wohl in Folge ihrer Minderzahl und ihrer geringer« Beschaf fe» hstt. meisteuthetls ein bald beseitigter Gegner, der selten so lange bei seiner Infanterie aus» hielt, bis der Feind austürmte. Ob unter diesen Umständen die Thrtsache, ket» »der nur ei» Ge schütz verlor« zu habe», ein besovderer Beweis für vie Tüchtigkeit der französisch« Artillerie »der für der« Ausdauer t« Kampfe ist, mag dahin gestellt bleiben." V—8. Leipzig. 2s. Februar. Der hiesige Fra»e.'»ve'retu unterhält eine Fortbildung*, schule für Töchter unbemittelter Stände, »elche 6s Schülerin«« zählt. Die selb« find in drei Elasten eiugetheilt und werden tu eine« vo« der Vorsteherin der Steiber'sch« höher« Töchter schule, Kräul. Auguste Schmtd t, unentgeltlich dargeboteneu Locale in den für Frau« «othigm Wisteuschast« von tüchtig« Lehrkräften unter richtet. Wir war« einigermaßen verstimmt, als wir hört«, daß der geehrte Frau« der ein, Vesten Verdienste wir nicht unterschätz«, eine öffentliche Prüfung für die erwachs«« Töchter angeordnet habe, während eine solche an nuferer Leipziger höhe ren Töchterschule »nd auch an andern Ort« mit Recht beseitigt Word« ist. Allein das, was wir gestern in d'eler Abends von »/,8 Uhr an abae. halt«« Prüfung sahen und hört«, «achte thetl- wetfe ein« so günstig« Eindruck, daß wir unser Mißbehagen vergaß«. Eröffnet wurde die Prüfung durch Kraul. Schmidt, welch« ein» Bericht über die Wirksamkeit der Schule und über die Fort- schritte der Schülerinnen gab und auch die Gründe andeutete, welche zu einer solch« Prü> fnug gedrängt hätten. Hierauf legte Fr. von- temp» den Schülerin»« einige Krag« au» der Gefundhett-lehre vor, woran sich eine munter und frisch fortschreitende Prüfung des Kräul. Hilfcher üb« deutsch« Literatur, dmtsche Ans sätze rc anreihte. In der Buchführung ex«- minirte Oberlehrer Wen dt (das, was die jung« Damen mußt«, bewies, daß die wenige» (5) Stunden, welche dem Gegenstand« gewidmet werden konnten, nicht unbenutzt geblieb« war«). Mit bekannter Gewandtheit und humoristisch,« Würze legte Frl. Schmidt die Fortschritte der Schülerinnen in Literaturgeschichte uud Geographie (welche Gegenstände auf zweckmäßige Weise ver bunden wurden) dar, und unter ihrer Leitung wurde auch eine Scene aus dem Tell von eiuzel- neu Schülertuneu recht brav vorgetrageu. Die Gesang-Prüfung unter Leitung des Frl. Haufe wies gute Resultate auf und zeigte, daß einige Schülerinnen mit klangvoll« unv kräftig« Stim men begabt waren. An diese Prüfungen schloff« sich später noch Unterredungen über Weltgeschichte (Canbisat Linke examiuirte in gelungener Weife über Karl den Groß«), Rechnen, Sprachen rc. Ueberschau« wir die Prüften« im Ganz«, so müssen wir wiederhol«, daß der Geist, d« die Schülerin«« offenbart«, der Verkehr der Lehrer und Lehrerin»« mit denselben, die Resultate, die zu Tage trat«, uns wohlthuend berührt hat, und wir wünschen der verdienstvoll« Anstalt, die »nter ver taktvoll« unv umsichtig« Oberleitung des Frl. Auguste Schmidt steht, d« best« Segen für die Zukunft. — Die Theiluahme au dieser Prü- fuugs-Doierltchkeit war so groß, daß der Saal die Zuhörer kaum fast« konnte. — Der Buchhändler I. H. «e bel in Leipzig hat für die tu seinem Verlage erscheinende rühm- lichfi bekannte „Allgemeine Militatr-Euctzklopädie" vo» Sr Hoheit dem Herzog Ernst von Sachs«. Eoburg-Gvtha eine kostbare vrtllautuadel mit de« Nameuszng Sr. Hoheit „als Erinne rungszeichen" erhalt«. Lrwi-rrrmg Leipzig, Expedition des Belkssiaat, 25. Kedruar 1874. Herr Redacteur! Sie bring« iu Ihrer heutig« Nummer etueu offen« Brief des vr. Jahn tu Braunschwetg, Redacteur de- „Brauuschweiger Tageblattes". Die von Herr» vr. Jahn behaupteten That- fach« -ehe ich der Reihe nach durch 1) Herr vr. Jahn behauptet, daß ich tu dem heimisch« Wahlkreise vraunschweig-vlankmbnrg die sonst »uansbleibliche Stimmenmehrheit nicht erhalten habe, well ich mich „ans einem schein bar opsersähtg« vousfrennde als ein selbst, süchtiger »nd geldgieriger Mensch von zweifel haftem Charakter und fraglicher Ehre «y»ch>pt" habe Gleichwohl erhielt ich t» diesem Wahl- kreise 7787 Stimm« »nd im branoschwetger Ländch« zusammen 18,128! Uud zwar trotz-etuer Kluth vo» Wahlbefiechungen, wahlbeetnflussnvgm, »ff«« Gesetzwidrigkeiten «nd Verleumdungen, wie fie schwerlich in gleicher Ausdehnung uud Stärke irgendwo anderswo vorgekomm« find. Die darüber dem Reichstage überreichte Beschwerde- schrist wird hoffentlich alles Dies in d« Debatte» des Reichstages ans Tageslicht bring«, vo« d« gegen mich angewandt« verleumd«»« haben Sie in dem Bliese des Her« vr. Iah» eine Probe. Durch eine so gefärbte vrille ge sehen, mögen allerdings die Epitheta dieses Hern» erklärlich sein, aber sie fall« auf ihn zurück, da es Unwahrheit« find, welch« er über «ich ans reinem Partethaß verbreitet. Ich »erd« Ihne» Dies Punct für Puuet beweise« »nd Ihn« morgen d« »fsicielle» Bericht über die in Krage stehende Stadtverorduetenfitzrma. welch« ich mir bereits telegraphisch erbet« habe, zugeh« lasten; 2) Was mein verhältniß zu der Firma A. Bracke (nicht Andreas Bracke, wie Herr vr. Iah« schreibt) betrifft, so ist es unwahr, daß »Än Vater sich von dem Geschäfte thatsächltch znrück- gezogen habe uud ich der eigentliche Geschäfts- Inhaber sei. Ich bin nur Mitinhaber des Ge- schäfte», »nd mein Vater, welcher sich einer tüchtig« Arbeitskraft auch iu seinem Alter er freut, hat sich die Leitung desselben und besonders den Einkauf vou Getreide uud das Mehlaefchäst Vorbehalten. Gleichwohl bi« ich gern uud sreudig bereit, die geschäftlich« Matznahm« «etne- Baters im vollsten Umfange zu vertrete«. Es ist nicht wahr, daß mein Vater ..da- schlechteste Getreide, das kein auderer der hiesig« (brauu schweiger) Getreidehändler kauf« möge, zu natür lich billig« Preisen zu erwerb« in dem Rnfe stehe." Der Ruf, dessen sich die Firma A. Bracke erfreut, ist ein solcher, daß er mich al» Mitin haber derselbe» mit gerechtem Stolze erfüllt. 3) Herr vr. Jahn behauptet uuu ferner, daß die tu vrauuschweig bestehende fiscalische Wasser mühle, die Reustadtmühle, der Firma A. Bracke trotz de» geliefert« schlecht« Getreide» gutes Mehl liefere, „da die sonstige Kundschaft der Mühle gutes Getreide" zu derselben schaffe. Thatfache ist uuu, daß die größer« Bost« Ge- treibe, welche die Firma A. Bracke ausgiebt, für sich gemahlen werde» «ud davon genau das Mehl geliefert wird, welche» jene» Getreide n- giebt. Und da, wie jede andere Firma, auch die Firma A. Bracke nur da» von dem eigenen Getreide besonders hergestellte Mehl erhält, da aber, wie Herr vr. Jahn selbst zugiebt, daS Mehl der Firma A. Bracke ein gute» ist, so muß dieselbe doch auch wohl gutes Getreide zur Mühle schaffen! Um die ganze Unwahrheit der Iahn'sch« Angaben zu beweisen, habe ich dem Administrator der Reustadtmühle zu Braun- schweig telegraphisch Keuntniß von denselben ge geben m<r der Bitte, da» wirkliche Sachverhältntß brieflich auseinanderzusetz«; ich werde mir er- landen, nach Eintreffen defielb« Viesen Brief zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. 4) Herr vr. Jahn behauptet, ich hätte meine Stellung als Stadtverordneter benutzt, um die Interest« meine» Mehlgeschäftes zu fördern, uud zwar weil ich gegen den verkauf der Neustatt, mühle aufgetreten bin. Wie sehr auch dies eine Unwahrheit ist, wird, ohne daß ich nöthig habe, die Angaben de» Her« vr. Iahu zu wi«erhol«, folgende kurz« Auseinandersetzuvg zeig«, der« Wahrheit da» Stadtverordnetensitzungsprotokoll beweisen wird. Es handelte sich bei d« Stadt- verordnet« um eiu« für die Stadt ungünstig« Vergleich, welcher mit einer Wasserkunst-Inter- effentenfchafr abgeschloffen werden sollte; vou einig« Seit« wurde der Vergleich durch eiu« Htvweis daraus unterstützt, daß der verkanf der fiscalilch« Wassermühle sich als nothweadig her ausgestellt habe, die Regierung denselben wahr scheinlich bald abschlteß« werde »nd dann vie Stadt zu jenem vergleiche gezwuog« fei. Ich bekämpfte letzter« als zu ungünstig für die Stadt und suchte, um den vergletcv zu verhindern, auch die Furcht vor dem verkaufe der Mühle ins rechte Licht zu stell«. Die dabei von mir angezogen« Thatsach« sind folgende: Me Regierung hat von V« ca 100,000 Lhaleru, welche in der Mühle angelegt sind, eine Netto- riouahme von ea. 6X, so daß fie au» diesem Grunde keine Veranlassung hat, zu verkauf«. Me proftctlrte Eaualistrrwg der Stadt, ans welche allerdings ziemlich viel Wasser verwandt werden muß, ist ebenfalls dazu kein Grund, da die Oker zu bis '/« de« Jahres so viel Wasser hat, daß die Caualisiruug und die Mühle dasselbe nicht gänzlich beanspruch« dürs ten. Der wahre Grund für dm Verkauf ist das Iulereffe der am Wilhelmi- und Hoheulhore lie gend« viel« Fabriken; dieselben entleer« tilg- lich 7 Million« Psuud Abwasser i» de» west- ltch« Umflnthgrab« ver Oker, welcher deshalb oft recht »ephttifche Ausdünstung« von sich giebt, besonders in den Zeit« knapp« Wassers: es giebt drei Wege, dies« Uebelstanv zu beseitig«: 1) ein« Canal durch da« Fabrüterrain bis unterhalb der Neustavtmühle: 2) eimn solchen vou oberhalb des sog. Petriwehr* bis oberhalb der Reustadtmühle; 3) das Eingehen verletzter« als Wassermühle. Me beiden erst« Wege kost« den Besitzern jener Fabrik« viel Geld uud sie wollen deshalb nicht daran gehen, obschon die